Beiträge von SoiDog

    Ich bin mit Katzen aufgewachsen, mein Mann mit Hund. Als wir noch jung verheiratet waren, passte es mit Haustieren schlecht. Wir waren beide berufstaetig, abends staendig unterwegs. Eine Katze haben wir schliesslich abgegeben, weil sie bei uns nicht gluecklich wurde.


    Dann sind wir nach Thailand gezogen und ich habe zuerst nicht gearbeitet. Das war der richtige Zeitpunkt und da wir uns nicht einigen konnten, zogen Hund und Kater ein. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Beide sind schon lange ueber die Regenbogenbruecke gegangen.


    Die naechsten Hunde hat alle mein Mann angeschleppt, alle gefunden auf den Strassen Bangkoks. Aber obwohl er sie anbringt, bin ich diejenige, die sich kuemmert. Fuettern, spielen, trainieren, Tierarztbesuche - da hat er beruflich bedingt viel zu wenig Zeit und auch keine Lust. Abends wird manchmal etwas gekrault und ab und zu gibt er mal ein Leckerli. Er liebt die Hunde und sie lieben ihn und im Notfall wuerde er sie sicher versorgen.


    Andrea

    Unser erster Hund Tapsi: Die Spitze von einem nagelneuen Pumps, den einen Absatz von einem anderen Paar


    Minnie und Frieda: Die Zierleisten von einem Mercedes Pagode - da war mein Mann echt sauer. Haben wir dann fuer schlappe 400 Euro auch nicht ersetzt...
    Den Unterbodenschutz vom BMW, 2 x (jetzt passen sie nicht mehr drunter)
    Eine Supervorratspackung Klopapier - ich glaubt schon an Schnee in Bangkok ;)
    1 Sofakissen
    1 Ecke von der Fussleiste
    Frieda: 1 Scheibe gekochten Schinken vom Kuechentresen - sooo gross ist sie ja gar nicht :???:


    Lucky: Ihr von Oma Tapsi geerbtes Koerbchen sowie diverses Plueschspielzeug, das ich immer wieder liebevoll zusammenflicke


    Andrea

    Na sicher, es gibt Situationen, da aergere ich mich auch mal ueber meine Hunde. Aber am Ende muss ich meistens doch lachen (natuerlich nur so, dass sie es nicht mitbekommen). Denn wer kann schon diesen lieben, treuen Hundeblicken auf Dauer widerstehen.... ich nicht !


    Andrea

    Hallo,


    kennt Ihr das auch ?


    Gestern wurde ich von einem Kollegen im Buero unfair behandelt und habe mich wirklich sehr darueber geaergert. (Heute morgen hat er sich entschuldigt). So richtig hat mich das Thema nicht losgelassen und selbst heute morgen nach dem Aufwachen musste ich gleich wieder daran denken. :( :

    Aber dann kam ich zum Fruehstueck nach unten und unsere Hunde bekamen gerade "frische Bettwaesche" sprich saubere Decken in ihre Koerbchen. Das ist fuer sie jedes Mal eine Aufforderung zum Spiel: da wird sich dann auf das blanke Kissen gelegt, mit so einem auffordernden Blick a la "Versuch nur mal, zwischen mich und das Kissen eine neue Decke zu schieben". Ist die neue Decke drauf, wird gleich mal draufgehopst und sich gemuetlich zurechtgerangelt. Als ich mir das so angesehen habe, musste ich auf einmal so richtig herzhaft laut lachen und mein Aerger war verflogen. :D


    Und mein naechster Gedanke war: wie schoen, dass es Euch drei Fellnasen in meinem Leben gibt !


    Das Leben ist eh zu kurz, um sich zu aergern...


    Andrea

    Simone,


    Danke fuer Deinen Input. Wie kann ich denn fuer Minnie die Begruessung weniger Stressvoll gestalten ? Wahrscheinlich, indem ich allesamt erst einmal ignoriere ? Das ist genau das, was mir so schwer faellt. Denn ich freue mich ja auch so sehr, dass die Hunde sich so freuen, wenn ich nachhause komme :ops:


    Andrea

    @ Simone,


    ich tue mein Bestes, um weiterhin ruhig und souveraen zu bleiben. :D Aber irgendwie nervt es mich, dass da offensichtlich kein Lernprozess stattfindet. Jeden Tag, wenn ich nachhause komme, muss ich Minnie massregeln (mit Nein), damit sie nicht nach Lucky schnappt. Sowie Minnie nur in Luckys Richtung laeuft, schmeisst Lucky sich schon zu Boden. Ich dachte, dass Minnie das irgendwann einmal kapieren muesste. Oder muss ich mich darauf einstellen, das es ohne meinen Abbruchbefehl nie klappen wird ? Oder soll ich es einmal darauf ankommen lassen und sehen, ob Lucky sich letztendlich doch nichts gefallen laesst ?



