Beiträge von Zappa

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    Was mich noch interessiert: Woran erkenne ich obs Spiel oder Ernst ist?


    Wo ist denn für dich der Unterschied?
    Immerhin ist es ein 15 Wochen alter Welpe. Was soll der schon "ernst" meinen?


    Das bisschen rumgespacke würde ich nicht überbewerten, sondern ganz bewusst in das Erziehungstraining mit einbauen. "Nein" üben, auf den Platz schicken üben, an der Beisshemmung arbeiten, spielen, rumalbern und damit aufhören und runterkommen usw.


    Des weiteren darfst du ruhiger werden und dich nicht von so Kleinigkeiten gleich auf die Palme bringen lassen. Immerhin wird der Hund größer, kräftiger und wird auf freche Art seine Grenzen ausloten... dann gehts doch eigentlich erst richtig los. Was du jetzt durchmachst ist im wahrsten Sinne "Kindergeburtstag".
    Hier passt wiedermal das Zitat aus dem Film "From Dusk till dawn": Everyboby be cool, YOU be cool :-)


    Es klingt so, als wäre bei euch auf dem Hof immer Jubel, Trubel, Heiterkeit. Ich würde den Hund da rausnehmen und ihn quasi nur noch "kontrolliert bespaßen". Soll heissen, dass du auf Ruhezeiten achten solltest, damit er sich erst gar nicht daran gewöhnt, immer auf 180 zu sein. Bei manchen Hunden muss man Entspannung regelrecht trainieren.

    Ernie: ich will ja nicht altklug rüberkommen, aber im Laufe des Lebens wirst du an ganz viele Stellen kommen, an denen nichts so läuft, wie es geplant war. Manchmal hilft es, "überflüssiges Gepäck" abzuwerfen; manchmal muss man mit seinen Entscheidungen leben und entsprechende Prioritäten setzen. Du hast eigentlich alles richtig gemacht und deine Lebensplanung mit Hund durch einen Plan B (Freund) und Plan C (Mutter) abgesichert. Das nun beides wegbricht ist natürlich ein äusserst dummer Zufall, der deine weitere Planung erschwert, aber nicht unmöglich macht. Du hast die Verantwortung für den Hund übernommen, als du ihn ins Haus geholt hast. In guten wie in schlechten Zeiten. Man bedenke, dass der Hund an dieser Misere nicht schuldig ist, es also unfair wäre, ihn die Sache ausbaden zu lassen. Im Gegenteil: Hundi ist der Einzige in deiner Geschichte, der dich nicht hängen gelassen hat und keine seiner Versprechungen bricht!


    Um es kurz zu machen: es gibt immer eine Lösung und "wegrennen", bzw in deinem Fall "weggeben" ist nur eine davon. Für ein Festival Wochenende kannst du deine Mutter einspannen. Für eine Auslandsreise kann der Hund in eine Pension oder zu Freunden. Vielleicht kannst du deine Reisen auch so planen, dass Hundi mitkommt. Studieren ist auch mit Hund möglich - frage dich durch wie das andere Studies machen. Es gibt tausende, die Hunde haben. Wenn er mal 8 Stunden alleine sein muss, ist das doof, aber als Ausnahme machbar. Undundund... es gibt immer einen Weg, das Leben mit Hund zu meistern. Die Frage ist nur, ob du das wirklich willst und ob die Liebe zu deinem Hund wirklich so stark ist, wie du weiter oben behauptest.

    Manchmal ist der Hinweis, den Hund zu ignorieren auch als Training für die Besitzer gedacht, damit diese endlich mal die Klappe halten und das Tier nicht von Morgens bis Abends vollquatschen und damit in den Wahnsinn treiben.

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    wenn das nix für dich ist, dann ist das doch okey :ka:


    Geht ja nicht um mich sondern um eine für den Hund eindeutige Kommunikation. Wollte auch nicht sagen, dass du was falsch machst. Hunde sind meistens schlau genug, um den "Dialekt" ihres Menschen zu verstehen bzw. irgendwie zu deuten.


    Es ist halt die Frage, was der Hund lernen soll: a) wenn ich dich so anschaue, dann verkrümel dich, weil sonst was passiert oder b) bettel nicht am Tisch (um bei dem Beispiel zu bleiben).

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    ein beispiel: Männe und ich sitzen am Tisch und essen was [...]


    Auch hier würde ich nicht pauschal sagen, dass ein Kommando kommen MUSS. Es hängt vom Hund ab.
    Wenn wir essend am Tisch sitzen und Hundi kommt dazu, dann kann ich sie getrost links liegen lassen. Sie hat gelernt, dass das bedeutet: "was wir hier tun, hat nix mit dir zu tun. Du hast hier keine Aufgabe und keine Verpflichtung. Du kannst dich gerne zu uns gesellen, aber du bekommst von dieser Mahlzeit nix ab."


