Beiträge von Zappa

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    Ein Seminar ist etwas anderes als "wenn der Mann morgens mit Dönergeruch in der Gosche heimkommt, muß er auf dem Sofa schlafen. Kommt der Hund morgens ans Bett und hat am Vortag nen Pferdeapfel gefressen, darf er ins Bett"...


    Er will damit ja Parallelen zur Menschenwelt schaffen, um denen Hundeverhalten zu verdeutlichen. Jan N. erzählt von Frauen, die sich mit Parfüm eindieseln, um damit zu erklären, warum sich Hunde in Schei*e wälzen. Mein damaliger Physiklehrer hat in lustigen Geschichten das sehr trockene Thema auf alltägliche Geschehnisse übertragen. Beim lernen ist das bei den Menschen wie bei Hunden: positive Verknüpfung steigert die Motivation ;-)
    Weder Jan N. noch mein Physiklehrer sind Comedians (wer einmal auf einem Vortrag von Jan N. war, wird jetzt stumm nicken) sondern vermitteln auf sympathische Art Informationen. Wir reden hier vom hündischen 1x1 und nicht von Hundepsychologie à la Feddersen. Wenn Mario Barth von einem Saunabesuch erzählt, bei dem sich sein Gegenüber mit den - ich zitiere - "Eiern im Lattenrost" verheddert, dann ist der Infomationsgehalt äusserst gering. Und das macht in meinen Augen den Unterschied aus.


    Dennoch: ich selber finde Rütter zwar gut. Aber wenn ihn nun jemand doof findet, bereitet mir das keine schlaflosen Nächte. Ich bin nur der Meinung, dass er trotz (oder gerade wegen) seines Erfolges unterschätzt und an falschen Maßstäben gemessen wird.


    Wichtiger finde ich bei solchen Sendungen - und so bekomme ich die OnTopic-Kurve - dass HH dazu anregt werden, sich mit ihren Hunden zu beschäftigen. Man sollte dennoch stets mit kritischem Auge betrachten, was einem vorgekaut wird. Aber das trifft selbst auf die Nachrichten zu ;-)


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    Ob ich gewisse Leute nun ernst nehme oder nicht, lasse ich mal unbeantwortet ;D


    Da weiss ich jetzt nicht, ob das auf mich gemünzt war oder auf die Trainer, die ich oben genannt habe.

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    Ähm wenn er keiner ist, was hat denn dann für eine Tour? Welcher HundeTRAINER macht sowas, wie M.R. da auf der Bühne macht? Das ist der Job von Comedians und nicht von Hundetrainern :hust:


    Auf Tour gehen einige Hundetrainer. Ob nun deutschlandweite Seminare, Schulungen oder Bühnenshows. Holger Schüler, Jan Nijboer, Michael Grewe, Clarissa v. Reinhardt.... die Liste ist lang. Alles Comedians, die man nicht ernst nehmen darf?

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    Solche Sendungen sind unterhaltsam, sollte aber nicht als Informativ betrachtet werden.


    Was denkt ihr?


    Klares "jain". Auf der einen Seite, bekommt man hier und da interessante Ansätze, die man selber anwenden kann. Auf der anderen Seite sollte man nichts davon pauschal übernehmen, sondern immer überdenken und abwägen, denn es muss klar sein, dass nicht jede Trainingsmethode auf jeden Hund passt. Diese Info wird leider oft vernachlässigt. Holger Schüler zB, der jeden Hund per Leinegeruckel erziehen will, Cesar Milan, der jeden Hund mit "tssssch" zum Wahnsinn treibt, oder auch Rütter, der quasi bei jedem Hund eine Unterbeschäftigung sieht. Zumindest ist es das, was uns das Fernsehen zeigt.


    Bei Rütter finde ich allerdings gut, dass er verdeutlicht, dass man Hunde gewaltfrei und gelassen erziehen kann und das Hundeerziehung keine Hexerei ist. Wenn ich dagegen in der DOGS die Meinungen von 5 "renomierten Hundetrainern" lese, die empfehlen, aggressive Hunde per Alphawurf zu züchtigen oder mit Hartgummi zu bewerfen, dann macht mir das ehrlich gesagt mehr Sorge als ein bisschen Hunde-TV.


