Beiträge von Sambär

    Ich lauer ja schon die ganze Zeit ob er das Haus verlässt :( Tut er aber nicht. Aber es gibt in der Umgebung eine große Vermehrerstelle, ich habe ja auch schon vermutet, dass dort mein Herzhund hingeschafft wurde :(

    Ja deshalb war ich auch klingeln. Ich wollte nachfragen, eben waren wir nochmal da. Mein Papa war direkt mit. Erst wurde uns nicht geöffnet. Dann kam die Frau zur Tür und sagte der Hund wäre schon weg. Als ich ihn aber dann kaum 20 Minuten später wieder bellen gehört habe sind wir wieder hin. Diesmal hat der Mann geöffnet. Noch bevor wir sagen konnten, dass mein Vater großes Interesse hätte und eigentlich mal gerne mit ihm spazieren gehen würde um sich kennen zu lernen, hat der Mann rumgeschrien und gesagt, der Hund würde zu dem selben "Züchter" kommen zu dem sie die **** auch schon gegeben haben.
    Ich habe geheult und ihn angefleht, aber es war ihm scheiß egal. Ich wollte ihm erklären, dass mein Vater viel Zeit hat und der Hund im Haus leben darf. Sein Sohn jederzeit den Hund besuchen darf und mit ihm Gassi gehen, das alles war ihm egal. Er sagte, er wäre schon verkauft. Ab dem Zeitpunkt hat sich dann mein Papa eingemischt und gesagt es wär ihm egal was sie für den Hund bekommen hätten, er würde auf der Stelle das selbe als Kaution zahlen um mit ihm ausgehen zu dürfen und ihn kennen zu lernen und falls es passt nochmal die gleiche Summe. Er wollte dem Hund auf alle Fälle das Schicksal meiner Herzenshündin ersparen. Der Mann war zögerlich und hat gemeint er will sich besprechen und wir sollen in ner halben stunde mit dem Geld kommen.
    Also sind ich und mein Papa heimgegangen und haben mit meiner Mutter geredet, die ja nicht unbedingt einen Hund will, schon gar nciht so einen großen. Aber sie war nicht komplett abgeneigt und hat einem kennenlernen zugestimmt. Aber mit der option ihn, falks es nicht passt ihn mir zu Liebe "frei zu kaufen" und ihn dann aber der Dobermannnothilfe oder so zu übergeben.
    Wir sind also nochmal rüber. Aber uns wurde die Tür nicht geöffnet. Naja dachten wir, abwarten, gleich nochmal probieren. Also sind wir vor 10 Minuten nochmal hin. Der Mann öffnete die Tür und meinte, wir würden den Hund nicht mal zum Gassi bekommen, schließlich wäre ich ja Schuld, dass ich dem Sohn solche flausen eingeredet hätte und sein Hund jetzt nicht scharf sei. Er würde in die "Zucht" kommen und vom ersten Wurf würden sie einen neuen Welpen bekommen und den würde ich ihm nicht versauen. (Was immer das heißen soll. Das ich dem Sohn gewaltfreien liebevollen Umgang gezeigt habe :/ )
    Ich kann es echt nicht fassen. Darf man sowas? Kann man da nicht einschreiten? Der Hund ist aktuell noch da, ich kann ihnb vom Klettergerüst noch sehen.
    Ich bin schon auf dumme Gedanken gekommen, da er ja nicht gechipt ist usw. könnte ich ihn "entführen" und ihm Tierheim abgeben, die werden wohl kaum einen unangemeldeten Hund als gestohlen melden. Aber mich für so Idioten strafbar zu machen ist ja auch keine Alternative.
    Ich lauer jetzt die ganze Zeit am Fenster und hoffe, dass der Sohn mit ihm Gassi geht. Dann würde ich versuchen ihm klarzumachen, dass sein Hund auf keinen Fall zu einem Vermehrer soll und er ihn lieber mit mir zum Tierheim bringen soll. (Von dort aus könnte mein Vater sich ja auch regulär als Interessent melden und wenn er wirklich hierher käme, könnte der Junge seinen Hund weiter sehen) Aber leider regt sich die ganze Zeit nicht und gegen 5 fahre ich wieder zu mir nach Hause :(
    Ich bin soo sauer. Auch wegen meinem Herzhund, der schon das gleiche Schicksal erleiden musste.

