Wir hatten gestern einen schönen Tag, Juna hat sich sehr über ihre Geschenke, alte Schuhe vom großen Sohn und ein Nerfpfeil vom kleinen Sohn, gefreut und sie gleich zerstört. Sie fand es super, dass sie in aller Ruhe darauf rum kauen durfte.
Sie durfte so oft dem Ball hinterherjagen wie sie wollte, alle Hunde und Leute verbellen und machen was sie will. Einfach fröhlich sein.
Und ich habe gestern Nachmittag beschlossen, dass sie heute, so lange es ihr noch gut geht und die Schmerzmittel helfen, gehen darf. Ich will nicht warten bis es ihr wieder schlechter geht, nur damit wir ein bisschen mehr Zeit haben. Ich habe immer gesagt lieber zu früh als zu spät. Der Gedanke, dass es ihr nachts plötzlich schlechter geht, wie in Notdienst müssen und es ihr in letzten Momenten schlecht geht, hat mich nicht losgelassen. Und egal ob heute, morgen, nächste Woche oder in einem Monat. Es ist immer zu früh für mich.
Für sie wird es ok sein.
Die Kinder haben es heute morgen auch gespürt und mich gefragt, ob Juna heute stirbt.
Ich habe ihnen gesagt, dass sie später eingeschläfert wird, dass sie sich verabschieden können. Es war soooo schlimm und traurig. Noch einmal auf den Arm nehmen, noch einmal streicheln, ein letzter Kuss.
Ich habe schon viele Tiere gehen lassen, aber das ist nochmal ein anderer Schmerz, weil es diesmal nicht nur meine Trauer ist, sondern auch die der Kinder. Sie so weinen und schluchzen zu sehen, tut doppelt weh.
Während ich das schreibe sitze ich bei ihr auf dem Boden und sie liegt im Körbchen und schläft.
Das sie nicht wie sonst kommt und auf meine Schoß klettert, bestätigt mich in meiner Entscheidung.
Weil immer wieder sind da Zweifel, ob es nicht doch zu früh ist. Ob ich sie wirklich einschläfern lassen kann, wenn sie noch spielt, rennt, fast normal ist. Aber ja, eben doch nur fast normal.
Ich danke euch allen für euren Zuspruch, fürs Mitlesen und Mut machen.
Das hat mir immer wieder geholfen mich zu sortieren.