Beiträge von ticco

    Hallo zusammen,

    heute geht es um meinen English Springer Spaniel Campino, der im Juni 15 Jahre alt wird.

    Bisher war er eigentlich noch fit für sein Alter. Seit ein paar Jahren hat er eine leichte chronische Niereninsuffizienz, die wir übers Futter gut im Griff haben und regelmäßig kontrollieren.

    Er hat seit ca. einem Jahr eine leichte Mitralkkappeninsuffizienz, die wir seit Dezember mit Cardisure behandeln.

    Ende letztes Jahr hat er nicht mehr so richtig begeistert gefressen und auch viel "gekrümmelt".

    Daraufhin haben wir ein Dentalröntgen mache lassen, dabei wurden 2 Zähne gezogen und die anderen gereinigt. Große Entzündungen oder andere Auffälligkeiten hatte er nicht.

    Vor der Narkose haben wir ein großes Blutbild mit geriatrischem Profil, ein Lungenröntgen und ein Ultraschall der Bauchorgane gemacht. Alles ohne Befund.

    Danach hat er eine Weile besser gefressen, aber immer langsam.

    So viel zur Vorgeschichte.


    Jetzt frisst er seit ein paar Wochen wieder schlechter, vor 2 Wochen war ich deswegen wieder beim Tierarzt.

    Zähne sehen gut aus, Blutbild wieder mit geriatrischem Profil und extra Bauchspeicheldrüsenwerte unauffällig. Er hat etwas gegen Übelkeit und Bauchweh bekommen, weil er empfindlich aufs Abtasten am Bauch war und wir haben einen Termin für einen Abdomenschall gemacht. Leider erst für Mittwoch


    Bevor wir beim Ultraschall waren bin ich letzten Sonntag abends mit ihm in die Klinik, weil es ihm plötzlich richtig schlecht ging. Er wollte gar nichts mehr fressen, auch keine Leckerlies, war deutlich ruhiger u d hat auch noch angefangen vor Schmerz zu zittern.

    In der Klinik hatte er erhöhte Temperatur, Kreislauf war ok. Im Ultraschall war keine freie Flüssigkeit zu sehen.

    Er hat Schmerzmittel bekommen und ich habe ihn mit Heim genommen.


    Am nächsten Tag bin ich direkt morgens zu meinem Tierarzt, er hat ihn untersucht, Röntgen und Ultraschall gemacht.

    Ich habe wirklich damit gerechnet, dass er einen Tumor hat.

    Aber nichts. Alle Organe sind unauffällig.

    Die Temperatur war immer noch erhöht.


    Auffällig war, dass er sehr schmerzempfindlich beim Abtasten in der LWS und HWS war. Er bekommt jetzt seit Montag Metamizol, um ihm die Schmerzen zu nehmen und zu sehen, ob er dann frisst.

    Und ja, er frisst wieder begeistert, alles außer sein Futter. Also bekommt er jetzt halt Nassfutter, dass frisst er.


    Ich hatte mich schon gefreut, dass es ihm besser geht und dann hatte er am Donnerstag einen epileptischen Anfall.

    Ich war dabei und habe es gesehen.

    Er hat geschlafen, ist aufgestanden, hinten eingeknickt, wieder aufgestanden und dann einfach umgefallen. Er lag da und hat gekrampft. Direkt danach waren die Schleimhäute ganz blass.

    Ich habe ihn dann direkt eingepackt und bin zum Tierarzt. Da war er wieder fit und die Schleimhäute auch ok.

    Er bekommt jetzt zusätzlich Karisvan, um die Durchblutung zu fördern.


    Leider ist es aber nicht bei dem einen Anfall geblieben. Er hatte am Freitag Mittag nochmal einen. Und dann heute Nacht gegen 23:00 und um 4:00. Beides Mal bin ich wach geworden, weil er dabei so laut gejault hat. Alle Anfälle waren schnell vorbei und er war schnell wieder voll da.


    Ich mache mir jetzt wirklich große Sorgen um meinen alten Mann.

    Hat jemand eine Idee, wo die Anfälle herkommen können?

    Was wir noch untersuchen/machen können?

