Beiträge von bordernäschen

    Ich mach eine Ausbildung zur Schäferin, haben selber aber auch Ziegen am Betrieb.
    Ich finde, auf den Bildern sehen die Ziegen nicht wirklich unterernährt aus, eher vollgefressen. Das bei Ziegen oben das Rückgrad und Hüftknochen zu sehen sind, ist normal. Die Wiese ist ja auch noch grün und nicht abgefressen, demnach wäre eine Unterernährung nur möglich, wenn sie stark verwurmt wären.


    Die Zicklein sehen nicht wirklich glücklich aus. Liegt aber wahrscheinlich am Regen und dass es nass ist.
    Bäume scheinen ja vorhanden zu sein auf der Wiese. Wenn diese Schatten und etwas Schutz vorm Regen bieten, reichen sie eigentlich als Unterstand aus. Kommt drauf an, ob jetzt hier und da mal ein Platzregen ist oder es dauerschüttet (gerade wegen Moderhinke).


    Wegen den Krankheiten ist natürlich nicht so schön.
    Kann aber sein, dass sie schon behandelt werden. Augenentzündung lässt sich auch auf einer Weide behandeln. Die Tiere brauchen ja nur Augentropfen und durch das Tiertransportgesetz, könnte es auch sein, dass der Besitzer die Tiere garnicht zum Stall bringen darf, weil zB Mutter und Lamm nicht den selben Gesundheitsstatus haben, und sowieso Lämmer, bis zu einem gewissen Alter oder kranke Tiere nicht transpotiert werden dürfen.
    Klingt bescheuert, aber glaubt mir: Ich habe den Schein gemacht und es ist so ein Bullshit. Wird beispielsweise ein Lamm im Winter bei Minusgraden geboren, darf man es nicht liegen lassen, aber auch nicht mit Mutter zum Stall fahren...eine Zwickmühle :???:


    Ein totes Lamm kann es mal geben. Allerdings liegt es da ja nun schon eine Weile.
    Trotzdem hätte ich es für angebrachter gehalten, nochmals mit dem Besitzer zu reden. Zeigt dieser keine Einsicht, DANN mit Vet.-Amt drohen. Aber wie ich geschrieben habe: es gäbe theoretisch durchaus Erklärungen...nur du kennst ihn wahrscheinlich besser und von Bildern lässt sich sowas schwer beurteilen.

    Ich glaube, hier ging es nur um die Frage: Ist es MÖGLICH, Hunde ohne Leckerlies zu erziehen.


    Und die Antwort ist ganz klar: JA!
    (abhängig von Hund und Halter - für diejenigen, die direkt wieder widersprechen wollen, weil es ja bei Border Collies auch so einfach wäre...ja ok, ich habe 2 Border Collies, der dritte ist aber ein Siegerländer Kuhhund...googelt mal. Bestimmt keine einfach Rasse ;) )


    Ich finde es einfach "blöd", wenn man als Hundeneuling direkt mit dem Standpunkt rangeht: Leckerlies sind NOTWENDIG um den Hund was beizubringen und man so andere Wege ausblendet.
    Genauso wie ich es schwachsinnig finde, wenn jemand sagt, nur mit Stachelhalsband lernt der Hund "Bei-Fuß" laufen (ich weiß, mieser Vergleich..macht euch nix draus)


    Übrigens benutze ich bei einer Sache auch Leckerchen: Kunststückchen trainieren.
    Nicht bei Sitz, Platz, Bleib, oder Fuss (die mach ich auch ohne), sondern bei Tricks wie Handstand, Schäm dich etc.
    Da wird auch der Clicker rausgeholt und geshaped, just for fun :D

    Ich erziehe alle meiner 3 Hunde komplett ohne Leckerchen und habe keinerlei Probleme damit.
    Allerdings hat das auch viel mit der persönlichen Einstellung zu tun ob dies funktionieren kann oder nicht.