    Ich bins wieder :(
    Ich bin bei meinen Eltern zu Besuch und was sehe ich in der Zeitung? Den Hund unserer Nachbarn. Er ist abzugeben. Dabei steht "auch als Zuchtrüde gut geeignet" :/ Er ist doch nicht mal ein Jahr alt.
    Ich koche vor Wut, bin den Tränen Nahe. Sie haben sich doch schonmal nicht um den vorherigen Hund gekümmert und sie dann einfach abgeschoben. Nun muss der arme Kerl auch weg. Ich hoffe einfach, er bekommt ein richtiges zu Hause mit liebe und vielen Streicheleinheiten und kommt nicht zu einem Vermehrer.
    Ich bin eben mal klingeln gegangen, aber mir wurde die Tür nicht geöffnet obwohl jemand daheim war.
    Ich finde, die sollten keinen Hund mehr anschaffen dürfen. Man kann doch nicht einen Hund nach dem andren zu sich holen, sich GAR nicht um ihn kümmern und ihn dann abschieben und nach einer kleinen verschnaufpause dem nächsten Welpen das Leben versauen.

    Hallo ihr lieben,
    erstmal vielen Dank für eure Antworten und guten Tips.
    Am Rande: Wir haben grad natürlich beim Spaziergang sein schlimmstes "Leinenaggro" Gegenstück getroffen. Der Hund kam vor einiger Zeit mal frei im dunklen auf uns (angeleint) zugerannt und hat den Sam verkläfft und gestellt. Er hat sich in keinster Weise abblocken lassen und nach mir geschnappt. Seitdem ist es ganz ganz furchtbar wenn wir uns begegnen und der schlimmste Kandidat. Er pöbelt auch und der Sam hat auch schonmal bei ca 30m Entfernung vor Angst unter sich gepinkelt als er ihn gesehen hat. Ich dreh immer um wenn ich ihn sehe, denn ab 20m gehts los. Er ist auch Pöbler, Sam bekommt noch mehr Angst und steigert sich total rein. Ist natürlich echt doof, wenn ich meinem ängstlichen Hund in dieser Situation nicht helfen konnte :( Das macht mich total traurig. Ich will ja auch an mir arbeiten um ihm mehr Sicherheit zu geben und das so Situationen hoffentlich nie wieder vorkommen.


    Ich hoffe ich vergesse nichts:
    Er ist auch ein absoluter Balljunkie. Es ist möglich ihn in allen Situationen mit dem Ball zu motivieren etc. Auch klickern haben wir mit Ballbelohnung gemacht. Er darf dann als Belohnung kurz in einen Ball mit Schnur dran beißen :D das reicht ihm als Belohnung. Manchmal darf er ihn auch tragen. Geworfen wird er nur als super-super-super Belohnung und kommt vielleicht noch alle 1-2 Monate mal vor und dann darf er auch nicht direkt hinterherlaufen, sondern muss sitzen bleiben bis der Ball ruhig liegt und darf ihn dann suchen gehen.
    Er ist schon ein ziemlicher Balljunkie, dass er sogar überall "runde"Formen entdeckt und versucht dran zu kommen: (als Beispiel: Wir haben vor einiger Zeit eine runde Lampe gekauft und er hat bestimmt ne halbe Stunden unter der Lampe alle Tricks abgerufen die er konnte, weil er dachte da hängt ein riesengroßes supertolles Bällchen)
    Aber selbst mit nem Ball kann ich ihn vom pöbeln nicht ablenken. Wenn ich ihn bei einer Distanz die für ihn erträglich ist fürs ruhig sein damit belohne, dass er den Ball tragen darf, was für ihn echt super ist, lässt er ihn trotzdem fallen, wenn der andere Hund näher kommen.


