Beiträge von Zappa

    Vielleicht übertreibst du es ein bisschen mit dem Training und der Hund dreht deshalb durch? Ich meine: 30 Minuten Fuss gehen, 30 Minuten Platz liegen und dann weiter Fuß üben ist für manche Hunde echt anstrengend. Nun kenne ich die Vorgeschichte nicht, weiss nicht, wie lange du schon mit dem Hund trainierst, was er gewohnt ist usw... und kann mich auch irren.


    Wenn man so darauf aus ist, dem Hund was beizubringen, vergisst man manchmal, dass man da keinen Roboter an der Seite hat. Ein Hund ist auch nur ein Mensch :D


    Probier doch mal, mit ihm zu toben, wenn er so ausrastet. Spiel mit ihm, mach faxen und nach ein paar Minuten beendest du das Ganze und bringst Ruhe rein.


    Vielleicht hat er auch nur durchschaut, was er tun muss, um Leckerlies zu ergattern und trickst dich aus. Dazu müsste man aber mehr über euer Training wissen.


    Das mit dem Leckerliebeutel hab ich nicht ganz verstanden. Meinst du, dass er jedesmal austickt, wenn du Clicker und Leckerlies einsteckst und du deshalb beides immer bei dir tragen willst, damit Hundi es nicht als etwas besonderes ansieht?


    Wenn dem so ist, dann würde ich stattdessen deine Übungen so aufbauen, dass es nicht immer Leckerlies gibt. Variable Belohnung nennt man das. Manchmal leckerlie, manchmal verbales Lob, manchmal Streicheln. So bleibt es für den Hund spannend, da er nie weiss, was er bekommt.

    Wie immer im Training, ist nicht nur das eine Ziel wichtig, dass man grad verfolgt, sondern der allgemeine Umgang. Gerade die "alleine bleiben" Übung ist da recht weit gefächert. So gehört zB auch das "nach Hause kommen" dazu oder auch das Miteinander beim "zu hause sein".


    Wenn Hundi bspw. 10 Minuten alleine bleiben kann, du ihn bei deiner Rückkehr aber überschwenglich lobst, könntest du damit falsche Signale setzen, die das ganze Training erschweren.


    Wie sieht euer "Begrüßungsritual" aus?
    Wie verabschiedest du dich vom Hund?
    Wie verhält sich der Hund, wenn du zu Hause bist? Läuft er dir nach, redest du mit ihm, beschäftigst du ihn usw.

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    wir versuchen das ganze schon seit über 2 jahren und sie kapiert es einfach nicht.


    Im Umkehrschluss heisst das, dass ihr noch nicht den richten Weg gefunden habt, es ihr begreiflich zumachen. Liegt ja nicht immer nur am Hund. Das wäre ja einfach ;-)


    Bei den meisten scheitert es tatsächlich an der Geduld, die man für dieses Training braucht. Immerhin beginnt die Übung mit "5 Sekunden alleine im Wohnzimmer" und endet bei "4 Stunden stressfrei allein im Haus".... dazwischen können durchaus 6 Monate Trainingszeit liegen, in denen man täglich üben muss. Die Trainingserfolge sind teilweise minimal. Man muss lernen, sich über Minuten zu freuen und sich selbst in Geduld zu üben. Denn wenn man zu schnell vorgeht und bspw. von 2 Minuten alleine bleiben auf 10 Minuten springt, dann kann es passieren, dass man wieder von vorne anfängt. DAS ist dann der Moment, bei dem die meisten sagen "Mein Hund kapiert es einfach nicht"... obwohl der Fehler bei einem selber liegt.


    Wie schon erwähnt sind nahezu alle Trainigsstufen im Forum schon mal besprochen wurden. Es gibt sogar einen Eintrag in der Knowledge Base, in dem eine Trainingsmöglichkeit beschrieben wird.


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    und wen es 100 thrads hierzu giebt könnte man doch ne antwort geben....dachte dafür sind foren da


    In diesen "100 Threats" sind doch schon alle Antworten enthalten. Man muss sich nur mal die Mühe machen, diese zu lesen.


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    ich lasse ihn den immer eine kleine plasticflasche gefült mit leckerlies da wen ich gehe...da hat er ordentlich zu tun....und er ist den so beschäftigt damit das es wurscht is aub ich gehe oder nicht


    Halte ich persönlich für nicht nachahmenswert.