    Ich erzähl einfach mal wie alles bei mir begann.
    Es fängt damit an, dass vor etwa 6 Jahren meine 1. Hündin im Alter von 3 Monaten bei mir eingezogen ist.
    Ich, im Besitz von mindestens 30 Hundeerziehungsbüchern (natürlich alle mehrfach gelesen), war natürlich voller Tatendrang, malte mir bereits aus, wie für mich die "perfekte" Hundeerziehung ablaufen soll, ganz nach dem neuem Modell: Sanfte Erziehung durch Leckerlies, positive Konditionierung mit möglichst wenigen negativen Einflüssen.
    Man geht also als verantwortungsbewusster Hundebesitzer in die Hundeschule, bringt dem Welpen neben dem wesentlichen Grundlagen, wie Schuhe-knabbern-ist-verboten, bereits die ersten Kommandos bei, wie Sitz, Platz, Bleib, Fuss, Nein, Aus...vielleicht lag es an meinem menschlichem Ehrgeiz, der Ungeduld oder dem, so erschien es mir jedenfalls, vorgegebenem Bild, dass mir in den Kopf gebrannt wurde: ein guter Hund läuft perfekt Fuss, sitzt in der 1. Sekunde etc...jedenfalls war meine Schlussfolgerung: Leckerchen? Wieso nicht? Es liegt im Trend und jeder macht es, sie dienen nur als positive Verstärkung, der Hund erarbeitet sein Futter und seien wir mal ehrlich: ein Welpe reagiert auf Leckerchen natürlich viel schneller, als auf den doofen Menschen, bei dem er seit ein paar Wochen wohnt und natürlich noch keine richtige Bindung entstehen konnte. Wieso mir dies also nicht zu nutze machen? Es scheint ja nur auf die Technik anzukommen: lockt man den Hund mit dem für ihn sichtbarem Leckerchen ist dies falsch, weil Hund kommt wegem Leckerlie, ruft man Hund und gibt ihm wenn er da ist ein Leckerchen, dann kommt er natürlich nur wegen dem Besitzer und nicht wegen dem zu erwartetendem Futter...ja ne, ist klar...was ein Unterschied :???: Für mich erschien es damals vollkommen logisch, aber im Grunde ist es doch das selbe: Ob Hund jetzt kommt, weil er das Futter sieht oder kommt, weil er weiß, dass er wenn er da ist Futter bekommt - er kommt wegen des Futters.


    (Möchte jetzt keinen persönlich angreifen von denen, die so arbeiten. Ich weiß, der Text klingt sehr abwertend, vielleicht habe ich es auch nie geschafft, bzw. begriffen, wie es funktionieren soll ;) )


    Jedenfalls war ich die ersten 3 Jahre nicht wirklich unglücklich mit dem Weg.
    Mein Hund hörte perfekt und super schnell und ja, ich war wirklich stolz.
    Da stört es anfangs auch nicht, dass Jackentaschen so vollgestopft sind mit Fleischwurst, dass man eben Handy etc. zu Hause lassen muss...zum Glück gibt es ja Leckerliebeutel! :D
    Nur wehe, ich hatte nicht genug dabei!
    Ich wurde unsicher, der Hund hörte nicht mehr nachdem er nach einigen Kommandos leer ausgehen musste
    und mir wurde auf einmal klar, dass 1. der Hund sofort merkt, wenn nichts mehr kommt und dementsprechend viel langsamer reagiert, rumtrödelt oder...lalilu...auf Durchzug schaltet und 2. ich unsicher wurde! Hallo?! Ich, die sich ständig eingeredet hat, dass der Hund nicht wegen Leckerlies sondern wegen mir kommt, wird unsicher und hilflos, wenn der Leckerliebeutel leer war.
    Ich hatte mir selbst was vorgemacht und ja: ich war geschockt!
    Mit Leckerlies hab ich den besten Hund der Welt und ohne wird mir auf einmal klar, dass mein Hund mich überhaupt nicht ernst nimmt und meine Bindung zu ihm doch mehr als wackelig ist.


    Ich gebe zu, ich habe lange, sehr lange geheult. War frustriert, enttäuscht und auch sauer.
    Doch irgendwann muss man sich entscheiden wie man weiter macht und ich wollte einfach mehr.
    Es kann doch nicht sein, dass Leckerchen und Spielzeug die einzigst sinnvollen Belohnungen sind und mein "Fein" und Kopftätschler dagegen abstinken!
    Von jetzt auf heute war Schluss mit Leckerchen und es folgten schwierige harte Monate!
    Mein Hund entwickelte sich zurück zum pupertierendem Jungspund: reagierte nicht mehr auf mich, alles andere war interessanter, die Ohren auf Durchzug oder es erschien mir damals als hätte mein Hund jegliches Interesse an mir verloren. Ich war oft kurz davor, meinen neuen Weg abzubrechen, aber ich habe durchgehalten und wir haben es geschafft! Ich glaube ich habe erst seit der Entscheidung, ohne Leckerlies zu arbeiten, wirklich damit angefangen meinen Hund zu lesen und auch kennen zu lernen.
    Man merkt vorallem, wie die eigene Stimme und Körpersprache auf Hunde wirkt. Ob das kleinste zucken in der Schulter oder ein tiefes einatmen: Hunde sind gekonnte Beobachter!
    Und so lernt man, sich dies zu nutze zu machen, um dem Hund so zu zeigen, was richtig und falsch ist.
    Mir wurden im Prinzip die Augen geöffnet und ich bin immernoch dabei zu lernen.


