Beiträge von Hund-mit-Brille

    Bemerkenswerte Sätze habe ich nicht, aber eine bemerkenswert positive Begegnung, wie ich finde:


    Mit Kindern macht man als Hundehalter ja nicht immer positive Erfahrungen. Ich heute aber schon. Zwei der zahlreichen Nachbarskinder haben sich entschlossen, Kontakt zu Luna aufzunehmen. Die Eltern haben Respekt und auch Angst vor Luna, trotzdem haben mich die Kinder heute angesprochen. Das sind zwei Jungs, ein
    Erst- oder Zweitklässler und ein Kindergartenkind.


    Nach den üblichen Fragen - Beißt der Hund? Wie heißt der? - fielen dann dem Älteren der beiden Lunas Augen auf. Ich habe erklärt, dass Luna krank und fast blind ist. Ehrlich - ich wünschte, dass Erwachsene so interessierte und einfühlsame Fragen stellen würden wie dieser Junge. "Kann man da was machen? Tut das Luna weh, und ist das schlimm? Aber die Luna kann uns doch noch riechen und hören, oder?"


    Ich habe dann noch erklärt, dass man Hunden nicht auf den Kopf fassen sollte, weil "ihr würdet das doch auch nicht mögen, oder?" Die beiden haben sich erst mal gegenseitig durch die Haare gestrubbelt und mir dann erzählt, dass das aber wirklich ganz doof ist - und Luna wurde ab da nur noch am Hals oder an den Flanken gestreichelt. :lol:


    So sollte das sein, finde ich. =)

    Luna interessiert es grundsätzlich ohnehin nicht, wenn andere Hunde im Garten randalieren. Ausnahmen gibt es zwar, aber da gehe ich zügig weiter und bleibe nicht noch stehen. Klar gehen mich die anderen Hunde eigentlich nichts an, aber trotzdem sehe ich nicht, warum ich die noch unnötig stressen sollte.

    @Kamille , danke für deine Antwort (und allen anderen natürlich auch) . =)


    Dass ein DJT nicht gerade ein Goldie ist, weiß ich natürlich. Klar, der ist kernig und nicht gerade ein "Jedermann-Hund". Es geht auch nicht darum, ihm zwanghaft irgendwelche Freunde andrehen zu wollen. Vielleicht sollte ich die Situation ein bisschen näher erklären. Bei Freddie ist "bedrängt werden" ein ziemlich weites Feld. Es hat fast ein Jahr gedauert, bis er es ertragen konnte, mit meiner Hündin im selben Raum zu sein, trotz vorhandener Ausweichmöglichkeiten. Vorher reichte schon ihre pure Anwesenheit, dass er hinrannte und reintackerte. Luna versuchte dann wegzugehen, die wehrte sich nicht. Freddie rannte hinterher und fasste noch mal nach.


    Das ist eben das Hauptproblem. Wenn er erst mal im Angriffsmodus ist, dann reagiert er nicht mehr auf deeskalierendes Verhalten der anderen Hunde, sondern hat quasi einen "Tunnelblick".


    Gerade deshalb finde ich solche Aktionen am Gartenzaun ziemlich sinnfrei und kontraproduktiv. Klar, der muss nicht jeden Hund mögen, der Anspruch wäre absurd. Aber ich sehe eben nicht, wie er auf diese Art lernen könnte, besser mit anderen Hunden umzugehen.


    Einen Trainer habe ich auch schon mehrfach vorgeschlagen, weil ich das für eine gute Lösung halte. Mein Freund sperrt sich dagegen, aber vielleicht kann ich ihn ja doch irgendwann überzeugen...


    PS: Freddie ist nicht rauhaarig. :D

    Hallo zusammen,


    mein Freund und ich hatten gestern ein Gespräch zu obigem Thema und können uns nicht ganz einig werden. Darum würde ich gern einfach mal andere Meinungen hören. Kurz zum Hintergrund: Mein Freund hat einen Deutschen Jagdterrier namens Freddie, 8 Jahre alt. Freddie hat Probleme mit anderen Hunden. Die Artgenossen, die er wirklich mag kann man an einer Hand abzählen, und er tut sich sehr schwer damit, angemessen zu kommunizieren. Wenn er sich in irgendeiner Weise bedrängt fühlt, droht er kurz und geht dann nach vorn.


