Beiträge von inkanova

    Das Stehenbleiben war ein Signal für den Hund, nachzudenken, was los ist.


    Jetzt verstehe ich aber gerade selbst nicht, was das Problem mit Tina ist... da ich sie ja bekanntlich kenne, sehe ich gerade nicht, was sie geschrieben hat, was so unverständlich ist. Stehe ich da jetzt auf dem Schlauch?


    Nochmal: bei der operanten Konditionierung kann der Hund nur Lösungen anbieten, die er vorher über Kognition (bezieht auch Gefühle ein) gelernt hat.

    Natürlich gebe ich Signale, ich kommuniziere ja mit meinem Hund. Und zwar in ganz unterschiedlichen Versionen. Ob über Sprache oder Gesten oder sonst wie.


    Und natürlich gebe ich Feedback, wenn ich das Verhalten meines Hundes gut fand. Aber das hat nicht zwingend etwas mit unmittelbarer operanter Konditionierung zu tun (wenn natürlich gesagt wird, dass jede Kommunikation mit dem Hund operante Konditionierung ist, bin ich im Bezug auf diese Definition vielleicht etwas strenger).


    Hmm... ich muss mir mal überlegen, wie ich es noch besser ausdrücken kann. Vielleicht finde ich noch ein besseres Beispiel.

    LasPatitas


    jetzt gestehst du dem Hund aber doch mehr Leistung zu, als vorher.


    Zu dem Experiment:


    Das sind die so genannten Zeige-Experiemte, dabei schnüffelt der Hund nicht. Der Versuchsleiter steht bei den Bechern und der Hund sitzt einige Meter davor. Dann zeigt der Versuchsleiter auf einen Becher und verschränkt dann wieder die Arme.


    Die Erfolgsrate bei Hunden ist dabei immens hoch.

    brush


    Super, deine Frage! Jetzt habe ich das Gefühl, dass mich jemand ein wenig versteht.


    Im Grunde war es relativ einfach, das mit der Straße beizubringen. Ich bin auf dem Gehweg gelaufen. Und das natürlich immer. Wenn mein Hund auf die Straße getreten ist, bin ich stehen geblieben. Daraufhin hat mich mein Hund verwundert angeguckt. Dann habe ich zu ihm gesagt, "nicht auf die Straße". Hund guckt immer noch seltsam. Hund blickt sich um und überlegt. Er geht zurück auf den Gehweg. Hat er super gemacht, und bekommt natürlich Lob.


    Das nächste mal reichte es, dass ich ihm, wenn er einen Hund auf der anderen Seite sieht, nur sage: "nicht auf die Straße".


    Wie man sieht, ist das ein Mix aus allen möglichen Lernansätzen. Aber eben nicht nur und ausschließlich operante Konditionierung, da der Hund selbst über sein Tun nachdenken muss und die Bestätigung nicht innerhalb einer Sekunde erfolgt ist.


    Im übrigen entsteht die Kognition noch lange bevor die operante Konditionierung überhaupt einsetzen kann. Denn der Hund kann nur Lösungen anbieten, die er vorher über Kognition erfasst hat.


    Den Begriff Kognition haben wir nicht erfunden. Deswegen bitte ich, mich nicht dafür verantwortlich zu machen. Der Wissenschaftszweig nennt sich nun mal kognitive Ethologie.

    Vermutlich ist dein Hund durch Nachdenken selbst darauf gekommen, dass es durchaus Sinn machen könnte, Katzenfutter zu klauen. Allein dass er klaut, ist schon eine kognitive Leistung. Trickst er dich dabei auch manchmal aus?


    Nochmal, damit das verständlich wird: Das drumrum reden kommt daher, da es keine Methode ist. Es gibt kein "du musst das so machen, dann funktioniert der Hund auf diese und jene Weise". Das geht bei der operanten Konditionierung, aber eben nicht, wenn man die Kognition einschließt.


    Im Grunde glaube ich, dass wir alle im täglichen Leben viel mehr über Kognition arbeitet, als uns bewusst ist, denn nur über Konditionierung hält das kein Mensch den ganzen Tag durch.

    Ja klar, es gibt ne ganz Menge an Literatur inzwischen dazu. Vorreiter sind Miklosi und Csany, aber da haben inzwischen sehr viele nachgezogen (Max-Plack-Institut Leipzig, in England und USA wird viel Forschung inzwischen betrieben).


    Normalerweise sind Hunde selten doof. Das war nämlich auch eine Untersuchung dieser Forschung. Im Vergleich zum Menschen gibt es da wohl weniger Abstufungen beim Hund ;)


    Sollte ein Hund doof wirken, hat er, wie schon gesagt wurde, vermutlich andere Prioritäten.


    Diese Wissenschaft baut stark auf Anekdoten, daher ist Otto-Normal-Hundehalter genauso wichtig, wie der "Experte".


    Hunde lernen auch durch Nachahmung, vielleicht wäre das eine Möglichkeit, einem Hund beizubringen, wie die beste Verhaltensweise in einer bestimmten Situation ist. Aber wie gesagt, das ist immer vom Hund und der Situation abhängig und soll kein Allheilmittel und einzige Lösung sein.

    Konditionierung erfolgt immer und auf verschiedene Art und Weise. Man kann sie nie ausschließen und man kann auch nicht komplett ohne sie.


    Operante Konditionierung (allein und ausschließlich) bei der Erziehung eines Hundes verwendet, schließt aber wohl einiges an Fähigkeiten des Hundes einfach aus. Der Hund ist fähig, nachzudenken und Dinge zu reflektieren.


    Allgemeinplätze, wie was in welcher Situation zu tun ist, funktioniert bei der Einbeziehung der Kognition nicht. Kein Mensch weiß, wie Hund A oder B in dieser und jener Situation in Anbetracht seiner Umwelt und Vorerfahrung in Zusammenspiel mit seinem Menschen wie reagiert.


    Daher bitten die kognitiven Wissenschaftler gerade Leute wie uns, Hundebesitzer, Hundetrainer und Verhaltensberater, Geschichten und Erfahrungen zu sammeln, um möglicherweise Verhaltensähnlichkeiten zu erkennen.


    Das ist derzeit ein aktiver Prozess, der erst in den letzten Jahren durch die entsprechende Forschung ausgelöst wurde. Tina ist sicher nicht hier, um zu sagen, dass man es so oder so machen muss, denn das würde der kognitiven Verhaltensforschung widersprechen.


    War das irgendwie verständlich, was ich sagen wollte? :smile: