Hallo,
wir haben eine Hündin aus dem Tierheim die vorher noch nicht in einer Familie gelebt hat. Daher hier mal unsere Erfahrungen:
Unsere Maus ist als Welpe mit ihren Geschwistern ins Tierheim gekommen und dort aufgewachsen bis sie ca 10 Monate alt war. Dann haben wir sie adoptiert.
Was uns als vorteilhaft aufgefallen ist:
Dadurch dass sie mit vielen Hunden im Rudel aufgewachsen ist (sie kommt aus einem spanischen Tierheim, dort gibt es aus Platzgründen Einzelhaltung nur für die ganz unverträglichen Hunde), ist sie extrem gut sozialisiert und kommt mit wirklich jedem Hund klar. Sobald sie merkt, einer ist grantig oder auf Stress aus, macht sie nen Riesenbogen um den. Mit allen anderen ist sie lieb und verspielt. Sie kommt auch mit den Hunden aus, von denen die Besitzer sagen: Vorsicht, der ist schwierig!
Weiterhin positiv war, dass sie keine schlechten Angewohnheiten hat, die sie sich in einer Vorbesitzerfamilie hätte angewöhnen können. Sprich sie bettelt nicht am Tisch oder in der Küche, hängt sich nicht in die Leine, kläfft nicht dauernd bei jeder Kleinigkeit und springt auch nicht an Menschen hoch. also all die Sachen die Mensch einem Hund schnell mal durch Unwissenheit/ falsches Bestärken antrainiert.
Erzogen sprich Grundgehorsam hatte sie natürlich allerdings auch gar nicht. Jetzt nach dem Grundkurs in der Hundeschule klappt das alles aber schon sehr ordentlich (bis auf den Rückruf in manchen Situationen ), was aber auch mehr an unserer Konsequenz liegt, denn am Hund.
Ich denke es ist grundsätzlich einfacher einem Hund etwas an als abzutrainieren.
Damit will ich dir aber auch nicht von dem Husky-Mix abraten, nicht jede Vorbesitzerfamlie hat den Hund verzogen.
Aber ich muss mich meinen Vorschreibern anschliessen, nach 1-2- Spaziergängen weiss man noch kaum was über den Hund.
Viena war am Anfang auch sehr ruhig und schüchtern, aus Unsicherheit. Mittlerweile ist sie ein richtiger Wirbelwind, der uns auf Trab hält!
Lt. unserem Hundetrainer zeigt sich Jagdverhalten oft erst nach einigen Monaten. Verträglichkeit mit andern Hunden wiederum kann man dagegen schnell abschätzen.
Es gibt sooooo unendlich viele Hunde im Tierschutz die eine neues Zuhause suchen: Lasst euch viel Zeit, schaut euch ruhig einige Hunde im Tierheim oder auf Pflegestellen an, lest euch in Rassebeschreibungen ein und überlegt ganz genau was zu euch passt (nicht was ihr gerne hättet, da gibt es ja öfter Diskrepanzen, da nehm ich mich nicht aus).
Ein Auto kauft man schließlich auch nicht an einem Tag, da sollte man für die Wahl des neuen Familienmitglieds mal mindestens soviel Zeit aufwenden.
Und da ihr Kinder habt, müsst ihr doppelt sichergehen dass das passt.
Viel Erfolg bei der Suche und der Entscheidung!!!
Und gaaaanz toll, dass ihr einem Tierschutz-Schnuffel eine Chance geben wollt!