    Zeigen und benennen klappt bei manchen Hunden, aber lang nicht bei allen. Glaub eher, dass es Zufallstreffer waren, denn komischerweise pöbelt er manche Hunde einfach nicht an. Bei dem Hund den wir eben getroffen haben klappt es gar nicht.
    Hier laufen noch so ein paar Angsthasenhunde rum, wenn wir die angeleint treffen (obwohl der Sam sie auch nur "vom sehen" kennt) pöbelt er nicht, er geht kommentarlos vorbei.


    Achso zu anderen Belohnungsarten. Wenn ich mit ihm rede bzw Aufmerksamkeit schenke, ist das ne tolle Belohnung für ihn, aber die funktioniert bei meinem Freund gar nicht. Dem Sam ists hart gesagt "scheißegal" ob er was sagt.
    Streicheln steht er draußen nicht so drauf, zu Hause ists ok, draußen lässt er es eher über sich ergehen. Aber das finde ich ok, muss ihn ja nicht ständig streicheln. Er ist ein Individuum und will schlicht und ergreifend nicht den ganzen Tag angetatscht werden.
    Wir haben an Leckerchen alles probiert: Käse, Fleischwurst, Leberwurst, getrockneter Fisch, Putenbrust, Wildschweinsalami, eigentlich so ziemlich alles. Er spukt restlos alles aus. Egal ob duftende Wildschweinsalami oder Trockenfutter.
    Also zusammengefasst es gibt eigentlich nur zwei richtig funktionierende Belohnungsart für den Sam:
    1. Aufmerksamkeit von mir zu bekommen, aber da ist das Problem, dass Sam Aufmerksamkeit von meinem Freund egal ist. (wir wohnen zwar seit 4 Jahren zusammen und haben den Sambär zusammen ausgesucht usw) Wir studieren beide, also müssen wir auch beide mit ihm raus, wenn der jeweils andere an der Uni ist.
    2. Bällchen, mein Hoffnungsschimmer, ich glaube das ist die einzige Möglichkeit wie ich ihn ansatzweise ablenken kann.


    Ich lese mich gleich in die Canis Philosophie ein und gucke ob und welche Trainer es in meiner Nähe gibt. Danke für den Tip.
    Ich glaube es wäre schon besser einen geeigneten Trainer zu rate zu ziehen. Aber bis ich einen gefunden habe möchte ich auch nicht tatenlos zusehen und weiter panisch mit dem Auto zum Freilauf fahren, damit er nicht zum pöbeln kommt.


    Fast vergessen: "Schau" beherrscht der Sam auch. Inklusive der Variante erst wegsehen, wenn ich das ok gebe. Ohne Pöbelalarm klappts auch super, also habe ich versucht zu kombinieren. Ich habe ihm gezeigt, dass ein Hund kommt, damit er nicht komplett blind reinläuft und dann noch mehr Angst bekommt. Und ihn dann im Schau vorbeigeführt. Das klappt soweit ganz gut, aber sobald die Leine des andren Hund ein Geräusch macht, das Halsband klimpert oder so, realisiert er "da war doch was" und pöbelt dann schlimmer als wenn ich einfach kommentarlos weiterlaufe. Wenn er einmal das pöbeln angefangen hat, kann man ihn auch mit keinem Kommando abbrechen, obwohl er sonst im Alltag sowie im Freilauf eigentlich auf alles und jeden hört.


    Achsoo, was vielleicht noch ganz Interessant ist: Man möchte ja meinen, dass er sich von meinem Freund besser beschützt fühlt und die Regelung ihm überlässt. Aber bei ihm ist die Pöbelei sogar noch schlimmer. Aber er hat halt nicht das Problem, dass er Angst haben muss irgendwann mal auf der Nase zu liegen.


