Beiträge von Zappa

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    Aber er versucht mich ab und an zu verarschen, indem er die Leine ins Maul nimmt, dran zieht, wieder loslässt und zu mir ankommt. "Guck mal Frauchen ich hab losgelassen, jetzt gibt Leckerchen."


    Das ist im Grunde ganz witzig. Er hat immerhin schon ansatzweise begriffen, dass es sich lohnt, die Leine in Ruhe zu lassen. Jetzt darfst du dich natürlich nicht ins Boxhorn jagen lassen und jedes mal einen Keks zücken, sondern solche Aktionen mal verbal loben oder mit einer anderen, für den Hund positiven, Aktion verknüpfen.

    Man darf bei der ganzen Sache bitte nicht vergessen, dass der Hund durch sein Verhalten quasi ein Feedback von dem gibt, was er beim HH gelernt hat. Wenn er also abhaut und sich weder abstoppen noch abrufen lässt, dann bedeutet das im Grunde nur, dass das Training nicht gut genug war!
    Die eigene Fehlleistung dann am Hund auszulassen wäre unfair. Von daher sollte man sich in so einem Fall schon im Griff haben und ggf. auch verstellen können.

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    "Kommst du MIT" (bzw MIT in allen Kombinationen) versteht sie übrigens auch, da springt sie sofort auf und rennt richtung Tür. Sage ich zuhause nichts, wartet sie meist im Flur ob ich gehe oder ob ich sie auffordere "mit" zu kommen. Also sollte ich für das Dableiben noch ein Kommando einführen - Sie kennt aus der Gaststätte meiner Mutter "Shira du bleibst", das sage ich, bevor ich gehe und sie bei meienr Mutter lasse. Wenn ichs sage, läuft sie mir -zumindest dort- nicht zur Tür nach sondern guggt nur, sie weis genau dass ich ohne sie gehe. Kann ich dieses Signal auch beim Alleinbleiben verwenden? Oder lieber etwas ganz Neues?


    Wenn das schon so funktioniert, dann würde ich darauf aufbauen. Falls du allerdings ein einfaches "bleib" ebenfalls als Kommando nutzt, dann besteht Verwechslungsgefahr. Denn ein "bleib" bedeutet ja soviel wie "bleibe an dieser Stelle bis ich dich freigebe". Der Hund wartet also auf die Auflösung des Kommandos.
    Das "Weggehsignal" soll aber bedeuten: "du bleibst zwar jetzt alleine, kannst aber machen, was du willst" und funktioniert ohne direkte Auflösung.


    Ich würde es in Kombination mit der Tür auf / Tür zu Methode probieren.


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    Shira bleibt problemlos 10-15 Minuten in meinem Zimmer wärend ich z.B. Duschen oder im anderen stockwerk am Putzen bin. Umgekehrt bleibt sie auch problemlos bis zu einer Stunde im obergeschoss (mit Tür abgetrennt) wärend ich im Untergeschoss in meinem Zimmer bin. Hausintern also garkeine Probleme. Sie liegt, wenn sie mit meiner Mutter alleine hier ist, auch oft im Wohnzimmer wärend meine Mam im Büro ist (anderes Flurende), null Problemo. Nur an der Haustür ist schluss mit Lustig.


    Dann musst du dich selbst beobachten und rausfinden, was du anders machst, wenn du dich im Haus bewegst bzw. wenn du das Haus verlässt. Ich denke da spontan an Aufbruchsignale. Hunde merken schnell, ob man bspw. die Strassenschuhe anzieht oder nur die "Pantoffeln". Von daher versuch doch mal in diese Richtung zu trainieren.

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    Ich kam wieder, als mal 10 Sekunden ruhe war (gott hat das gedauert), sie stand an der Tür, wedelnd, fröhlich wie sie nunmal ist. Ich komme dann immer wortlos rein, schaue sie nicht an, garnix. Sie wuselt um mich rum, freut sich, läuft weg und holt ein Spielzeug. Danach hat sie sich, als wäre nix gewesen, auf dem Teppich eingerollt und geschlafen.


    Wo warst du in der Zwischenzeit? Wenn du nach 10 Sekunden Ruhe reinkommen konntest, gehe ich mal davon aus, dass du im Hausflur o.ä. gewartet hast?! Das verfälscht das Ergebnis, da der Hund merkt, dass du in greifbarer Nähe bist. Das verwirrt sie evtl. noch mehr, weil sie das nun überhaupt nicht versteht. Für einen echten Test müsstest du das Haus verlassen und auf dem Hof o.ä. warten.


