Beiträge von Zappa

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    Ich bin ziemlich Hundneu, habe bis jetzt alles aus dem Bauch heraus gemacht.


    "Hundneu" mit über 400 Beiträge? Das schafft man eigentlich nicht, ohne sich eine gewisse Basis geschaffen zu haben. Wahrscheinlich begründet das dein Bauchgefühl ;-)


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    Bin ziemlich durcheinander...........ich denke schon das ich eine gute Bindung habe. Hmmmmmmm....


    Kritik an der Bindung ist mMn zum Trend geworden. Früher hatten alle Hunde ein "Dominanzproblem" heute eine schlechte Bindung.


    Klar kann es tatsächlich sein, dass euer Teamwork nicht rund läuft. Aber ich bin nicht der Meinung, dass man das daran festmachen kann, ob der Hund mit anderen mitläuft. Wenn der Trainer den Hund vorher durch Leinenruck und Würgegriff (?) verunsichert hat, dann ist dieser vielleicht einfach nur mitgelatscht, um schlimmeres zu verhindern.


    bei der "Bindung" sind es viele Kleinigkeiten, die im Zusammenspiel ein Gesamtbild ergeben. Die muss man sich im Kontext anschauen, um zu entscheiden, was es damit wirklich auf sich hat. Der Nachteil ist, dass wir dir genau aus diesem Grund nicht sagen können, wo nun die Wahrheit liegt.


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    Was soll ich machen? Meinem Bauch treu bleiben?


    Jain! Was die Trainerauswahl betrifft hast du mit dem Bauch richtig entschieden. Und auch scheinst du ein Gespür für deinen Hund zu haben, sonst hättest du ihm den Abruf und Sitz, Platz usw. nicht so gut beibringen können.


    Dennoch kann man auch einiges falsch machen, wenn man sich ausschliesslich auf sein Bauchgefühl verlässt. Ein bisschen angelerntes und "rationales" Grundwissen schadet daher nie.

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    vielen Dank für deine ausführliche Antwort!


    Gern geschehen. Bei diesem Thema muss ich mich immer zusammenreissen, damit ich keine 15 Seiten schreibe :D


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    1) Ich habe nur eine 2-Zimmer-Wohnung, das Wohnzimmer ist gleichzeitig Küche und Arbeitszimmer. Hier hat sie auch ihre Decke liegen, im Schlafzimmer zum Schlafen hat sie dann noch eine. Ich kann gar nicht anders als ihre Decke an einen zentralen Platz legen, dafür ist die Wohnung einfach zu klein... Aber es klappt trotzdem schon ganz gut. Ich habe festgelegt, dass sie mir nicht immer in die Küchenzeile hinterher zu laufen hat, weil da wirds dann einfach eng und das nervt mich. Außerdem muss sie nicht bei jedem Tellerklappern schauen kommen, obs vielleicht was zu fressen gibt ;)


    Klingt alles sehr gut. Wusste doch, dass du auf dem richtigen Weg bist!


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    2) Hört sich blöd an - aber ich bekomme keinen Besuch... Und wenn doch, dann weiß ich das vorher und mache schon auf wenn ich das Auto vorfahren sehe. Deswegen klingelt höchstens mal ein GEZ-Vertreter an meiner Tür...


    Gut, dann ohne Klingel. Du weisst zB das deine Mutter gleich vorbei kommt, öffnest die Tür und sie tritt ein. Was macht der Hund?


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    3) Das Alleine Bleiben würde ich gerne mit der Minuten-Taktik üben, aber das ist einfach schwer umsetzbar, ich bin ja "alleinerziehend" Ich MUSS einfach ab und zu was für mich einkaufen! Ich kann ja nicht verhungern


    Ja, das ist immer der "kleine" Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Ist aber nicht so wild. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass es etwas länger dauert und du hin und wieder im Training ein paar Schritte zurück gehen musst.


