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wir haben vor etwas mehr als drei Wochen einen Mopsrüden (11 Monate) bei uns aufgenommen, der leider nicht in seinem alten Zuhause bleiben konnte. Er macht uns sehr viel Freude und wir sind glücklich mit ihm.
Allerdings haben wir auch ein "Problemchen" - oder besser gesagt zwei ... oder drei ...
Offensichtlich hast du einen selbstständigen, frechen, unerzogenen Junghund, der - in Menschensprache gedacht - nur zwei Wörter kennt: "ICH" und "MEINS"!
Da er das Markieren reduziert hat, könnte es sein, dass es irgendwann ganz aufhört. Aus dem Bauch heraus würde ich die Marken an Kratzbaum und Mülleimer für eindeutige Ansagen an die Katzen sehen.
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Außerdem hat er leider in seinem bisherigen Leben überhaupt nichts gelernt. Er kann weder Sitz, noch Platz und macht einfach, was er will. Natürlich möchten wir versuchen, ihm noch etwas beizubringen, sonst wird er uns wohl auf der Nase rumtanzen :-)
... was er ja eigentlich schon tut ;-)
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Wäre es gut, in eine Hundeschule zu gehen? Wenn ja, worauf sollte man achten, wenn man eine sucht? Was kann man selbst noch tun? [...] Oder sollten wir uns damit noch Zeit lassen, weil er ja erst seit ca. 3 Wochen bei uns ist?
Auf der einen Seite braucht der Hund natürlich etwas Zeit um "anzukommen". 3 Wochen sind da gar nix. Auf der anderen Seite solltet ihr schon jetzt eindeutige Regeln einführen, an denen er sich orientieren kann. Er selber weiss ja serienmäßig nicht, was er darf und was nicht, und ist auf eure Kommunikation angewiesen.
Wenn ihr euch selber in der Lage fühlt, dass zu tun, dann braucht ihr keine Hundeschule. Ansonsten wäre es sicherlich hilfreich, jemanden zu haben, der euch den Umgang mit dem Hund verdeutlicht. Das müsst ihr für euch selber entscheiden. Was eine gute HuSchu ausmacht, findest du hier im Forum über die Suchfunktion.
Was ihr tun könnt ist folgendes:
- Nachlaufen unterbinden: er will euch damit kontrollieren und verdeutlichen: diese Wohnung? "MEINS"! Ihr müsst ihm klar machen, dass er sich den Stress, den er sich dadurch macht, sparen kann. Eine Möglichkeit, ihm das abzugewöhnen ist, so lange in der Wohnung umherlaufen und (für den Hund) totlangweilige Dinge tun, bis er keine Lust mehr hat und sich ablegt. Sobald er ruhig auf seinem Platz liegt, loben. Beim umherlatschen auch ruhig mal die Tür hinter sich zu machen und Hundi davor stehen lassen. In der ganzen Zeit nicht mit ihm reden oder ihn irgendwie beachten (sollte er durch das viele laufen überanstrengen und mit Herzattacke umfallen, dann dürft ihr allerdings durchaus reagieren ;-) )
- Ressourcenverteilung. Da er euch noch nicht gut kennt und einschätzen kann, seid ihr aus seiner Sicht erstmal eine Bedrohung seines Futters. Er weiss ja nicht, dass die Nahrungsquelle nahezu unerschöpflich ist. Von daher "denkt" er: Futter? "MEINS"!... und legt sich mit jedem potentiellen Dieb an. Mögliche Übungen beginnen mit dem Futternapf: wie gewohnt füllen, auf eine vom Hund sichtbare Ablagefläche stellen und "vergessen". Erstmal irgendwas anderes machen und dann... ach ja, da war doch was... Futter runter stellen. Auch ist Impulskontrolle interessant: Ziel ist, dass Hundi erst an den Napf geht, wenn ihr ihm das Signal dazu gebt ("nimms" o.ä.). Dann noch das "abgeben" üben. Am besten erstmal mit einem für den Hund ehr zweitrangiges Spielzeug, dass er zwar gut findet, aber nicht abgöttisch liebt. Wenn Hundi das Spielzeug hat, schlagt ihm einen Tausch mit einem super Leckerlie vor. Hund bekommt das Leckerlie, ihr das Spielzeug. Hundi mampft und ihr betrachtet ganz interessiert das Spielzeug und gebt es ihm, wenn er sich dir wieder interessiert zuwendet, zurück. Dann wiederholen. Wenn es klappt, dann das Wortsignal "aus" o.ä. hinzufügen.
- Abbruchsignal. Wie schon von anderen geschrieben, sollte Hundi ein deutliches "Nein" kennen und befolgen. Bei manchen Hunden reicht ein laut ausgesprochenes Kommando schon, damit er alles stehen und liegen lässt. Bei anderen muss man etwas deutlicher und auch mal körperlich werden. Damit ist nicht schlagen o.ä. gemeint, sondern zB wegdrücken oder blocken durch Körpersprache. Wie weit ihr gehen braucht, könnt ihr quasi am Hund "ablesen". Generell würde ich es nicht übertreiben.
Wie alt ist deine Tochter? Klingt so, als wäre sie noch jung. Wenn das so ist, dann würde ich sie von diesen Übungen ausschliessen. Zu erwarten, dass der Hund ein Kind als "Respektperson" anerkennt, ist im aktuellen Stadium des Trainings reinste Illusion. Sie sollte generell eher mitlaufen und sich am Mops erfreuen, mit ihm spielen und lustige Dinge tun, aber nicht versuchen, ihn zu erziehen.
- Alleine bleiben üben. Anleitungen dazu findet ihr reichhaltig mit der SuFu
Da der Hund erst 3 Wochen bei euch ist, wird sich noch eine Menge ändern. Der Hund weiss noch nicht genau, wie es bei euch abläuft und ihr habt euch evtl. auch noch nicht an "den Neuen" gewöhnt. Die Kommunikation ist noch undeutlich und keiner kann den anderen richtig einschätzen. Von daher würde ich mir (noch) keine Sorgen machen aber trotzdem schon in den wichtigen Situationen ein- und durchgreifen, um dem Hund durch ein klares Reglement das Leben zu erleichtern.