Beiträge von Zappa

    Zwar bin ich selber noch nicht soweit, tatsächlich an anderen Hunden zu "doktern", könnte mir aber vorstellen, dass irgendwann zu tun, um anderen HH zu helfen (vermittele von jeher gerne Wissen an andere, bin Ausbilder in meinem Job und notorischer Klugscheisser ;-) ). Das Ganze professionell mit eigener HS aufzubauen ist natürlich utopisch und für einen Neuanfang bin ich auch schon zu alt. Aber so nebenbei an Wochenenden hätte ich schon spass dran.


    Da es im DF ja einige gibt, die das so machen, mal die Frage, wie ihr das handhabt.
    Wie seid ihr auf drauf gekommen, nebenbei als Trainer zu arbeiten?
    Habt ihr - wie "echte" HS-Trainer - Schulungen mitgemacht, selber Prüfungen abgelegt, Kurse und Workshops belegt, ward in einer HS tätig... oder habt ihr einfach irgendwann angefangen, mit genug Hundeerfahrung als Background?
    Macht ihr das aus Spass an der Sache oder verdient ihr daran? Wenn letzteres, welche Preise sind als "Quereinsteiger" realistisch?
    Macht ihr das auf eigene Faust oder in Kooperation mit einer HS (ist vielleicht versicherungstechnisch wichtig)?
    Wie kommt ihr an "Kunden"?


    Fragen über Fragen... weitere ergeben sich bestimmt aus der Diskussion.
    Bin gespannt :D

    Zitat

    Leider musste ich immer auf meinen Mann warten, bevor ich zum Waschhaus ging oder so... Sie hat so gejammert... Allerdings auch wenn mein Mann da war. Also, immer wenn ich mich von ihr entferne.


    Es klingt fast so, als hättest du gleich 2 Baustellen. Einmal das alleine bleiben und zweitens die Trennung zu dir. Ersteres kannst du wie schon beschrieben trainieren: Aufbruchsignale abbauen, Zeiten langsam erhöhen undundund.


    Bezgl. der Bindung zu dir: ist es so, dass er dir auch innerhalb der Wohnung auf Schritt und Tritt folgt? Jedes Mal aufsteht und mitkommst, wenn du den Raum verlässt? Vorm Klo auf dich wartet?


    Zitat

    Irgendwie meint man ja immer nur der eigene Hund ist nicht perfekt.


    Das tolle an einem Forum ist, dass man hier quasi nur erklären muss, wie es funktioniert, ohne es selber am eigenen Hund beweisen zu müssen :D
    Also keine Angst, viele haben ihre Probleme. Zumal "Perfektion" ja eh überschätzt wird ;-)

    Vielleicht beim nächsten Mal einfach umdrehen und weggehen. Die meisten Hunde kommen dann angepest.


    Ansonsten vielleicht noch mal das Rückruf-Training festigen und Übungen wiederholen.
    Und Geduldig bleiben... halte durch! :D

    Zitat

    Möglicherweise will er mich jetzt beschützen oder andere Hunde abwehren, ihm zu nahe zu kommen, oder was kann es noch sein. Ich versuche ihn zu verstehen. Er ist sehr auf mich fixiert, Herrchen mag er auch, aber mir folgt er in der Wohnung auf Schritt und Tritt.


    Das mit dem Beschützen ist gar nicht mal so abwegig. Wenn dem so ist, dann ist er natürlich maßlos überfordert, was ihn aggressiv werden lässt. Angriff ist daher für ihn die beste Verteidigung. Vielleicht hat er auch selber Schiss. Da er früher ängstlich war, wie du schreibst, ist er es heute vielleicht auch noch, nur dass es sich anders äussert.
    Um das besser zu beurteilen, müsste man den Hund aber in Aktion sehen und die Körpersprache deuten.