    @ Alex,


    um Futter streiten unsere auch nicht. Allerdings ist die Reihenfolge des Fressens genau festgelegt. Jede hat ihren eigenen Napf. Zuerst frist Frieda, die beiden anderen liegen ganz still daneben und gucken zu. Wenn Frieda fertig ist, fressen Lucky und Minnie und Frieda guckt zu. Meist steht das ganze Futter unberuehrt da, bis mein Mann und ich uns zum Fruehstueck hinsetzen. Als ob die Hunde hoeflicherweise auf uns warten. Das haben wir ihnen aber nicht so beigebracht. Das machen sie von selbst.


    Um Spielzeug wird auch nicht gestritten, da sind die Geschmaecker zu verschieden. Minnie und Frieda haben in den ersten Jahren gar nicht gespielt. Sie konnten damit ueberhaupt nichts anfangen. Erst von Lucky haben sie sich das Spielen sozusagen abgeguckt. Minnie spielt am liebsten mit einem kleinen Quietschball, Frieda mit einem Plueschdings und Lucky liebt ihr Handtuch, mit dem ich ihr den Kopf abrubbeln muss. Ausserdem faengt sie gern Baelle oder den Frisbee.


    Um die Kauknochen gibt es eigentlich auch keinen Streit. Ich verteile drei Knochen an drei Hunde, lege sie z.B. in jedes Koerbchen. Minnie und Frieda schnueffeln vielleicht kurz, ignorieren die Knochen aber dann komplett. Danach macht Lucky die Runde und sammelt alle ein. Wenn sie dann nach einer Weile das Interesse verliert, duerfen sich Minnie und Frieda die Knochen nehmen, da gibt es keinen Streit drum.


    Solange es keinen Streit gibt und das alles ruhig ablaeuft, sehe ich eigentlich keinen Grund einzugreifen. Sie haben diese Reihenfolge irgendwie unter sich abgemacht und alle 3 koennen offensichtlich damit leben. Wenn ich z.B. Kongs verteile, ist das anders. Jede bearbeitet mit Hingabe ihren Kong und kommt den anderen nicht in die Quere. Erst, wenn alle fertig sind, wird gegenseitig mal nachgeschaut, ob da nicht evtl. noch etwas uebrig geblieben ist.


    Ich finde es wahnsinnig interessant, meine Hund so zu beobachten, auch, wenn ich sie nicht immer verstehe :???:


    Gruss
    Andrea

    Hallo Alex,


    das ist es ja, was mich verwirrt. Offensichtlich gibt es bei uns keine Rudelchefin. Vielleicht muss das nicht zwingend in jedem Rudel so sein ? Nicht, dass es mir so unbedingt wichtig waere. Ich dachte nur, es waere die Norm, dass sich nach einiger Zeit, ein Hund als Alpha-Hund herauskristallisiert.


    Oder meinst Du mich ? Ich versuche immer, ruhig und souveraen zu bleiben. Offensichtlich nuetzt das aber nicht viel. Ich trainiere mit den Hunden und sie gehorchen mir auch, aber trotzdem habe ich das Gefuehl, sie erkennen mich nicht als Oberhaupt an. Im Vergleich zu meinem Mann.


    Wenn man drei gleichzeitig um sich herum hat, ist das auch immer recht schwierig, sich durchzusetzen. Bis man den dritten Hund soweit hat, dass er das tut, was ich will, hampelt der erste schon wieder herum. :/


    Trotzdem Danke fuer Deine Antwort.


    Andrea

    Vielen Dank fuer Deine Antwort. Es ist ja nicht so, dass meine Hunde sich den ganzen Tag lang anzicken. Die meiste Zeit vertragen sie sich und spielen auch miteinander. Das sind immer nur so Momentaufnahmen, wo eine dominiert.
    Ich glaube, ich bin einfach zu weichherzig :roll: Einen Hund aussperren, dann tut er mir gleich so leid.
    Interessant ist allerdings, dass sie bei meinem Mann nicht so ein Gehampel veranstalten, obwohl der selten zuhause ist und nichts mit ihnen trainiert. Er scheint eine natuerliche Autoritaet zu verstroemen. Bei mir ist das wohl nicht der Fall.
    Andrea

    Na, ich bin es wohl nicht :hust:


    Wir haben ein Rudel von drei kastrierten Huendinnen. Zwei sind Geschwister - Minnie und Frieda - und Lucky kam erst spaeter dazu, da waren die beiden Grossen ca. 2 Jahre alt und Lucky ca. 3 Monate. Zu Anfang haben die beiden Grossen Lucky ziemlich fertig gemacht, mit Zwacken und Beissen und sie hat sich auch gleich unterworfen und nicht gewehrt. Mit der Zeit (jetzt ca. 2 Jahre spaeter) hat sie mehr Mut und setzt sich auch - manchmal - durch.


