hallo anaschnevka,
ich würde als ersten Tipp sagen - gib dir ein bisschen Zeit. So ein Diagnose ist ein ziemlicher Schock und es ist völlig normal, dass es einen erst mal von den Füßen haut und man nur noch ein heulendes Häufchen Elend ist, sobald man den Hund nur anschaut.
Mein Dobi (13) hat Lymphknotenkrebs, wurde im Mai diagnostiziert, damals hieß es er habe nur noch wenige Wochen. (übrigens geht es ihm bis heute blendend).
Ich kann deine Situation also sehr gut nachfühlen.
Es ist aber so, dass - zumindest bei mir - sich irgendwann im Laufe der kommenden Tage, Wochen und Monate die Einstellung dazu gewandelt hat. Klar, ist es immer noch schlimm, quasi auf den Tod zu warten, aber irgendwie verliert der Gedanke im Laufe der Zeit seinen Schrecken und man "gewöhnt" sich dran. Ich finde es nach wie vor immer noch sehr traurig, zu wissen, dass mein Hund bald stirbt, aber ich habe mich damit abgefunden und denke nicht mehr ständig dran. Das hilft mir dabei, die letzte Zeit mit ihm immens zu genießen. Ich denke nicht an das was kommt, sondern versuche so viel schöne Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen, verwöhne ihn mit leckerem Essen, mache schöne Spaziergänge und Unternehmungen, wenn er fit ist und nehme mir jede freie Minute für Kuscheleinheiten.
Natürlich ist es trotzdem eine Katastrophe, aber wenn man das Ganze aus unausweichlich akzeptiert hat und es ein bisschen Schrecken verloren hat, wird es... wie soll man sagen... bittersüß... zwar irgendwie bitter, aber trotzdem sehr schön und vor allem unglaublich intensiv.
Insofern, gib dir Zeit dich mit dieser Nachricht abzufinden, es ist völlig normal, dass du nun erst mal von den Füßen gehauen bist. Aber versuche auch nach und nach, dich mit dem Gedanken "anzufreunden" und genieße die restliche Zeit mit deiner Hündin. Sie weiß ja nichts von ihrem Schicksal und deiner Stimmung wird sie sicher verwirren. (Dieser Gedanke hat mir anfangs geholfen, mich "zusammenzureißen", zumindest in der Gegenwart des Hundes).
Ich habe mir einmalig zusammen mit meiner Tierärztin intensiv Gedanken zum Ende gemacht (also wie/ wann das evtl. Einschläfern ablaufen soll, was danach mit ihm passiert etc.) und das war auch unglaublich traurig, ich saß heulend in der Praxis. Aber nun weiß ich was im Fall der Fälle zu tun ist und muss nicht mehr ständig daran denken. Auch das hat mir geholfen.
Nun wünsch ich dir alles Gute, dass es dir schnell besser geht und vor allem, dass du - genauso wie ich - noch eine unerwartet lange Zeit mit deiner Maus verbringen kannst.