Beiträge von ConnyM.

    Hallo,


    ich kann dich gut verstehen. Ich habe hier auch so ein bewegungsfreudiges, immer wieder mal pöbelndes selbstständiges, freiheitsliebendes spanisches Energiepaket - allerdings keinen Jagdhund sondern einen Hüti.


    Ich hatte auch viele Tage, an denen ich verzweifelt bin. Allerdings hatte ich Glück, dass ich an eine Trainerin geraten bin, die mir geholfen hat Pedro Stück für Stück seine Freiheit zurück zu geben.


    Zitat

    Das mit dem "schönreden" habe ich übrigens vor einiger Zeit angefangen und oft habe ich Erfolg dabei, aber halt nicht immer, je nach Tagesform.


    Die Tagesform war für uns auch über Monate der größte Indikator für unseren ganzen Tagesablauf. So im Rückblick komme ich mir vor wie eine Glucke, die jeden "Pubs" registriert. Ich habe über ein halbes Jahr lang jeden Tag Tagebuch geschrieben - wann wir wo und wie lange Gassi waren, wen wir getroffen haben, wie er sich benommen hat, ob er viel oder wenig geschlafen hat, ... - jeden Pubs eben. Aber ich merkte dann bald (mit Nachhilfe meiner HT) dass ich nicht länger als 30 min am Stück draußen bleiben sollte weil er dann tendenziell schneller durchdreht bzw. das Pöbeln anfängt. Wenn wir zuviel "Programm" machten, wenn wir Katzen getroffen haben, wenn er zu wenig geschlafen hat, ... - alles drehte ihn hoch und es ging dann in der Folge nichts mehr. Die gelernten Kommandos waren wie nie geübt und ansonsten hatte ich ein zappelndes nerviges Fellbündel an der Leine.


    Unser Ziel war dann zunächst ruhig, anständig und entspannt an der Schlepp Gassi zu gehen. Ich habe ziemlich lange so viele Reize wie nur möglich von ihm ferngehalten (damit er möglichst keinen Grund hat hoch zu drehen) und war auch nur sehr wenig und langsam draußen. In dieser Zeit gab es auch kein Toben oder Spielen mit anderen Hunden, keinen Freilauf, keine Spielchen mit mir, keine Tricks, keine Kommandos sondern nur RUHE - ooooooooohhhhhmmmmmm. Ihm hat das sehr gut getan. Nach und nach habe ich unser Programm wieder ausgebaut und kann inzwischen weitestgehend normal mit ihm draußen gehen.


    Bei seiner Pöbelei habe ich gemerkt, dass ihm (je nach Tagesform :D ) Höflichkeit sehr wichtig ist. Wenn er die Tage zuvor nicht allzu stressiges Programm hatte und er soweit relaxt ist klappt es meist gut. Kommt der andere Hund jedoch zu schnell auf ihn zu und er hat ihn noch nicht ausreichend taxiert ... oje :ops: . Auch wenn der andere Hund nicht so genau weiß, und ebenso unsicher ist wie Pedro ... dann gehts los. Bleibt der andere Hund jedoch stehen und er hat in ausreichender Entfernung genug Zeit zum Gucken ist es o.k. An Tagen, an denen er sowieso rel. nervös ist klappt dies alles noch viel schlechter und ich kann bei manchen Hundebegegnungen schnell die Flucht ergreifen. Da würde nix funktionieren. - Trotz der leckersten Leckerli zum schönfüttern.


    Ich wünsche dir viel Geduld und gute Nerven - das wird schon noch (irgendwann :???: )


    Conny =)

    Was bekommt sie denn zur Zeit? - Putenfleisch oder diese Putenhaut? Vielleicht ist ihm die Putenhaut zu fett oder aber zu viele Rückstände von der Erzeugung.


    Putenfleisch (Muskelfleisch, Innereien, Hälse mit Knochen), Quinoa-Flocken und 1x am Tag Karottenpellets hat doch Chris empfohlen das würde ich so geben. Von Lunderland bzw. Classic Dog nature gibts Gemüseflocken die ganz gut verträglich sind. Das würde ich als nächstes verändern. Öl macht den Hund nicht "fett". Meiner verträgt Öl sehr schlecht (und Leinöl gar nicht) und darum lasse ich es schon seit Monaten weg. Trotzdem haben wir noch nirgends einen Mangel gefunden. Inzwischen testet bei den Zusätzen auch das Symbioflor, Öl, Calcium und Heilerde nicht mehr und Multiplasan (Kräuter-Tabletten) ungefähr 2x die Woche. Die Verdauung ist stabil und der Hund fit.