    Vielen vielen Dank nochmal für eure Tips, ich freu mich über alles, mit dem ihr mir helfen wollt. Vielleicht habt ihr abseits vom Leinenpöbel vorgehen noch Tips wie ich meinem ängstlichen Hund sicherheit geben kann. Gerne auch Regeln die ihr eingeführt habt usw.
    Auch Kritik an meinem vorgehen oder Korrekturen sind erwünscht, solange sie konstruktiv sind. ;)


    Danke schonmal für alles
    Janna und Sambär

    Vielen Dank für deine Antwort und auch, dass du dich durch den langen Text gewühlt hast.
    Leider haben wir das schon versucht.
    Genau dieses verfahren haben wir mit Hunden und ihren Haltern, die sich bereit erklärt hatten, aus meinem Verein geübt. Leider war es so, dass Sam kein Futter annimmt. Er steht dann da, sieht die Hunde und es ist noch ok, solange es "seine" Distanz ist. Bestätigt habe ich ihn dann mit dem clicker, weil er kein Futter angenommen hat. Doch leider hat der Schritt eine Distanzverkürzung hinzubekommen auch nach Monaten nie geklappt, nicht mal nen Meter oder so.
    Ich habe ihn dann auf "Diät" gesetzt und ihm daheim und auch sonst nichts mehr gegeben. Sein Trockenfutter immer auf den Spaziergängen dabei gehabt und ihn nur bestätigt, solange er noch ruhig war. er hat dann ab und an mal ein Bröckchen gefressen, aber sobald die Hunde näher kamen hat ers ausgespukt und die Pöbelei ging los.
    Also habe ich es verschärft und ihm 3 Tage nichts gegeben. Dann stand nochmal Training mit freiwilligen vom Verein an. Er hat gefressen solange die Distanz ok war. sobald sie überschritten wurde hat ers ausgespukt und gepöbelt.
    Als meine Tierärtzin meinte er sei etwas zu dünn, habe ich ihr von meinem Trainingsversuch erzählt. Ihrer Meinung nach handelt es sich meinen Schilderungen zu Folge auch um Angstagression, aber so 100% sicher bin ich mir da nicht. Ich glaube, ja es ist am wahrscheinlichsten, aber irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen, dass es nur das ist, weil manches Verhalten dadurch einfach nicht erklärt wird (stärke Aggression am Haus z.b).
    Lasse mich aber auch gerne belehren. Sie meinte, dass er in seiner Angst nichts fressen könnte, egal wie hungrig er sei. Das Hungergefühl sinkt ja bei hoher Aktivität des Symphatikus usw.


    Habt ihr vielleicht noch Ratschläge für mich? Über Empfehlungen von kompetenten Trainern im Raum Mainz/Wiesbaden wäre ich auch sehr dankbar und nehme ich gerne per PN entgegen.
    Ganz liebe Grüße
    Janna und Sambär

    Hallo ihr lieben,


    ich glaube es ist schon länger überfällig, dass ich an der Erziehung meines Hundes Sam arbeite. Er ist nun fast 3 (kastriert) und ein Aussie Mischling. Er ist kerngesund, das wurde alles schon untersucht.
    Bevor ich Anfange zu erzählen was mich stört und ändern möchte gibt es ein paar Sachen zu sagen, die meiner Meinung nach echt toll funktionieren:
    -In der Wohnung ist er ruhig und schläft, er zerstört weder Dinge noch bellt er.
    - Er nimmt draußen nichts rumliegendes auf, und klaut sich auch drinnen nichts, was er nicht ausdrücklich zugewiesen bekommen hat.
    - Im Freilauf ist er sehr umgänglich. Zu einem Spiel ist er jederzeit bereit, ist der andere Hund auf Stress aus, ignoriert er ihn und geht seiner wege.
    -Er hat mäßigen Jagdtrieb, in dem man ihn nach harter Arbeit jetzt abrufen kann. Auch sonst ist er im Freilauf immer abrufbar.
    - Menschen, die zu Besuch kommen sind alle nett und toll, aber er ist nicht aufdringlich, sondern legt sich nach kurzem schnuppern auf seinen Platz und bleibt auch dort. Als Junghund war das mal ganz anders, er ist gesprungen und wirklich solange nicht zur Ruhe gekommen wie der Besuch da war.
    - Er läuft super an der Leine, solange kein anderer Hund in Sicht ist.