    Man kann das Alleinebleiben auch immer mal wieder zwischendurch üben. Allein der Gang zur Toilette ist eine Art Training ;-) Auch an den Aufbruchsignalen kann mal zwischendurch arbeiten, in dem man zB Abends beim Fernsehgucken die Jacke anzieht, den Schlüssel einsteckt und sich einfach wieder kommentarlos aufs Sofa setzt (falls es zu warm wird, kannst du die Jacke nach 2 Minuten wieder ausziehen :D )


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    Wenn Frauchen weg ist, hat sie Stress. Sie sucht mich dann und fiept manchmal... Es ist kein "dramatischer" Stress, meistens fiept sie nur 1-2 Minuten. Aber als ich sie letztens mit meinem Freund allein gelassen habe für 4 Stunden, hat sie die ganze Zeit gehechelt und keine Minute geschlafen. (Dafür dann den Rest vom Tag, als ich wieder da war, weil sie so erledigt war) Das hat mir dann schon zu Denken gegeben, dass ich das Alleinbleiben besser üben muss...


    mmmhhh... bisher bin ich davon ausgegangen, dass der Hund dich kontrollieren will. Mittlerweile käme aber auch Verlustangst in Frage.


    Darf ich fragen, wie sie sich beim Gassigehen verhält? Sucht sie das Weite? Schnüffelt überall und findet alles interessant, nur dich nicht? Oder hängt sie dir am Bein wie eine Klette? Hört sie auf Kommandos?


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    Mir wird wohl nix anderes übrig bleiben, als das Alleinbleiben mit der Minutentaktik zu üben und gleichzeitig sie trotzdem alle 2 Tage mal für ne Viertelstunde Einkaufen alleine zu lassen.


    Das macht nüx. Wie gesagt, kann man auch immer zwischendurch Trainieren. Du musst auch nicht zwingend im Sekunden oder Minutentakt arbeiten. Wenn du merkst, dass sie das Prinzip verstanden hat und sich entsprechend verhält, dann kannst du auch mal mutig sein und einen größeren Zeitsprung wagen. Aber bitte nicht von 5 Minuten auf 45!


    Hast du eine Videokamera oder ein Handy mit Videofunktion? Dann film sie doch mal, wenn du die Wohnung verlässt und zB den Müll runter bringst. Würde mich mal interessieren, wie sie reagiert, wie lange sie fiept, wo sie sich aufhält, ob sie irgendwann ruhig wird usw...
    So kann man den Trainingsstand eigentlich sehr gut ablesen.


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    ... Dann kann ich meinen Hund ja doch begrüßen!


    Yes, you can! Allerdings sollte Hundi nicht aufdrehen oder denken, dass jedes Mal Party ist, wenn du heimkehrst. Du warst weg, jetzt bist du wieder da. Fertig. Kurzes Hallo, streicheln, Jacke aufhängen, Schuhe ausziehen, Kaffee kochen... oder so. Sie soll schon ruhig bleiben.


    Ich selber mache es so, wie ich grad Lust habe. Manchmal gibst nur ein kurzes Hallo, manchmal eine wuselige und freudige Begrüßung. Wenn ich die Arme voll mit dem Einkauf habe, dann schieb ich Hundi auch mal zur Seite, wenn sie im Weg steht. Tja, und manchmal bleibt sie einfach auf ihrer Decke und pellt sich ein Ei, ob ich nach Hause komme oder nicht. Verräterin :D


    Dein Fall erinnert mich übrigens an eine Rütter-Folge, bei der eine Mops-Besitzerin das Gleiche Problem hatte, wie du. Bei voxnow.de kann man sich ältere Folgen anschauen. Vielleicht hilft dir das ja.

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    Zappa: Gib dem Kind irgendeinen Namen, nenn es von mir aus Tintenfisch...


    Ich muss da eigentlich keine Namen vergeben, da man den "normalen Umgang mit dem Hund" ja nicht benennen kann. Ausser vielleicht mit: "normaler Umgang mit dem Hund" ;-)


    Aber das mit dem Tintenfisch finde ich gut. Wenn man den HH zukünftig erzählt, dass die Hunde in ihnen einen Tintenfisch sehen, wenn sie sich soundso verhalten, dann hört dieses ganze Alpha-Getue vielleicht endlich mal auf.

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    Wie baue ich das Training zum Allein bleiben auf?