    Liebe Grüße
    Conny

    Zitat

    Die deutschen Zecken mögen Lucy nicht besonders, wie mir scheint. Ich pflücke pro Jahr so 3-4 von ihr ab. Immer am Kopf, meist hinter den Ohren.


    Haben denn die schwedischen Zecken einen anderen Geschmack??


    Danke für euren vielen Antworten. Mir lässt das Thema keine Ruhe und ich überlege ständig hin und her, ob eingut ausbalancierter Stoffwechsel z.B. kein gutes Klima für Zecken bietet. Meine frühere Hündin hatte in den ersten Jahren bei mir unheimlich viele Zecken und ich habe ihr ganz selbstverständlich Ex-spot drauf geschmiert. Bei meiner HP wurde der Hund dann durchbehandelt, Giftstoffe ausgeleitet, Mängel ausgeglichen, sie bekam besseres Futter, usw. Danach hatte sie so gut wie keine Mini-Vampire mehr. Mit Pedro bin ich von Anfang an bei der HP. Sein Stoffwechsel und seine Gesundheit sind inzwischen (fast) optimal, mit Futter bin ich hochwertig festgelegt weil er vieles nicht gut verträgt - und er hat wenige Zecken.


    Hängt das zusammen? Was meint ihr?


    Liebe Grüße
    Conny =)

    Zitat

    Dieses Jahr waren es bisher 4 Zecken...3 am Hals eine in der Ohrfalte...letztes Jahr haben sich die Viecher am Oberkopf und den Hautfalten "versammelt"


    ...bei uns wird es jetzt wieder Zeit für ein Spot on.


    Bei bisher 4 Zecken "vergiftest" du deinen Hund :???: ? Hast du keine Bedenken wegen der Nebenwirkungen für den Hund ?


    Gruß Conny =)

    @ Tucker


    unter Stand-by verstehe ich, dass der Hund zwar liegt und vielleicht auch mal döst, aber doch jede meiner Bewegungen registriert und mit kommt wenn ich das Zimmer verlasse. Ich erwarte von meinem Hund nicht, dass er im Haus auf Stand-by ist. Da gibt es für ihn keine Arbeit und ich sage ihm schon, wenn er mitkommen darf.


    Pedro schläft hier zuhause unheimlich viel und liegt an seinen verschiedenen Lieblingsplätzen. - Im Büro (tjaja, der Büroschlaf) , in Groß-Sohn's Zimmer, auf seinem Nacht-Schlafpolster, auf der Treppe, ... . Manchmal höre ich ganz lange nichts von ihm und er kommt mir dann aus einem der Zimmer entgegen wenn ich ihn suchen gehe. Auf der Treppe kann ich über ihn drüber steigen ohne dass er sich bewegt. Aber selbst dann ist er sofort wieder voll da. Ich brauch nach dem Aufwachen mind. 1 Stunde, er 1 Sekunde.


    Meine Trainerin nahm mir auch mein schlechtes Gewissen, Pedro ab und zu mal für 2 - 3 Stunden allein daheim zu lassen (er hatte von anfang an überhaupt keine Probleme damit). Sie sagte, dass die Hunde da endlich mal richtig entspannt schlafen könnten weil sie wissen, dass sie nichts spannendes verpassen.


    Zitat

    Also Allein bleiben kann sie, sie ist dann ganz still und macht nichts kapput. Ich lasse ihr immer ein Rinder Kopfhaut zum knabbern da, aber wenn ich zurück komme, ist es immer noch da . Erst nachdem ich wieder da bin legt sie sich hin und isst. ( kann das ein Zeichen sein dass sie Leidet wenn ich weg bin? )


    Das ist natürlich schwer zu sagen. Aber wenn du berichtest, dass sie vorhin nach eurem Entspannungs-Gassi schon mal richtig geschlafen hat ... vielleicht "lernt" sie das dann jetzt. Warte es mal ab, wie sich das die nächsten Tage entwickelt.


    Wenn sie in den ersten Monaten ihres Lebens nicht gut hatte kann das gut sein, dass (zumindest Teile) der Stress auch daher kommt.


    Zitat


    Was passiert denn, wenn du mal bei ihr sitzt und deine Hand auf ihrem Fell ruht? Vielleicht ist ihr momtan das Streicheln schon zuviel.


