Beiträge von Hund-mit-Brille

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    Takara


    ich rede von 12jährigen Nachwuchsprolls, die wirklich aktiv auf Hunde zugehen und sie ankläffen und sowas. Und die Erzeuger davon stehen daneben und finden das völlig in Ordnung.



    Das würde ich jetzt aber nicht als Angst interpretieren, oder liege ich da falsch?


    Oh, ich fürchte das wird OT so langsam... :D

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    Hehe du würdest mich nicht mögen :ops: Ich finde, meine Angst ist (muss jetzt sagen "war" xD) "Privatsache" und man konnte mir auch sehr deutlich ansehen, dass ich Angst habe bzw ausgewichen bin, aber ich hab das auch eher durch aggressives Verhalten gezeigt... "Angstbeißer" würd man bei einem Hund sagen. Aber wirklich nur wenn ich mich sehr in die Ecke gedrängt gefühlt habe oder gar nicht ausweichen konnte... aber das gehört ja nun Gott sei Dank zur Vergangenheit :)


    Wenn jemand offensichtlich Angst vor meinem Hund hat, dann nehme ich den Hund zur Seite oder wechsele die Straßenseite, was auch immer sich grade anbietet. In aller Regel sieht man das ja, zumindest meiner Erfahrung nach. Wenn allerdings mein Hund bedroht oder geärgert wird (sei es aus Angst, Gehässigkeit oder was auch immer), dann bin ich auch nicht mehr nett und verständnisvoll.


    Ich glaube, ich habe es schonmal hier geschrieben, aber der Post von @ Lunasmama erinnert mich wieder an das Nordic Walking-Pärchen, wo der Mann seiner Begleiterin riet: "Und wenn der Hund kommt, schlägst du ihn mit deinem Stock!"


    Hätte der gute Mann einfach nur gesagt, dass er (oder seine Begleitung) Angst haben, wäre das alles kein Problem gewesen, aber so? Mein Hund ist in der Vergangenheit mit Sicherheit oft genug geschlagen worden, da hört bei mir der Spaß auf.


    Der Ton macht die Musik - Binsenweisheiten, aber wahr...

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    Achso, aber dann kann ich es fast noch mehr verstehen, weil Hundehalter wie du (zumindest hier) echt selten sind weil "der Hund tut doch nichts" bzw "will nur mal schnüffeln/spielen"... du nimmst diese Familie ernst und die dich, so soll es sein meiner Meinung nach :) :thumbs:


    Danke dir! =)
    Ich finde es einfach selbstverständlich, auf Menschen Rücksicht zu nehmen, die Angst vor Hunden haben. Ich würde nie auf die Idee kommen, meinen Hund einfach drauflosstürmen zu lassen. Die ist eben nicht grade klein - okay riesig auch nicht, aber ich kann schon verstehen, dass sich gerade "hundeunsichere" Menschen lieber ein bisschen Distanz wünschen.
    Manchmal treffe ich die Eltern auch im Feld, wenn sie einen Spaziergang machen. Die unterhalten sich schon ganz gern mit mir (nicht lange, die Sprachbarriere kann man jetzt nicht wegdiskutieren), aber das geht bestens, solange sie eben ein paar Meter Sicherheitsabstand zum Hund haben.
    Ich finde die Lösung gut, zum einen weil ich ein gutes Nachbarschaftsverhältnis wünschenswert finde und zum anderen, weil sie so (auf Entfernung) sehen können, dass Luna eben nicht aggressiv ist.


    Was ich wirklich nicht verstehen kann sind Menschen, die die Angst anderer mit Sprüchen wie "der tut nix" usw. in Grund und Boden planieren.... :roll:

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    Das ist ja wirklich schön, vielleicht hat die Familie selbst Hunde und die Eltern haben ihr das erklärt, dass das durchaus Angst sein kann...


    Ah sorry, das habe ich vergessen zu erwähnen. :ops:
    Das Mädel kommt aus einer Familie - wie nennt man das politisch korrekt? - "mit Migrationshintergrund?". Die wohnen nebenan, und die Eltern haben echt richtig Schiss vor Luna. Wenn ich sie sehe, warte ich entweder, bis sie im Haus sind oder achte eben auf ausreichend "Sicherheitsabstand", damit sich keiner unwohl fühlen muss. Auch von den Eltern kommt immer ein Lächeln und ein Dankeschön. Deshalb finde ich das eben doppelt klasse, dass sie ihrer Tochter offenbar nicht beibringen, dass alle Hunde mordsgefährlich sind und dass diese so eine tolle Einstellung an den Tag legt.