    Langsam und geduldig ;-)
    Hier im Forum gibt es schon massenweise Beiträge und Tipps zu dem Thema. Schau mal mit der SuFu.


    Zu den Tipps, die dir bisher gegeben wurden: "Auf den Platz" schicken ist gut. Allerdings würde ich die Decke/Körbchen nicht in den Flur verlegen oder an einen anderen Ort, von dem sie einen guten Überblick hat und ständig jemand vorbei läuft. Lieber an eine Stelle, an dem sie zwar in deiner Nähe ist, aber ansonsten keine Möglichkeit hat, irgendwas zu kontrollieren. Du schaffst ihr in prominenter Position sonst eine Art Wachturm. Hundi läuft dir dann nicht mehr hinterher, weil es ja auf der Decke viel gemütlicher ist, alles zu überblicken und zu kontrollieren.


    Wie reagiert sie, wenn Besuch kommt und es an der Tür klingelt?


    Was die Tankstelle betrifft: für Hunde ist es jeweils was anderes, ob sie alleine in einem Zimmer bleiben, während du in der Wohnung bist. Oder alleine in der Wohnung zu bleiben, während du den Müll raus bringst. Oder ob du in der Tanke Kaugummi kaufst und sie davor angeleint warten.... ob sie im Auto sitzen und du beim Bäcker Brötchen holst... undundund. Das heisst, im Grunde musst du jede Situation neu trainieren. Natürlich hat der Hund irgendwann das Prinzip verstanden, so dass die jeweiligen Zwischenziele schneller erreicht werden. Aber wenn sie 10 Minuten alleine im Wohnzimmer bleibt, heisst das nicht, dass sie auch 10 Minuten im Auto warten kann. Ich will die Tankstellen-Methode nicht abwerten, sehe sie aber als eigenständige "Übung für Fortgeschrittene".


    Generell denke ich, dass du auf dem richtigen Weg bist. Dem Hund zeigen, dass er sich den Stress sparen kann, dich zu kontrollieren, da du wunderbar alleine klar kommst, ist ein guter Anfang. In einem Raum verschwinden und gesund und munter wieder rauskommen, ebenso. Du musst von den Zeitspanne her nur versuchen, quasi schneller zu sein, als der Hund fiepen kann. Wenn sie also nach 10 Sekunden anfängt, dann komm nach 9 Sekunden wieder aus dem Bad (oder wo immer du grad bist ;-) ) Da das ja schon meistens klappt, wie du schreibst, kannst du mit gleichem Prinzip bei der Haustür weitermachen.
    Such parallel dazu im Forum mal nach "Aufbruchsignalen".


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    Ich dachte ich soll den Hund nicht begrüßen, wenn ich wiederkomme, weil sich dann im Hund die Erwartungshaltung aufbaut "Wenn Frauchen wiederkommt, gibts Party" und er sich gar nicht mehr entspannt, während er alleine ist?


    Das Ignorieren des Hundes darf man nicht pauschalisieren, denn es ist davon abhängig, wie ein Hund sich verhält, wenn der HH nach Hause kommt. Wenn du einen ruhigen Hund hast, der ohne Hektik nur mal kurz Hallo sagt, musst du ihn nicht ignorieren. Ziel ist ja auch hier wieder, dem Hund den Stress zu nehmen und einem Hund, der gar keinen Stress hat, muss man auch keinen machen.


    Ein Teil der Übung ist, den Hund zu ignorieren, wenn er aufdreht. Der anderer Teil ist allerdings auch, ihn dann zu loben, wenn er sich ruhig verhält. Also: du kommst rein, Hund dreht auf, du ignorierst, gehst in die Küche... Hund ist plötzlich ruhig und setzt sich neugierig hin -> du lobst! Egal, ob du die Jacke noch anhast oder der Kühlschrank offen steht. Dreht Hund wieder auf, dann weiter Einkäufe einräumen, ignorieren... Hund ist still -> loben! So lernt sie, dass rumpöbeln doof ist und sie nur Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie sich ruhig verhält. Wenn du sie dagegen pauschal 10 Minuten ignorierst, lernt sie gar nüscht.


