Ich kann mir vorstellen, wie einige Schreiber vor mir, daß Du bisher die ersten Schritte erreicht hast und nun ein weiterer ansteht.
Erst einmal hast Du Deinem Hund ermöglicht, überhaupt aufnahmefähig zu sein draussen.
Ich weiß ja nicht, wie Du trainiert hast, aber wahrscheinlich mit der Intention "vertrau mir, ich mach das schon".
Und jetzt wäre es an der Zeit, dem Hund schrittchenweise zu zeigen "Du kannst das auch".
Als Beispiel ein paar Erfahrungen mit meiner Hündin, die ich 2-jährig auch sehr umweltunsicher übernommen habe:
sie hatte Angst vor Mülltonnen, vor Ahornblättern, vor Traktoren, vor Menschen, vor Plastiktüten im Wind...
Zu Anfang bin ich mit ihr zusammen hin, habe die Dinge berührt, ihr gezeigt, die sind nicht gefährlich.
Später dann aber bin ich einfach stehen geblieben und habe sie machen lassen. Sie war neugierig genug, sich diesen Gruseldingern (auch Menschen - aggressiv war sie nie) zu nähern, aber in einem groooßen Bogen, immer bereit zur Flucht.
Sie dabei anzuspornen war kontraproduktiv. Damit habe ich die Gruseldinge doch wieder als was Besonderes hingestellt.
Ich habe dann einfach gewartet und die Klappe gehalten. Und wenn sie das Ding dann erkundet hatte und mich mit stolzgeschwellter Brust angeguckt hat, DANN habe ich sie gelobt, gelacht, a la "jawollja, Du bist die Größte".
Sowas ist für mich die Erklärung von SELBSTbewußtsein - sie ist sich ihrer selbst bewußt geworden.
Dadurch und durch das unerschrockene, stets freundlich neugierige Vorbild meiner Neufi-Hündin (vielleicht kennst Du ja auch so einen Vertrauensbonus-Hund) ist sie heute ein ganz normaler, neugieriger Hund, der auch genauso mit anderen ihr bekannten Menschen mitgeht. Mit Fremden würde ich das aber auch gar nicht wollen.