    Als Hund Nr. 2 einzog, 8 Wochen alter Welpe, hab ich von Anfang an nicht einmal ein Leckerchen mitgenommen auf einen Spaziergang und ihn fast ausschließlich frei rumhopsen lassen.
    Man muss nur eines im Kopf haben: Zeit. Das bedeutet nicht, dass die Hunde langsamer lernen ohne Leckerchen! Sondern, dass man sich als Besitzer die Zeit nimmt, seinen Hund kennen zu lernen.
    Ein 8 Wochen alter Welpe muss nicht innerhalb 1 Woche Sitz lernen, Platz machen oder wenn man ihn gefühlte 10000mal während eines Spaziergangs ruft (nur weil man sich als Mensch sicher sein will, dass er beim x. Mal immernoch reagiert) erwarten, dass er jedes Mal angerannt kommt.
    Lernt ihn erstmal kennen, schaut wie er auf was bei euch reagiert, setzt euch auf eine Wiese und entdeckt zusammen die große weite Welt. Zeigt ihm die Schnecke im Gebüsch oder die Pfütze aufm Feldweg. Habt einfach Spaß. Das heißt nicht, dass man nicht erziehen soll. Im Gegenteil: Benutzt man von Anfang an Leckerchen, erzieht man den Hund dazu, dass er Leckerchen als Belohnung wahrnimmt, die Strafen aber trotzdem vom Menschen kommen zB durch ein "Nein". Beginnt man jedoch wie eben beschrieben damit, schöne Dinge an den Menschen zu knüpfen, und dabei geht es nur um Zuwendung und Kommunikation zwischen Hund und Mensch, ist dies für den Hunden nichts anderes als eine Belohnung.
    Und so kann man dann beginnen dem Hund die grundlegenden Dinge beizubringen.
    Dabei reagiert wie ich jetzt mal behaupte, jeder Welpe auf tiefe Geräusche mit einem: Oh kacke, was habe ich falsch gemacht? zB durch Ohren anlegen, etwas ducken, züngeln, Mundwinkel lecken etc.
    (das allein sehen ja die meißten Menschen seltsamerweise als Zeichen für einen unterdrückten, gequälten Hund, dabei ist es nur ein natürliches Verhalten für Hunde, um zu sagen: Sorry!)
    Auf hohe Geräusche mit Interesse und Neugier.
    Also nutze ich dies um sein Verhalten zu formen. Ähnlich wie das Kinderspiel: Blinde Kuh! Sagt man heiß, nähert man sich dem Ziel, sagt man kalt, entfernt man sich.


    Naja, jedenfalls seh ich das so ;)


    Nun zum dritten Hund: sehr eigenständig/ stark und gerade er, 1,5 Jahre alt, 1 Jahr an der Kette gelebt, wurde misshandelt, kannte nichts, hatte vorallem Angst, vorallem vor Männern, nachts, bei Autolichtern und Taschenlampen etc etc... und mit Menschen nichts am Hut und reagierte auf Bedrängung mit schnappen.
    Ich habe ihn genauso behandelt, wie die anderen 2. Mit einer inneren Ruhe und Sicherheit (wichtig, denn glaubt man selbst nicht an sich, tut es der Hund garantiert nicht) und ihm auf diese Art gezeigt, wie die Welt läuft. Was soll ich sagen? Er ist inzwischen total entspannt, läuft komplett ohne Leine an Menschen vorbei ohne mit der Wimper zu zucken. Kommt immer und sofort wenn ich ihn rufe, auch aus dem Spiel heraus mit den anderen beiden kann ich jeden der 3 jederzeit abrufen, er läuft perfekt an der Leine, macht Sitz, Platz und ich bin der erste Mensch der ihn in den 1,5 Jahren kraulen kuscheln in den Arm nehmen hochheben, zwicken, bürsten...ich könnte wahrscheinlich alles bei ihm machen.


    Ich weiß nicht. Vielleicht hatte ich nur Glück und der 4. Hund wird bei mir durchdrehen.
    Vielleicht habe ich Ausnahmehunde oder vielleicht leide ich unter Wahnvorstellungen...
    für mich funktioniert es.
    Ich habe hier 3 entspannte Hunde, alle beherrschen die Grundkommandos, sie laufen draußen entspannt, traben nebenher und schauen zwischendurch immer zu mir hoch. Mal geben sie Gas und rennen, aber ich weiß, ich könnte es jederzeit unterbrechen. Natürlich ist es nicht "perfekt", denn ich als Mensch bin es schonmal garnicht und wenn man mies drauf ist oder gestresst ist es schwierig einen kühlen Kopf zu bewahren..aber es funktioniert.


