Moin zusammen,
Die Wuff selber finde ich persönlich recht Interessant, ein paar schwammige Aussagen bei den Rassevorstellungen ignoriere ich gekonnt, aber ansonsten Daumen hoch.
Was mir wirklich stört sind teilweise die Ratschläge und lapidaren Hilfestellungen bzw Analysen der "Experten" Rauch und Riepe.
Gerade in der aktuellen Ausgabe musste ich mir mal wieder an den Kopf klatschen, dort ging es um Unerwünschtes Verhalten.
Ich möchte nicht den kompletten Artikel zitieren, aber einige Passagen oder Tipps waren ziemlich dubios. So wurde z.B. das Anspringen nicht als Unfreundlich gewertet und die Lösung sollte "Aktiven Ignorieren" sein.
Nun ich als Hundebesitzer frage mich 2 Dinge.
1. Wenn mich jemand anpöbelt und keine Anzeichen macht davon abzulassen, würde es denjenige beeindrucken wenn ich einen Blumentopf von A nach B trage?
2. Und wo steckt die Freundlichkeit wenn mein Hund mit Anlauf mir in die Seite springt weil ich z.B. ohne ihn unterwegs war?
Ich bezweifle nicht das konsequentes aktiven Ignorieren - also Blumentopf tragen oder sinnlos hinsetzen bzw aufstehen - über einen längeren Zeitraum Erfolg haben kann, aber ich kann doch auch z.B. einfach in dem Moment wo der Hund mich anspringt mein Knie ein wenig anheben und damit die Situation für den Hund unangenehm machen. Die Methode ist auf jeden Fall effektiver - den das von den Experten beschriebene Anspringen ist nichts weiter als ein respektloses Anpöbeln.
Genauso Türkratzen, ich kann natürlich über Wochen warten bis mein Hund mal nicht kratzt und ihn dafür loben. Wenn er den Zusammehang begriffen hat, ist meine Tür aber kaputt. Oder ich öffne ein wenig ruckartig die Tür in der Sekunde wo er kratzt - die Tür wehrt sich, Hund hört auf und bekommt sein Lob.
Als Fazit stören mich 2 Dinge bei solchen Expertentipps:
Zum einen sind sie viel zu allgemein, nicht jede Pfote auf meinen Schenkel bedeutet Dominanz. Wenn mein Hund neben mir liegt und seinen Kopf auf mein Bein legt beim Schlafen, wird der automatisch irgendwann schwerer - sollte ich dann hektisch aufspringen weil mein Hund mich dominiert?
Solche und zig andere Beispiele sorgen letztendlich nur dafür das die Leute verwirrt sind.
Außerdem stört mich generell diese Wattebausch Taktik - aber das ist nur meine subjektive Ansicht - Hunde sind nicht Nett wenn es darum geht ihren Standpunkt zu vertreten. Untereinander werden die Dinge unmissverständlich geregelt und das ist auch gut so. Warum sollte ich also meinen Hund über Wochen ein Unerwünschte Verhalten abtrainieren, wenn es auch in wenigen Tagen geht oder im besten Fall durch eine klare Ansage.
Mein Hund speziell dankt es mir durch Loyalität und Respekt - und bekommt dadurch auch seine Privilegien wie z.B. neben mir auf dem Sofa liegen zu dürfen.. oder manchmal auch ein bisschen frech sein zu dürfen.
Gruß
P.S.
Im Prinzip kann man doch alle Fragen zum Thema "Wie kann ich das Verhalten korrigieren?" mit einem Satz beantworten:
"Lerne deinen Hund zu lesen".
Wenn ich meinen Hund, sein Verhalten, seine Mimik zu 100% kenne, dann weiß ich zu jeder Zeit ganz genau was er vorhat - bevor er was tut - und kann entsprechend reagieren.
Also - ab in Zoo oder nach Australien und Wölfe bzw Dingos beobachten. Oder Praktikum in einer Hundetagesstätte mit Rudelhaltung.