    Ich rufe am Montag natürlich auch wieder beim Tierarzt an und besprach die Häufigkeit der Anfälle mit ihm.


    Aber hier sind ja auch so viele Leute mit so viel Wissen. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp für uns.


    Sorry für den langen Text und danke fürs Lesen

    2 Monate ist es jetzt her, dass Juna eingeschläfert wurde.

    2 Monate in denen viel passiert ist.


    Es hat sich herausgestellt, dass es nicht nur Juna getroffen hat, sondern auch 3 ihrer 5 Geschwister.

    Alle haben multiple Shunts aufgrund einer portalen Hypertension.

    Eine Schwester wurde kurz nach Juna eingeschläfert, weil es ihr auch sehr schnell schlechter geht.

    Den anderen Beiden geht es im Moment gut. Sie bekommen eine spezielle Diät und können mit Glück damit noch ein paar Jahre leben.


    Junas Züchterin hat mit verschiedenen Laboren und Kliniken Kontakt aufgenommen, um eine mögliche Ursache zu finden. Alle sind sich einig, dass es eine genetische Ursache geben muss, wenn mehrere Welpen aus einem Wurf betroffen sind.

    An der Uniklinik München hat sich eine Ärztin der Sache angenommen und forscht nach einem möglichen Gendefekt.

    Die Eltern, die Geschwister, eine Tante von Juna so wie deren Nachzucht haben Blut eingeschickt.

    Junas Züchterin ist toll. Sie geht sehr offen mit all dem um, hat sowohl den Tod der Welpen als auch die Forschung in München auf ihrer Homepage veröffentlicht. Das fanden wohl nicht alle Züchterkollegen gut. Über so etwas spricht man nicht, wurde ihr gesagt.


    Ergebnisse gibt es noch keine, vielleicht wird nie etwas gefunden. Vielleicht aber doch.

    Vielleicht gibt es ja doch mehr Papillons als bisher gedacht damit. Und wenn das helfen kann, das man so eine schreckliche Krankheit in Zukunft verhindern kann oder auch nur früher erkennt, bekommt das Sinnlose vielleichtdoch noch einen Sinn.

    Vor nicht einmal einem Monat habe ich den Thread eröffnet, vor 3 Wochen haben wir die endgültige Diagnose bekommen und jetzt ist Juna tot.

    Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben, das ging einfach alles so unglaublich schnell.

    Wir haben gehofft, gekämpft, geweint, geliebt. Und doch nie eine Chance gehabt.


    Als die Tierärztin da war hat es angefangen zu regnen, als Junas Herz aufgehört hatte zu schlagen kam die Sonne dazu. Passend zu meinen Gefühlen. Unendlich traurig, dass wir sie gehen lassen müssen, unglaublich glücklich, dass dieser kleine, tolle Hund ein Teil meines Lebens sein dürfte.


    Jetzt flieg los, mein kleiner Papillon :butterfly:

    Wir werden dich nie vergessen und in Zukunft wird uns jeder Schmetterling an dich erinnern!

    Wir hatten gestern einen schönen Tag, Juna hat sich sehr über ihre Geschenke, alte Schuhe vom großen Sohn und ein Nerfpfeil vom kleinen Sohn, gefreut und sie gleich zerstört. Sie fand es super, dass sie in aller Ruhe darauf rum kauen durfte.

    Sie durfte so oft dem Ball hinterherjagen wie sie wollte, alle Hunde und Leute verbellen und machen was sie will. Einfach fröhlich sein.


    Und ich habe gestern Nachmittag beschlossen, dass sie heute, so lange es ihr noch gut geht und die Schmerzmittel helfen, gehen darf. Ich will nicht warten bis es ihr wieder schlechter geht, nur damit wir ein bisschen mehr Zeit haben. Ich habe immer gesagt lieber zu früh als zu spät. Der Gedanke, dass es ihr nachts plötzlich schlechter geht, wie in Notdienst müssen und es ihr in letzten Momenten schlecht geht, hat mich nicht losgelassen. Und egal ob heute, morgen, nächste Woche oder in einem Monat. Es ist immer zu früh für mich.

    Für sie wird es ok sein.


    Die Kinder haben es heute morgen auch gespürt und mich gefragt, ob Juna heute stirbt.