    Ich wurde gerade sehr positiv überrascht:


    War mit Luna auf dem Fußweg vor unserem Haus unterwegs, rechts davon ist eine kleine Rasenfläche.
    Entgegen kam uns ein Mädchen (geschätzte 8 oder 9 Jahre alt) mit Fahrrad. Da mein Hund Fahrräder nicht so geil findet, habe ich sie zu Seite genommen. Das Mädchen beobachtete das.


    Kind: Oh, hat der Hund Angst vor Fahrrädern?
    Ich: Ja, aber die tut dir nichts, keine Sorge.
    Kind: Nee, das will ich aber nicht, dass der Hund Angst vor mir hat!


    Sprachs und ging samt Fahrrad auf die Wiese, um uns vorbeizulassen.


    Ehrlich, ich fand ja schon die Frage, ob Luna vor dem Fahrrad Angst hat um Längen besser als das allseits beliebte panische "Beißt der?!", kaum dass man seinen Hund an die Seite nimmt. (Solche Gedankengänge würde ich mir von so manchem Erwachsenen wünschen...) Die Reaktion auf meine Antwort hat mich dann echt schwer beeindruckt. :gut:

    Mir fällt gerade eine lustige Begegnung ein - nicht mit Hund, aber mit Kind:


    Ich bin ja gelernte Buchhändlerin. In der örtlichen Grundschule wurde ein Buch gelesen mit dem Titel "Die kleine Eule". Eine Mutter mit ihrem Sohn wollte eben das bestellen...


    Mutter: Na sag mal, wie heißt das Buch?
    Sohn - (runzelt angestrengt nachdenkend die Stirn, dann kam freudestrahlend:) Platzt die Eule!!! :lol:


    Wie auch immer er darauf kam... ist schon grausam, wenn man so drüber nachdenkt! :D

    Hallo Kobold123,


    dann will ich mich mal hier zu Wort melden. ;)
    Was du da beschreibst, kommt mir ziemlich bekannt vor, auch bei Luna und mir hat es verdammt lange gedauert, bis der "Funke übersprang".


    Ich erzähle einfach mal, wie das bei uns war:
    Luna kommt aus Ungarn, bevor sie zu mir kam, war sie gerade mal seit zwei Monaten in Deutschland - natürlich nur im TH. Der Plan war, dass ich gern einen TS-Hund wollte, Luna im Internet gesehen, ins Tierheim gefahren, Gassi gegangen, alles bestens. Die TH-Mitarbeiter beschrieben sie als "eigentlich ganz freundlich". :hust:


    Zuhause angekommen präsentierte sich das Tier allerdings als eine einzige große Baustelle.
    Leben in einer Wohnung? Kenn ich nicht!
    Komische Geräusche? Mag ich nicht!
    Andere Hunde, Menschen, Fahrzeuge (und tausend Dinge mehr)? Mag ich noch viel weniger!


    Anstelle des "eigentlich ganz freundlichen" Hundes hatte ich nun einen, der die Wohnung komplett zerlegte, alles und jeden anbellte und auch im Haus extrem mitteilungsfreudig war - sei es bei spielenden Kindern auf der Straße, beim Geräusch von Haushaltsgeräten oder auch nur einem entzündeten Teelicht.
    Ich kann dir sagen, in den ersten Monaten saß ich mehr als einmal heulend in der Ecke, weil ich mir das so nun wirklich nicht vorgestellt hatte.


    Irgendwann kam dann aber (langsam, nicht ganz plötzlich) der Aha-Effekt. Ich musste dann wesentlich mehr an mir und meinen Erwartungen arbeiten als am Hund selbst. Ich habe aufgehört, meinen Hund durch die Augen der TH-Mitarbeiter zu sehen, die, seien wir ehrlich, nach zwei Monaten TH wohl kaum beurteilen konnten, wie sich mein Hund in einer völlig ungewohnten Umgebung verhalten würde. Ab da wurde es besser, langsam, aber stetig.
    Heute, nach über drei Jahren, nach viel Tränen, Umdenken und gemeinsamer Arbeit kann ich sagen: "Wir sind ein Team, trotz vermutlich lebenslanger Baustellen."


