Beiträge von Periphalos

    Naja erstmal muss dein Hund wohl verstehen das du es "angepöbelt" werden möchtest, was anderes wäre es im Normalfall ja nicht.


    Ich würde das Kommando "hopp" erstmal an anderen Dinge trainieren. Lass ihn über was rüberspringen, dann auf etwas drauf und dann gehst du auf das eigentlich Kunststück über.

    Zitat

    Ein Hund muss fühlen können wie ein Mensch, Trauer, Wut, Freude , er muss seinen *Partner* verstehen können, sich einfühlen müssen, es ist ausgeschlossen das er das evt. gar nicht aufgrund der enormen Artunterschiede kann.


    Aber exakt das macht doch ein Hund, genau das spiegelt doch den Segen und zugleich den Fluch des Hundes wider. Eben weil er uns genau beobachtet und entsprechend unsere Laune reagiert wird er ja von vielen zu sehr vermenschlicht. Zugegeben, ich handhabe einige Dinge die eigentlich überflüssig wären aus rein egoistischen Gründen vielleicht anders als man es sollte - wobei, wer kann schon bestimmen was man tun soll und was nicht - in dem ich z.B. sage "Pinsel mach Sitz" Name und "mach" sind völlig uberflüssig, aber sofern ich nicht gerade am arbeiten bin mit dem Hund führe ich halt eine Konversation ( in " ) und befehle nicht wie General Schulze.
    Allerdings behaupte ich natürlich auch nicht das mein Hund jedes Wort versteht. Der Hund ist ein Meister der Verknüpfung, perfekt darin Dinge die für ihn Relevant sind zu lernen und umzusetzen. Wenn ich nun also zum Hund sage "Hallo Pinsel, mein Tag war schön und wenn du jetzt brav Sitzt machst dann gebe ich dir ein Leckerlie." dann versteht mein Hund "Bla Pinsel bla bla bla brav bla Sitz " er setzt sich hin ich - bzw der Mensch freut sich, fühlt sich gut und alle sind glücklich - sofern der Mensch sein Wort hält.


    Was ich sagen will ist. Ich verstehe was du meinst Klamo, nur weil deine Hunde auf ihren Individualabstand wert legen und nicht wie .. ich sag mal ein 08/15 Labbi - bei jeder Bewegung ins spielen verfallen sind sie natürlich nocht lange nicht unsozialisiert.
    Meine Hündin ist da ähnlich.. es gibt wenige - sehr wenige - Hunde wo sie auf eine Aufforderung reagiert, ansonsten wird das völlig ignoriert und wenn, dann fängt sie das spielen an ( und guckt schäl wenn dann der andere Hund den Stinkefinger zeigt. ) Trotzdem finde ich gerade die vielen emotionalen Facetten eines Hunde fazinierend. Ich erlebe jeden Tag neue Dinge wo ich entweder verdutzt gucke oder amüsiert schmunzel. Also kann der Hund nicht so simpel gestrickt sein und so überschaubar wie manch einer vermuten würde. ^^

    Im Ansatz würde ich deine Aussage unterstreichen.


    Wenn bei 50 Hunden, die ich - mit meinen Kollegen - im Rudel betreue einer völlig der Reihe tanzt und meint er müsste mobben, provozieren etc dann kann ich natürlich nicht mit positiven pipapo versuchen den Hund davon zu überzeugen das sein Verhalten so nicht erwünscht ist. Da bedarf es eine klare Ansage.


    Aber ich denke Klamo man muss dort klar differenzieren, ein Einzelhund kann man durchaus mit Geduld und positiver Bestätigung usw gut erziehen. Im Rudel geht das schlicht aus "Zeitgründen" nicht, da muss es der Hund sofort lernen weil sonst eine Situation durchaus eskalieren kann.


    Alte Methoden können durchaus wirksam sein, aber alte Ansichten wie z.B. von Lorenz das Hunde lediglich instinktgesteuerte Lebewesen sind halte ich für völlig überholt und schlicht falsch.