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    Verabschiedet in dem Sinne habe ich sie garnicht, ich habe ihr etwas zu Kauen gegeben, sie hat sich ins Wohnzimmer gelegen und ich bin gegangen. Wortlos, siehe Video.


    Was die Kauutensilien angeht bin ich Milos Meinung und würde sie weglassen. Ich habe weiter oben in diesem Fred auch schon zu dem Thema was geschrieben (glaube ich zumindest :???: )


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    Mit Kommando soll man doch, soweit ich oft gelesen habe, nicht machen?! Naja ich kanns ja mal probieren, viel schlechter kanns ja garnichtmehr werden


    Doch, schlechter kann es immer werden ;-)
    Das mit den Kommandos ist bei manchen Hunden gar nicht schlecht. Damit lernt Hundi, dass er ab jetzt chillen darf und nichts aufregendes passiert. Zudem ist das Signal ja nicht nur "ich gehe jetzt" sonder beinhaltet auch - wenn richtig aufgebaut - "ich komme auf jeden Fall wieder". Manchen Hunden hilft das.
    ZB kenne ich einen Hund, der immer mit "Dackelblick" im Flur steht, wenn HH das Haus verlässt. HH ist der Meinung, dass Hundi so traurig ist, weil er nicht mitkann. Letztendlich war es einfach nur Unsicherheit des Hundes: soll ich nun mitkommen oder nicht? Nach Einführung zweier Kommandos ("du kommst mit" / "du bleibst hier") wusste der Hund immer bescheid und konnte entsprechend agieren.


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    Ich habe übrigens auch das Gefühl, dass es Frust oder was Ähnliches ist - ANGST ganz sicher nicht.


    Ich habe das Gefühl, dass das alleine bleiben einfach schlecht aufgebaut ist und Hundi gestresst ist, weil sie nicht weiss, was passiert. Das erklärt auch ihr rumwuseln, das wilde spielen mit dem Spielzeug und das ablegen und einschlafen auf dem Teppich nach deiner Rückkehr.


    Ich würde an deiner Stelle 10 Schritte zurückgehen und quasi von vorne anfangen. Alleine bleiben beginnt immer mit "zusammen sein", also der gemeinsame und stressfreie Aufenthalt in der Wohnung. Für viele ist es schon ein Problem, nur 1 Minute bei geschlossener Tür in einem anderen Raum zu verweilen. Da würde ich ansetzen und die schon von Milo erwähnte "Tür auf/Tür zu" Methode anwenden. Die Zeiten nach und nach steigern. Wenn sie dann 10 Minuten alleine und stressfrei in einem anderen Raum bleiben kann, während du in der Wohnung bist, beginnt das Haustüren Training in ähnlicher Form.


    Parallel dazu schau mal in der SuFu nach "Aufbruchsignale abtrainieren".


    Zum ignorieren: beim pauschalen ignorieren lernt der Hund.... nix! Man kann es nur als Lernmethode anwenden, wenn man auf der einen Seite unerwünschtes Verhalten ignoriert und auf der anderen Seite das gewünschte Verhalten positiv bestärkt. Woran soll sich Hundi denn orientieren, wenn er 10 Minuten ignoriert wird? Das bedeutet bei dir: zeigt sie unerwünschtes Verhalten bei deiner Rückkehr, dann darfst du sie ignorieren. Wenn sie sich aber ruhig verhält, dann darfst du dich ihr zuwenden. So kann sie mit der Zeit verknüpfen: nur wenn ich mich soundso verhalte bekomme ich Aufmerksamkeit.

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    Ich will die Leine aber auch nicht gegen Käse oder Wurst tauschen. So bringe ich im doch bei, dass er für sein falsches Verhalten auch noch was leckeres bekommt.


    Neee. Das "richtige" Verhalten ist ja in diesem Fall, die Leine frei zu geben. Dafür bekommt er das Leckerding. Vom Ansatz her ist das schon die richtige Übung auf der ich aufbauen würde. Vor allem, da sie ja schon klappt!


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    Ich hab ihn dann immer auf dem Flur gelassen und er durfte erst zu mir ins Wohnzimmer oder Küche, wenn er die Leine losgelassen hat. Ich hab ihn die Sache sozusagen aussitzen lassen. Das hat geklappt. Er ist zwar sehr dickköpfig, aber ich bin dickköpfiger ;) Meint ihr, das ist der richtige Weg? Oder wie würdet ihr dieses Problem angehen?


