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gestern hat meine freundin mal mit ner hundepsychologin gesprochen, die hier zufällig gegenüber wohnt.. sie meinte, es ist bedenklich, dass er uns draußen nicht folgt, wenn wir ihn mal ohne leine haben (in nem abgesperrten bereich) sie meinte, das wäre ein zeichen, dass er extrem dominant ist und es höchste eisenbahn ist, in ne welpenschule zu gehen. stimmt das so?
Vom Prinzip her ist es wahrscheinlich nicht ganz verkehrt. Ich persönlich muss nur jedes mal die Augen verdrehen, wenn wieder irgendwer den "Dominanz"-Hammer rausholt. Liegt aber wohl daran, dass das Wort an sich so negativ belegt ist und die meisten HH glauben, dass sie mit gleicher "Dominanz" dagegen halten oder den Hund sogar noch übertrumpfen müssen. Das endet meistens böse.
Aber wie erwähnt ist das, was Tante Hundepsychologin gesagt hat, sicherlich nicht ganz daneben. Ihr habt einen jungen Angeber, der meint, den dicken Max machen und alles regeln zu müssen. Er kontrolliert euch in der Wohnung und versucht euch zu erziehen, denn er ist der Chef im Ring... glaubt er. Dem muss in der Tat ein Riegel vorgeschoben werden! Um eure Nerven zu schonen und die des Hundes.
Ob man dazu nun zwingend in die HS gehen muss, muss jeder selber entscheiden. Wenn ihr das aber eh geplant habt, dann sprecht am besten mit einem Trainer.
Das er euch nicht folgt liegt wahrscheinlich eher daran, dass ihr total langweilig für ihn seid und ihm nichts zu bieten habt, was interessanter ist als... naja, alles andere. Daran müsst ihr arbeiten und irgendetwas finden, auf was er total abfährt.
Als Sofortmaßnahme würde ich versuchen die Bindung zu ihm zu stärken und ihn keine Entscheidungen mehr treffen zu lassen. Falls ihr den gefüllten Napf zB die ganze Zeit stehen lasst, dann stellt ihn beiseite und nur dann wieder runter, wenn Essenszeit ist. Alternativ könnte man auch Handfütterung versuchen (geht auch draussen und macht euch seeehr interessant, wenn es die Tagesration nur beim Gassigehen gibt).
Sämtliches Spielzeug würde ich erstmal wegpacken. Sein Lieblingsspielzeug wird nur noch von euch heraus gegeben, wenn IHR spielen wollt. Das gleiche mit Kaustangen oder ähnlichen Gedöns. Diese Resourcen müsst ihr verwalten, zuteilen und - wichtig - auch wieder wegnehmen.
Macht mit ihm "Grundlagentraining" wie Sitz, Platz usw. Einfach nur, um die Kommunikation zu stärken. Wenn Hundi lernt, dass es sich lohnt auf euch zu hören, weil es dann was tolles gibt, dann seid ihr ein ganzes Stück weiter.
Wie schon geschrieben, würde ich ihm keine Entscheidungen mehr überlassen. Es wird nur noch gespielt, wenn ihr wollt und nicht, wenn er es durch bellen einfordert. Draussen entscheidet ihr, welchen Weg ihr geht, wann stehen geblieben wird, wann es weiter geht, ob er zu anderen Hunden darf... undundund.
Aber Achtung: all das bitte nicht mit "Härte" und "Dominanz" einfordern! Das könnte nach hinten losgehen, zumal er - trotz großem Ego - noch klein ist und sicher nicht alles sofort kapiert.
Seid souverän, zielsicher, freundlich aber bestimmt und lobt ihn, sobald er was richtig macht.
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ach ja, wenn er artgenossen oder menschen sieht, springt er diese sofort an und will mit denen spielen.
Nach euren Erzählungen behaupte ich, dass er nicht spielen, sondern pöbeln will. Das würde ich ebenfalls sofort unterbinden. Vor allem, wenn er auch vor Kindern nicht halt macht. Noch ist er klein und alles was er tut ist sooo niedlich. Das wird sich ändern, wenn er größer ist. Da wird anspringen schnell lästig.
Vielleicht legt sich das alles noch in der HS wenn er mit anderen Welpen zusammen kommt. Besprecht das vor Ort am besten mit einem der Trainer. Ich hab schon von Welpenkursen gehört, bei denen die Hunde sich selbst überlassen werden, um die Sozialisierung unter sich zu regeln. Das würde ich in eurem Fall nicht empfehlen. Das kann nach hinten losgehen und peinlich werden, wenn grad EUER Hund der Gruppenterrorist ist, der sich nicht an die Regeln hält und alle aufmischt