    Wie kannst du es wagen dich als Meister zum Pöbel zu begeben.. :D


    Klar, das Sofa wird dreckig ist ein sehr guter Grund. Mein Sofa hat die beste Jahre hinter sich, da macht es keinen Unterschied mehr. ^^


    Leider gibt es heutzutage viel zu viele sogenannte Hundetrainer, die mit ihrer Konrad Lorenzischen Sichtweise mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.


    Ich würde von mir behaupten das ich aufgrund meiner Arbeit mehr Erfahrung mit Hunden habe - allein durch Beobachtung der Hunde im Rudel - als so mancher Hundetrainer, trotzdem wäre das kein Beruf für mich weil mich der Mensch irgendwann nerven würde. ;)

    Hallo ihr Menschen, ich bin Pinsel



    So, dies ist mein Tagebuch wo ich ein bisschen über mein Leben im Rudel erzählen möchte und über die kuriosen Dinge die mein Herrchen sich ab und zu mal erlaubt, aber es sei ihm gestattet - er lernt halt noch.


    Doch bevor ich anfange, stelle ich mich natürlich vor. Ich heiße Pinsel von und zu Braun und bin ein Westmongolischer Steppenläuferhund. .... :???:
    Nein,.. ok, ich bin ein Mischling aus Windhund,Schäferhund und Huskey aber ich fühle mich durchaus Aristokratisch.


    Ich hatte bzw habe immer noch das große Glück im Rudel mit vielen Hunden zu leben, ich bin also stets ausgelastet und verstehe genau was andere Hunde von mir wollen bzw weiß ich auch genau wie ich mich verhalten muss,.. auch wenn Herrchen das ab und zu mal anderes sieht.


    Wie könnte ich mich beschreiben.. mhmm.. nun aus meiner Sicht bin ich ein sehr freundlicher und selbstbewusster Hund, der sich ab und an mal mit dem Pöbel beschäftigt, aber ansonsten das ganze lieber beobachtet und dabei einen klugen Eindruck macht.


    ( Anmerk. des Herrchens: Ich würde meinen Hund als Arrogant bezeichnen, auch wenn das eine Vermenschlichung ist. Sie ist spielt nur mit unkastrierten, stabilen und kräftigen Rüden. Der Rest ist ihrer kaum würdig. Trotzdem gestattet sie dem Fussvolk auch sich neben ihr zu legen. )


    Alles fing vor 5 Jahren an als Herrchen mich aus meinem Zuhause abholte. Ich konnte ja nicht ahnen was mich erwartet, ich war auch noch sehr klein. Auch ich habe das geheime Welpenritual abgehalten und mich auf der Fahrt zu meinen neuen Zuhause auf Herrchens Schoß übergeben, dafür konnte ich danach aber direkt in meinen kleinen Korb und erstmal schlafen. Kein Traraa.. keine Party, sehr gut.. ich konnte mich erholen. Als ich wieder wach war - so am nächsten Tag - traute ich meinen Augen nicht. Herrchen arbeitete in einer sogenannten Hundetagesstätte und ich hatte von nun an jeden Tag viele Artgenoßen zum spielen, aber auch einige erwachsene Hunde zum lernen. Nach kurzer Zeit wurde ich aus der kleinen Hundegruppe zu den großen verfrachtet und nach einigen Lektionen in Sachen benehmen, die mir die Hunde dort erteilt habe, konnte ich meinen Platz behaupten.
    So ging es immer weiter, dann hatte mein Herrchen eine neue Arbeit in einer anderen Huta und auch hier habe ich das Vergnügen jeden Tag meine Freunde zu treffen oder aber neuen Hunden die Regeln zu erklären. :p


    Von nun an möchte ich euch jeden Tag ein bisschen über das erzählen was ich so erlebe und da heute Sonntag ist und wir bisher recht gemütlich in den Tag gestartet sind, erzähle ich vom gestrigen Tag.