    Bei dieser Übung ist das Problem, dass die zeitliche Distanz von "Leine fallen lassen" zur Belohnung zu groß ist. Das bedeutet, dass Hundi wahrscheinlich nicht kapiert, dass er mit dem Eintritt in den Raum dafür belohnt wird, dass er die Leine frei gibt.


    Zum Verständnis: man hat nur wenige Sekunden, um eine bestimmte Handlung durch ein Lob positiv zu verknüpfen. Soll heissen: gibt er die Leine frei und bekommt dafür innerhalb 2 Sekunden einen Keks, dann lernt er: Leine loslassen = gut.
    Wenn er alleine im Flur steht, irgendwann die Leine fallen lässt und du irgendwann später die Tür aufmachst und ihn in irgendein Zimmer lässt lernt er.... nix.


    Ich persönlich würde daher mit Variante 1 arbeiten und das ganze spielerisch aufbauen. ZB: tausch mit ihm Leine gegen Leckerlie. In der Zeit, in der er das Leckerding mampft, beschäftigst du dich mit der Leine und gibst sie ihm wieder zurück. Dann das Ganze von vorn 3-4 mal. Beim letzten Mal gibts dann eine Extraportion Leckerlies und du hängst die Leine weg. Mit der Zeit kannst du ein Signal ("aus" o.ä.) dazufügen und die Leckerlies ausschleichen.


    Bitte bedenke, dass die Leine auch eine Art Sicherheitsanker für den Hund sein könnte. Er hat ja nun schon einiges durchgemacht! Im besten Fall lässt er im Laufe der Zeit ganz von selber davon ab, wenn er sich bei dir eingewöhnt hat und sein Vertrauen wächst.


    PS: ich hab die Sache ja ein bisschen verfolgt und finde es toll, dass du ihn bei dir aufgenommen hast! :gut:

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    Der Kern der Fragestellung ist nun: Selbst wenn ich mir ein leicht hysterisches 'Fein!' oder sowas rausquetschen würde, merkt mein Hund doch haargenau, dass ich gerade überhaupt nicht in positiver Stimmung bin. Mein Hund weiß ganz genau, wann ich wütend bin, fröhlich bin, Angst habe, schon allein deshalb weil ich als Mensch im Vergleich zum Hund ein körpersprachlicher Krüppel bin und mich überhaupt nicht so weit kontrollieren kann um solche Dinge vor meinem eigenen Hund zu verheimlichen. Worin liegt also der Sinn im 'Freude vorspielen'?


    Ich denke, der eigentliche Sinn liegt darin, sich selber zu beherrschen und so weit möglich "hundgerecht" zu reagieren. LaBellaStella hat diesen Wiederspruch schön beschrieben: Hundi kommt gut gelaunt von einer Jagd wieder, ist froher Dinge... und bekommt (dafür) einen auf den Deckel. Das die Jagd aus Menschensicht falsch war, kann der Hund ja nicht wissen und das du 3 mal vorher gerufen und gebrüllt hast, hat er in seiner Jagd-Trance entweder nicht mitbekommen oder nach seiner 10-Minuten-Reise eh wieder vergessen. Er versteht also nicht, weshalb genau er eigentlich Mecker bekommt und verknüpft im schlimmsten Fall: Zurückkommen = doof!


    Von daher ist es mMn nicht so wichtig dem Hund was vorzuspielen, was man nicht empfindet, sondern sich einfach zusammenzureissen, auch wenn man den "Köter" am liebsten zum Mond schicken will! Ob nun jedes zurückkommen belohnt werden muss, ist in meinen Augen Kontextabhängig. Wichtig ist nur, dass es niemals negativ belegt wird. Auch da bin ich LaBellaStellas Meinung: bevor man überreagiert ist es besser, "gar nicht" zu reagieren, den Hund erstmal anzuleinen und die Situation (und sich selbst) zur Ruhe kommen zu lassen.


