ZitatAlles anzeigenOder warum sind auf einmal Fesselspiele so in Mode gekommen?
Ich wohne für Stadthundeverhältnisse traumhaft direkt an einem riesigen Wald der ein Hundeauslaufgebiet ist. Natürlich nutze ich das und da so ein tolles Hundeauslaufgebiet auch gaaaanz viele andere Hundehalter anzieht gibt es von skurriel über fantastisch bis zu furchtbar, alles zu sehen.
Seit einiger Zeit heißt der neue Trend wohl Schleppleine. Ich bin da wohl altmodisch, die Schlepp nutze ich zum Fährten oder gezielt für den Rückruf. Mal grob abgesteckt. Entweder halte ich sie in der Hand, oder lasse sie ziehen, aber eben so, dass ich drauf treten kann und den Hund noch kontrolliert bekomme.
Scheinbar mache ich das aber falsch. Der Hund von Welt schleppt. Immer. Egal wo der Besitzer ist. Da kommt es nicht selten vor, dass Hunde in Halsbrecherischer Weise durchs Unterholz kracht, gefolgt von der Schlepp, wie ein Fähnchen im Wind. Oft am Halsband. Bei den ersten dachte ich das selbe, wie bei den "Ich mache die Flex direkt ans Halti ran" Hundehaltern. Die haben ihren Hund nicht lieb und wollen ihn los werden. Bisserl gemein ist das ja schon dem Hund gegenüber.
Aber inzwischen treibt es Blüten. Wenn der Dogwalker 4 - 5 seiner Hunde schleppen lässt. Das Ende der letzten Leine ist so ca 10m vor ihm und wenn dann die ganze Bande auf mich zu stürmt, ist das nicht mehr lustig. Der erste Hund verknotet sich erstmal im Kinderwagen und der Rest natürlich frontal auf meinem Rüden zu. Nur mag der eben keine anderen intakten Rüden und verlangt Abstand. Wird die nicht eingehalten und seinen Drohungen folge geleistet, kann er da durchaus direkt werden. Aber wie soll dass gehen, wenn sich drei Leinen um ihn schlingen und ihn halb zu Fall bringen wie die Cowboys im wilden Westen die Rinder? Hilft auch nichts, dass einer der Fesselkünstler eine Sie ist und spielen will, der zweite Versucht zu imponieren und der dritte anfängt zu mobben.
Zum Glück bleiben Dogwalker und Hundebesitzer da entspannt, die tun ja nix, denn die tun nur so. und ich seh zu wie ich den gordischen Knoten wieder entwirre.
Vielleicht kapier ich es ja nicht und einer von euch weiß was das soll? Hunde an ein bis zwei (!!!!) Leinen und der Hundehalter irgendwo weit abgeschlagen. Meter weit von Hund und Schlepp und Leine entfernt. Vielleicht habe ich das mit dem Schleppleinentraining ja auch falsch verstanden.
Bin ich da raus? Hätte ich evtl HTS, RS, VDH, TT, DVD, THS, LMAA und wie sie nicht alle heissen mitmachen sollen?
Im Moment sehe ich das einfach nur als Gefahr für Hund, andere Hunde und Mitmenschen. Aber evtl. kann einer von euch mich ja eines besseren belehren.
Du sprichst mir aus der Seele!
Momentan ist Schlepp angesagt. Früher hieß es lange Leine - nein jetzt Schlepp. Ich habe meinen kleinen Rauhhaardackel noch an der kürzeren Leine.
Jeden Morgen im Park: "Haben Sie es noch nicht mit der Schlepp versucht? Er muss doch mal von der Leine los"
"Ist Ihr Hund noch nicht leinenbefreit?"
"Haben Sie schon den Hundeführerschein gemacht?"
"Agility wäre auch ganz gut für ihn."
Wie Du schreibst, diese "neue Mode" beschert einzig und allein den Futterhäusern und Hundeplätzen ein schönes Zubrot und natürlich den Behörden.
Ich werde meinen Dackel so erziehen wie meine Rottis über Jahre.
Auf Diskussionen lasse ich mich nicht ein.
Wenn wirklich bei uns im Park mal ein HH mit einem Hund richtig übt und diese "Schlepp" mal richtig einsetzt - nämlich um Beute zurückzuholen, dann freue ich mich. Aber das ist ein Prozent. 99 Prozent laufen auch noch mit Schlepp mit ausgestrecktem Arm hinter ihren Hunden her und fesseln alles, was ihnen in den Weg kommt. - Hauptsache sie haben eine "Schlepp".