    Samstag, 9.10.2010


    Herrchen hatte Nachtschicht und wir konnten heute ein bisschen länger schlafen. Das Geräusch von Herrchens Wecker riss mich mal wieder aus dem Schlaf, aber da er ja sowieso erstmal ins Badezimmer geht und andere, für mich unwichtige Dinge, erledigt, bleibe ich noch ein bisschen liegen. Ein paar Minuten später schlurfte ich dann durch die große Halle auf die Außenfläche um in Ruhe meine Morgengeschäfte zu erledigen und natürlich um die Morgenzeitung zu schnüffeln. Danach habe ich beobachtet wie Herrchen die Halle fegt, sofern er es nicht vernünftigt macht werde ich die kleinen Sandhaufen platt treten.. aber es war nicht notwendig.
    Um 8 kamen dann Nelson, Penny und Morris die Chefhunde. Nelson ist mein bester Freund, ein drei Jahre alter Ritchbackrüde - obwohl er so souverän und stabil ist, das er auch durchaus Älter sein könnte. Penny und Morris sind Border Collies wobei Penny und Ich ein stilles Abkommen haben "Der Tag wird kommen wo wir gucken wer von uns stärker ist, aber bis dahin spielen wir gemeinsam".. ( der Tag wird nie kommen, wir mögen uns eigentlich sehr, wollen das aber nicht zugeben )
    Nachdem der ein oder andere Tageshund das Rudel komplettiert hat, kam der große Schock in Form von Jonny.
    Jonny ist 11 Wochen alt, ein kleiner Mischling und da Jonny als letztes abgeholt wurde musste ich doch tatsächlich Zeit mit ihm verbringen. Lästig... ich war nie klein. Aber nachdem er mich mehrfach aufgefordert hat mit ihm zu spielen, habe ich mich irgendwann dazu herabgelassen.. was solls, ich war ja nie klein.


    Ich glaube am heutigen Sonntag will Herrchen mit mir und den Chefhunden einen großen Spaziergang machen, vielleicht gehen wir wieder ans Meer..

    Moin ;)


    Vor einigen Tagen habe ich mich wieder köstlich amüsiert, als ich mich mehr aus Zufall mit einem Hundetrainer unterhalten habe, den mein Hund und ich aufn Feld getroffen haben.


    Wir kamen ins Gespräch, ich erzählte was ich mache und seine Reaktion war "Dann erziehen Sie Ihren Hund vermutlich mit voller Härte, oder?"


    Mein Blick war ungefähr so :???: - was ist "volle Härte".


    Er erklärte mir das dann folgendermaßen " Nun, wenn sie beruflich viele Hunde im Rudel betreuen, dann müssen sie doch gewiss darauf achten das ihr Hund ihren Status niemals in Frage stellt, also darf er doch bestimmt nicht aufs Sofa oder gar ins Bett bzw sie Essen bewusst vor dem Hund usw".


    Ehrlich gesagt konnte ich mir ein Grinsen kaum verkneifen, auf der anderen Seite fand ich es sehr traurig sowas von `nem angeblichen Hundetrainer zu hören.


    Ich erklärte ihm dann das mein Hund fast jeden Abend neben mir aufn Sofa kuschelt, er aber auch ohne mich gerne dort liegt. Ebenso darf er zwischendurch auch mal mit ins Bett bzw liegt auch dort ohne mich und Essen tun wir zu unterschiedlichen Zeiten. ;)


    Der Hundetrainer war geschockt. "Ein Alpha Wolf würde dies nieeee machen!!!" Ich erklärte ihm dann das ich kein Wolf bin, dieser aber auch durchaus mal in Gesellschaft liegt, das also rein gar nichts mit dem Status zu tun hat sondern im Gegenteil eher ein Zeichen von "Schwäche" wäre wenn ich auf solche Dinge bestehen müsste um meinen angeblichen Status zu wahren. Letztendlich war der Tag für den Hundetrainer gelaufen als er sah wie mein Hund auf kurzen Pfiff mitten aus dem Spiel zu mir kam...


    Lange Rede kurzer Sinn.


