Irgendwie ist das aber doch ein grundsätzliches Problem bei Tierärzten, oder?
Ich habe in den Jahren so einige kennengelernt und auch mit vielen Hundebesitzern über das Thema gesprochen und letztlich haben sich da drei Typen durchgesetzt.
Alle haben als Gemeinsamkeit ein durchaus fundiertes Wissen bezüglich der Anatomie der Hunde ( und anderer Kleintiere ), versagen aber wenn es darum geht die Verhaltensweisen und somit die eigene Vorgehensweise zu analysieren.
Typ 1. ist so der "70ziger Jahre Facharzt" der schon seit gefühlten 100 Jahren seinen Beruf ausübt und den Hund so wie damals üblich als instinktgesteuerten Vierbeiner sieht und demnach auch grob mit ihm umgeht.
Typ 2. ist der "Verständnisvolle Mitleidsarzt" der Tränen über jeden Auslandshund vergießt, immer freundlich ist und mit seichten Stimme seine Patienten hofiert.
Und Typ 3 stülpt dem Hund beim ersten Anzeichen von "Gefahr" nen Maulkorb übern Schädel und verrichtet dann schweigend seine Arbeit.
Ich persönlich finde alle drei Typen eher fragwürdig und bin froh über die Vorgehensweise meines Tierarztes. Der geht nämlich mit störrischer Ruhe vor, lässt sich von nichts beeindrucken und fragt ggf. beim Besitzer nach, wie der die Situation seines Hundes einschätzt. ( Würde er zubeißen oder droht er lediglich? )
Augenscheinlich scheint er sehr Naiv vorzugehen ( so war damals auch mein erster Eindruck ) aber mit seiner Gelassenheit ( er wird nie wütend oder ist genervt bei seiner Arbeit ) gibt es den unsicheren Hunden enormen Rückhalt, so dass diese ganz ohne Leckerie oder warme Worte aufhören zu knurren etc. Er macht einfach mit der notwendige Ruhe das, was getan werden muss.
Das finde ich persönlich hervorragend.