    Trotzalledem kann ich verstehen, wenn Leute, es nicht so machen wollen, können, oder denken ich bin bescheuert. Jeder sollte sich da sein eigenes Bild schaffen.
    Im Enddefekt kommt es nur drauf an, dass es sowohl für Mensch als auch Hund passt.

    Gestern bei der Folge war ein sehr verunsicherter Hund dabei. Und Millan hat seine Taktik komplett geändert und gesagt, man muss jeden Hund individuell betrachten!


    Der Hund war ein Viszla, komplett verunsichert. Wollte nicht vor die Tür. Was macht Millan? Er nimmt Futter (!!!) und arbeitet mit dem Hund NUR über positive Verstärkung um dem Hund Selbstbewusstsein zu geben. Der Hund wurde nicht einmal von ihm korrigiert, sondern nur bestärkt und Millan meinte selber, Hunde lernen nur durch positive Verstärkung! Auch in anderen Folgen werden Hunde schließlich gelobt! Ob durch Zuneigung, Nähe oder..jaaa durchs Handfüttern.


    Und mal was anderes, was mich gerade irritiert. Hier wird ja davon gesprochen, dass die Hunde gebrochen werden.
    Warum? Weil sie Beschwichtigungsgesten zeigen, was bei jedem Hund vollkommen normal ist und meiner Meinung erschreckend wäre, wenn sie es nicht zeigen...?
    Euch dürfen Hunde anknurren, aber wenn sie beschwichtigen stimmt was mit ihnen nicht?
    Jetzt mal ehrlich, ich würde das ohne böse zu sein, gerne erklärt bekommen o.O


    Ich finde, er macht solange Druck bis er eine ehrliche "Entschuldigung" kriegt von den Hunden.
    Wenn der Hund noch komplett angespannt ist und sich nur einmal kurz übers Schnäuzchen leckt, heißt das noch lange nicht, dass in seinen Kopf gesickert ist zu entspannen.


    Das ist doch wie, wenn ein Hund Unfug im Kopf hat und man sagt "Nein" und schickt ihn weg....man weiß aber trotzdem gaaanz genau, der is in 2 Sekunden wieder da. Anstatt dass man selber sich dann mal 2 Sekunden neben sein Hund stellt und wartet bis dieser sich wirklich entspannt und den Mist vergessen hat. :D

    Haha :D
    Naja gut, ich meinte wohl eher, dass wenn man merkt man macht sich selber Stress, dann sich kurz ablenken und an was tolles denken um sich selbst wieder runterzubringen.
    Ruhe auszustrahlen bedeutet ja nicht gleich mit Scheuklappen rumzulaufen.
    Aber war wohl eine dumme Situation :headbash:

    Also ich habe vor Jahren eine Folge gesehen und fand ihn schrecklich, aber inzwischen sehe ich das ehrlich gesagt anders.


    Ich habe einige Folgen schon gesehen (das Video jetzt nicht, weil ich mich immer so erschrecke, wenn ein Hund beißt) und sehe ein Land, in dem es normal ist, nicht ständig mit dem Hund Gassi zu gehen und in dem es normal ist, dem Hund direkt nen Stachler anzulegen. Das macht nicht Millan, sondern so ist es eben in Amerika....so wie hier eben für jeden scheiß dem Hund ein Leckerchen ins Maul gestopft wird (nicht böse gemeint ;) )


    So, er wird bei denen gerufen, die echt schon am brennen sind. In den Sendungen sagt er selber, er ist kein Hundetrainer, sondern er resozialisiert viel eher.
    Er ist der, der sagt: Ihr müsst euren Hund als erstes körperlich auslasten um schon mal den ersten angestauten Stress zu entfernen. Er ist der, der sich Inliner anschnallt oder wenigstens die Hunde aufs Laufband stellt.
    Klar, es ist langweilig für den Hund auf dem Laufband, aber probier mal Menschen, die einfach schon garnicht die Grundeinstellung haben, dass Tiere bewegt werden müssen, sie dazu zu bringen sich 2-3 Stunden am Tag mal rauszubewegen. Es sind halt Amerikaner! ;)


    Nun ist er bei einem fremden Hund, der vielleicht sogar schon gebissen hat. Die Besitzer haben Angst. Hund wird sonst einfach eingeschläfert...what ever.
    Klar, eigentlich hat ein Fremder nichts am Hund zu suchen und schon garnicht in der Art und Weise.
    Aber andererseits können die Besitzer seine Aufgabe ja nicht übernehmen, weil diese Angst haben.
    Also MUSS Millan die Rolle der Besitzer übernehmen, was für den Hund natürlich erstmal unverständlich ist, weil er ja nicht zur Familie gehört. Aber was soll er denn sonst machen?


