Ich kann nur für unseren Pembroke-Rüden (2 Jahre alt) sprechen.
- sehr triebstark (Jagdtrieb, Hetztrieb)
- wenig Menschenbezug, eher selbstständig (kein "Will-to-Please")
- sehr umweltunsicher
- starkes Kontrollverhalten bei Menschen und Hunden
- in Konfliktsituationen neigt er zum nach vorn gehen (hat noch nie ernsthaft zugebissen, verwarnt nur)
- im normalen Alltag sehr sensibel und empfindlich, im Trieb unheimlich hart
- lernt extrem schnell (sowohl positiv als auch negativ zu sehen)
- Kinder werden ignoriert... solange sie ihn ignorieren (von Liebe zu Kindern kann nicht im Entferntesten gesprochen werden)
- neigt zum Meideverhalten
- sehr wachsam
Corgis sind im Bezug auf den Hütehund nicht mit einem Border Collie zu vergleichen. Corgis wurden auf das selbstständige Treiben von Rindern über große Strecken gezüchtet, dabei wurde nicht auf Interaktion mit dem Menschen selektiert.
Unser Rüde erfordert eine sehr feinfühlige, aber 100% konsequente Erziehung.
Die Rassebeschreibung vom Pembroke scheint an manchen Stellen nicht ganz zutreffend. Dies mag daran liegen, dass die meisten Züchter ausschließlich auf Optik selektieren.
In vielen Berichten kann man lesen, dass der Corgi früher als Wachund, Rattenvertreiber und sogar als Jagdhund diente. Diese Verhaltenweißen treten heute, je nach Hund mehr oder weniger auf.
Es gibt mit Sicherheit ganz unkomplizierte Corgis, von denen aber auf die Allgemeinheit zu schließen halte ich für fahrlässig.
Wenn man sich zum Kauf eines Corgi-Welpen entscheidet, kann ich nur empfehlen sich die Welpen und die Mutter ganz genau anzuschauen. Unser Corgi zeigt viele Verhaltensweisen aus der Welpenzeit immer noch.