Also...Balou ist genetisch gesehen zur Hälfte Kaukase, charakterlich zu 100 %.
Futtertechnisch war es anfangs sehr schwierig, das richtige zu finden, da er einen recht empfindlichen Magen hat. 10 Sorten Trockenfutter ausprobiert, 10 Sorten nicht vertragen. Dosen egal welcher Sorte, Firma, etc.: Futter verweigert. Nur bekommt er Frisch/Frostfleisch mit Gemüse/Obst und Reis/Nudeln. Ab und zu bekommt er von "RealNature" eine Dose zur Abwechslung, die er dann auch gerne nimmt.
Haltungstechnisch: eher die nicht optimale Variante: in Wohnung und kleinen Hausgarten, dabei im Hausgarten aber nur unter Aufsicht...die Nachbarskatze ist halt einfach zu verführerisch und die Gartenzäune definitiv zu niedrig!
Spaziergänge mag der "Kleine" ansich ganz gerne, vor allem wenn er die Richtung bestimmen darf (ja das darf er 2mal die Woche), es sind halt immer gemütliche Runden, meistens nicht länger als eine Stunde. Alleinbleiben stellt für ihn kein Problem mehr dar, war aber ein langer Weg bis dahin.
Sein Lieblingsplatz ist der Balkon, von dort könnte er stundenlang die Umgebung bewachen, oder am Wochenende sein großer Garten etwas außerhalb gelegen, dort kann er ewig unter seinem Busch liegen und die Lage überblicken.
Sein Charakter ist typisch Kaukase: Neues wird erstmal misstrauisch begutachtet und evtl. für gut befunden. Fremde Personen ebenso. Wachsam ist er gegenüber seinem Eigentum sehr, z.B. wenn die Nachbarskinder zu nah an unserem Auto spielen, läßt er einen Beller los um den Kinder wohl zu sagen : "Ich seh euch".
Bei fremden Hunden ist das so eine Sache: Er entscheidet binnen Sekunden ob er sein Gegenüber mag oder nicht. Wenn ja wird gespielt ohne Ende, wenn nicht dann zieht Gewitter auf. Er hat bestimmte Hunde in der Gegend hier, die kann er auf den Tod nicht leiden, die braucht er nur zu riechen und schon stehen die Haare zu Berge. Für andere, meist kleinere, ist er der beste große Freund. Er legt sich auf den Boden, damit seine Freundin (Yorkshireterrier-Dame) ihn in die Augen sehen kann ;-)
In der Hundeschule waren wir auch, und ich kann es jeden nur empfehlen. Es ist ungeheuer wichtig, vor allem im Welpenalter. Aber es ist wohl eher besser, nach Möglichkeit, eine Hundeschule mit HSH-Erfahrung zu besuchen. Bei unserem ersten Besuch hieß es: "Ein HSH? Ohje!" Die Trainerin hatte eben auch nur die weit verbreitete Meinung intus, wie schwierig HSH sind. Nach 1,5 Jahre Schule, in der letzten Stunde hieß es dann: "Aus Balou ist ein super Hund geworden". Natürlich gab und gibt es typische Probleme. Ohne Leine kann ich ihn bis heute nicht laufen lassen, trotz Trainingseinheiten noch und nöcher. Wenn er nicht will dann will er nicht! Mal abgesehen davon das die Leute hier in der Gegend nicht mit freilaufenden Hunden dieser Größe umgehen können. Daher lieber aus Gründen der Sicherheit: Leine.
Abschließend würd ich sagen: Kaukase jederzeit wieder. Einen ehrlicheren Hund bekommt man sonst nirgends. Er zeigt gleich seine Meinung seinem Gegenüber und würde nie hinterrücks in die Wade kneifen wie etliche Giftzwerge dieses tun.