    Natürlich gibt es Hunde, oder Mensch/Hund Beziehungen wo solche Privilegien nicht unbedingt dienlich wären, aber da liegt dann auch schon generell was im argen. Grundsätzlich kann meiner Meinung nach jeder Hund der seinen Platz in der Rangordnung kennt auch gerne mit aufs Sofa. Weil dieser Hund will da nicht drauf, weil es ein hoher Platz ist sondern schlicht weil es bequem ist. Wichtig für mich ist nur das mein Hund kommentarlos verschwindet, wenn er quer aufn Sofa liegt, ich dort aber sitzen möchte. Das macht er und von daher halte ich es für überflüssig ihn das zu verbieten.


    Ebenso ist es völliger Schwachsinn vor der Hundemahlzeit demonstrativ einen Keks zu essen. Warum? Was soll dem Hund das zeigen? Das ich so sehr Angst um meinen Status habe, das ich unbedingt vor ihm essen muss?
    Kein Wolf in der Natur würde das pauschal so handhaben, das Alphatier frisst dann als erstes wenn die Ressourcen knapp sind, aber dann auch nicht um "auf dicke Hose" zu machen, sondern weil er der wichtigste ist und damit das Überleben des Rudels sichert.


    Es gibt zig Mythen die totaler Unfug sind, welche kennt ihr und wie ist eure Meinung zu dem Thema?


    Gruß

    Moin,


    auf jeden Fall bewusst. Aber ohne Arglist oder boshafte Hintergedanken sondern einfach nur weil sie tatsächlich überprüfen ob das, was ihnen auferlegt wurde, immer noch Bestand hat.
    Im Grunde testet der Hund sein Leben lang seine Grenzen, mal deutlich und gezielt, mal nebenbei und kaum merklich.


    Der Hund weiß ganz genau das wir Menschen keine Artgenoßen sind, der Hund weiß auch wie wir auf sowas reagieren und das ist weit von dem Entfernt was die Natur einem Wildhund oder einen Wolf bieten würde.


    Diese wurde auf solche Frechheiten natürlich wesentlich "härter" reagieren, der Mensch schimpft und erzieht weiter.


    Ich würde sogar generell sagen, das ein Hund grundsätzlich in der Lage ist abstrakt zu denken, das zeigt er ja schon damit indem er gut in der Lage ist uns zu manipulieren ( was ich jetzt nicht Negativ meine ) z.B. er gähnt und fiept dabei niedlich, dies macht er nur weil wir in der Regel in irgendeiner Art und Weise darauf reagieren. Oder das berühmte Lächeln was einige Hunde haben, kommen wedelnt und freundlich auf uns zu uns ziehen leicht die Lefzen hoch, so das es wie ein Lächeln wirkt. Der Hund hat als Welpe gelernt das wir, wenn wir Lachen ebenfalls die Zähne zeigen, dies aber keine Bedrohung ist sondern freundlich.


    Ich denke wenn ein Tier in der Lage ist soweit um die Ecke zu denken, dann kann er auch bewusst seine Grenzen austesten wenn ihm danach ist bzw wenn seine Hormone ihn dazu bewegen. :)

    Moin, also es ist Vorgeschrieben das eine Person maximal 12 Hunde betreuen darf, sind es mehr Hunde müssen es auch mehr Leute sein.


    Im Prinzip macht es aber keinen Unterschied, wenn man die Gruppe kennt reicht auch eine Person ( mit der nötigen Erfahrung ) da die Hunde eh nicht alle auf mal spielen sondern meist ruhen, ein paar spielen und am Ende kennt man ja seine Pappenheimer. Im Moment haben wir ca 12-15 Hunde pro Tag, aber die Huta gibt es auch erst seit dem 6.9. diesen Jahres.


    Ein neuer Hund sollte natürlich grundsätzlich sozialisiert sein, also nicht extrem Verhaltensauffällig. Dann bekommt er einen kostenlosen Probetag, der maximal 4 Stunden geht und wo wir gucken inwiefern sich der Hund mit dem Rudel zurechtfindet.


    Es gab weder hier noch in der anderen Huta wo ich jahrelang gearbeitet habe ernsthafte Verletzung. Klar gibt es mal Kratzer und schlimmstenfalls im Spiel ein kleines Loch, aber das kennt jedes Elternteil vermutlich auch aus dem Kindergarten. ^^