    Nun lese ich immer wieder, dass es im Rudel einen Alpha-Hund gibt. Ich habe lange versucht, herauszufinden, welche von den dreien das bei uns ist. Vergeblich. Ich habe das Gefuehl, es kommt immer auf die Situation an. Beispiele:


    1) Ich komme abends vom Buero nachhause und werde am Gartentor von Minnie und Frieda freudig begruesst. Frieda springt froehlich um mich herum, Minnie ist etwas zurueckhaltender und Lucky darf nicht mitmachen. Sie hat, leider durch schmerzvolle Bisse, gelernt, sich in einiger Entfernung zu gedulden. Waehrend Frieda sich auf mich konzentriert ist Minnie hin- und hergerissen, ob sie mich weiterhin begruessen soll oder doch nicht mal schnell zu Lucky zuruecklaufen, um sie zu (beissen ? ) / in die Schranken zu verweisen. Das Beissen unterlaesst sie mittlerweile, da sofort ein scharfes Nein von mir kommt, wenn sie zuruecklaeuft. Ich weiss nicht, was passieren wuerde, wenn ich das nicht unterbinden wuerde, moechte es aber lieber nicht ausprobieren.
    Wer ist hier der Alpha-Hund - Minnie ?


    2) Wir gehen die Auffahrt entlang zur Haustuer. Lucky rennt voraus, Frieda hinterher, dann ich, danach Minnie. Kurz vor der Tuer faengt Frieda an zu grummeln, leise zu knurren, ein wenig zu bellen und muss sich unbedingt als erste durch die Tuer draengeln. Dann steht sie drinnen und bellt Lucky an, die als naechste durch die Tuer geht, so dass Lucky sich sofort hinsetzt und ich nicht weitergehen kann. Also sage ich Frieda Nein/Schluss jetzt. Lucky darf nun weitergehen. Minnie muss ich extra rufen, damit sie hereinkommt. Wer ist hier der Alpha-Hund - Frieda ?


    3) Ich verteile Kauknochen, einen fuer jeden Hund. Lucky stuerzt sich sofort auf ihren und da Minnie und Frieda sich gar nicht trauen, ihre zu nehmen, sammelt Lucky alle 3 Knochen ein (ja, sich hat ein grosses Maul !) und verzieht sich damit. Spaeter duerfen die beiden anderen die halb zerkauten Knochen dann auch mal haben, da gibt es dann keinen Stress. Wer ist hier der Alpha-Hund - Lucky ?


    Ist das bei anderen Mehrhundehaltern auch so ? Oder gibt es da wirklich einen Rudelfuehrer, der in jeder Situation der Beherrschende ist ?


    Freue mich auf Eure Erfahrungen.


    Andrea

    Tierschutz in Thailand ist ein noch relativ neues Konzept. Es gibt aber z.B.


    http://www.thaispca.org


    die sich u.a. darum kuemmern, dass Tierschutzgesetze verbessert werden.


    In Bangkok, Phuket, Hua Hin gibt es Organisationen, die sich speziell um Hunde und Katzen kuemmern, die zu Tausenden auf den Strassen leben. Traditionell hat fast jeder Thai Haushalt einen Hund, der das Haus bewacht. Diese Hunde werden gefuettert und ansonsten sich selbst ueberlassen. Wenn man sie nicht mehr will, werden sie auf die Strasse gejagt. Diese Hunde vermehren sich unkontrolliert.


    Heutzutage ist es "in" einen Rassehund zu haben. Ein Status Symbol. Man hat genug Geld, um sich so einen teuren Hund (im Gegensatz zu den Strassenkoetern, die umsonst zu haben sind) leisten zu koennen. Sehr beliebt ist alles im Handtaschenformat, gekleidet in schicke Golfklamotten und mit Strass behaengt. Jedem das seine ! Zumindest wird sich zumeist um diese Hunde gut gekuemmert.


    In Bangkok habe ich SCAD kennengelernt (Soi Cats And Dogs = Strassen Katzen und Hunde). Die Organisation faengt die Strassenhunde/-Katzen ein, kastriert sie und laesst sie wieder frei. Einige werden vermittelt, teilweise auch ins Ausland. Ausserdem wird Aufklaerung betrieben, besonders auch an Schulen. Dies finde ich ausserordentlich wichtig, dass die Kinder von kleinauf lernen, wie man Verantwortung fuer ein Tier uebernimmt. Ich habe dort schon ein paar Mal ehrenamtlich mitgeholfen und wir haben mit unserer Lucky die Hundeschule dort besucht. Es war zwar etwas teuer, aber der Erloes kam dem Verein zugute. Wer interessiert ist, kann sich die Website ansehen.


    http://www.scadbangkok.org/


    Andrea