    [quote="jois"]Hast du also alle Hundebegegnungen vermieden? absolut kein toben und spielen mit bekannte Hunde?


    Die erste Zeit habe ich alle Hundebegegnungen gemieden. Einzig zu unserem Tagespflegi, der jeden Tag für ca. 3 Stunden bei uns ist hatte er Kontakt. Das ist aber auch schon eine ältere gestzte Dame und die beiden spielen und toben nicht miteinander. Da Pedro sich auch wenig an mir orientiert hat und schlecht abrufbar war hat sich spielen und toben erledigt. Einen eingezäunten Freilauf haben wir hier nicht und mein Garten hat nur 30 qm - reicht auch nicht zum spielen.
    Bei uns gab es für ca. 4 Monate keine rennen und auspowern und für ca. 5 Monate kein Spiel mit anderen Hunden. Er hat das sehr gut überlebt. Ich hatte damit die größeren Probleme. Inzwischen darf er wieder toben - und bleibt da dann auch oft bei mir.


    Nein, nein du nervst nicht. Sonst würde ich nicht so ausführlich antworten. Sicherlich sind nicht alle Punkte, auf die ich so genau geachtet habe auch für euch wichtig. Dafür musst du auf Dinge achten, die bei uns völlig problemlos waren. Aber das wird schon.


    Ich hoffe, du kannst mit meinen Zeilen was anfangen und ich verwirre dich nicht zu sehr.


    Gruß Conny =)

    Hallo jois,


    ich kann dir nur schildern, wie ich es versuchen würde - ohne Gewähr, dass es auch klappt. Ich kenne weder dich noch deinen hund noch habe ich irgendeine Ausbildung die hier weiterhelfen würde.


    Bei uns war am Anfang mit ein Knackpunkt, dass er viel zu wenig geschlafen hat. Ich habe dann echte Ruhezeiten für Pedro eingeführt, wo ich ihn zuerst in einen Kennel (war aber noch mehr Stress für ihn) und dann auf seinen Nacht-Schlafplatz gebracht habe. Anfangs musste ich ihn mit einer Leine sichern, damit er auch wirklich dort blieb und zumindest 1 Stunde nicht immer auf "Stand-by" war. - Ochsenziemer o.ä. dazu und Ruhe. Ob das bei dir so funktionieren würde weiß ich nicht. - Bleibt er denn schon stellenweise allein?


    Das nächste was mir meine Trainerin gesagt hätte ist, dass ich nicht länger als 30 min am Stück rausgehen sollte, damit die Reize für den Hund bewältigbar bleiben. Wichtig war mir auch immer, dass wir entspannt wieder zuhause ankommen.


    Wenn sie jetzt zuhause wieder aufwacht und hochdreht würde ich nicht mir raus gehen. Eher würde ich sie ruhig streicheln (über den ganzen Hund von ganz vorn bis zur Schwanzspitze oder den Füßen hinten und wenn sie da auch nur am zappeln ist überlegen, ob man sie auf ihrem Platz eventl. mit der Leine sichert. Sie sollte merken, dass nicht den ganzen Tag getobt wird. Ich war übrigens total erstaunt, wie viel (echten) Schlaf ein Welpe braucht. - Ruhen auf Stand-by zählt da gar nicht. Pedro schaffte es zwischendrin auf bestimmt 18 Stunden, jetzt wahrscheinlich noch auf ca. 16 Stunden.


    So viel wie du mit ihr draußen bist habe ich anfangs auch gemacht - mein Wuschel war immer am rumtoben, zappeln, rennen, springen. Er war immer fröhlich, nie aggressiv. Und trotzdem hat er nur versucht immer seinen Stress los zu werden. Derzeit gehen wir insgesamt etwa 2 Stunden am Tag, manchmal auch weniger, selten mal etwas länger. Zu Beginn unseres Anti-Stress-Programms waren wir 45 min am Tag draußen. Wirklich mit der Uhr überwacht :headbash: . Wieviel von Anfang an vertragen wird ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Ich kann dir nur auch raten, ein Tagebuch zu führen, in dem du notierst, wann du wie lange und wo gassi warst, wie sie sich benommen hat, wen ihr getroffen habt, wie sie zuhause ist, wie lange sie schläft usw. Dann kann man wirklich zum Einen die Fortschritte verfolgen und sich immer wieder motivieren und zum anderen Stressfaktoren bewusst vermeiden.


