Beiträge von susikp

    Sie ist ja kein hoffnungsloser Fall. Sie kennt/kannte es nur nicht, angefasst zu werden. Ich muss sie aber ja auch anfassen um ihr das Antibiotikum zu spritzen. In 2-3 Wochen wäre sie ein ganz "nomaler" Hund. Sie ist anders als der mishhandelte Podengo, den ich in einem anderen Thread beschrieben habe. Sie wurde anscheinend nie geschlagen, sondern immer nur verjagt. Aber wie gesagt, es geht ein Hund raus und 3 neue kommen rein.


    Um nochmal auf den Titel zurückzukommen. Auch hier gibt es Organisationen, die mit diesem Druckmittel arbeiten. Find ich nicht gut. Da heisst es dann auch Tötung am..., uns fehlen noch 80 Euro, dann kann er ins "Hotel". Das hört sich supi an, nech? Das Hotel ist der nächste Zwinger. Da wird dann auch wieder um Summe X monatlich gebeten (ohne jede Rede von Kastration).


    Hier werden jedes Jahr 100.000 Hunde eingeschläfert und die Zahl werden wir nicht in diesem oder im nächsten Jahr reduzieren können. Im Gegenteil, bei der momentanen Wirtschaftslage wird erstmal der Hund von der Kette gelassen oder irgendwo aus dem Auto geschubst. Darum bin ich dankbar für jeden Hund, der ausgeflogen wird.

    Zitat

    Ich finde es nicht blödsinnig, darüber nachzudenken.
    Man sollte es am Hund festmachen. Was man über ihn weiß, wie er sich Menschen gegenüber verhält. Oftmals haben ja auch Straßenhunde bereits in jüngeren Jahren mit Menschen gelebt, kennen noch einiges und stellen sich wieder um und sind dann tatsächlich sehr viel zufriedener, auch wenn sie lange eigenständig gelebt haben.
    Pauschal kann ich das also nicht sagen - aber ich bin trotzdem der Meinung, dass es Hunde-Individuen gibt, die auf der Straße "glücklicher" (was für ein rein menschlicher Begriff) sind. So wie sich auch nicht jeder Hund gleich gut durchschlagen kann und unterschiedlichen Bedarf an menschlicher Nähe hat.
    Und da sehe ich wieder den Menschen vor Ort gefordert, möglichst einzuschätzen, was für den Hund am besten ist.


    Es geht auch gar nicht immer ums einschätzen, es geht auch um Platz! Die städtischen Tierheime, Organisationen sind so voll, dass wir Tiere, die "irgendwie" versorgt sind, nach der Kastration, wieder an den Einfangort zurückbringen müssen. Ich hab hier gerade ein Hündin, die wir mit ihren 5 Welpen einfangen haben. Nächste Woche wird sie dort (kastriert) wieder ausgesetzt, die Welpen gehen in die Vermittlung (ebenfalls nur mit Kastrationspflicht). Die Hündin wird dort von Menschen zwar gefüttert, lässt sich aber nicht anfassen und ist/war voller Zecken und Flöhe. Gerät sie an schlechte oder neue Bewohner, dann füttern die gerne mal Gift. Auch fängt bald die Jagdsaison an. Sie hätte sicherlich gerne ein richtiges Zuhause und es fällt mir nicht leicht, den Hund dort wieder hinzubringen. Aber was soll ich machen?


    Danke für deinen Beitrag hier!



    Dieses Argument, dass in deutschen Tierheimen ja genug Hunde sitzen, dem setze ich genau das Argument entgegen. Hier (in diesem Fall Portugal) sind ihre Tage gezählt.


    Und in deutschen Tierheimen sitzen keine zurückgegebenen Auslandshunde. Und wenn, dann nur welche von verantwortungslosen und unseriösen Auslandstierschutzvereinen. Ein seriöser Tierschutzverein nimmt seine Hunde, die eventuell zurückkommen, selbst zurück. Das ist vertraglich so vereinbart.


    Die Hunde, die in deutschen Tierheimen überwiegend sitzen, wurden auch in Deutschland "versaut", da muss man keine aus dem Ausland holen. Deutsche Hunde werden oft angeschafft, man erlaubt ihnen so gut wie keinen Sozialkontakt mit anderen Hunden, erzieht sie nicht richtig oder gar nicht und wundert sich dann, wenn sie nicht so funktionieren, wie man sie gerne hätte. Klassisches Beispiel: Eine Familie mit 2 oder 3 kleinen Kindern, Frau zu Hause, denkt, sie schafft sich doch jetzt mal einen netten kleinen Labrador-Welpen an, weil die so knuffig sind. Nach 1 Jahr ist der Welpe aber nicht mehr knuffig, hat die halbe Wohnungseinrichtung zerstört, ist überhaupt nicht erzogen und nur noch anstrengend, weil niemand sich mal die Zeit genommen hat, sich erstens vorher zu erkundigen, welche Bedürfnisse so ein Hund eigentlich hat und wie man einen Hund eigentlich erzieht. Ergebnis: Der Hund schnappt nach Menschen, ist unverträglich mit anderen Hunden und verhaltensgestört. DAS ist die Realität. Von dieser Art Hunde sitzt Deutschland voll. Nicht von zurückgegebenen, lieben und völlig unkomplizierten Hunden aus dem Ausland.

