Hallo,
habe auch einen Hund, der nicht in die heutige Gesellschaft passt.
Fritz ist ca. 8 Jahre alt, Beagle-Mischling aus dem Tierheim. Wurde von seinen Vorbesitzern angeblich nur auf dem Balkon gehalten; ist dann vom Ordnungsamt beschlagnahmt worden. Mehr ist nicht bekannt. Ist seit fast 4 Jahren bei uns.
Er haßt unkastrierte Rüden. Boxer und Boxermischlinge werden "nur" verbellt. Kann fast nie ohne Leine laufen, da er jagt und dann mehrere Stunden im Wald unterwegs ist. Fremde Leute sind nur o.k.; solange sie ihn in Ruhe lassen oder Futter anbieten. Der Postbote auf dem Fahrrad ist ja so doof. Wenn Besuch kommt, den er nicht so gut kennt, wird schon mal im Körbchen geknurrt oder gebellt (er bleibt aber im Körbchen liegen; das haben wir gut geübt).
Dafür ist er in der Wohnung ein ganz Ruhiger, nie aufdringlich, Langschläfer, superstubenrein. Hat noch nie was kaputtgemacht. Bleibt super alleine; muß ihn also nicht Samstagsnachmittags mit ins überfüllte Einkaufszentrum schleppen. Die meisten unserer Freunde mag er und läßt sich auch gerne streicheln. Mit Futter kann man ihn super bestechen (nur nicht beim Tierarzt). In der Hundeschule klappt auch alles gut. Hat mit unseren Kindern keinerlei Probleme.
Die ersten Monate war ich echt verzweifelt. Aber viele Sachen sind auch durch viel Training und sinnvolle Beschäftigung (Dummy-Arbeit und Fährtensuche, Unterordnung) besser geworden. Mittlerweile habe ich akzeptiert, daß Fritz halt so ist wie er ist. Leider hat man dadurch wenig Kontakt mit anderen Hundehaltern. Manchmal hab ich echt den Eindruck, man wird regelrecht gemieden .
Viele Grüße
Britta