    Liebe Grüße und viel Erfolg


    Conny =)


    P.S. Für alle Kritiker - die meisten Dinge die ich hier geschildert habe habe ich selbst so gemacht bzw. von meiner Trainerin so erklärt bekommen. Es stellt keine allgemeine Trainingsanleitung dar.

    Zitat

    Für mich bedeutet Arbeit an Stress, ich arbeite soweit es geht und unterbreche oder breche ab wenn ich merke, dass der Hund jetzt bald mehr Stress bekommt als er verträgt.


    Genau - und wenn man merkt, dass eigentlich gar nichts geht muss ich eben das Programm auch gaaanz weit runter fahren.


    Zitat

    Erstmal gilt: feststellen unter welchen Bedingungen der Hund mit dem Auslöser klarkommt ohne alles darüber zu vergessen. Dabei spielen Umgebung, sonstige Reizlage, Entfernung usw. ne große Rolle.


    Das lief bei mir über eine Tagebuch, in dem ich alles relevante notierte. Man konnte dann ganz gut sehen, was geht und was nicht, wie lange ich draußen bleiben konnte, welche Wege ich besser mied und wann ich spätestens zu hause sein sollte.


    Zitat

    Es gibt keinen anderen logischen Weg, man wird den Hund eben schon so nehmen müssen wie er akut ist.
    Und sobald man weiß wo die aktuellen Grenzen liegen kann man dadran gezielt arbeiten.
    Zunächst immer schön am unteren Rand der Grenzen arbeiten, hier finde ich Erfolg sehr wichtig. Es muss sich hier schon Besserung zeigen, der Hund sollte auf dem Level immer desinteressierter am Reiz wirken bevor ich mich immer mehr Richtung Grenze bewege und diese dann auch nach oben verschieben kann.


    Genau so :gut: . Hab ich mich denn so unklar ausgedrückt :???: ? Ich schilderte immer wie ich das mit meinem Hund gemacht habe. Es war niemals als 1:1-Anleitung für die anderen Hundehalter gedacht sondern vielleicht als Anregung, dass nicht nur immer mehr von irgendwas zum Ziel führt sondern vielleicht auch das genaue Gegenteil endlich den langersehnten Erfolg bringt. Ich bin keine HT und habe auch nicht wirklich viel Erfahrung. Ich sehe meine Schilderungen als meinen ganz persönlichen Erfahrungsbericht. Was man davon dann umsetzt oder es kopfschüttelnd wieder vergisst ist mir persönlich völlig egal. Bei uns hats gut geholfen und das allein zählt (für mich).


    Zitat

    wenn dein Hund so wenig Bewegung und Kopfbeschäftigung hatte, wie war sie dann daheim? oder hast du zu hause mit ihr/ihm viel trainiert?


    ich habe die erste Zeit mit ihm zuhause gar nichts gemacht außer ausgiebig zu kuscheln. Mit jedem Tag, den er weniger hochgepuscht von draußen rein kam wurde er auch zuhause ruhiger, ausgeglichener und hat fast die ganze Zeit geschlafen. Einziges Zugeständnis an seine Suchleidenschaft war eine Fährte (oder das was wir so bezeichnen) von steigender Schwierigkeit. Aber das auch nur, wenn er rel. entspannt war.
    Nach ca. 2 Monaten gab es 1 - 2 x die Woche ein kleines Suchspielchen draußen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass er zu der Zeit mal einige Tage super drauf war und ich dachte "na endlich kann ich mit ihm wieder ein bisschen was machen". Er durfte Leckerlis suchen und wir versuchten die Tricks die er zuvor schon gelernt hat. Er hat sie nicht vergessen. Aber ich hab wohl übertrieben weil er die restliche Woche wieder sowas von total daneben war - echt schrecklich. Ich fuhr das Pensum wieder runter und der Hund wurde wieder ruhig. Drinnen wollte er noch nie mit mir spielen.


    Inzwischen merke ich aber, dass er schon öfter und mehr Beschäftigung braucht um glücklich zu sein. Inzwischen läuft er inunserem bekannten park zu ca. 90 % offline und orientiert sich sehr an mir. In der Zeit machen wir kleine Spielchen, wir toen miteinander, üben so manches Kommando - ganz nach Lust und Laune.


