Beiträge von inkanova

    @Floydie


    Die ATN ist größer, als man denkt. Sie haben einen eigenen Buchverlag, dort werden auch die Skripte gedruckt. Ich glaube, dass du da aber nur hinkommst, wenn du registrierter Schüler bist.


    Wir haben uns mal die Mühe gemacht und nachgeschaut, ob die Skripte der ATN nur Nachdrucke oder Auszüge aus vorhandenen Arbeiten sind. Erstaunlicherweise ist das nicht so. Jedes Skript von durchaus namhaften Autoren wurde exklusiv für die ATN geschrieben.


    Im Laufe der Diskussion hier habe ich das Gefühl, dass sich immer wieder der Tenor: "Theorie ist ja ganz nett, aber Praxis ist viel wichtiger" gebildet hat. Ich glaube aber, dass die Theorie tatsächlich vernachlässigt wird. Würden sich viele Trainer aber auch Hundehalter einfach mal weiterbilden (und nicht nur auf dem Hundeplatz stehen), bräuchte es vermutlich kaum mehr Hundeverhaltensberater und Trainer. Die Wissenschaft hat nämlich in den letzten fünf Jahren riesige Sprünge in der Verhaltensforschung bei Hunden gemacht.


    Der Hund ist mittlerweile ins Zentrum vieler Forscher gerückt. Wenn mir die Praktik-Anhänger hier beantworten können, warum das so ist, ziehe ich den Hut ;)


    Wenn man nicht auf dem neuesten Erkenntnisstand ist, sollte sich kein Trainer unreflektiert auf ein Mensch-Hund Team einlassen. Da kann er noch so viel Erfahrung haben. Und dazu stehe ich, denn ich weiß, dass zumindest in meiner Umgebung der Wissensstand auf dem Niveau Behaviorismus ist. Und auch die Lupomorphologie wird einfach angewandt, ohne auch nur im entferntesten nachzudenken.


    Sorry Leute, aber ich habe mich jetzt jahrelang durch das Dickicht der Theorie geschlagen. Ich finde, die meisten machen es sich wirklich zu einfach.

    so wie ich flygoodspeed verstehe, ist wirklich das komplette Abgeben des Hundes zu einem Ausbilder gemeint. Und es scheint auch nur solch ein Ausbilder als kompetent angesehen zu werden.


    Mir ist jetzt nicht klar, wofür man das brauchen soll, außer für Blindenführhunde. Denn Diensthunde werden ja auch von ihren "eigenen" Herrchen/Frauchen ausgebildet. Das war früher mal, dass diese Hunde von den Schutzhundeplätzen weggekauft wurden. Jedenfalls hier in der Gegend.


    Nochmal zu der Erfahrungsgeschichte. Natürlich ist das wichtig. Mir sind nur schon so viele erfahrene Trainer über den Weg gelaufen, die an Methoden und Weisheiten glauben, dass es einer Sau graut. Diese Leute lieben es auch, über jeden Hund das gleiche Mäntelchen zu ziehen. Wenn ich schon den Spruch höre (Trainer hat Hund vielleicht 10 Minuten oder gar nicht gesehen): "Das ist so, weil..." oder "das ist einfach so"


    Da wird mir das Tier doch irgendwie zu mechanistisch gesehen.

    Ich ziehe hiermit die Entschuldigung zurück, aber gebe dir die zwei Klatscher wieder ;)


    Ja, die "erstaunlichen Ausnahmen" sind es, die den Hundefachleuten das Leben so schwer machen. Ich fände es sehr schade, wenn ein Trainer zu mir sagt: "Sorry, hoffnungsloser Fall. So einem/mehreren hab ich schon mal nicht helfen können". Um nochmal pferdisch zu sprechen... das hieße da nämlich "ab in die Wurst".


    Würdest du solche Pauschalisierungen beim Menschen zulassen?


    Ich habe in meinem Leben schon viele junge Menschen getroffen, die enormes Verständnis für Hunde und sonstige Tiere hatten. Und ich habe viele getroffen, die schon seit zig Jahren mit Tieren arbeiten und null Verständnis hatten. Ich erinnere mich da nur ungerne an einen Schäferhundplatz mit einem 60 jährigen, erfahrenen Ausbilder.