    Was das fiepen im Auto betrifft: wo hat sie im Auto ihren Platz? Legt sie sich hin und pennt, wenn sie "ausgefiept" hat oder passt sie die ganze Fahrt über auf? Bleibt sie ruhig, wenn du an einer Ampel halten musst? Beruhigt sie sich, nach einigen Minuten deiner Abwesenheit oder fiept sie die ganze Zeit (ist schwer zu sagen, da man ja selber nicht dabei ist. Aber manchmal hilft eine Audioaufnahme zB mit einem Handy, das im Auto liegt)?


    Es kann sein, dass du hier zwei Baustellen hast: einmal das alleine bleiben und das Auto fahren an sich, was sich aber beides durch Fiepen äussert. Ich würde hier nach bekanntem Prinzip vorgehen und sie Stückweise an das Auto gewöhnen. Autotür auf, Hund rein, loben (wenn sie ruhig ist), Hund raus, Tür zu. Nach und nach steigern: Hund ins Auto, selber reinsetzen, Tür zu, loben (wenn sie ruhig ist), aussteigen (mit Hund)... usw. Ziel ist auch, positives mit dem Auto zu verbinden und Stress oder gar Ängste abzubauen.

    Mal ehrlich Leute, was sind das denn für Tipps? Wand anbrüllen und einen winselnden Hund als erfolgreiches Training ansehen? Bei allem Respekt vor ungewöhnlichen Trainingsmethoden... aber so bitte nicht!


    Melanie: wie lange ist der Hund schon bei euch?
    Es klingt so, als wären es erst ein paar Tage. Wenn dem so ist, dann sollte der erste Akt nicht der sein, ihn alleine zu lassen, sondern ihn im Gegenteil: ankommen zu lassen!


    Wenn er bei euch neu hinzugekommen ist, dann ist er irgendwo anders gerade weggenommen wurden. Das kann für den Hund eine ziemlich heftige Stresssituation sein. Er kommt bei euch an, muss sich an neue Leute und Hund gewöhnen und hat keine Ahnung, warum eigentlich.


    Die Grundvoraussetzungen sind also schon mal denkbar schlecht, um das "alleine bleiben" zu üben, dass eine gewisses Vertrauen zwischen Halter und Hund voraussetzt.


    Wenn du jetzt mit Hauruckmethode arbeitest und sobald er jault wie von der Tarantel gestochen ins Zimmer rennst und die Wand anbrüllst, dann lernt der Hund, dass er dir (erstmal) besser nicht über den Weg traut.
    Sein Jaulen ist wahrscheinlich durch Unsicherheit begründet, die er bei euch sucht (er hat ja keine andere Wahl). Statt Sicherheit und Erlösung durch Frauchen bekommt er ein Horrorszenario geboten, dass ihn alles andere als beruhigt.


    Das leise Winseln ist dabei kein Erfolg sondern eher Stress oder gar pure Angst und der erste Schritt für so genannte "erlernte Hilflosigkeit". Denn welche Wahl hat Hundi? Alleine sein = doof. Alternative: schreiende Frau = auch doof. Eine gute Basis für das alleine bleiben schaffst du so nicht!


    Ich denke, an das Thema solltest du dem Hund zuliebe sensibler ran gehen. Das du die Übungen in einem Zimmer innerhalb der Wohnung beginnst, ist super. Nur würde ich die Zeiten verkürzen.
    Du schreibst....


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    Im Grunde ist er ein ganz toller, toller Hund. Hört aufs Wort, ist anhänglich, versteht sich prima mit unserer Heidi und unkompliziert, nur kann er keine 1/2Minuten alleine bleiben!


    Wenn er keine halbe Minuten schafft, dann beginne das Training mit 20 Sekunden. Und wenn das nicht geht, dann mit fünf... oder null: Hund ist im Wohnzimmer, du gehst raus, schliesst die Tür und machst sie im selben Moment wieder auf, gehst in den Raum, setzt dich hin, bohrst in der Nase oder machst wasweissich.


    Bei dieser Übung brauchst du keine Leckerlies oder irgendeine großartige Belohnung. Du musst den Hund noch nicht mal beachten - immerhin ist ja nix passiert, was die geringste Aufregung begründet. Endziel für ihn soll also sein, dass alleine bleiben keine große Sache ist, sondern total normal: Frauchen geht weg. Frauchen kommt wieder. Punkt.