    Zu seinem Charakter:
    Er ist ziemlich Intelligent, wir clickern, machen Tricks, ab und zu Futterbeuteltraining, im Hundeverein machen wir Grundgehorsam und Agility, das klappt alles super und macht uns beiden viel Spaß. Er hat gelernt zur Ruhe zu kommen und wenn es auch mal 2 Tage ohne großartige Beschäftigung gibt, (außer Freilauf Gassi auf den Mainwiesen) kommt er auch damit gut zurecht und fängt nicht an durchzudrehen. Da ist er sehr ausgeglichen. Wir haben immer darauf geachtet ihn ausreichend geistig und körperlich zu fordern, aber vor allem Wert darauf gelegt, dass er abschalten lernt und auch zur Ruhe kommt. Das funktioniert eigentlich sehr gut.
    Er ist eher ein ängstlicher Hund. Er hat Angst sein Geschirr anzuziehen, Halsband ist kein Problem. Aber ein Geschirr ist bei seinem Verhalten ein muss (wir haben alles probiert: Verschiedene Geschirrarten, "Schönfüttern", über mehrer Tage anlassen, nur zum Füttern anziehen, kommentarlos anziehen, ohne ihn gehen, wenn er abhaut) Mittlerweile ist es so, dass er nicht mehr das weite sucht, sondern "nurnoch" zwei drei Schritte Rückwärts geht und es sich dann resigniert anziehen lässt. Hat er es an, bleibt er erstmal einige Minuten wie angewurzelt stehen.
    Er hat Angst vor Wind, Donner, Regen und Böllergeräuschen.
    Er würde niemals irgendwo drauf treten, oder was umschmeißen. Ein Beispiel: Steht eine leere Plastikflasche auf dem Boden vor seinem Schlafplatz, dann traut er sich nicht auf seinen Platz zu gehen, wenn die Chance besteht dass sie umfällt.
    Noch ein Beispiel für seinen Charakter (Ein Trainer hatte uns diesen Test vorgeschlagen, aber wir haben ihn (aus einem anderen Grund) nicht mehr aufgesucht, deshalb wissen wir bis heute nicht was es zu bedeuten hat): Wir haben einen halben Ring Fleischwurst auf den Küchenboden gelegt und sind kommentarlos aus der Wohnung gegangen, ohne ihm zu verbieten dass er es nimmt. Er war quasi mit der Fleischwurst ca 30 Minuten alleine in der Wohnung und hat sie trotzdem nicht gefressen. Sowas haben wir nie geübt, so ist er einfach. Auch an sein Hundefutter, was ja sogar in seinem Napf ist würde er nicht gehen, wenn keiner zu Hause ist.



