Ich denke auch so, wie Chrissi das schon sagt.
Ich habe selber erst seit 3 Monaten meinen kleinen Spanier. Und es ist ein großer Unterschied zu den beiden, ich ich hatte und die im engen Kontakt mit Menschen aufgewachsen sein.
Calming signals (wörtlich wäre das: Beruhigungssignale/ meistens definiert als "Beschwichtigungssignale) - ich habe mich auch sehr damit beschäftigt, da die "menschliche Sprache und Gestik" für ihn anfangs eher bedrohlich war. Und so musste ich mich erst einmal umstellen, um ihm zu verdeutlichen, dass ich keine Gefahr für ihn bin. Darum war der Erziehungsaspekt anfangs eher zweitrangig. Denn dafür muss der Hund ja erst einmal lernen, dir zu vertrauen. Und darauf baut man dann weiter auf.
Die Beschwichtigungssignale (ein großer Teil des hundlichen Verhaltensmuster) basieren ja lediglich darauf, Stress und Komplikationen zu vermeiden. Als ich eine Freundin bat, den kleinen nicht so anzustarren, sagte sie zu mir: "Aber dann heißt das doch, das er gewonnen hat..." Beschwichtigung hat nichts mit gewinnen oder verlieren zu tun, sondern einfach damit, dass man evtl. "Streit" vermeidet, da er normalerweise von keiner der beiden Seite gewollt ist.
Ich habe mich anfangs immer auf den Boden gesetzt, habe ihn aus der Hand gefüttert (wobei er ganz zu Anfang nichts aus der Hand nehmen wollte, da hab ich etwas weiter von mir weggelegt). Ich durfte ihn beim Fressen auch nicht direkt anschauen oder mit ihm sprechen, dann hat er sofort aufgehört. Dann habe ich wirklich schöne Sachen, Hühnchen etc. in meine Hand und hab sie einfach zur Seite weggestreckt und ihn nicht angeschaut.
Ich muss sagen, mit einem kleinen "Repertoire" an Beschwichtungssignalen oder der Beachtung bestimmter vermeidender Verhaltensweisen, habe ich heute ein ganz tolles Vertrauen zu ihm aufgebaut. Wir kuscheln, ich darf ihn überall anfassen, darf sein Essen in jeder Situation wegnehmen (nur Ohrentropfen geht leider gar nicht:-()
Und wir haben dann Stück für Stück angefangen mit der Erziehung... Ich bin da mal ganz optimistisch, einige Baustellen sind da noch, aber wie gesagt, ich bin schon froh, dass wir so ein Vertrauen aufbauen konnten.
Und auch jetzt, wenn ich merke, dass er verunsichert über irgendeine meiner Handlungen ist, dann schaue ich an ihm vorbei und gähne so etwas "übertrieben" dabei. Und es ist tatsächlich so, dass er in dieser Situation dann sichtlich entspannt...
Ich denke, auch wenn einige dagegen wettern, das Buch von Rugaas ist für einen Einblick schon empfehlenswert, um sich erst einmal ein Bild davon zu machen (DVD soll ja auch sehr gut sein). Man kann ja nie auslernen 