    Zitat

    Wie hälst du den Hund 4 Monate von Reizen fern? Auf welche Reize hat dein Hund reagiert?


    Mein Hund hat "nur"auf alle anderen Tiere (außer auf seine bekannten Hundefreunde) reagiert. "Fremder Mensch" gehört bei uns zum Glück nicht dazu. Reh und Hase im Wald, Katzen, Vögel, Hühner, Schafe, Pferde, fremde Hunde ... alles war spannend und hat ihn hochgepuscht. Dazu kam, dass bei uns sehr viele Hunde wohnen und gerade zum Start damals (Anfang Oktober) einige Hündinnen läufig waren. Auf unseren eigentlich gewohnten Wegen hatte ich ihn teilweise an der kurzen Leine und er zappelte von links nach rechts, nach vorn und um mich rum.
    Ich habe mir dann zunächst zuhause eine Straße gesucht, wo wenige Hunde gehen (bei uns ist viel Park ringsrum) und habe die Zeiten so verändert, dass ich hoffentlich möglichst wenigen begegne. Straße runter (10 min), umdrehen und Straße wieder hoch (8 min) weil die Gerüche bereits bekannt waren und Pedro erheblich ruhiger an der Leine lief. Da musste ich nimmer so oft stehenbleiben. Nach 2 - 3 Wochen habe ich mir dann bei uns im wenig bebauten Industriegebiet eine Straße gesucht, in der ich reizarm gehen konnte. Zunächst wieder das Gezappel schlechthin, aber nach einigen Tagen wurde es wieder besser und wir konnten ca. alle 2 - 3 Wochen eine neue Straße dazunehmen. Einziges Ziel das ich hatte: Er sollte ruhig und entspannt an der Leine laufen, Anfangs war er 10 min total angespannt und schaffte es auf die letzten 5 min. runter zu kommen. Aber das Verhältnis änderte sich bald. Wenn ich nur noch 2 min Gezappel an der Leine hatte und die restlichen Minuten einen (fast) entspannten Hund war das ein Grund zum feiern.


    Mit zunehmender Relaxtheit waren dann auch nicht mehr alle fremden Hunde so schrecklich. Da unterschied er dann schon eher ob man den anderen ernst nehmen muss oder ob man ihn einfach übersehen kann.


    Ich bin jetzt gar nicht mir Öffis unterwegs, folglich haben wir da auch überhaupt keine Übung. Dafür bin ich viel im Wald und lege Wert darauf, dass er sich auch noch an mir orientiert wenn es stark nach Reh und Hase riecht. Momentan ists anstrengend aber es klappt. Offline trau ich mich zwar noch nicht, aber wenn wir weiter so Fortschritte machen dauert das nicht mehr lange.


    Zitat

    Der Witz ist:
    Ich sehe bei Alex Canes Hund nicht wirklich Stress oder so.


    Dazu erlaube ich mir keine eigene Meinung. Ich zog einfach die parallelen im Verhalten und schilderte meine Erlebnisse / Erfahrungen - nicht mehr und nicht weniger.


    Gruß Conny =)

    Zitat

    Der Weg den Hund krampfhaft von jeglichem "Stress" abzuschirmen ist meiner Erfahrung nach der schlechteste. Erfahrungsgemäß sind Halter, die sich dafür entscheiden eigentlich lebenslang nur noch damit beschäftigt jeglichen bösen Stress von ihrem Hund fern zu halten, während dieser aus seinem reizlosen Leben immer heftiger auf jeden noch so kleinen Reiz reagiert.
    Es kann definitiv nicht der Weg sein, immer vor allem davon zu laufen.


    Wenn diese Bemerkungen auf mein Post zielen ... dann muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe weder meinen Hund krampfhaft von jeglichem Stress abgeschirmt noch halte ich lebenslang bösen Stress fern. Inzwischen führen wir wieder soweit ein ganz normales Leben. Er hat kein reizloses Leben und reagiert auch nicht immer heftiger sondern inzwischen auch bei für ihn ziemlich starken Reizen ziemlich normal.
    Bei einem Satz muss ich dir allerdings doch recht geben - vor allem davon zu laufen ist sicher nicht der richtige Weg. Aber das hab ich auch nirgendwo geschrieben.


    Zitat

    Er kann aktiv Trainingssituationen gestalten, den Hund in kontrollierter Umgebung an Reize heranführen, er kann künstlich Reize schaffen und er kann ab einem gewissen Ausbildungsstand auch mal Dinge einfach durchsetzen.


