Hallo zusammen!
Ich habe gestern meinen persönliche Alptraum erlebt und mir kommen jetzt immer noch die Tränen, wenn ich daran denken muss:
Ich war gestern gegen 19:00 mit meinem Malteser Rüden auf der Freilauffläche in der Nähe unserer Wohnung unterwegs. Ich hatte meinen Hund abgeleint und sah dann in einer Entfernung eine junge Frau mit zwei schwarzen Labrodor(Mixen?). Da die Hunde auch abgeleint waren, ich sie aber noch nie dort gesehen hatte, rief ich meinen Hund zu mir heran. Ich wollte ihn erst anleinen, hab ich dann aber irgendwie doch nicht gemacht. Die beiden anderen Hunde hatten auch ca. 10 Meter Abstand zu uns und spielten miteinander. Plötzlich schoss einer der Hunde (wahrscheinlich der Rüde) auf meinen Hund zu und attakierte ihn sofort (knurren, anrempeln, umwerfen und schnappen). Mein Hund hatte natürlich mit seinen 6 KG keine Chance gegen den Großen und versucht zu flüchten, was ihm aber nicht gelang, da der Labrador ihn immer wieder stellte. Ich bin dann hin und wollte meinem Hund helfen, in dem Moment hat der Labrador meinen in den Nacken gebissen. In blanker Panik ist meiner wie eine Rakete weggerannt und hat nichts mehr um sich herum wahrgenommen. Ich bin hinterher und hab ihn gerufen, ohne Erfolg. Er ist durch zwei Parks, an der Straße entlang und zum U-Bahn Eingang. Ich habe auf dem Weg immer wieder Leute getroffen, die ihn gesehen haben, an der U-Bahn verlor sich nach ca. 3 Km aber die Spur. Ich bin davon ausgegangen, dass er nach Hause gelaufen ist, dort war er aber nicht. Ich habe Freunde und Nachbarn für die Suche mobilisiert und mir haben so viele nette unbekannte Menschen bei der Suche geholfen! Die Hundehalterin mit den zwei Hunden war wie vom Erdboden verschwunden. Plötzlich sagte dann ein Herr, er habe einen Hund vor die U-Bahn laufen sehen. Ich bin dann schnell zur Haltestelle und habe mit dem Personal gesprochen. Es stellte sich heraus, dass mein Hund, immer noch vollig in Panik, in den Schacht gelaufen ist und 2,5 Haltestellen weit gerannt ist! Die U-Bahn wurde dann angehalten bzw. die Fahrer sollten zwischen den betroffenen Haltestellen langsam fahren. Ich hatte natürlich schon die schlimmsten Szenarien im Kopf! Bin dann mit meinen Helfern zu dem Punkt (die Bahn fährt nach einem kurzen Stück im Tunnel überirdisch), an dem die Leute von der Hochbahnwache ihn gesehen haben. Die haben es aber nicht geschafft, ihn auf dem Gelände einzufangen und er ist schließlich durch eine Lücke im Zaun in einen Park gelaufen (hatte bis dahin ca. 8 Km zurückgelegt). Dort hatte ihn aber niemand mehr gesehen. Zum Glück war er in den Park gelaufen, wo keine große Straße in der Nähe war. Dort haben wir ihn dann ca. eine Stunde gesucht und alle Leute, die dort unterwegs waren, angesprochen. Als ich schon fast aufgeben wollte (ich war ca. 5 Km gesprintet und war mit den Nerven und den Kräften am Ende), sehe ich meinen Schatz plötzlich im Park im Gebüsch. Zwei Hundehalter, die ich vorher angesprochen hatte, standen bei ihm und der eine hatte bereits die Polizei informiert. Der Mann war für mich der Held des Tages! Mein Hund hat sich total gefreut und hatte bis auf zwei kleine Schrammen im Nacken (wahrscheinlich vom Labrador) nicht! NICHTS!!!! Ich konnte es nicht fassen! Er war zwar saudreckig unsch stank nach Kanalisation, aber er war komplett gesund! Er muss einen riesigen Schutzengel gehabt haben.
Heute morgen bin ich dann mit ihm (an der Leine) nochmal an die Stelle gegangen, an der er gebissen worden ist. Dort hat er ziemlich lange geschnüffelt und machte einen schreckhaften Eindruck. Den übrigen Weg hat er sich aber ganz normal benommen. Jetzt schläft er neben mir und ich habe Muskelkater vom vielen Laufen.
Ich bin mir jetzt unsicher, was ich bezüglich der Frau mit den zwei Labradoren machen soll. Es hat mich sehr geärgert, dass sie einfach gegangen ist und ich habe auch keinen Namen, da ich ja schnell hinter meinem Hund her bin. Laut der Aussage von anderen Hundehaltern hier bei uns ist sie aber öfters dort. Soll ich einen Zettel im Park aufhängen mit der Aufforderung, sich bei mir zu melden? Macht das Sinn?
Ich habe meinen Hund immer mit großen Hunden spielen lassen, die nicht so stürmisch sind, und gehöre auch nicht zu der Sorte Kleinhundehalterinnen, die ihren Zwerg beim Anblick eines Großen ängstlich auf den Arm nehmen. Der Vorfall hat mir aber zu denken gegeben und ich werde ihn ab jetzt bei mir unbekannten großen Hunden immer anleinen.
Jetzt werde ich mal die nachmittägliche Gassirunde gehen und sehen, wie sich mein Kleiner verhält...