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    mein bruder hat einen magyar viszla-rüden 5 jahre alt, der kann auch nicht alleine bleiben, die haben alles!!! probiert


    es scheint wohl trotzdem hunde zu geben, die das einfach NICHT lernen :ops: :ops:


    Glaube ich nicht. Ich würde behaupten, dass das Training falsch war. Es mag ja sein, dass ihr aus eurer Sicht "alles" ausprobiert habt. Es kommt aber auch darauf an, WIE man WELCHE Methoden anwendet und wie viel Geduld man dabei hat. Manche Fehler oder Aktionen machen 2 Wochen Training zunichte und man muss mit den Übungen wieder 5 Schritte zurück gehen. Das bedeutet nicht zwingend, dass die gewählte Methode falsch war, sondern das es an irgendeiner Stelle hakt. Meistens im Durchhaltevermögen der HH, wenn man bedenkt, dass das Training fürs "alleine bleiben" 6 Monate oder länger dauern kann ;-)


    Das Thema ist wirklich weit gefächert und beinhaltet nicht nur das "alleine bleiben" sondern auch das "in Gesellschaft sein", das "nach hause kommen" usw. Hundeerziehung ist ganzheitlich. Alles zahnt ineinander und das Eine beeinflusst das Andere. Wenn ich es zum Beispiel nicht mal schaffe, meinen Hund auf den Platz zu schicken, dann muss ich mich auch nicht wundern, wenn er draussen andere Hunde anpöbelt. Auch wenn diese beiden Dinge scheinbar nicht zusammen hängen.


    Wenn ein Hund bspw. deshalb nicht alleine bleiben kann, weil er durch den Kontrollverlust in Panik gerät, dann müsste ich erstmal daran arbeiten, dass er überhaupt und generell gar nicht erst die Kontrolle übernehmen muss. Diese Übung hat mit dem "alleine bleiben" direkt gar nix zu tun sondern fängt ganz woanders an. Aber das würde jetzt zu sehr ins Detail gehen, weil man da auch jeden HH individuell eingehen müsste. Und das wäre an dieser Stelle OT.


    Da ihr schon alles probiert habt, habt ihr sicherlich auch schon Video-Cam in den Flur gestellt, um zu kontrollieren, WIE der Hund WANN reagiert. Wie ist die Auswertung? Spielt er die ganze Zeit verrückt und bellt 4 Stunden durch? Oder nur partiell zu bestimmten Zeiten oder Geschehnissen? Nimmt er die Bude auseinander oder liegt er "nur" wimmernd vor der Tür? Manchmal sind es bellende Hunde, die am Haus vorbeigehen, die einen schlummernden Hund wecken und nervös machen. Oder Nachbarn, die zu laut Musik hören undundund. Das kann man auf Video sehr gut prüfen.

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    Dass mit dem Alleinebleiben geht einfach nicht, weil meine kleine Hündin das einfah nciht lernt, ich ahbe alles versucht von Box über sekundenweise steigern, über Kong mit Leberwurst, Musik laufen lasen und Bachblüten, um nur ein paar Dinge zu erwähnen. Ich habs 3 Jahre versucht.


    3 Jahre "alleine bleiben" üben bei einem 2 jährigen Hund ist ungewöhnlich ;-)
    Wenn du schon "alles" ausprobiert hast, dann hast du wahrscheinlich irgendwas falsch gemacht oder warst nicht ausdauernd genug. Fehler schleichen sich schnell ein, weil es oftmals Kleinigkeiten sind, die man selber gar nicht bemerkt. Timing, Körpersprache, Konsequenz, Geduld usw. Da man das über das Forum nicht ermitteln kann, wäre es evtl. doch ratsam, sich einen HT ins Haus zu holen, der dich und den Hund analysieren kann.


    Das kann auch für die anderen Probleme hilfreich sein, da ja alles irgendwie zusammen hängt.

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    @ Zappa, er macht keinen Alphawurf, sondern drückt den Hund nur ins Platz runter, wenn Hund nicht will.


    Für mich nur unterschiedliche Erklärungen für die selbe Methode: Unterdrückung und Unterwerfung des Hundes durch Gewaltanwendung.


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    Naja .. ´Platz´ ist schon ne schwierige Nummer. :skeptisch2: Darf man nicht unterschätzen. Man merkt es besonders deutlich, wenn Hund sich in unmittelbarer Nähe anderer Hunde hinlegen soll.


    Ok, das darf jeder anders sehen. Für mich hat das Abrufen eine größere Bedeutung. Die "Ablage" hat in meinen Augen keinen großartigen Sinn... ausser natürlich "Leben retten" ;-)


    Herrn Juggernaut empfehle ich das Buch "When Pigs Fly! - Training success with impossible dogs" von Jane Killion (http://www.madcapbullterriers.com). Sie beschäftigt sich nahezu ausschliesslich mit Bull Terriern und beschreibt in ihrem Buch sehr gut, wie man allein durch positive Bestärkung erfolgreich sein kann. Nach der Lektüre sollte eigentlich klar sein, dass man solche Hunde" nicht mit Härte erziehen muss.


    Aber da sich Juggernaut gar nicht mehr meldet, klinke ich mich hier auch aus. Wir sind eh schon zu sehr OT.

    Was ist denn "Majas Orga"?


    Ich finde deren Ansicht zu einseitig und zu dogmatisch. Selbst wenn Geschirre dem Zughundesport entstammen, darf man sie ruhig anderweitig einsetzen, wenn sie einen Nutzen bringen. Ich stell mir ja auch mit gutem Gewissen eine IK*A Hemnes Kommode in den Flur, obwohl sie für das Schlafzimmer deklariert ist :lol:


    Den durch einen Ruck am Halsband verursachten Schmerz bewusst als Trainingsmethode zu nutzen und die gesundheitlichen Risiken in Kauf zu nehmen, finde ich total daneben.