    Dass er dir in der Wohnung folgt, würde ich eher als Kontrollieren einschätzen. Wie ist das: du sitzt auf dem Sofa, Hundi auf seinem Platz daneben und wenn du mal pinkeln gehst, steht er auf, kommt mit und legt sich vor die Klotür (jetzt mal als Bsp)? Was passiert, wenn du ihn auf den Platz schickst und er dort bleiben soll?


    Ich würde versuchen, ihm diese Last der Kontrolle abzunehmen und ihm zeigen, dass er nichts weiter tun muss, als Hund zu sein.
    Es gibt viele Möglichkeiten das zu vermitteln. Eine ist, ihn in der Wohnung zu ignorieren. Eine andere ist, kommentarlos so oft die Räume zu wechseln bis der Hund keine Bock mehr hat.


    Wenn deine Trainerin ihn (und dich) schon länger kennt, dann wird sie das besser einschätzen können und für den Hund passende Tipps haben.


    Zitat

    Leider konnte ich 2 mal nicht hingehen wegen anderen Verpflichtungen und einmal fiel sie aus.


    Das sollte keinen großen Einfluss auf den Hund haben. Die HS ist ja quasi nur Impulsgeber. Gefestigt und trainiert wird das gelernte im Alltag. Eigentlich ;-)

    Zitat

    WENN man sich entschließt einzugreifen oder oder auch nur seine Meinung zu äußern, sollte es ein wenig überlegter sein und eben nicht so emotional überladen.
    Denn sonst reagieren fast alle Menschen genau so wie du es beschrieben hast.
    Im Zweifelsfall vielleicht doch lieber die Luft anhalten und bei anderer Gelegenheit ein KONTROLLIERTES Gespräch führen.


    Bei anderer Gelegenheit? Vielleicht hab ich bisher andere Aktionen erlebt als du, aber wenn Gewalt angewendet wird, dann ist die Gelegenheit JETZT. Würdest du wirklich von dannen ziehen, nur weil dir kein passender Spruch einfällt?
    Es ist schon klar, dass man nicht pöbelnd dazwischen gehen sollte. Aber was man sagt ist meistens wirklich egal. Wichtig ist, dass man präsent ist - der Rest ergibt sich. Nicht jeder ist so schlagfertig und hat immer einen coolen Spruch parat. Aber jeder kann sich postieren und zeigen, dass es so nicht geht.


    Zitat

    Ich habe einmal ein Mädchen getroffen, dass auf der Wiese stand und ihren Hund anbrüllte. Als ich an ihr vorbeiging, habe ich sie ganz ruhig und (geheuchelt) interessiert, gefragt ob ihr HUnd schwer hört.
    Sie sagte:"Nein, warum?" Ich meinte:"Na, weil du so brüllst. Hunde haben doch ein sehr gutes und feines Gehör."
    Sie stand da mit offenem Mund aber es kam nichts mehr raus.
    Ich hab noch freundlich gelächelt und bin weitergegangen.


    Gut gelöst.
    Ich habe mal eine Frau gesehen, die ihr 5 jähriges Kind auf dem Parkplatz so verprügelt hat, dass man noch am anderen Ende das Klatschen gehört hat und das Kind wie aus Todesangst schrie. Während andere nicht eingriffen (wahrscheinlich weil sie - wie du es empfielst - die Luft anhielten und sich einen netten Spruch fürs nächste mal überlegten) bin ich dazwischen. WAS ich der Dame allerdings sagen sollte, wusste ich nicht, bis ich vor ihr stand. War auch egal, da sie kein deutsch konnte.


    Oder die Frau, die ihren Hund mit der Leine verprügelte. Nicht nur einmal schlagen, sondern 5, 6, 7 mal auspeitschen inkl. anbrüllen, bis der Hund alle Kapitel aus "Calming Signals" durchhatte. Auf meinen Hinweis, dass sie doch bitte aufhören soll, den Hund so zu behandeln, erntete ich Beleidigungen und Beschimpfungen, weil mich das "nichts angeht"... usw.