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    Und hier nochmal das Zitat einer Hundetrainerin, die ich sehr schätze, über Martin Rüter: "Wenn ich echte Eheprobleme hätte würde ich auch nicht zu Mario Barth gehen"


    Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Mario Barth ist Comedy, Rütter nicht.

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    Mein Freund und ich haben uns am 2.10. einen Hund aus dem Tierheim geholt. Er ist ca. 9 Monate alt und ein groß gewachsener Yorkie- Chihuahua Mischling.


    Der Hund ist grad mal 9 Tage bei euch, hat vorher ein ziemlich aufregendes Leben gehabt, hat seinen Kumpel verloren und sitzt nun bei Leuten fest, die ihm immer diesen bekloppten Maulkorb aufsetzen und seltsame Regeln aufstellen, die noch nicht mal von denen selber eingehalten werden. Hund "denkt": "ach du Schei*e, wo bin ich hier gelandet".


    Das Schnappen kann was damit zu tun haben, dass er sich irgendwie durchsetzen will. Entweder, weil ihr ihm nicht geheuer seid oder weil er einfach rotzefrech ist. Vielleicht hat er auch einfach im Laufe seiner Historie gelernt, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Wenn er so klein ist, wie es sich anhört, dann ist das Beissen bisher vielleicht seine einzige Chance gewesen, nicht gedeckelt zu werden.


    Das kann man allerdings nicht auf die Ferne feststellen, so dass auch ich mich in die Reihe derer stelle, die euch einen Trainer ans Herz legen.


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    Er leidet auch sehr stark an Blähungen und hat uns innerhalb von 10 min. 6 mal in die Wohnung gepinkelt. Ein Mal sogar in sein eigenes Hundebett!


    Das mit den Blähungen ist nicht ungewöhnlich bei einem Neuankömmling. Es gibt Hunde, denen schlägt Stress im wahrsten Sinne auf den Magen. Dazu kommt evtl. noch neues Futter und neue Gewohnheiten und fertig ist die Magenverstimmung.


    Vielleicht hilft ein bisschen Schonkost. Also Reis mit Huhn, oder Huhn und Kartoffeln mit Karotten o.ä.


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    Nur leider wissen wir einfach nicht mehr weiter ... eigentlich wollen wir ihn wieder zurück ins Tierheim geben, was uns aber bereits nach einer Woche schwer fällt. Allerdings wenn nichts mehr funktioniert und er wirklich beisst, was soll man da noch tun?


    Ich würde zuerst noch mal zum TA und direkt auf die genannten Symptome hinweisen. Ein kompletter Gesundheitscheck mit Blutbild und meinetwegen Ultraschall für den Bauch kann nicht schaden. Dieser Punkt ist mMn der wichtigste!


    Das Futter würde ich umstellen. Vielleicht sogar mal 1-2 Tage gar nix geben und dann was alternatives probieren. Wie oben beschrieben Schonkost oder ein entsprechendes Futter in Rücksprache mit dem TA.


    Was die Erziehung angeht würde ich ein paar Schritte zurück gehen und den Hund erstmal ankommen lassen. Lass den Maulkorb weg wenn ihr Gassi geht. Hundi ist an der Leine, was soll er da schon großartiges anstellen?


    Wenn ihr zu Hause seid, dann lasst ihn einfach in Ruhe. Wenn er zu euch ankommt, dann dürft ihr ihn natürlich streicheln. Aber nicht zu aufdringlich. Bisserl am Ohr kraulen und dann wieder aufhören. Was die Gassirunden betrifft würde ich etwas kürzer treten. 3 Stunden stelle ich mir für so einen kleinen Hund wahnsinnig anstrengend vor (oder tragt ihr ihn ;-) )


    Was die "Rangordnung" betrifft oder ominöse Beweise, dass ihr "der Herr" im Hause seid oder gar die Sofasituation... könnt ihr alles getrost vergessen. Einfach ein paar Regeln festlegen und diese auch einhalten reicht meistens schon, um harmonisch miteinander zu leben.

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    wie reagieren eure hunde auf den staubsauger?