    Bei einer Dauer von null bis einer Sekunde ist die Chance zudem sehr gering, dass Hundi jault oder bellt. Der Trainingserfolg ist also sehr hoch. Das wiederholst du 10 mal mit Abstand von jeweils 2 Minuten und machst dann Feierabend (Zeiten und Wiederholungen können variieren und dienen nur der Erklärung). Am nächsten Tag die gleiche Übung mit 2 Sekunden. Du wirst jetzt denken: das dauert ja Wochen... und ich würde sagen: nur wenn es schnell geht :D


    Denn wenn du mit dem Wohnzimmer (Küche, Schlafzimmer... usw) bei 10 Minuten angekommen bist, dann das Gleiche mit der Haustür. Und zwar wieder bei 1 Sekunde: raus, Tür zu, rein. Wahrscheinlich wird der Hund das Prinzip bis dahin schon verstanden haben, so dass die Zeitspannen schneller erhöht werden können. Aber bitte nicht davon ausgehen, dass du von "10 Minuten Wohnzimmer" auf "15 Minuten Müll rausbringen" steigern kannst.


    Du darfst mit den Zeiten natürlich variieren , aber nicht unbedingt gleichmäßig ansteigen lassen. Wenn du im Minutenbereich bist, dann mach mal 2 Minuten, dann 3, 5, 1, 6 usw. Später bist du auch nicht immer 2 Stunden weg, sondern mal 1,5 oder 3,75.


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    Nur bleibt man 30 Sek.vor der Tür, fängt das Gejaule schon an und nach dem Gejaule kommt das Bellen...
    Ich wartete dann immer bis er einen Moment nicht jaulte/bellte, bin dann rein und lobte ihn.


    So weit darfst du es nicht kommen lassen. Wenn du weisst, dass er nach 30 Sekunden Theater macht, dann komm nach 29 Sekunden wieder rein. Wenn du es verpasst und Hund jault, dann mach es so, wie du schreibst und versuch erst dann wieder rein zu gehen, wenn er still ist.


    Wenn das zu lange dauert, dann brich diese Trainingseinheit einfach ab, um seinen Stresspegel nicht zu hoch zu treiben. Gehe hinein, beachte ihn aber nicht sonderlich. Kein schimpfen, kein loben... erst wenn er sich wieder beruhigt hat, dann freundlich ansprechen, aber ohne großes Tamtam unter dem Motto "ist ja nix passiert, reg dich nicht auf". Er soll nicht verknüpfen, dass er nur genug Theater machen braucht, damit Frauchen reagiert.


    Die Fortschritte kannst du am Hund selber ablesen und entsprechend steigern. Es kann aber passieren, dass es gestern mit 10 Minuten super geklappt hat und er heute nach 20 Sekunden aufdreht. Nicht entmutigen lassen.


    Hunde, die schlecht alleine bleiben können, sind entweder sehr auf ihre HH fixiert und überfordert, weil sie alleine sind oder sie sind überfordert, weil sie die Situation nicht kontrollieren können. Bei deinem Hundi tippe ich allerdings darauf, dass er einfach total verunsichert und gestresst ist und jede weitere Situationsänderung ihn einfach aus der Fassung bringt. Ist aber nur eine Vermutung.


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    Falls er lernen sollte alleine zu bleiben, könnten wir ihn eventuell auch bei uns lassen.


    Das wäre doch super. Gib dem Kleinen eine Chance und bleib geduldig, auch wenn es etwas länger dauert dauert.
    Ich drück euch die Daumen!

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    Kann es sein das er "vergessen" oder "verlernt" hat allein zu bleiben?


    Ja, könnte tatsächlich sein. Wenn ein angelerntes Verhalten lange nicht abgerufen wird, dann wird es schwächer. Bei dieser Annahme geht man eigentlich von erlernten Kommandos aus. Aber ich kann mir vorstellen, dass es in diesem Fall auch zutrifft, da ihm der neue Tagesablauf vielleicht besser gefallen hat und er sich in Gesellschaft einfach wohler fühlt.


