Da sagt ihr wahre Worte, und ich finde diese Diskussion hier wichtig und auch nötig.
Ich gehöre ja auch eher zu den stillen Mitlesern, und mir geht es auch so, dass ich oft einfach keine Lust habe, einen Beitrag zu schreiben, weil ich mich dem gelegentlich stattfindenden Sperrfeuer ehrlich gesagt nicht aussetzen möchte. Ein paar Dinge sind mir da recht negativ aufgefallen:
Erstens: Der Umgangston. Sicher, ein Forum ist im Endeffekt keine rosa Wattebäuschchenwelt, aber auch im realen Leben kann man meiner Meinung nach einen respektvollen und höflichen Umgang erwarten.
Zweitens: Fragen von Neuhundebesitzern. Natürlich sind die irgendwann schonmal da gewesen. Aber ehrlich, wenn ich die Fragen so entsetzlich lapidar und unnötig finde, dann schreibe ich eben nichts. Muss es denn sein, da mit einem patzigen "Lies halt erstmal die anderen Threads zum Thema" reagieren? Ich versetze mich mal kurz in die Situation des Fragestellers: Ich habe einen Hund gekauft, und der tut etwas, das ich nicht verstehe. Ist doch nur logisch, dass man da möglichst schnell Hilfe möchte, oder? Man hätte sich natürlich im Vorfeld besser informieren können, aber dass sich jemand hier anmeldet und um Hilfe fragt, zeigt doch, dass er auch bereit ist zu lernen - das sollten auch und besonders erfahrenere Halter respektieren.
Und noch was, das ich persönlich nicht so recht nachvollziehen kann: Ich habe den Eindruck, dass manche hier regelrecht ein Diplom in Hundehaltung haben. Versteht mich nicht falsch, mein Hund ist mir sehr wichtig. Luna gehört für mich zur Familie, ich möchte, dass sie glücklich ist und dass es ihr gutgeht. Aber: Ein Hund ist ein Hund. Es reicht mir völlig, wenn sie die Grundkommandos kennt. Mein Leben dreht sich nicht nur um sie. Ich habe nicht immer Lust, sie auf jeden Spaziergang und dann noch zu Hause zu bespaßen. Nur bekomme ich hier manchmal das Gefühl, dass das nicht akzeptabel ist - warum auch immer.
Und wenn ich schon dabei bin, kann ich mich ja gleich mal outen: Ich barfe nicht. Luna bekommt kein Trockenfutter, das 50 Euro pro 15 Kilo kostet. Und wisst ihr, warum? Ich kann es mir nicht leisten. Das ist auch sowas, das meiner Meinung nach gerne mal vergessen wird. Diese Ratschläge von wegen "das beste Futter", "Hund auslasten mit Agility etc.", "Hundeschule" usw. sind ja sicher gut gemeint. Aber wir leben in Zeiten, wo viele Menschen mit Entlassungen und Kurzarbeit zu kämpfen haben und all diese Dinge einfach nicht bezahlen können. Da finde ich es nicht gut, wenn einem dann ein schlechtes Gewissen gemacht wird, weil man dem Hund nicht genug bietet, weil all die schönen Hundedinge einfach auch Geld kosten.
So, das wars von mir, ist lang geworden, sorry.