    Millan hat mal gesagt, wenn ein Hund gebissen hat, hat dieser schon gelernt, mit Aggressionen komme ich vorwärts. Also stellt sich dem Millan und lässt sich mitunter auch beißen. Er bleibt dabei aber vollkommen ruhig.
    Bis der Hund merkt: Scheiße, das wird wohl nichts.
    Nun haben Hunde ja die Entscheidung: Sie fliehen, sie geben nach, sie gehen nach vorne.
    Millan bedrängt sie also solange, bis sie die richtige Lösung finden. Nämlich nachgeben.


    Und bisher habe ich in keiner Folge gesehen, dass er ihnen keine Zeit gibt. Sondern immer so, dass er sich nähert, bis das Tier droht oder flieht. Dann wartet er. Er weicht weder zurück, denn laut seinen Aussagen ergibt sich daraus für die Hunde die Lösung: wenn ich nach vorne gehe/ fliehe habe ich meine Ruhe vor dem Kerl, aber er bedrängt dann auch nicht weiter, sondern wartet, bis sie sich beruhigen. Und dann macht er wieder einen Schritt nach vorne, solange bis das Tier weder als erste Reaktion Aggressionen noch Flucht zeigt, sondern direkt die Option wählt ruhig und relativ entspannt zu sein. Und wenn es das ist, zieht sich Millan wieder zurück und gibt den Individualabstand wieder frei.


    Und auch mit den Tritten. Ja stimmt, das sieht irgendwie brutal aus, aber wenn ich mich recht erinner, sind es eben keine richtigen Tritte, sondern Berührungen.
    Als mein Kleiner bellte, wenn er einen Rüden sah und sich reinsteigerte,hab ich ihn am Po berührt. Nur berührt! Die Hunde rechnen mit so etwas überhaupt nicht, sind komplett überrascht und werden so rausgerissen aus der Situation und erst dann sind sie auch eher kommunikationsbereit.


    Und was ich sehr gut an ihm finde, ist, dass er nie rumschreit. Er strahlt wirklich eine Ruhe aus, die ist bemerkenswert. Wenn er mal gebissen wird, sagt er jedes Mal, dass es nicht die Schuld vom Hund ist, und er probiert den Besitzern immer klar zu machen, dass Hunde im Grunde nur Spiegel ihrer Menschen sind und eben auch Menschen diese Fehler herbei führen und NIE der Hund Schuld hat.


    Ich finde auch nicht alles an ihm und seiner Art gut, aber für diese Menschen und diese Hunde kann es ja helfen. Gerade wenn es darum geht, sie wieder unter Menschen zu bringen und sie vor der Tötung zu bewahren.

    Hellooo :-)
    am Anfang hatte ich auch immer meine Probleme mit der Leinenführigkeit und ich hab, genau wie du, viel probiert....seeehr viel....ich habe im Schrank über 40 Hundebücher stehen und mir den Kopf zerbrochen, was ich wie anwenden sollte....bis ich die Schnauze voll hatte und seit 2-3 Jahren nun komplett ohne Leckerchen arbeite(außer um besondere Kunststückchen zu üben )und mir eine für uns passende sehr sanfte und eigentlich sehr simple Sache gefunden habe.


    Doch bevor es losgeht, sollte man dafür Sorgen, dass man selbst Zeit und eine innere Ruhe mitbringt. Der Kopf sollte frei sein von Gedanken, die einen blockieren und man sollte nicht dauernd gehetzt auf die Uhr schauen, weil man ja noch die Wäsche aus der Maschine holen muss...oder was auch immer ;)


    Also hier mal meine ganz eigene, für uns bewährte Schritt-für-Schritt-Anleitung:


    1. Der Spaziergang beginnt NICHT vor der Tür sondern eigentlich schon im Haus/ in der Wohnung. Das heißt, steht Hund schon aufgeregt wedelnd, vielleicht sogar bellend in einer aufgeregten Erwartungshaltung da, gehe ich auch nicht vor die Tür! Ich möchte, dass er in einer ruhigen Grundstimmung mit mir raus geht...das heißt für mich ich warte so lange, bis er sich entspannt. Falls er bellt, gehe ich sogar einen Schritt auf ihn zu und dränge ihn von der Tür weg. Also, je mehr er sich schon im Haus anstellt, desto weiter weg kommt er von seinem Ziel ist er aber ruhig und entspannt(!), dann gehen wir los.


    Ich persönlich halte es so, dass ich immer zu erst aus der Tür rausgehe aus dem ganz einfachem Grund: Würde mein Hund zu erst gehen, läuft er vor, ich gehe nach, muss ja aber noch stehen bleiben und mich umdrehen um die Tür zuzuziehen, was zu 99% Spannung auf die Leine bringt, weil Hund ja vor geht.
    Für mich ist es einfach einfacher, wenn ich vorgehe.
    Und was natürlich noch wichtig ist: Je weniger ein Hund körperlich ausgelastet ist, desto begieriger ist er natürlich drauf, raus zu kommen und loszupreschen...was also alles noch schwieriger machen würde.


    2. Ich betone noch einmal: Schaltet euren Kopf ab und seit entspannt. Das macht wirklich ungeheuer viel aus. Erwartet nicht direkt, dass der Hund eh ziehen wird, es eh nichts bringt....nenene! Schaut euch doch lieber mal den tollen Himmel an, oder riecht die frische Luft...immer schön entspannt ein und ausatmen...und ja es kommt dann wahrscheinlich der Moment, an dem der Hund beginnt vorzulaufen...
    Und da habe ich irgendwann selbst bemerkt, dass ich persönlich zB dann gestresst reagiere..oder vielleicht sogar etwas sauer werde,und in den Händen auch noch die Leine halte, was die meißten ja automatisch dazu verleitet dran rumzuzerren...
    Also einen Tipp an die Leinenzerrer-Menschen: Nehmt eine relativ kurze Leine. So, dass sie locker hängt wenn er neben euch oder etwas nach hinten fällt, aber kurz genug, dass er keinen Bogen um euch herum laufen kann und bindet euch die einfach um die Taille, zieht sie durch die Gürtelschlaufen oder was auch immer...und tadaaa: ihr habt die Hände frei! :lol:
    Aber zurück zum ziehen: Ich korrigiere den Hund nicht wenn er bereits zieht, sondern ich mache es so, dass ich ihn einfach blocke, wenn er zum überholen ansetzt.
    Dafür sollte der Hund die Position einnehmen, dass die Nase auf meiner Höhe liegt. Nicht seine Schultern, sein Hals oder Brustkorb. Merke ich nun, dass er zum überholen ansetzt, warne ich ihn (ich sag zum Beispiel "NA!") und kann ihn dann ganz einfach blocken indem ich mich in einer schnelleren, aber nicht hektischen sondern bestimmten Bewegung zu ihm drehe mit dem Oberkörper und wenn nötig und Hund einfach nicht der feinfühligste ist, einen Schritt auf ihn zu gehe. Dabei aber wieder drauf achten: Der Mensch sollte dabei nicht sauer sein oder genervt, sondern ruhig, aber bestimmt.
    Ich würde behaupten jeder Hund reagiert dadrauf in dem er zurückweicht.
    Also, der Hund setzt zum überholen an, er wird zurück gedrängt...von mir weg. Er wird vielleicht beschwichtigen, oder sich hinsetzen, aber das ist in Ordnung. Ich möchte nur, dass er wieder eine ruhige entspannte Haltung einnimmt und je nach Hund und dem Wesen, lobt man in indem man selbst wieder eine entspanntere Haltung einnimmt, ihn mit einem "fein" lobt oder ihn wieder zu euch einladet und ihn mit Nähe belohnt.


    3. Beim richtigen Zeitpunkt ableinen! Habt ihr nun euer Ziel erreicht und ein Plätzchen gefunden, wo er toben kann, sollte man ihn erst ableinen, wenn er ruhig und entspannt neben euch läuft... und mit entspannt meine ich entspannte Gesichtszüge, entspannte Ohrenstellung, entspannte Rutenstellung. Man kann ihn natürlich vorher ins Platz oder Sitz schicken, aber das sollte man meiner Meinung nur, wenn man sich sicher ist, dass er es schnell und sicher beherrscht. Wenn er sich jetzt zögerlich hinsetzt, hat man wieder eine Stress-Situation und das ist nicht gut um dem Hund genau dann seine Freiheit zu geben.
    Ich spreche meine Hunde leise an, beuge mich runter (keine Angst übrigens, nur weil man die Körperhaltung auch zum blocken einsetzt, heißt das nicht das der Hund dann jede eurer Bewegungen mit etwas negativem verknüpft hat ;) ) und leine sie ganz einfach ab, richte mich auf und geb ihnen ganz ruhig das Kommando, dass sie los dürfen....oder ich springe wild rum und spiel mit denen...eben je nachdem, was der Hund will. Will er schnüffeln, darf er los, will er aber Energie loswerden schau ich immer, dass wir gemeinsam nach dem ableinen unsere Energie loswerden können.
    Denn das macht nicht nur meinen Hund sondern auch mir Spaß :D

    Hm,
    also für mich persönlich sind Sachen wie Disc-Dogging etc absolut garnichts.
    Mein Herz schlägt auch für das hüten :lol: vielleicht bin ich da etwas voreingenommen.
    Mache es jetzt seit 4 Jahren (leider unregelmäßig wegen Umzugs etc) Es macht echt Spaß und Border Collies in Aktion zu sehen, ist für mich absolut faszinierend.
    Meine Hündin schlägt sich auch ganz gut. Ich habe sie mit 3 Monaten von einer Frau übernommen, weiß daher auch nichts über die Eltern, ob die Showknollen waren oder was weiß ich.
    Im Training machen wir eher kleinere Sprünge...aber immerhin machen wir sie :-)
    Meinen Zweithund, natürlich auch BC, jetzt 5 Monate alt, hab ich mir schon eher nach dem Gesichtspunkt ausgesucht, mit Schafen auch wirklich mal arbeiten zu können. Ich hätte ja selber gerne mal meine kleine Schafherde, aber noch ist das finanziell garnicht drinnen :verzweifelt:


    Naja, kommt Zeit, kommt Geld, kommt Schafherde hehe


    Auf jeden Fall sind Border Collies wirklich meine Traumhunde.
    Es passt einfach wie die Faust aufs Auge.
    Mal ein paar Bilderchen.
    Amy, jetzt 4,5 Jahre, eigentlich blue-merle, aber Madame konnte sich bei der Farbwahl wohl nicht entscheiden und ist jetzt irgendein Mischmasch aus Farben, sehr lieb, hat 2 rosa Punkte auf der Nase, die nicht mehr weggehen, kann lachen (ohne Mist!)


    HÜTEEEN



    und unser Neuzugang: Iniabi, inzwischen 5 Monate, dark-zobel, rotzfrech, schlau wie sau, hat mit 8 Wochen 2 Mal das Bein gehoben, schien zu funktionieren, seit dem hat er es wieder gelassen... xD









    Edit: Bilder gelöscht, da zu groß !

    Ums mal vorne weg zunehmen: Mein Hund darf mich (in gewissen Situationen) NICHT anknurren! In sehr wenigen Ausnahmesituationen dürfte er es, aber dazu ist es noch nie gekommen.


    Allerdings muss man da auf vieles achten.
    Ist es ein spielerisches knurren, ein ich-probier-mal-aus-ob-es-klappt-knurren, ein total verängstigtes pansiches knurren, ein Droh-Knurren
    Wie ist das eigene Auftreten? Ist man verunsichert, ängstlich, selbstbewusst?
    Und so weiter und so weiter....


    Um mal ein Beispiel zu nennen (bezogen auf meinen Hund, nicht auf einen mit einer dramatischen Vergangenheit, schlechte Sozialisation etc...also ein Otto-Normal-Hund)
    Mein Hund knurrt, weil er etwas nicht abgeben möchte. Sei es Futter, Spielzeug oder sonst irgendwas. Er ist weder am verhungern, noch hat er schlechte Erfahrungen gemacht. Warum sollte ich also so ein Verhalten mir gegenüber tolerieren?


    1: Es können immer gefährliche Situationen auftreten, da MUSS man schnell handeln! Ob vll Giftköder ausgestreut wurden oder was weiß ich. Ich käm da nie auf die Idee mit einem Spielzeug vor seiner Nase rumzuwedeln um vielleicht ein tolles Tauschgeschäft abzuschließen. NENENE! Ich muss innerhalb von Sekunden handeln. Natürlich wird nicht geschlagen, aber ich würde wahrscheinlich einmal aufbrüllen, hinstampfen und es ihm nicht gerade zimperlich so schnell wie möglich aus dem Maul popeln.


    In dieser Situation ist das eigene Auftreten selbstbewusst. Hund merkt, er hat sowieso keine Chance sich zu widersetzen. Ein Hund, der vielleicht gelernt hat, durch ein knurren wird er in Ruhe gelassen, wüdre es beim ersten Mal probieren, aber bestimmt kein zweites Mal, denn Erfolgserlebnis = 0.


    2: Es gibts doch tatsächlich Kinder, man mag es kaum glauben, die rennen auch mal zu einem Hund hin und haben keine Ahnung, dass man Hund beim fressen net stören sollte.
    Insofern mein Hund eine Ausweichmöglichkeit hat (!), verlange ich auch von ihm, dass er dem Kind nicht droht, sondern die andere Möglichkeit wählt und sich lieber verzieht.
    Das ist natürlich keine alltägliche Situation, denn ich denke die meißten geben ihr bestens um sowohl Kind als auch Hund im Blick zu haben, aber es KANN passieren und ich gehöre defintiv zu der Kategorie, die niemals Drohverhalten vom Hund gegenüber Kindern akzeptieren würde (wie bereits gesagt, solange er die Möglichkeit zur "Flucht" hat)! Ob es anstarren ist, zwicken, knurren, schnappen...sowas geht einfach nicht!