    Wow, genau das habe ich gemacht. Ich habe den Tagesablauf bzw. Tagesrhythmus für meinen Hund eine Weile verändert. So manchen Umweltreizen kann man sich nicht entziehen. So riecht meine Rüde garantiert vor mir ne läufige Hündin oder meine Verhandlungen mit den Katzen waren nicht so erfolgreich und es kreuzte doch mal eine unseren Weg. - So gesehen habe ich ihn auch an Reize heranführen müssen. Noch mehr dazu wäre allerdings die erste Zeit einfach zuviel geworden. Erst als er es einige Zeit stress- und reizärmer hatte waren wir wieder in der Lage, draußen sinnvoll miteinander zu arbeiten. Und genau das machen wir jetzt auch - wie die meisten anderen Hundehalter hier auch.


    Für mich war es definitv der beste Weg den wir gehen konnten. Wenn es nicht der deine ist - na dann halt nicht. Das darf doch jeder für sich selbst entscheiden.


    Gruß Conny =)

    Zitat

    Was Trieb, Gas und den vermeindlichen Stress angeht, so halte ich die Vermeidetaktik für gefährlich.
    Es geht darum dem Hund bei zu bringen mit seinem Potential und den "kritischen" Situationen um zu gehen, das bedeutet aber dass man den Hund gezielt an die Grenze bringt. Wer vermeidet senkt aber die Reizschwelle, der hält krampfhaft den Deckel auf dem Topf, bis er doch in eine Situation kommt in der der Hund nur noch detonieren kann. Die Zeche zahlt der Hund.


    Da bin ich anderer Meinung. Wenn der Hund wirklich Stress hat - und da nicht nur von einem anstrengenden Nachmittag sondern von Monaten oder sogar Jahren gesammelt dann ist zuerst mal wichtig, diesen Stress abzubauen. Im Stress kann man (oder Hund) nicht lernen. Weder sein potential auszuschöpfen noch mit kritischen Situtuationen umzugehen. Wenn du ihn dann immer wieder an seine Grenzen führst wird er den Stress nie los. Stell dir ein Fass mit Wasser vor. Mein Hund hatte dieses Fass nahezu komplett gefüllt. Jeden ruhigen Tag konnten wir einen kleinen Becher ausschöpfen. Mit stressigen Begegnungen, zu vielen Reizen insgesamt am Tag füllte sich aber im Gegenzug das Fass wieder. Darum war es für uns wichtig, über einen längeren Zeitraum die Reize die für ihn positiven oder auch negativen Stress bedeuteten zu vermeiden. Erst wenn der Stresslevel auf einem Niveau ist kann man ihn wieder bewusst größeren Reizen aussetzen ohne dass er sofort wieder austickt (oder sich anderweitig daneben benimmt). Die Reizschwelle wird ganz sicher nicht dadurch gesenkt, dass man die Reize vom Hund fern hält.


    Anderes Beispiel - du arbeitest im Job am aboluten Limit, vielleicht über Wochen und Monate. Die Überlastung oder die Stressreaktionen deines Körpers kannst du bestimmt nicht bearbeiten, wenn du weiterhin mit nur geringfügig veränderten Arbeitsbedingungen weiter machst. Erst ein Urlaub, indem du wirklich mal richtig abschalten und dich erholen kannst wird dich wieder in einen leistungsfähigen Zustand bringen.


    Ich habe mit meinem Zottel für ca. 4 Monate ziemlich alles von ihm fern gehalten, was Stress für ihn bedeuten könnte. Danach war er auf einem Level, dass er auch in zuvor absolut unmöglichen Situationen ruhig geguckt hat und sich an mir orientiert hat. Und auch heute merke ich noch, dass er nach einem anstrengenden Wochenende erheblich schwieriger zu führen ist und schneller austickt als nach einigen ruhigen Tagen mit nur normalen Reizen. Die normalen Reize sind bei uns inzwischen welche, die vor einigen Monaten noch zur absoluten Katastrophe führten.


    Gruß Conny =)

    Hallo Alex? (oder heißt so dein Hund?),


    leider habe ich im Moment zu wenig Zeit um dir zu antworten. Aber heute Abend werde ich versuchen, dir ausführlich zu beschreiben wie das bei uns ablief.


    Kopf hoch, das wird schon - mit welcher Vorgehensweise auch immer


    Liebe Grüße
    Conny =)