Na denn:
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1.Seid ihr Veganer seit einem bestimmten Tag oder habt ihr das langsam umgestellt? Ich weiß irgendwie nicht was besser "klappt".
Ich war bereits vier Jahre lang Vegetarier, bevor ich auf die vegane Ernährung umgestiegen bin. Das dann aber auch von einem Tag auf den anderen. Die ersten Wochen gab es dann aber noch ein paar Schwierigkeiten von Seiten der Familie (Beispiel: ein von der Großmutter liebevoll zubereiteter Kuchen enthielt Eier - habe ich ihr zu Liebe trotzdem gegessen). Aber nach kürzester Zeit hatten sich alle damit arrangiert.
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2.Gibt es für Feta einen pflanzlichen Ersatz, der vom Geschmack ähnlich ist?(Ich steh total auf Feta, das wäre eine ziemliche Entbehrung)
Dazu haben die anderen ja schon einiges geschrieben, ich bin in Sachen Käse-Ersatz kein großer Experte.
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3.Bestellt ihr Dinge wie "Käse" aus dem Internet? Empfindet ihr das als wesentlich teurer?
Bestellen nur ganz selten. Alles, was ich brauche, finde ich im Supermarkt und Reformhaus.
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4.Wie kommt ihr damit klar, dass man als einzelner wenig am Tierleid ändern kann? Mir ist klar, dass sich etwas ändert wenn jeder umdenkt...Aber das zu glauben wäre wohl irreal.
Ich versuche, nicht so sehr darüber nachzudenken, denn ich weiß, dass mich diese Gedanken auf lange Sicht depressiv machen würden. Stattdessen konzentriere ich mich auf die Dinge, die ICH durch meinen Einsatz noch verbessern kann (bspw. geringerer Strom- und Wasserverbrauch).
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5.Fehlen euch tierische Produkte sehr? Fleischverzicht krieg ich mittlerweile gut hin.Obwohl ich es gern gegessen habe. Aber wirklich auf alles zu verzichten stell ich mir schwer vor.
Aber ich will es machen!Definitiv.
Gar nicht. Ich fand Sojamilch - wie du - in der Anfangszeit gewöhnungsbedürftig. Heute trinke ich sie literweise (am liebsten schon gekühlt) und das mit Begeisterung. Auch den Räuchertofu esse ich mittlerweile roh.
Ist alles eine Sache der Gewöhnung - wer vegan aufwächst und dann zum ersten Mal mit Kuhmilch konfrontiert werden würde, hätte wohl ebensolche Akzeptanzprobleme.
Ich kann dir sagen, dass sich das mit der Zeit legt.
Im ersten Jahr ist man noch sehr euphorisch, aber auch noch recht unsicher, man steht noch mit handgeschriebenen Zetteln in der Hand vor dem Regal im Supermarkt, man braucht etwas länger zum Einkaufen und liest dutzende Internetseiten über Tierrechte, versteckte tierische Inhaltsstoffe und B-Vitamine, diskutiert in Foren usw.
Spätestens nach 1-2 Jahren ist die vegane Ernährung zum normalen Alltag geworden und man lebt einfach ganz easy damit...für mich ist mittlerweile die omnivore Ernährung so ziemlich fremd.
Ich gehe heute ganz normal einkaufen und brauche nicht länger als jeder andere (obwohl ich nach wie vor die Zutatenliste jedes Produktes lese, was mir mittlerweile schon in Fleisch und Blut übergegangen ist ^^) und bin mit meiner Ernährung eigentlich rundum glücklich (obwohl ich derzeit eindeutig zu viele Hamburger, Kekse und Süßigkeiten esse anstatt frisches Gemüse und Obst )
Manchmal muss ich mir sogar selbst ins Gedächtnis rufen, dass ich vegan lebe, wenn ich z.B. alle Jubeljahre eine ehemalige Schulfreundin treffe und sie fragt "Bist du immer noch vegan?". Das erschreckt mich dann jedes Mal, weil man mit der Zeit einfach dazu übergeht, ganz unbewusst an Lederschuhen oder der Fleischtheke vorbei zu gehen...ich denke, das ist wie mit dem Sport; von 10 Minuten auf 2 Stunden Laufen pro Tag ist eine ziemliche Umstellung, aber nach geraumer Zeit passiert es einfach automatisch und man kann und möchte gar nicht mehr ohne...(nur ist Ernährung ja Gott sei Dank nicht ganz so anstrengend wie Sport )