    Meine reagiert eigentlich gar nicht drauf. Wenn ich sauge, liegt sie auf ihrem Platz und schaut mit einem Auge eher gelangweilt, was ich da mache. Wenn ich den Sauger auf halbe Kraft stelle, dann lässt sich Hundi auch mal absaugen :D

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    Zappa: Das sehe ich nicht so. Die HH die ich kenne, sind keine brutalen Schläger, und lassen auch nicht irgendeinen Frust an ihrem Hund, dem schwächeren Geschlecht aus. Und sie treten auch nicht wild und unkontrolliert auf den Hund ein.


    Aber sie treten ihre Hunde, wie du selber geschrieben hast. Und das allein reicht schon, um sie zu disqualifizieren. Wenn ein Mensch herzensgut ist - so klingt zumindest deine Umschreibung - dann kommt derjenige nicht auf die Idee, nach dem Tier zu treten, dass man ja angeblich so abgöttisch liebt. Wie heisst es so schön "Wenn ihr so mit denen umgeht, die ihr liebt. Wie geht ihr mit denen um, die ihr hasst!"


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    Ich habe diese Szene erst letzte Woche beobachtet. Es war nur ein "in die Richtung des Hundes treten", um ihn zu verwarnen. Eine dieser Person ist selbst Ausbilder für Rettungshunde mit jahrzehntelanger Hundeerfahrung.


    Nur weil er Ausbilder ist, rechtfertigt das noch lange nichts. Man sieht eigentlich nur mal wieder ganz deutlich, dass jahrelange Hundeerfahrung nichts bedeutet. Ich kenne den Menschen nicht und will auch nicht über ihn urteilen. Aber wenn er als Ausbilder nichts besseres zu bieten hat, als Tritte gegen den Hund, dann hat er seinen Job verfehlt.


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    Daher bin ich der Meinung, man sollte nicht voreilig andere Menschen anschwärzen, oder irgendwelche Ämter auf sie hetzen, solange man nicht weiß, wie sie wirklich mit den Hunden umgehen.


    Da bin ich deiner Meinung. Ich schrieb ja auch, dass sie erstmal das Gespräch suchen sollte. Manche HH sind auch einfach nur überfordert mit einer Situation oder wissen sich nicht anders zu helfen. Es gibt bestimmt einige, die dankbar sind, wenn man ihnen sagt, dass es auch anders geht.


    Auch könnte sich die ein oder andere Situation aufklären. Der typische Paradigmenwechsel: man beobachtet von weitem einen Mann, der wie wild auf sein Kind einschlägt. Man rennt hin, um ihn davon abzuhalten und sieht, dass das Kind mit Wespen übersät ist und der Mann nur helfen will.


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    Wie gesagt spreche ich nicht von brutaler Tierquälerei, das ist sicher etwas anderes.


    In meinen Augen nur definitionssache. Aggression steigert sich von Mal zu Mal und mit der Zeit wird aus einem "Klaps" ein "Tritt". Und da frage ich mich: was passiert, wenn der Hund auch dann nicht hört?

    Um die TS nicht völlig zu verdrängen schreib ich noch mal was zum Ursprungsposting :D


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    Seit etwa zwei Wochen wohnt bei mir ein 8 Monate alter Rüde. [...| Warum wird er auf einmal so aktiv wenn er alleine ist? [...] Was kann ich tun?


    Ach, zwei Wochen sind für den Hund ja quasi nichts. Bevor er richtig gut alleine bleiben kann, vergeht noch ein bisschen. Von daher würde ich mir da keine Sorgen machen und weiter fleissig mit ihm üben. Grad beim Training für's "Alleine bleiben" sollte man sehr geduldig sein und in kleinen Schritten vorgehen. Wenn was schief läuft, wie bei dir grad, dann einfach ein paar Trainigseinheiten zurück gehen und wiederholen. Das wird schon.


    Wahrscheinlich wirst du jetzt öfter Veränderungen feststellen und zwar jedesmal, wenn der Hund ein weiteres Stückchen bei dir "ankommt". Er wird Sicherer, die Beziehung wächst und für beide wird die Gesamtsituation vertrauter. Du wirst also in den nächsten Wochen immer wieder neue Dinge an ihm feststellen.