    und 3: Um es jetzt doch mal mit dem normalen Hundeverhalten zu vergleichen, so wie ich es gesehen habe
    Hund A hat einen Knochen, Hund B geht hin und will ihn wegnehmen. Hund A knurrt. Was denkt ihr, macht Hund B?
    Hat er nichts zu melden, wird er gehen. Ist er ein Proll (ich bin zwar nicht, tu aber so) wird er es probieren und es kommt vielleicht zu einer Rangelei. Geht er aber selbstbewusst und ohne jede Diskussion hin, dann hat Hund A Sendepause (wobei ich da sogar bezweifeln würde, dass es überhaupt zum knurren kommen würde, außer evtl beim ersten Mal)


    Wichtig ist bei der ganzen Sache, natürlich nicht nur zu tadeln, sondern auch zu loben, sobald er es verstanden hat. Peitsche und Zuckerbrot. Und natürlich kommt es immer auf den Charakter des Hundes an! Auf das eigene Auftreten! Und auf die Konsequenz, in der man dies durchzieht!


    Ich beispielsweise hab generell die Einstellung, dass es gewisse Dinge gibt, für die biete ich keine extra Belohnung an sondern eher das Gegenteil, da kriegt Hund auch mal Anschiss. Nämlich dann, wenn er sich selbst oder andere gefährden könnte. Da ist bei mir dann Schicht im Schacht! Und erst dann, wenn er es verstanden hat, dass er sowieso keine Chance hat, dass zu machen was er gerade möchte, dann lobe ich ihn für ihn ganz unerwartet!
    Aber das ist wieder ein anderes Thema.


    Was mir bei dieser ganzen Diskussion dabei völlig unschlüssig ist, ist die Behauptung, dass ein Hund, der bei knurren "bestraft" wurde, diese Handlung überspringt und gleich zuschnappt. So etwas passiert nur dann, wenn man in den völlig falschen Momenten "bestraft" und sonst kein Gespür für das Tier hat. Anders kann ich mir das nicht erklären :???:


    Also nochmal abschließend. Man kann nicht grundsätzlich sagen "Der Hund darf immer/ darf NIE knurren". Sowas gibt es nicht und ich denke, wenn man sowohl das eine als auch das andere Extrem durchzieht kann es zu Problemen kommen. Entweder man hat einen Hund, der einem auf der Nase rumtanzt und immer seinen Willen durchsetzt, oder einen, der nicht verstanden hat, was Mensch will weil das Timing einfach scheiße war und dann vielleicht sogar mal schnappt.
    Es kommt immer auf den Charakter des Tiers und des Menschen an und wie diese beiden im Team harmonieren. Ist Vertrauen da? Ist eine Verbindung da? Hatte der Hund schlechte Erfahrungen, ist er sehr sensibel und feinfühlig? Und so weiter.


    Langsam bin ich dieses Thema auch Leid. Ich kann verstehen, dass sich viele damit auseinandersetzen und sich immer wieder fragen, ist meine Trainingsmethode normal? Ist da richtig? Ist das falsch? So wie Menschen eben sind, immer normal und unauffällig handeln :D ...aber es gibt auf solche Fragen eben keine perfekte Antwort, außer: "Schau was zu dir passt, was zu deinem Hund passt und zieh das Ding durch"


    Ich denke, dass ist der einzigste ratsame Tipp.
    Liebe Grüße :smile:

    Zitat

    Also ist ihr praktisch die eigene Kommunikation verboten......weil Du das so moechtest.


    :lol: Wenn bei euch die Kommunikation nur aus knurren und schnappen besteht, dann...naja, ich erspar mir hier die Antwort :D



    Ich möchte nochmal betonen (das kam vll auch nicht gut raus) Ich rede von ALLTAGSSITUATIONEN!


    Wenn ein Mann meinen Hund zu Tode prügeln will, dann hat der Mann erstens den Hund und zweitens mich an der Backe.


    Und nochmal zum Zitat:
    Ich verbiete ihr doch nicht ihre Kommunikation.
    Ihr habe ihr nur beigebracht in Situationen mit Kindern oder ähnlichem, eben nicht den Weg zu wählen, zu drohen, sondern sich eben an mich zu wenden oder zu fließen. Und JA, in solchen Situationen bin ich immer dabei!!!


    Wer seinen Hund mit Kindern oder in einer Umgebung alleine lässt, bei der sich der Hund unwohl fühlt ist selber Schuld, wenn dann so Sachen kommen, wie Hund hat Kind tot gebissen (auch wenn das jetzt ein Extrem-Fall ist)