    Eine weitere Möglichkeit, mit dem beschriebenen Beispiel umzugehen ist, die Situation umzudrehen: der Hund jagd dem Hasen hinterher, ist 10 Minuten auf Achse und kommt dann zu dir zurück. Da es wie schon erwähnt fast unmöglich ist, dem Hund klar zu machen, dass du auf etwas sauer bist, dass er vor 10 Minuten "falsch" gemacht hat, wäre eine Bestrafung kontraproduktiv.
    Kommt der Hund nach getaner Jagd zu dir zurück und auf dich zugelaufen, dann würde ich 20m bevor er bei mir ankommt, noch einmal das Abrufsignal anbringen. Wenn er jetzt kommt, dann darf er auch belohnt werden, da er ja richtig gehandelt hat: er kommt, wenn du rufst. Anleinen, froh sein, dass er nicht vom Jäger erschossen oder vom Auto überfahren wurde und sich fest vornehmen, am nächsten Tag das Abbruch/Rückruf-Training zu starten.


    Kommt er allerdings nicht sofort, weil er schnell noch an einem Grashalm schnüffeln muss, kannst du entsprechend eingreifen und hast nun das Glück, dass jegliche deiner Aktionen vom Hund wirklich auf den nicht ausgeführten Abruf bezogen werden und er auch versteht, was du eigentlich von ihm willst (sofern du es schnell genug und richtig machst).


    By the way und weil wir grad so nett plauschen: Es bringt nichts, den Hund damit "bestrafen" zu wollen, ihn für den Rest des Spazierganges an der Leine zu führen oder den Spaziergang abzubrechen und nach Hause zu gehen! Diese Verknüpfung wird der Hund nicht nachvollziehen können, weil die zeitliche Distanz einfach zu groß für ihn ist, um einen Bezug herzustellen. Man kann das natürlich trotzdem machen, um selber wieder zu sich zu finden. Aber als "Strafe" wird der Hund es nicht verstehen und demnach auch nichts dadurch lernen.

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    Er hört wenn ich rufe, sogar sehr gut, nur dummerweise dreht er sich halt meist in den Weg rein wenn ich rufe, wodurch er ja dann mitten im Weg steht und von selbst geht er dem Fahrrad eben nicht aus dem weg, sondern kommt, das Fahrrad ignorierend, auf direktem Weg zu mir. DAS will ich eben nicht.


    Ich denke, dass du dir selber erstmal überlegen solltest, wie dein Hund GENAU reagieren soll und welches Kommando du nutzen möchtest. Dann schnappst du dir deinen Freund mit Fahrrad und lässt ihn auf und ab fahren, während du mit deinem Hund eure Übungen machst. (Dummerweise gibt es so viele verschiedene Klingeln, die zudem so unterschiedlich genutzt werden, sonst könnte man das Geräusch glatt mit einer Aktion verknüpfen)


    Ich glaube nämlich, dass euer Ansatz schon stimmt, ihr aber durch die geringe Frequentierung an Radfahrern nur wenig Möglichkeiten zum üben habt. Durch die wenigen Wiederholungen kann der Ablauf auch nicht routiniert werden. Weder für dich noch für den Hund.


    Vielleicht reicht es ja auch schon, wenn du den bisherigen Ablauf einfach im Detail korrigierst, so dass sich der Hund auf eine bestimmte Art bzw. in eine bestimmte Richtung hinsetzt. Spontan würde mir einfallen, dass du ihn abrufst, mit ihm im "Fuß" ein paar Schritte gehst und ggf. dann erst absitzen lässt. So sitzt er in "Fahrtrichtung" und sein Poppes ist aus dem Weg.

    Ich bin der gleichen Meinung wie meine Vorschreiber und würde dir dringend zu einem Trainer raten. Aber bitte keinen, der mit Alphawurf oder Rangordnungstheorie kommt. Auch keinen, der dir eine Wasserpistole empfiehlt, um das verhalten des Hundes zu unterbrechen. Mit solchem Qutasch würdest du das eh schon angekratzte Verhältnis zwischen dir und deinem Hund noch verschlimmern, anstatt es zu verbessern.

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    Es sind meine Mantras ;)


    Meine nämlich auch - zumindest sinngemäß.
    Gut zu wissen, dass auch andere HH so ticken, wie man selber. Das lässt hoffen :D

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    Ich hab die Manthras eines guten Hundeführers entdeckt:
    1. Ich liebe diese Töle
    2. Es gibt nichts was irgendetwas daran ändert, wirklich nichts
    3. Jedes Problem dass sich uns stellt sehe ich als Herrausforderung, die wir als Team erarbeiten können.
    4. ich bin in der Lage über dem Fehlverhalten des Hundes zu stehen.
    [...]


    Klasse, die könnten von mir sein :gut:
    Du schreibst, es gibt noch mehr. Hast du einen Link o.ä.?