    Für mich liest es sich so, als würden deine Hoffnungen und Erwartungen massiv mit der Realität kollidieren. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten: Arbeite mit dem, was du hast. Vielleicht wird dein Hund Stadtspaziergänge nie toll finden, und du wirst Abstriche machen müssen (wobei auch das sicher mal möglich sein wird, aber sowas braucht eben Zeit), aber du siehst ja offenbar auch positive Eigenschaften. Konzentriere dich auf diese und arbeite am Rest - ich bin sicher, dass es dann auch bei euch "funkt".


    Ich hoffe, mein endlos langer Text hat dir ein wenig geholfen!? =)

    Heute hatte ich ein sehr interessantes Gespräch zum Thema Flexileine. Ich weiß, hier scheiden sich die Geister, aber ich benutze so ein Teil und komme bestens damit klar.


    Ein anderer HH hat sich also bemüßigt gefühlt, mir lang und breit zu erklären, warum er die Teile total doof findet. Ein Großteil der Argumente hatte allerdings weniger mit der Leine an sich zu tun, sondern eher damit, dass der Hund am Ende selbiger notwendige Kommandos nicht kennt (damit meinte er nicht meinen, sondern eben andere, die er schon getroffen hat). Ich habe dann darauf hingewiesen, dass es schon sinnig ist, seinem Hund Dinge wie "stop", "langsam" und "hier" beizubringen, ganz unabhängig davon, welche Leine man nun benutzt.


    Daraufhin leicht aus dem Konzept gebracht, kam der Kommentar, dass es rücksichtslos sei, ne Flexi zu benutzen, weil die sich bei Passanten ja ruckzuck um die Beine wickeln kann. Zitat: "Hier gibts es ja viele ältere Leute, die können nicht so schnell ausweichen!" Joa, sicher das, ich lass das Lünchen regelmäßig auf Rentnergruppen losbrettern und gucke, wie viele auf einmal wir einfangen können...


    Das Beste kam dann zum Schluss:


    HH: Wir hatten ja auch mal einen Hund, der gerne gejagt hat - wir hatten auch so eine Leine, aber die haben wir nach einer Woche weggeworfen.
    Ich: Achso, dann haben Sie eine Schleppleine benutzt?
    HH: Nö, gar keine. er kam ja immer wieder irgendwann.


    Ein Hoch auf gegenseitige Rücksichtnahme... :hust:

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    Das wäre den meisten Leuten am wohl am liebsten... :muede:


    Ich finde freilaufende Kinder ja schlimmer :D


    Da gab es mal ein Kind auf nem Fahrrad, das exakt 20 cm außerhalb der Leinenreichweite angehalten hat und angefangen hat, Luna anzukreischen. Und ich meine Kreischen. So richtig schrill und nervtötend. Dann hat es sich nen Keks gefreut, weil der Hund bellt. Ich kenne sehr viele nette Kinder (auch jüngere), die vernünftig fragen, ob sie Luna mal streicheln dürfen - kein Thema, gerne. In dem Fall hab ich aber mal richtig die Kratzbürste raushängen lassen, und nein, das tut mir nicht leid, auch wenn die Eltern des Kindes dessen Verhalten voll okay fanden. :mute:

    Gerade eben:


    Luna hat Angst vor Menschen mit Stöcken aller Art. Uns kam ein Nordic-Walking-Pärchen entgegen - ich also Luna auf die den Personen abgewandte Seite dirigiert und mit Leckerchen abgelenkt. Ging Eins A, kein Bellen, kein Knurren, nix.


    Nordic-Walking-Mann bleibt genau neben uns stehen, fuchtelt mit seinem Stock in unsere Richtung und brüllt zu seiner Begleitung: "Und wenn der Hund kommt, dann schlägst du ihn ordentlich mit deinem Stock!"


    Ich bin normalerweise ein sehr höflicher Mensch, aber da hab ich wirklich gesagt, dass ich in dem Fall den Nordic Walking-Stock in ein Zäpfchen umfunktionieren werde... :hust:


    Mal ehrlich, ich habe meinen Hund an die Seite genommen, er hat nicht gepöbelt... was soll ich noch tun? Mich in Luft auflösen? :roll: