Ersteinmal- ich habe fast alles gelesen (jaja, die besinnliche Langeweile :) ) und freue mich sehr über den Beitrag der TS, dass sie offen für eine andere Sichtweise ist.
Dann finde ich, dass die Anschaffung eines Hundes im Prinzip nach einfachen ethischen Grundsätzen zu handhaben ist.
-Haben die Hunde es dort gut, wo die Welpen aufgezogen wurden?
-Sind die Eltern gesund und vom Wesen geeignet?
-Sind die Menschen fit was Sozialisierung, Aufzucht und Gesunderhaltung betrifft?
~Bei TS-Hunden würde sich dann die Frage nach einer guten Orga stellen.
Meine drei sind unterschiedlicher Herkunft. Lille ist von einem Privatwurf. Nette Menschen, freundliche Aufzucht. Leider etwas einfache Gemüter- die Hündin war keineswegs geeignet, Nachwuchs zu bekommen (ängstlich bis aggressiv). Ich würde es nicht wieder tun, war damals aber tatsächlich einfach nur in diesen Welpen verliebt- heute würde etwas mehr Vernunft bei mir walten, auch wenn ich Leelah sicher nicht missen möchte.
Lizzy kam mit ca. 6 Monaten von einer überforderten Privatperson (schwere Verhaltensstörungen) zu mir. Ursprünglich wohl aus einer dubiosen Vermehreraufzucht, schlechter Haltung (und Sozialisation = 0). An den daraus entstandenen Schäden wird mein Hund ein Leben lang zu knapsen haben... kaum Frustzrationstoleranz, Steriotypien... unschön.
Die letzte im Bunde kommt von lassy.org (TS) und entstand (wie die meisten Altdeutschen) in einer Schäferei- lebte aber bereits nach dem Absetzen in der Orga selbst, wo gut für ihre weitere Entwicklung gesorgt wurde.
Für mich persönlich gilt: nur noch TS oder von Privat wie Liz. Eben Notfelle. Auslandstiere kämen für mich nicht in Frage, da ich denke, dass man Auslandstierschutz eher über Maßnahmen im Herkunftsland unterstützen sollte (Kastrationsprogramme, Aufklärung etc). Trotzdem kann ich mehr als gut verstehen, wenn jemand einen Auslandshund adoptieren möchte und bin weit davon entfernt, jemanden dafür zu kritisieren- es käme eben nur für mich nicht in Betracht.
Auch würde ich keinen Hund vom Züchter übernehmen; trotzdem bin ich für Hundezucht, wenn diese sachgemäß und liebevoll geschieht und keine Qualzuchten beinhaltet, sowie Inzucht weitestgehend ausschließt.
Ebenso der Privatwurf bei Menschen, die sich mit der Materie gut (!!) auseinandergesetzt haben, liebevoll, sachverständig, verantwortungsbewusst handeln und die nicht in "Massenproduktion" gehen, ist für mich okay.
Alles, was gegen die Würde des Tieres geht (zu viele Trächtigkeiten, schlechte Haltung usw), ist es definitiv nicht. Und ja- leider ist das viel zu oft der Fall .
Ich finde aber eben auch, dass der Mensch in seinen Ansichten offen sein sollte und auch einen anderen Menschen nicht für seine Entscheidungen/Meinung verurteilen sollte, damit ein Austausch (und damit ein Gewinn für jeden Beteiligten) möglich wird.
Und dass mein Multimix (oder auch "Designerköter") Lille genauso viel wert ist wie ein "Aleo vom Eulenhof", von dessen Rasse/Schlag (Siegländer) es nur noch rund 50 Exemplare gibt, ist wohl selbstredend. Seele ist Seele, ganz unabhängig von Pelz und Preis.
Da hatte ich auch hier im Forum noch nie einen gegenteiligen Eindruck.
Liebe Grüße von mir und meinen Mischlingsmädels.