    Nun kennt man das ja, dass Hunde im Garten alleine sind und dann bellend zum Zaun rennen. Wenn ich sowas sehe, lasse ich meinen Hund da nicht hin, sondern gehe weiter. Mein Freund hingegen lässt Freddie Kontakt aufnehmen, wenn der den anderen Hund nicht offensichtlich total blöd findet. Seiner Meinung nach dient das Freddies Sozialisierung und hilft ihm dabei, seine Unsicherheit vor anderen Hunden abzubauen.


    Ich sehe das eben ein bisschen anders, weil ich da keinen Lerneffekt erkennen kann. Getrennt durch einen Zaun kann ja logischerweise keine normale Interaktion stattfinden. Freddie lernt da meiner Meinung nach höchstens, dass der andere Hund ohnehin nicht an ihn rankommen kann, und ich denke, dass die Situation für beide Hunde eher stressig und frustrierend ist, und nicht positiv. Ich bin der Meinung, dass Freddie kontrollierte Begegnungen mit Artgenossen (ohne Zaun dazwischen) wesentlich mehr helfen würden und glaube nicht, dass diese Aktionen am Gartenzaun irgendetwas verbessern.


    Wie seht ihr das? Bin ich da mit meiner Denkweise auf dem Holzweg?

    Es gibt merkwürdige Menschen mit noch merkwürdigeren Ideen.


    In der Nachbarschaft meiner Eltern wohnt Bodo, ein Dalmatiner. Eigentlich gehört er dem Sohn der Familie. Da der aber keine Lust oder Zeit für den Hund hat, kümmert sich die Mutter drum - die gute Frau dürfte um die Siebzig sein. Bodo ist ihr kräftemäßig deutlich überlegen, also gibt es immer nur sehr kurze Gassigänge. Die übrige Zeit verbringt er auf dem Balkon oder im Garten. Nebenan von Bodo und Co. wohnt eine Familie mit Kindern, und diese trauen sich mittlerweile nicht mehr in ihren Garten, weil Herr Hund übelst am Zaun randaliert. Ein Maschendrahtzaun, übrigens. Sehr stabil.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Die Familie hat den HH mal vorsichtig gefragt, ob er mit Bodo nicht vielleicht doch mal eine Hundeschule besuchen möchte. Antwort? "Dafür ist der noch zu klein!"


    Bodo ist zwei Jahre alt... :hust:

    Ich denke, im Eingangspost ging es um wirklich offensive Gewalt. Und nicht um ein deutliches Maßregeln.


    Ja, ich werde auch mal laut. Das kommt vor. Ich zuppel auch mal an der Leine, oder gebe Luna einen Stups. Und ich meine das hier nicht verniedlichend, sondern genau so. Weder nutze ich einen Leinenruck, bei dem mein Hund brutal zurückgerissen wird, noch ist der Stups in Wahrheit ein Schlag. Beides heißt nur "Hey, guck mal her, ich bin auch noch da."


    Bei mir fängt Gewalt da an, wo der andere HH offenbar überreagiert. Schläge mit der Leine, Tritte o.ä. sind für mich ein absolutes No-Go. Dafür gibt es einfach keinen Grund. Im von mir zuvor beschriebenen Beispiel hat sich der Hund hingelegt und war an sich ein Beispiel für alle nur denkbaren Beschwichtigungssignale. Wenn da noch einer meint, mit der Leine auf seinen Hund einkloppen zu müssen, dann sag ich da ein paar warme Worte, weil damit meiner Meinung nach die Grenze von Maßregeln zu Gewalt deutlich überschritten wurde.

    Ich habe sowas auch schon erlebt.


    Ein unangeleinter Hund kam zu Luna gelaufen, die Halterin hinterher. Offenbar war sie sehr erbost, weil ihr Hund nicht auf den Rückruf gehört hatte, also fing sie an, ihn mit der Leine zu vermöbeln.


    Ich war kurz sprachlos, aber nur sehr kurz. Dann hab ich sie gefragt, was sie da bitte mit ihrem Hund macht. Die gute Frau wurde knallrot und stotterte irgendwas von wegen "Normalerweise mach ich sowas ja nicht, aber..." Ich hab dann nur gesagt, dass das dafür aber verdammt geübt aussah und dass sie sich was schämen soll. Die hat sich dann ziemlich beeilt, um von mir wegzukommen.


    Sorry, aber in solchen Situationen kann ich nicht den Mund halten und will es auch nicht. Auch wenn solche Menschen ihr Verhalten vermutlich nicht ändern werden, kann es nicht schaden, ihnen einen (verbalen) Denkzettel zu verpassen. Dann merken sie vielleicht, dass ihr Benehmen eben nicht von allen stillschweigend geduldet wird.