Ich denke, dein Fehler beginnt hier:
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erst 10 minuten, dann 20 usw.
Die Zwischenschritte sind zu groß. Das Training teilt man anfangs in Sekunden ein, die der Hund alleine in einem Raum bleibt und steigert Stück für Stück bis man mehrere Minuten schafft. Damit hast du dann die Basis, um das Training mit Verlassen der Wohnung fortzuführen, was dann wieder im Sekundentakt beginnt. Je nach Hund kann man natürlich schneller vorgehen und die Zeiten variieren. Aber grundsätzlich ist es wichtig, diese Basis aufzubauen.
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mein training: vorher schön austoben und der hund ist satt, dann ohne große verabschiedung aus der tür hinaus, am anfang, wenn baby gejault hat, schwungvoll rein und ausgeschimpft! das war zwei mal oder so und dann war schon gut. und wenn ich wieder rein komme, erst nicht beachten, also ich zieh mich aus und kein streicheln und wenn ich mich dann hinsetzte, dann lob ich sie und wenn alles ganz und sauber ist gibs auch nen schweineohr.
Damit schaffst du dir mehr Probleme als Lösungen. Wenn der Hund nur ruhig ist, wenn er ausgepowert wird, dann beginnt das erste Problem dann, wenn du mal keine Zeit hast, ihn vorher zu beschäftigen. Du müsstest deine Ausgehzeiten immer so planen, dass du noch Zeit mit dem Hund verbringen "musst", um ihn zur Ruhe zu bringen. Nicht immer passen die Zeiten der Gassirunden zu deinen Plänen, das Haus zu verlassen.
Das Jaulen macht er entweder aus a) Unsicherheit, weil er die neue Umgebung nicht kennt, b) um das getrennte "Rudel" zusammen zu halten oder c) weil er Aufmerksamkeit will. Wenn du ihn ausschimpfst lernt er bei a) dass er von dir keine Sicherheit bekommt und sich auf dich besser nicht verlässt, bei b) dass es jedes mal Ärger bedeutet, wenn das herbeigesehnte "Rudel" erscheint und bei c) dass er nur lang genug jaulen muss, damit er bekommt, was er will. Egal, wie du es drehst: "schwungvoll in den Raum stürmen und ausschimpfen" ist der Sache nicht förderlich.
Reinkommen und ignorieren wird gerne pauschal empfohlen, muss man aber nicht zwingend machen und hängt immer vom Hund ab. Ein bei der Begrüßung pöbelnder Hund soll dadurch lernen, dass er erst Aufmerksamkeit bekommt, wenn er sich ruhig verhält. Das bedeutet, dass man ihn nicht mal eben 10 Minuten ignoriert, sondern nur so lange, wie er aufdreht. Wenn er nur die ersten 30 Sekunden hochfährt und dann brav neben dir sitzt, wendest du dich ihm eben schon nach 30 Sekunden zu und lobst ihn dafür, dass er so ein lieber, ruhiger Hund ist... auch wenn du die Jacke noch anhast. Wichtig ist das Timing beim Belohnen, damit der Hund versteht, was du von ihm willst. Ansonsten freut er sich zwar, dass du ihn lobst und streichelst, verknüpft das aber nicht mit seinem ruhigen Verhalten, dass er vor 5 Minuten gezeigt hat.
Das gleiche gilt für das Schweineohr. Hund freut sich sicherlich riesig, dass er was zu knabbern bekommt. Als "Belohnung" für eine saubere Wohnung versteht er es aber nicht.
Du siehst, es hängt vieles vom richtigen Timing ab und von Geduld beim Aufbau der Übung. Mein Tipp ist, dass du beim Training noch mal 2 Schritte zurück gehst. Beginne damit, dass die Hunde (oder auch jeweils nur einer) Sekunden- bis Minutenweise alleine in einem Raum bleiben können. Wenn sie - ich sag jetzt mal - 10 Minuten schaffen, dann mach an der Haustür weiter und beginne wieder mit Sekunden. Du brauchst dazu übrigens keine Leckerlies. Hundi soll lernen, dass "alleine bleiben" was ganz normales ist und nichts besonderes, was belohnt werden muss. Baue parallel dazu die Aufbruchsignale ab, wie zB Jacke anziehen, Schuhe anziehen, Schlüssel einstecken usw. Über die SuFu wirst du einige Infos finden.
Wenn deine Hunde jaulen oder bellen, dann schimpf sie nicht aus. Atme tief durch, gehe im Training ein paar Schritte zurück und verkürze die Zeiten.
BTW: ein gutes Hilfsmittel ist eine Videokamera. Wenn die Hunde im entsprechenden Trainingsstadium sind, einfach mal die Cam in den Flur stellen und laufen lassen, wenn du das Haus verlässt. Du siehst dann wunderbar, wie sie sich verhalten, ab wann sie nervös werden, ob evtl. einer von beiden der Anstifter ist... und manchmal kann man auch sehen, ob nicht der liebe Nachbar an die Tür donnert oder Kinder Klingelstreiche machen und die Hunde dadurch erschrecken.
Sorry, dass es so lang geworden ist aber das ist eines meiner Lieblingsthemen. Wenn ich mich da erstmal warm geschrieben habe, gibt's kein erbarmen ;-)
Ich drück dir die Daumen.