    HerrSchobert


    entschuldigung, aber ich teile diese Meinung nicht ganz. Natürlich weiß ich nicht, was da für Pferdeausbilder waren, die ihr eigenes Pferd "nicht im Griff" hatten. Ich habe mein eigenes Pferd selber eingeritten und ausgebildet, und ich würde behaupten, dass wir ein gutes Team waren (leider ist sie an der Bornaschen Krankheit verstorben). Ich hätte es mir nicht angemaßt, irgendjemanden etwas vom Pferd zu erzählen, wenn ich nicht die Erfahrungen mit meinem Eigenen gehabt hätte. Ich habe mit 7 Jahren das Reiten angefangen und dennoch hätte ich es mich nicht getraut.


    Das, was einen 100-Hundetrainer ausmacht, ist meiner Meinung nach nur, dass er oft nicht betriebsblind ist. Einige Dinge sind im Mensch-Hund Team eingefahren und werden kaum noch bemerkt, oder immer wieder gemacht, ohne darüber nachzudenken. Das kann ein Trainer erkennen, weil er eben nicht 24 Stunden mit dem Paar zusammen ist.


    Die Gelassenheit und Coolness ist meiner Meinung nach nur ein Überraschungseffekt für den Hund.

    Das Studium an der ATN ist relativ günstig. Du kommst in etwa auf 3000-4000 Euro, wenn du alles mit machst.


    Bei anderen Einrichtungen fängt es erst bei 8000 Euro an.


    Zugegeben, es ist immernoch sehr viel Geld... die armen Schweizer brauchen halt auch was zum Beissen ;)


    Du kannst aber nochmal mit mindestens nem Tausender rechnen an Zusatzlektüre, denn die ist ja auch noch richtig teuer. Allein ein Feddersen-Petersen Band kostet schon knapp 40 Euro. Und sie ist ja beileibe nicht die Einzige, die man lesen/sehen muß. Einiges an Fachlektüre gibt es gar nicht mehr auf dem Markt (zum Beispiel "Wölfe und Königspudel" von Erik Zimen). Die bekommst du aber noch über die ATN. Teuer natürlich.


    Aber wie gesagt, mit genug Energie und Leidenschaft, ist es durchaus möglich, autodidaktisch denselben Stand zu bekommen, wie ein "Studierter".

    Vielleicht kann ich noch mit weiterer Erfahrung helfen.


    Zuerst mal nehme ich zwei Klatscher zurück ;) Einer ist wirklich mehr als genug.


    Zu der Frage, ob man sich das Studium nicht sparen kann und sich das alles nicht besser selbst aneignet: Vielleicht geht das. Die Leute haben sich aber was dabei gedacht, als sie den Lehrplan entwickelt haben. Man wird sozusagen in die richtige Richtung geschubst. Was man daraus macht, wird nicht beeinflußt. Eher im Gegenteil. Immer wieder bekommt man die Aufforderung, selbst zu denken und Eigeninitiative zu entwickeln. Der ATN ist bewußt, dass diese ganze Thematik im Grunde, trotz Jahrzehnte langer "Forschung", noch in den Kinderschuhen steckt.


    Es ist ein Unterschied, ob man ein Fachbuch vor oder nach dem Studium liest. Man hat einfach ein ganz anderes Verständnis.


    Und meine persönliche Meinung zu der ganzen Erfahrungsgeschichte: Es hat nichts mit Hunden, sondern mit Pferden zu tun. Ich war Sportwart in einem Pferdesportverein. In Hochzeiten habe ich fünf Pferde täglich (nicht hauptberuflich) beritten. Ich habe Schulpferde korrigiert, Pferde gekauft und verkauft. Ich habe darüber entschieden, ob eines zum Abdecker muß, oder nicht. Ich habe Unterricht gegeben. Wir hatten zirka 40 Pferde in unserer Obhut.


