Ich hab jetzt nicht alles gelesen, weil ihr mir einfach zu schnell seid, denke aber, dass es - wie so oft - auf den individuellen Hund und auf den Kontext der Gesamtsituation ankommt.
Wenn ich Hundi was aus dem Maul nehmen will und er nach mir schnappt, meinen Finger erwischt, ich die Hand zurückziehe und ihm quasi aus Reflex und der Bewegung heraus einen Klaps gebe oder Backpfeife oder ihn ditsche (oder wie immer ihr das nennen wollt), dann würde ich das zwar weiterhin als falsch erachten, aber trotzdem auch als eine für den Hund nachvollziehbare Tat, weil das Timing stimmt und die Reaktion quasi authentisch ist.
Wenn ich nach dem "Biss" aber erstmal gucke, ob es blutet, mir die Hand reibe, den Hund anschnauze und ihm dann eine lange (vielleicht vorher noch eine Zeitung hole und zusammenrolle), dann ist die Handlung nicht mehr aus dem Affekt und im Timing, sondern nur noch unkontrollierter Zorn. Der Lerneffekt bleibt aus.
Oftmals werden Schläge gegen Hunde so argumentiert, dass diese sich untereinander auch nicht lieb tätscheln, sondern es oftmals richtig zur Sache geht. Das Problem dabei ist nur - und da werden mir sogar Gewaltverherrlicher recht geben - der Mensch ist kein Hund. Klar kann man durch jahrelange Beobachtung lernen, wie sich Hunde verhalten. Aber in der letzten Instanz ist es nicht möglich, zu 100% wie einer zu agieren. Ich kann jahrelang Englisch studieren und werde trotzdem kein native speaker.
Und solange der Mensch dadurch nur das Austeilen rechtfertigen will und nicht bereit ist, auch mal auf Hundeart was einzustecken, ist das ein Messen mit zweierlei Maß.
Abschliessend noch kurz zu dem Satz, dass die Hand, die füttert, nicht schlagen soll: der Hund bekommt durchaus mit, dass er vom HH geschlagen wird. Da ist es egal, ob mit der Zeitung, der Hand oder der Eisenstange. Hunde sind nicht blöde!
Wenn es dann doch mal die Zeitung sein muss, dann bitte die "DOGS"! ;-)