    Ich gebe dir in sofern recht, dass man einmal tief durchatmen muss und versuchen sollte, selber ruhig zu bleiben. Aber auch wenn der Puls auf 200 ist, man vor Aufregung zittert und man irgendwas "uncooles" stammelt: wer nicht einschreitet macht sich meiner Meinung nach mitschuldig!

    Zitat

    Grundsätzlich wollen die Hunde bei Menschen die Lefzen lecken. Gerade zur Begrüßung ist das eher ein Zeichen der unterwürfigkeit.


    Auch da scheiden sich die Geister. Im Grunde ist es aber egal, ob es nun Pöbelei ist, Freude oder wasauchimmer. Wichtig ist eher die Frage, ob ich als HH es akzeptiere oder nicht. Ich selber unterbinde es und möchte auch von fremden Hunden nicht angesprungen werden, egal welcher Grund dahinter steckt. Aber für manche Menschen ist die Begrüßungsarie vielleicht das Highlight nach einem harten Arbeitstag, worauf sie sich schon die ganze Zeit freuen.


    Man muss halt abwägen/aufpassen, ob man sich damit nicht was anderes kaputt mach oder erschwert, wie zB der Abschied oder das alleine bleiben des Hundes. Oder ob man sich Probleme erschafft, wenn man den Hund intensiver begrüßt als den Ehegatten undundund.


    Zitat

    Mein Mann und manch Anderer ermutigen Sie teilweise sogar dazu. :|
    Jetzt bring Ihr mal bei dass das Ausnahmen sind und jeder Andere das nicht mag.


    In "Das andere Ende der Leine" stand der Tipp, das hochspringen als Kommando zu trainieren. (im Buch war von "Schlimmer Hund" als Wortsignal die Rede :D )
    So kannst du dem Hund beibringen, dass er sich generell an der Tür ruhig verhalten soll und deinem Mann beibringen, dass er mit entsprechendem Kommando die gewohnte Begrüßung abrufen kann.
    Vielleicht ein Kompromiss ;-)

    Zitat

    ja so kann man es sagen....aber wie soll ich es sonst machen :???: :???: will ja nicht andauernd rufen und das TSCHÜß ist die dringliche aufforderung das er kommen soll und ich nicht warte.........


    Wenn es funktioniert, dann ist es ja ok. Aber würde versuchen, den Abruf so aufzubauen, dass er versteht, dass es jedes mal dringend ist und du es schon beim ersten Ruf durchaus ernst meinst. Von daher kannst du das eigentliche "hier" weglassen und gleich "tschüß" rufen :D


    Edit:
    tinkerbell: ah, jetzt versteh ich es! Dann machts auch wieder sinn und ich nehm alles zurück.

    Ich weiss gar nicht, wie oft ich mich schon eingemischt habe, wenn Hunde oder Kinder geschlagen wurden. Man kann da rangehen wie man will, die Reaktion ist immer die Gleiche: derjenige fühlt sich ertappt und rechtfertigt sich auf aggressive Weise. Ob man Argumente bringt, freundlich ist oder sachlich ist dabei egal. Zumal es eh sehr schwer ist, in so einer Situation die eigenen Emotionen zu zügeln.


    In den meisten Fällen wird man beschimpft und beleidigt und muss aufpassen, dass man nicht selber noch eine gefeuert bekommt. Man muss sich vor Augen halten, dass es irgendeinen Grund gibt, warum diese Menschen so sind, wie sie sind und man das nicht so einfach beenden kann, in dem man in deren Leben tritt und ihnen sagt, dass sie was falsch machen. Man kann eigentlich nur erreichen, dass sie für ein paar Minuten innehalten und hoffen, dass sich ihr Gehirn in Gang setzt.


    Von daher war es richtig und wichtig, dass du überhaupt was gesagt hast.