    Ich habe ihnen gesagt, dass sie später eingeschläfert wird, dass sie sich verabschieden können. Es war soooo schlimm und traurig. Noch einmal auf den Arm nehmen, noch einmal streicheln, ein letzter Kuss.

    Ich habe schon viele Tiere gehen lassen, aber das ist nochmal ein anderer Schmerz, weil es diesmal nicht nur meine Trauer ist, sondern auch die der Kinder. Sie so weinen und schluchzen zu sehen, tut doppelt weh.


    Während ich das schreibe sitze ich bei ihr auf dem Boden und sie liegt im Körbchen und schläft.

    Das sie nicht wie sonst kommt und auf meine Schoß klettert, bestätigt mich in meiner Entscheidung.

    Weil immer wieder sind da Zweifel, ob es nicht doch zu früh ist. Ob ich sie wirklich einschläfern lassen kann, wenn sie noch spielt, rennt, fast normal ist. Aber ja, eben doch nur fast normal.


    Ich danke euch allen für euren Zuspruch, fürs Mitlesen und Mut machen.

    Das hat mir immer wieder geholfen mich zu sortieren.

    Ich konnte heute morgen direkt zum TA kommen, was gut war, weil Juna deutlich empfindlich am Bauch war und auch ruhiger geworden ist.

    Sie ist jetzt mit zweierlei Schmerzmittel versorgt und damit frisst sie, rennt rum und ist gut drauf.

    Wie lange die Leber die hohe Dosisschmerzmittel mit macht, kann keiner sagen.

    So haben wir die Möglichkeit noch ein paar schöne letzte Momente, vielleicht auch Tage, zu verbringen. Die Kinder können sich darauf einstellen und sich verabschieden.


    Ich habe mit meiner Tierärztin besprochen, dass sie zu uns nach Hause kommt, um Juna hier einzuschläfern.

    In Ruhe, daheim.

    Sonntag war kein guter Tag.

    Am Samstag hat sie ihr Futter schon nicht so begeistert gefressen wie die Tage zuvor, hat aber genug gefressen.

    In der Nacht auf Sonntag hat sie gespuckt und gestern dann fast nichts gefressen.

    Immer mal wieder etwas aus der Hand, aber insgesamt zu wenig. Danach geht sie manchmal in Vorderkörpertiefstellung.

    Sie bleibt nie lange in der Position, sondern läuft immer gleich weiter und streckt dann auch die Hinterbeine aus. Das ist für mich im Moment schwierig zu unterscheiden, ob es ein normales Strecken/ dehnen ist oder eher vom Bauchweh kommt.

    Sie war aber sonst den ganzen Tag gut drauf, hat gespielt und fleißig vorbei laufende Hunde verbellt.


    Heute Nacht hat sie nicht gespuckt, fressen will sie heute morgen aber auch nicht so richtig.

    Quark nimmt sie und sie wirkt schon so als ob sie Hunger hat, frisst aber nur wenig.

    Nach dem aufstehen ging es ihr auch nicht so gut, da hat sie sich nochmal hingelegt und geschlafen, jetzt schleppt sie ein Spieli nach dem anderen an und ist munter.

    Sie hat ein bisschen abgenommen, sie wiegt 2460g.

    Am Donnerstag hat sie 2540g gewogen.


    Gestern Abend und heute morgen hat sie immer wieder kurze Zuckungen an den Beinen. Juna stört das wohl nicht, sie läuft ganz normal weiter, aber mir fällt es auf :verzweifelt:


    Ich ruf später beim Tierarzt und werde das auch alles mit ihr besprechen.

    Ich weiß, dass wir nicht mehr viele Möglichkeiten haben und uns vermutlich auf das Ende zu bewegen :( :


    Heute ist sie genau 6 Monate.

    Wir wollen heute Mittag eine Geburtstagsparty für sie feiern, da sie ihren ersten Geburtstag nicht erleben wird. Meine Kinder haben sich schon so tolle Geschenke für sie überlegt :paketliebe:

    Und ich sitz jetzt hier mit ihr auf dem Schoß und bin so traurig und im Moment auch hoffnungslos