    Wenn das alleine bleiben aber vorher gut geklappt hat, wird er sich auch wieder umgewöhnen, wenn ihr es durch Training wieder auffrischt.


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    Macht das für ihn einen Unterschied ob er Tag oder Nacht allein ist? Muss man das seperat mit ihm üben?


    Interessante Frage über die ich noch nie nachgedacht habe.
    Wenn man sich das Lernverhalten des Hundes betrachtet, kann es durchaus sein, dass es einen Unterschied macht, ob es hell oder dunkel ist (draussen sowie drinnen, wenn zB alle Lichter aus sind, wenn ihr das Haus verlasst). Wenn euer Hund darauf reagiert, dann würde ich es auf jeden Fall ins Training mit einbeziehen.


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    Wie kann man ihm das abgewöhnen, allein in einem Zimmer schlafen tut er nicht. Bzw muss man ihm das abgewöhnen, wird er dann zu anhäglich bzw erschwert uns das die Erziehung bzgl des alleine bleibens?


    Du kannst zB das Kommando "auf deinen Platz" (o.ä.) festigen und dass er erst aufstehen darf, wenn du ihn "frei" gibst. Des weiteren kannst du ihm beibringen, dass er erst ins Bett darf, wenn du es ihm erlaubst, demnach auch wieder runter geht, wenn du es sagst.


    Aber du musst es ihm nicht zwingend abgewöhnen. Es hat keinen direkten Einfluss auf die weitere Erziehung. Auch nicht auf eine fiktive "Rangordnung", irgendeinem "Dominanzverhalten" oder die "Erdanziehungskraft" ;-)

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    Ja weil die Trainer sagen dass sie es für wichtig halten, dass er her kommt,...


    Ich kenne deine Trainer nicht und unterstelle immer gute Absichten. Aber das klingt dann doch ein bisschen wie: "Könnten wir bitte ihr Geld haben?"


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    ... eben um auch zu lernen, dass ihm nichts passiert.


    Ok. Dann aber bitte mit entsprechender Taktik und nicht mit dem Holzhammer.

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    Ein Tip: Lernt mal andere Trainingsmethoden zu aktzeptieren und gegebenenfalls in den Antworten weder sarkastisch (Zappa) zu reagieren [...]


    Sarkastisch? Vielleicht. Aber mit Smilie... und auf keinen Fall böse oder persönlich gemeint. Es ist nur jedesmal eine herrliche Steilvorlage, wenn jemand mit der Alpha-Sache ankommt. Das ist so, als würde man völlig selbstsicher behaupten, die Erde sei eine Scheibe ;-)


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    Die Arbeit mit der positiven Bestätigung alleine hat bei ihr keinen Meter angeschlagen. Also stellte ich teilweise um, das Alphatier rauszuhängen.


    Da ist die Theorie in sich ja schon verkehrt. Entweder du bist Alpha oder du bist es nicht. "Teilweise" geht nicht.


    Im Grunde ist es aber schnell erklärt, weshalb diese "ich bin jetzt Alpha, Alter"-Methode bei deinem Hund funktioniert hat: in dem Moment, als du für dich selber entschieden hast, sowas wie ein Alphatier zu sein, hast du dein Verhalten geändert. Du warst konsequent in deinen Handlungen, souverän in deinen Entscheidungen und eindeutig in deiner Körpersprache. Für den Hund eine Offenbarung, weil er endlich verstanden hat, was du die ganze Zeit von ihm wolltest! Diese Art mit Hunden umzugehen ist nämlich gut... hat nur mit dem Alphagewäsch nix zu tun!


    Ok, unterm Strich kannst du es nennen wie du willst, wenn es für dich und Hundi funktioniert. Aber zu glauben, dass auch der Hund dich als Alphateilchen sieht, ist eine Illusion (sie weiss zwar nicht, dass du ein "Mensch" bist... aber das du kein Hund bist, hat sie schon nach den ersten 3 Sekunden gemerkt). Vielleicht sieht sie irgendwann in dir sowas wie eine gute Anführerin eurer kleinen Clique, mit der alles immer soviel Spaß macht. Und das wäre doch auch nicht schlecht, oder? :D