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    Ich hab den als so aggressiv empfunden, das ich mich nicht traue den darauf anzusprechen, ich glaube dan tickt der aus:(


    Das kann passieren. Diese Aggression kommt ja nicht von ungefähr. Dennoch würde ich auch erstmal das Gespräch suchen, es aber erstmal im ruhigen versuchen. Wobei es wirklich schwer ist, in solchen Fällen die Geduld zu bewahren.


    Allerdings würde ich mir keine Illusionen machen. Solche Menschen fühlen sich ertappt und versuchen, ihr Handeln zu rechtfertigen. Die Argumentation ist allerdings jedes mal hahnebüchen und vollkommener Quatsch. Zur Not bekommt der Hund dann noch mehr ab, weil dieser den HH ja in diese Situation gebracht hat (hätte er gehorcht, hätte sich HH nicht aufregen müssen usw...)


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    Hm, ich weiß nicht, ... Nur weil jemand seinen Hund einmal tritt, würde ich diesen Menschen nicht melden. Ich denke, dass sollte man sich nicht heraus nehmen, andere so vorschnell zu be- bzw. verurteilen.


    "NUR" weil jemand seinen Hund tritt? Wie oben geschrieben, kommt der Gedanken, dass man seinen Hund treten darf, nicht von ungefähr. Da muss man schon ein ausgeprägtes Minderwertigkeitsgefühl haben, um überhaupt auf die Idee zu kommen, ein vermeintlich schwächeres Wesen so zu behandeln. Von daher würde ich es nicht durch ein "nur" abschwächen. Winkst du auch ab, wenn jemand "NUR" sein Kind verprügelt oder seine Frau/Freundin und es damit begründet, dass es nur eine Verwarnung war?


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    War es ein richtig heftiges Treten, so dass der Hund verlezt wurde? Oder eher ein "Verwarnungstreten", um dem Hund zu signalisieren, dass er von der Straße runter soll?


    Wie oben geschrieben: hahnebüchene Argumentation. Was soll der Hund denn durch "Verwarnungstreten" lernen, ausser das sein HH unzurechnungsfähig ist.

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    Ich kenne viele HH, die in Ausnahmefällen, zum Zwecke der Erziehung mal kurz nach dem Hund treten (nur sachte, so dass der Hund zwar erschrickt, aber nicht verletzt wird) ...
    Bitte jetzt keine Grundsatzdiskussion darüber anfangen, ob das nun die richtige Erziehungsmethode ist, oder nicht!


    Man gar nicht oft genug erwähnen, dass Gewalt in der Hundeerziehung nichts zu suchen hat. Das solltest du den HH, die du kennst und die so handeln, mal verdeutlichen.


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    Jedenfalls sind diese Menschen ansonten liebevolle und gute Hundehalter und tun alles für ihren Hund ...


    Natüüüürlich. Unter dem Motto "Mir tut es mehr weh als dir, dich zu verprügeln. Aber es muss sein!" Ich könnte mich schon wieder in Rage schreiben, dass es a) Menschen gibt, die so eine Art der Erziehung ausüben und es b) Menschen gibt, die das tolerieren und zulassen. Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter!

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    So nun geht unser Swedischkurs los,bin sehr gespannt ob uns das wirklich hilft,da in Schweden allgemein wohl wenig English gesprochen wird.


    Kann ich nicht bestätigen. Kam mit English super durch. Zumindest in Südschweden.

    Mein Hund darf total viel. Sie darf sich ruhig verhalten, wenn Besuch kommt. Darf das Katzenfutter unangetastet lassen. Darf auf ihrem Platz liegen und muss nicht zwingend aufs Sofa. Darf sich ruhig vor mich hinsetzen, wenn ich ihr zum Gassi das Geschirr anlege und darf dann an der (offenen) Tür warten, bis ich sage, dass es los geht. Später darf sie dann vor dem Futtertrog warten, bis ich "Nimms" sage. Sie darf dafür aber auch ihr eigenes Futter essen und nicht das eklige Zeug vom Tisch.


    Es gibt aber auch Dinge, die sie tun muss. Sie muss zB immer im Weg rumliegen. Muss laut schnarchen, wenn wir im Wohnzimmer fernsehen wollen. Und dann muss sie noch regelmäßig versuchen, ob das mit dem "Katzenfutter klauen" nicht vielleicht doch irgendwie klappt!


    Aber was ich jetzt ankreuzen soll, weiss ich nicht :D