    Was die richtige Einstellung am K9 angeht, trifft das wohl auf jedes Geschirr und Halsband zu, dass nicht richtig passt.

    So wie das klingt, hat sich das alles schön langsam eingeschlichen, bis es dann in irgendeiner Situation eskaliert ist. Das ist oft so, wenn man die Zeichen nicht erkennt oder dem Hund aus Liebe ein paar Freiheiten und Entscheidungen selber überlässt. Darauf reagiert jeder Hund anders. Der eine lässt sich wunderbar auf diese Art führen, der andere will sofort die Weltherrschaft an sich reissen und der Dritte denkt, er müsse jetzt der Anführer sein und ist völlig überfordert.


    Als ich deinen Text durchgelesen habe war mein erster Gedanke "Wann kommt der Hund denn mal zur Ruhe?" Entweder bist du da oder dein Freund (oder beide) oder der Hund ist in der Tagesstätte. Klingt, als hätte er ziemlich viel Action. Allein die 5 Stunden in der Hundepension sind stress pur. Zumindest, wenn die Hunde auf dem Gelände rumlaufen und machen können, was sie wollen (natürlich kenne ich deine Bekannte nicht und weiss nicht, in wie weit sie eingreift, wenn die Hunde interagieren).


    Das der Hund dich so angeht ist in meinen Augen als deutlicher Erziehungsversuch und Maßregelung zu verstehen. Du machst was, was er nicht will und sagt dir nun ganz deutlich, dass du das bleiben lassen sollst.


    Was ich tun würde ist folgendes:
    - alleine bleiben üben und den Hund statt in die Hundepension zu geben, zu hause lassen. Nach entsprechendem Training (SuFu) sind 4-6 Stunden durchaus zumutbar.


    - üben, dass der Hund auf dem Platz liegen bleibt. Einen festen Platz aussuchen, der ein bisschen ab vom Schuss ist. Zwar in eurer Nähe aber so gelegen, dass er nicht den Flur einsehen kann oder andere wichtige "Kontrollpunkte". Dort soll er dann liegen bleiben, bis ihr ihn wieder freigebt. Aber Achtung: lasst es langsam angehen und nicht von heute auf morgen verlangen, dass er das ohne Gezeter mitmacht. Fangt damit an, dass er 5 Sekunden liegen bleiben soll und lobt ihn, wenn er das schafft. Dann nach und nach steigern.


    - dem Hund die Last der Kontrolle abnehmen. Offensichtlich glaubt er, alles selber in die Hand nehmen zu müssen und sein Umfeld und euch abzuchecken. Ich würde mit einer einfachen Übung in der Wohnung beginnen und so lange die Räume wechseln, bis er keine Lust mehr hat euch zu folgen und er sich ablegt.


    - lasst ihn hin und wieder mal auflaufen. Wenn er also wieder rumpöbelt, einfach links liegen lassen. Nicht nur ignorieren sondern regelrecht den Ort des Geschehens verlassen und ohne umdrehen weggehen. Ihm deutlich machen: ich bin mit deinem Verhalten nicht einverstanden. Wenn er rumpöbelt ist selbst ein "lass es" eine Bestätigung für ihn.


    - seid selber ruhig und entspannt und versucht, nicht noch mehr stress in die Situation zu bringen. Versucht (noch) nicht, ihm irgendwas wegzunehmen oder seine Aggression zu übertrumpfen. Kein schreien, kein Leinenzerren, keinen Unterwerfungsquatsch wie runterdrücken oder alphawurf (es las sich nicht so, dass ihr das macht... aber in Ausnahmesituationen macht man manchmal seltsame Dinge ;-) )


    - setzt dem Hund klare Grenzen, an denen er sich orientieren kann. Ob er aufsteht oder nicht, wenn er im Weg liegt ist im Grunde egal. Ihr müsst nur festlegen, was IHR wollt das er tut und das auch konsequent durchsetzen. Entscheidet ihr euch, dass Hund zur Seite soll, dann zieht das durch. Wenn er abends auf seinen Platz soll, dann bleibt hartnäckig und schickt ihn so lange dahin, bis er bleibt. Darf er unter den Tisch oder nicht? Entscheidung treffen und konsequent sein. Vor allem jetzt in der Anfangszeit.


    Aber zur Erinnerung: nicht mit übertreiben und irgendwas erzwingen.
    Denkt dran, dass der Hund Monate gebraucht hat, um so zu werden, wie er ist. Plant mindestens die gleiche Zeit ein, bis er wieder "normal" wird. Die Wunder, dass Problemhunde in 45 Minuten "geheilt" sind, geschehen nur auf VOX ;-)


    Ich drück euch die Daumen und berichtet bitte, ob ihr Fortschritte macht und welche.