    Wirklich gelernt habe ich aber durch mein eigenes Pferd. Und daher denke ich, dass auch jeder Hundebesitzer sehr viel Erfahrung und Praxis hat. Wir sind 24 Stunden am Tag mit unserem Kumpel Hund zusammen. Wo kann man sich mehr Praxis holen?


    Wenn es der Anspruch ist, mindestens 100 Hunde in den Händen gehabt zu haben, was bringt das an Vorteil? Eine Verallgemeinerung zu finden? Die gibt es nicht. Es gibt keine Methoden oder ein richtig oder falsch.


    Sorry, bin jetzt auch philosophisch geworden...

    Herr Schobert :applaus: :applaus: :applaus:


    Nur noch etwas zu der ATN: Diese Leute verdienen ihr Geld mit dem bereit gestellten Material. Daher wird es nicht einfach offen gelegt. bei anderen Ausbildungsstätten ist das sicher ähnlich.


    Mich persönlich hat das Sudium angestoßen, weiter zu machen und eigene Wege zu gehen. Mein der zeitiger Erkenntnisstand hat im Grunde nicht mehr viel mit der ATN zu tun. Jedoch wäre ich ohne die ATN wohl nie diesen Weg gegangen.

    flygoodspeed


    Du hast absolut recht. Inzwischen gehen aber auch in diesem Bereich die Ausbildungsrichtungen auseinander. Bei der ATN gibt es beispielsweise (neben Heilpraktiker etc.) den Tierpsychologen Hund, Katze, Pferd, den Tiertrainer Hund und den Verhaltensberater Hund. Alle Ausbildungsschienen sind unterschiedlich.


    Es wäre schön, wenn es anerkannte Berufe gäbe, aber es gibt sie nun mal nicht. Es bleibt nur, dass man für sich selbst den besten Weg findet.

    Staffy,


    genau das finde ich an Bloch eben auch so toll. Meinungen sind dazu da, geändert zu werden. Und wenn jemand dazu steht, dass er mal etwas Mist verzapft hat, sollte man sich ernstahft fragen, was diesen Menschen dazu bewogen hat, das zu revidieren.


    Aber es wird wenig hinterfragt, gerade wenn es um diese oder jene Lehre oder Theorie geht. Verstaubt ist gar kein Ausdruck... angegammelt würde ich es eher nennen ;) Und leider sind es unglaublich viele. Daher meinte ich, dass ich kaum jemanden wüßte, der für mich wirklich lohnens- oder empfehlenswert ist. Daher fragte ich auch, ob du welche kennst.


    Mit Miklosi hast du vielleicht recht. Da er ja aus der Fischforschung kommt, könnte es anstrengend werden. :lol:

    Staffy, dann liegen wir doch nicht ganz so weit auseinander. Bloch ist ja komplett von seiner alten Schiene abgewichen. Vielleicht leidet darunter seine Glaubwürdigkeit.


    Zum Clicker will ich mich gar nicht äußern.


    Ich bin zwar Münchnerin, kenne Fichtlmeier aber nur aus hiesigen Fersehbeiträgen und Erzählungen von Leuten, die bei ihm waren (zudem spielt er hier gar nicht so eine besonders große Rolle, da gibt es ne Menge andere, die sogar noch bessere Geschäfte machen). Ich käme daher gar nicht darauf, zu ihm zu gehen. Solltest du Erfahrungen mit ihm gemacht haben, die wirklich lohnend sind, bin ich echt gespannt davon zu hören.


    Ich finde das Wort Methode im Zusammenhang mit Hunden an sich schon problematisch. Es war aber kein Witz, als ich Miklosi empfohlen habe.


    Genau wie du finde ich den eigenen Erfahrungsschatz heutzutage wichtiger denn je, aber man braucht eine Basis. Ohne sich mit der Fachliteratur auseinander gesetzt zu haben (um ehrlich zu sein, manchmal fällt es schwer, wenn es ganz großer Schund ist) glaube ich, dass man sonst nicht wirklich urteilen kann. Es ist erstaunlich, was gerade die Literatur zu eigenen Erkenntnissen führt, die man als völlig daneben empfindet.