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    [...]seitdem wird der hund gleich- mit einem blick- weggeschickt.


    Ich bin kein Freund von der Anglotzerei. Wenn Abbruchsignal, dann auch eines, dass der Hund versteht. Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte... und welches dieser 1000 Worte nun befolgt werden soll, kann der Hund nur ahnen. Nach deiner Erzählung zu urteilen trollt sich der Hund nicht, weil er verstanden hat, dass er nicht betteln darf, sondern weil er von deinem Blick eingeschüchtert ist. Hätte er wirklich gelernt, dass der Tisch und das Essen darauf tabu ist, wäre er entspannter und würde nicht so aufdringlich und distanzlos agieren.

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    Aber da frage ich mich echt warum einem das dann so empfohlen wird? Bzw. man angeranzt wird, wenn man das Bellen unterbinden will.


    Vielleicht, weil es in dieser einen Situation tatsächlich besser gewesen wäre, das Fehlverhalten zu ignorieren... oder weil der Trainer einfach nicht gut ist ;-)


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    Sollte ich vielleicht doch auf die Provozier-Schiene wechseln???


    Vielleicht reicht es in diesem Fall einfach, dem Hund zu zeigen, was richtig und falsch ist und ihn zB auf seinen Platz zu schicken. Beim wortlosen anstarren kann der Hund auch nur raten, was er falsch macht. Wahrscheinlich ist ihm das Angeglotze einfach unangenehm und er geht dem sicherheitshalber aus dem Weg. Dass er nicht mehr am Tisch betteln soll hat er allerdings nicht gelernt! Eher, dass dein Freund mit Vorsicht zu genießen ist.


    Grundsätzlich ist das Ignorieren in solchen Fällen nicht falsch. Wenn man aber merkt, dass der Hund nicht darauf reagiert, dann darf man Alternativen probieren.

    Die Antwort ist wie immer: es kommt darauf an :-)
    Das Ignorieren eines Fehlverhaltens kann durchaus zum gewünschten Erfolg führen. Allerdings muss man hier wie bei anderen Lernmethoden auch, auf das Timing und den richtigen Einsatz achten. Wenn Hundi zB wie irre bellt, wenn Herrchen nach Hause kommt, um Aufmerksamkeit zu erlangen, dann würde ich dazu raten, auf dieses Verhalten nicht einzugehen. Sobald er sich aber ruhig verhält darf man das loben und toll finden. Wenn man das Timing beachtet, dann ist das Ignorieren in dieser Situation eine geeignete Art, dem Hund zu vermitteln, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht. Den Hund beim nach Hause kommen allerdings pauschal 20 Minuten links liegen zu lassen bringt dagegen keinen Lernerfolg!


    Es gibt auch Verhaltensweisen, bei dem das Ignorieren die falsche Wahl ist. Macht der Hund zB am Gartenzaun Theater, darf man ihm ruhig zeigen, dass man das nicht will und sich aktiv einmischen. Das wird nur dann vom Hund als Bestätigung seines Verhaltens aufgenommen, wenn man es falsch macht und zB 20 mal "nein, hier, sitz, lass das, Hassooooo!" ruft. Ein kurzes und bestimmtes Abbruchsignal bzw. körperliches splitten/blocken hilft da meistens besser.


    Generell würde ich also sagen, dass man beim richtigen Einsatz mit dem "Ignorieren" zum Ziel kommt. Aber eben nur, wenn man es - mit richtigem Timing usw. - als Kommunikationsmittel nutzt und nicht einfach pauschal "wegschaut".

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    Was ist wenn sich der neue zum Beispiel aufs Bett bei mir legt oder auf Sanas Decke. Sollte man das direkt verhindern?


    Das mit der Decke würde ich schon unterbinden. Jeder Hund sollte das Recht auf seine eigene Decke haben und diese als ganz persönliche "Ruhezone" beanspruchen dürfen. Zumindest in der Anfangszeit. Wenn sich die Hunde im Laufe der Zeit super verstehen und die Nähe zueinander akzeptieren, dann kann man sie gewähren lassen. Bis dahin solltest du gewisse Regeln einführen.


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    Also eigentlich ist es immer noch mein Bett :D und eigentlich sollte Sana das dann doch tolerieren? Oje ich ich wette nacher klappt alles wie von alleine und ich zerbreche mit hier den Kopf!


    Mach dir nicht zu viele Gedanken. Es ist vollkommen ok, wenn der eine Hund etwas darf und der andere nicht - also zB darf der eine zu dir ins Bett und der andere muss davor liegen bleiben. Wenn du diese Regel aufstellst musst du nur für die konsequente Durchführung sorgen. Die Hunde fügen sich ihrem "Schicksal" :-)