    Nun kommen wir zu unsrem riiiesen Problem:
    Er ist wie Dr. Jackyll und Mr. Hide. Im Freilauf klappt wie gesagt alles Prima, an der Leine ist er sehr agressiv. Lassen andere Hundehalter ihren Hund trotzdem zu ihm, obwohl er so ein getöse veranstaltet, ist er sofort ruhig und backt kleine Brötchen. Ist der andere Hund frei, ebenso. Sind beide Hunde angeleint geht das getöse los.
    Das interessante dabei ist, dass es dieses Problem auf dem Trainingsgelände des Hundevereins nicht gibt, sondern nur, wenn wir mit ihm Gassi gehen. Ich weiß einfach nicht wie ich es in den Griff bekommen soll. Da wir an der Hauptstraße wohnen, können wir ihn auch nicht bis zum Mainufer frei laufen lassen. Mittlerweile war es so schlimm, dass ich, wenn mein Freund nicht da war, um ihn festzuhalten ihn schon im Hof ins Auto gepackt habe, zur Wiese gefahren bin und er direkt frei laufen konnte. Aber ich möchte das Problem endlich angehen.
    Er hat eine Gewisse Distanz, in der Hund passieren können, ohne dass er komplett ausflippt. Ich würde schätzen so 15-20m kommen sie näher zickt er. Hört er rasseln von einer Leine oder ähnlichem um die Kurve kommen ist er schon in Alarmbereitschaft. Er lässt sich weder durch Leckerchen noch durch Spielzeug ablenken. Wir wechslen dann die Richtung, aber das ist ja leider auch nicht immer möglich. Ich möchte das Proble beheben und ihm nicht mehr aus dem Weg gehen.
    Achso, was ich vergessen habe: Hunde die er im Freilauf kennt, pöbelt er nicht an.
    Was wir schon alles versucht haben:
    -Ablenken mit Futter oder Spielzeug, Futter nur draußen, keine Aufmerksamkeit drinnen und nur Aufmerksamkeit schenken, solange er ruhig ist (15-20m Distanz), Schimpfen, vor ihn stellen, das war ihm alles egal.
    Dann hatten wir 2 Trainer im Haus. Einer total unkompetent und pampig, der andere nett aber überfordert.
    Trainer 1 hat zur Kastration geraten (die war sowieso fällig, wegen einem inneliegenden Hoden), geändert hat sich, wie auch nicht anders zu erwarten, nichts. DerTrainer schlug dann Sprayhalsband vor, weil sein verhalten ritualisiert sei und er sich sonst nicht unterbrechen lasse. Haben wir natürlich nicht gemacht und seine "Hilfe" auch nicht weiter in Anspruch genommen.
    Trainer 2 schlug kein klarens Konzepet oder irgendwas in der Richtung vor, hat uns keine Erklärung für seine Agression an der Leine geliefert und konnte uns auch nicht erklären warum er in manchen Situationen (siehe bekannte Hunde und Hundeverein usw nicht pöbelt) Er hat aber auch offen gesagt, dass er das Training nicht übernehmen möchte, das war ok für uns.


    Nun habe ich mir natürlich schon viele Gedanken darüber gemacht, was für eine Art Agression es sein könnte, aber ich bin natürlcih kein Experte und hoffe auf eure Mithilfe:
    Er stellt das Pöbeln nicht ein, wenn ich ihn festbinde und gehe, also kann man ja ausschließen, dass er mich verteidigen möchte.
    Ich schwanke zwischen territorial bedingter Agression und Angstagression.
    *Was meiner Mainung nach für territorial bedingte Agression spricht: Er pöbelt besonders stark vor unsrem Hofeingang und je näher wir dem Haus sind.
    Was dagegen spricht: Er pöbelt auch in komplett unbekannten Umgebungen. Auch pöbelt er keine Hunde an, die er regelmäßig im Freilauf trifft.
    *Deswegen vermute ich, dass er aus Angst so reagiert. Was dafür spricht:
    -sein ohnehin ängstlicher Charakter
    - er pöbelt keine bekannten Hunde an
    - sind die andren Hunde frei und er angeleint beschwichtigt er, versucht "unbemerkt" an ihnen vorbeizugehen, wenn sie aber dennoch kommen sucht er entweder das weite, oder bei ganz netten Hundedamen will er dann auch mal spielen.
    -treffen wir Hunde zum ersten mal im Freilauf und Leinen den Sam unmittelbar danach an, ist auch alles in Ordnung
    *Letzer Erklärungsversuch, aber ich weiß nicht ob der vollkommen Quatsch ist: Er realisiert: Oh die sind angeleint, jetzt hau ich mal auf den Putz und mach einen auf dicke Hose. Ein totaler Pöbel einfach.


    Ich weiß, dass das ganze ein riesen Stück Arbeit wird, aber ich habe die nötige Motivation, wenn es sein muss auch Jahre daran zu arbeiten. Ich denke mir, wenn man es nicht angeht und immer nur Situationen meidet, kann es nie weggehn.


