Hallo,
ich kann sehr gut verstehn wie es dir gehn mag. Fühl dich gedrückt. Und ich hoffe das dein Schatz noch bei dir ist.
Wir haben vor ein paar Monaten etwas ähnliches durchleben müssen. Und es sitzt immer noch sehr tief.
Merlin war 10 Jahre alt und bis auf seine Athrose und leichte Spondylose noch relativ fit. Er litt zwar seit 3 Jahren an einer Schilddrüsenunterfunktion, aber durch die Medikamente, gings ihm recht gut. Er konnte zwar nicht mehr so große Runden laufen, aber er freute sich immer wahnsinnig, wenns raus ging.
Dann sind wir zum Routine Check in die Klinik. Es wurde ein Röntgen vom Brustraum gemacht und dann kam die schreckliche Diagnose, Lugentumore, sehr viele und zum Teil schon 5-Markt-Stück große. Die Ärzte waren verwundert, das er überhaupt noch richtig Luft bekam. Aber so war Merlin eben nun mal, ein kleiner Kämpfer, dem man nichts angemerkt hat.
Die Diagnose traf mich wie der Schlag, ich heulte stundenlang. Eine Therapie kam laut Ärzte schon gar nicht mehr in Frage, dafür waren die Dinger zu groß. Aber Merlin hat keine Schmerzen haben sie gesagt. Auf die Frage wie lange noch, sagten sie Tage, vielleicht ein paar Wochen.
Es ist sehr schwer nach so einer Diagnose einfach weiter zu machen, aber Merlin zu liebe musste ich mich zusammen reißen. Ihm hätte es nicht geholfen, wenn ich nur noch am heulen gewesen wäre. Also hatte ich die Aufgabe, die Zeit die er noch hat, ihm so schön wie möglich zu machen.
Zusätzlich hab ich mich mit einem Apotheker in Verbindung gesetzt, der sich viel mit Krebs bei Hunden beschäftigt und durch Vitalstoffe schon manch kleines Wunder vollbracht hat. Aber mir war bewußt, das es für uns kein Wunder mehr geben wird. Durch diese Vitalstoffe konnt ich Merlin aber noch ein paar schöne und lebenswerte Woche bescheren.
Ich habe mir geschworen, das sobald ich merke, das Merlin nicht mehr möchte, ich ihn gehen lasse. Aber er wollte noch nicht gehen. Wir sind mit ihm nochmal ne Woche in unsere Heimat gefahren, er konnte alle, die er kannte noch einmal sehen und sich verabschieden. Danach waren wir noch ein paar Tage auf einem Campingplatz, er liebte es zu campen.
Viel zu spät erfuhren wir von einer Methode, die sein Leben vielleicht noch ein bißchen verlängern hätte können. Das nennt sich Tumorvakzine und dort wird aus Tumorgewebe, oder in Merlin Fall aus seinem Blut, ein Impfstoff gegen diesen Tumor hergestellt.
Als wir dann wieder zuhause waren, merkte ich, das es ihm schlechter ging. Von Minute zu Minute gings ihm schlechter. Er wollte nicht mehr. Also rief ich den Doc an und es dauerte eine halbe Stunde bis er bei uns war. Merlin lag auf meinem Schoß und war ganz ruhig. Er wußte das er gleich gehen konnte und er wollte es auch, er war bereit und ich ließ ihn gehen.
Auch wenns noch so schwer fällt sollte man die Zeit genießen und viele schöne Dinge zusammen machen. Und wenn die Zeit gekommen ist, loslassen.
Und mir persönlich hilft am meisten über den Schmerz hinweg, das der kleine Muck bei uns eingezogen ist.