    Hierzu sei nochmal abschließend berichtet:


    Die Hündin wurde im März 2012 nach Deutschland vermittelt, ich hab sie selbst hingebracht und sie ist dort die Prinzessin auf der Erbse und könnte es nicht besser haben. Es besteht weiterhin Mailkontakt und ich besuche sie, wenn ich in Deutschland bin.


    Gelernt hab ich daraus, dass ich umgehend eingreife, sobald einer aus meiner Truppe ungnädig wird.

    Ich hab hier auch so ein Mädchen, die wir fast ein Jahr haben und mein Mann kommt jetzt erst an sie ran. Bekomme ich Rachegelüste gegenüber dem Vorbesitzer, einem Jäger.

    Danke für die Antworten.


    Er ist in einem großen Zwinger. Am gleichen Tag als er kam, hab ich einen weiteren Notfall bekommen. Eine schwangere Hündin, die erschlagen werden sollte. Die war 3 Wochen mit ihm im Zwinger und läuft nun mit den anderen 8 hier frei rum. Er hat mit ihr gespielt, aber sein Verhalten uns Menschen gegenüber war genauso wie jetzt.


    Also werde ich ihn erstmal nicht wieder anfassen und mache so weiter mit dem Napf an meiner Seite. Und ich nehme nochmal meine sozialste Hündin mit in den Zwinger, die hat schon öfter Dinge gemanagt. (Sieht das Wort bescheuert aus? Ja.) Wie gesagt, ich könnte ihn laufen lassen, aber dann komm ich gar nicht an ihn ran.

    Hallo,


    ich helfe hier in Portugal im Tierschutz und habe nun einen kleinen Podengo-Rüden, der misshandelt wurde. Er hat Angst vor Geräuschen, Bewegungen und Händen. Im städtischen Tierheim hätte er keine Chance und wäre der nächste Kandidat für die Spritze. Heute ist Tag 3 an dem ich mit und an ihm arbeite. Tag 1 hatte er sich jedes Mal in die äusserste Ecke der Hütte verkrochen und ich konnte ihn an den Hinterbeinen bis zur Brust streicheln. Er hat es über sich ergehen lassen, von geniessen keine Spur, aber auch kein Geknurre oder beissen. Gefressen hat er dort weder hingelegtes, noch vor die Nase gehaltenes. Tag 2 und 3 geht er nicht mehr in die Hütte, da er aus der Hand nicht frisst, hab ich das Napf ca. 40 cm von mir weg gestellt und lege dort einzelne Leckerlis rein, die er mit großer Überwindung irgendwann frisst, dann auch für jedes Stückchen kommt. Sobald meine Hand in die Nähe des Napfes kommt, dreht er sofort um. Ebenfalls, wenn ich mich schnell bewege. Er möchte aber eindeutig mit den anderen Hunden spielen. Nur wie soll ich ihn wieder einfangen?


    Jemand Erfahrung mit einem dermaßen ängstlichen Hund? Oder Tipps wie ich ihm die Angst nehmen kann?


    http://up.picr.de/15183917tn.jpg

    Edit by Mod: Bild war zu groß, daher als Link umgewandelt!
    Bitte beim Einstellen auf zulässige Bildgröße achten!



    Danke


    Gruss
    Susanne

    @ Estandia: Das Verhältnis ist Zufall, die sind alle von der Strasse gesammelte Notfälle.


    @ SidneyPaw und flying-paws: Dann seh ich dem mal ganz gelassen entgegen. Die anderen beiden Mädels sind sehr zurückhaltend. Eine der beiden war bei den letzten beiden Läufigkeiten schon dabei (problemlos) und die andere war zu der Zeit noch in Genesungs-Einzelhaft.


    Danke für die Antworten.


    Gruss aus Portugal
    Susanne

    Hallo,


    ich hab noch kein Problem, möchte aber mal nach Erfahrungen fragen. Ich hab nun ganz neu einen weiteren Rüden in meinem Rudel. Der wurde letzten Montag gleich kastriert. Damit habe ich 2 kastrierte Rüden, 2 kastrierte Hündinnen und eine komplette Hündin. Diese wurde zwecks Kastration aufgeschnitten, jedoch war die Gebärmutter so winzig klein, dass die Ärztin sie nicht finden/entfernen konnte. Sie wird nun mininmal läufig was bisher auch kein Problem war. Etwas rumgerammel an den heissen Tagen, aber für keinen der Hunde Stress.


    Ich frage mich nur, ob es zwischen den kastrierten Rüden sowas wie eine Konkurrenz gibt, wenn sie das nächste Mal läufig wird? Jemand Erfahrung damit?


    Danke für Infos.


    Gruss
    Susanne

    Zitat


    Da ich ja nicht davon ausgehe, dass Du die gesammte Geschichte hier im Forum gepostet hast, um Hunde zu vermitteln oder Werbung für Deinen Blog zu machen,
    Doris


    Wenn du meine bisherige Beiträge zum Forum anguckst kannst du feststellen, dass ich sicherlich nicht hier Fragen stelle um Hunde zu vermitteln, obwohl ich jeden Tag einen Kandidaten hätte.


    @ all: Ich werde keinen Versuch unternehmen, die beiden wieder zusammenzuführen, denn auch ich halte den Zug für abgefahren.