    Jetzt habe ich die Frage an euch, wie soll ich vorgehen? Ich möchte ihn weder körperlich angehen wie nasspritzen oder ähnliches, er hat ohnehin schon Angst vor Regen und Wasser von oben, noch möchte ich ihn ablenken, denn das löst das Problem ja nicht.
    Ich weiß, dass meine einzige Chance ist, ihm mehr Sicherheit zu bieten, damit er weiß, dass er gar nichts Regeln braucht.
    Ich bin natürlich bereit meinen Alltag umzustellen, feste Regeln im Haus aufzustellen und durchzustetzen, sowie einen Trainingsplan zu verfolgen. Mir ist die Arbeit dahinter durchaus bewusst, aber mein Hund ist mir alle Arbeit der Welt wert ;)
    Ich bin also auf der Suche nach vielen Tips, Hinweisen, auch Regeln die im Alltag aufgestellt werden können. Vielleicht könnt ihr mir sogar helfen kleine Trainingssequenzen oder einen Trainingsplan zu erstellen.


    Vielen vielen Dank schonmal, dass ihr den langen Text gelesen habt.
    Ich bin natürlich für sachdienliche Fragen offen. Auch sachliche Kritik wird immer gerne gesehen.
    Ganz liebe Grüße
    Janna und Sam

    Ohjaaa da kann ich ein Lied von singen. Sam ist nicht mal sooo groß: 54cm oder sowas in der Richtung, 23kg schwer und er ist nicht komplett schwarz. Er hat einen weißen Kragen, weiße Pfötchen und noch braun im Gesicht sowie eine weiße Blesse.
    Am Mittwoch war ich mal wieder mit einem Freuns, Sam (mein Hund) und dem Hund des Bekannten unterwegs. Der Hund ist ein ca 70cm hoher und um die 50kg weißer Mischling.
    Am Fahrradweg hatte ich den Sam angeleint, der andere Hund lief frei. Er ist dann vorgerannt und hat richtig aufdringlich bei entgegenkommenden Spaziergängern die Hosentaschen abgesucht ob sie was zu Essen für ihn haben. Die Leute fanden ihn ja sooo niedlich, so einen großen weißen Hund. Und meinten noch, och schade, wir haben gar nichts essbares für dich dabei.
    Dann kam ich mit dem angeleinten Sam näher und eben diese Leute sind einen riesen Bogen gelaufen und schnautzen mich dann noch an, ich solle ihn kürzer nehmen. Ich hab ihn Absitzen lassen aber das wollte ich so nicht auf mir sitzen lassen und habe sie gefragt, warum sie nicht einfach vorbeigehen (es war mehr als 1,5m Platz zwischen ihnen und Sam) und sie meinten nur schnippisch: "weiß doch jeder, dass schwarze Hunde aggresiv sind und beißen"


    Oh man ist klar :???:

    Hmm also wenn du dich in der Situation nicht durchsetzen kannst, würde ich vielleicht vorübergehen so eine Leine nehmen, die unten eine Kette ist und oben Handschlaufe oder so. Oder ich würde wenn du handwerklich begabt bist einfach deine eigene Leine vorübergehend umbauen: ein Stück Kette mit einem Karabiner versehen, deinen normalen Leinenkarabiner an die Kette einhaken und den Karabiner von der Kette ans Halsband, dann ist das unterste Stück quasi Kette.
    Als der Sambär noch ein wilder Jungfeger war, hat er mir in sekundenschnelle jede Leine durchgekaut. Jegliche versuche ihn davon abzubringen, waren mehr Spiel für ihn als sonst was. Deshalb hab ich meine Leine damals so umgebaut. Er hat nur einmal versucht in den Kettenteil zu beißen, es aber ganz schnell gelassen ;)
    Nachdem ich die Leine nach einiger Zeit ausgetauscht habe, hat er es auch nicht wieder angefangen.

    Ich hab den Sambär bisher außer 1-2 mal morgens beim Bäcker noch nie angebunden. Aber da bin ich ja nach ner Minute maximal 2 wieder draußen. Ich binde ihn so kurz an, dass er außer Sitz und aufstehen nicht viel machen kann, da die Bäckerei an der Hauptstraße liegt und ich den Bürgersteig ja möglichst für andere Fußgänger freihalten möchte und sie nicht nötigen will auf die Straße zu gehen, nur um an meinem Hund vorbeizulaufen.
    Aber wir reden hier halt auch nur von einer Minute, ich glaube das verkraftet der Hund ohne große Bewegungsfreiheit zu haben.