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Jetzt würde ich gerne von euch wissen, ob es sinnvoll war, eine Hundeschule/einen Verein zu besuchen. Was habt ihr dort tatsächlich neues dazugelernt, was ihr vorher noch nicht wusstet? Welche Aspekte der Hundeerziehung sind euch im Nachhinein sonnenklar, bei denen ihr vorher im Trüben gefischt habt? Was macht ihr jetzt besser/anders, was ihr vorher falsch oder noch nicht so optimal gemacht habt? Hat euer Hund irgendetwas dazugelernt? Worauf wird in eurem Verein besonders geachtet, auf was wird besonders Wert gelegt? Gibt es hier jemanden, der in mehreren verschiedenen Hundeschulen war, oder der vielleicht sogar schon von einer abgewiesen wurde (z.B. weil Waldi "zu schwer zu erziehen" war)? Was findet ihr in eurem Verein/eurer Hundeschule besonders gut, was könnte besser laufen? Wie sind eure Trainingserfolge (gerne auch im Detail), was wird überhaupt trainiert? Könnt ihr bei euren Mitstreitern, den anderen Hundeschul-Teilnehmern, Fortschritte sehen?
neugierige Grüße
Sinnvoll ist ja immer so eine Definitionssache. Ich sehe es als sinnvoll, schlichtweg weil es mein Hobby ist und ich mich immer darauf freue zum Hundeplatz zu gehen. Dort trifft man Gleichgesinnte, kann ein bisschen Klönschnack betreiben und gemeinsam trainieren.
Tatsächlich Neues habe ich jetzt ehrlich gesagt nicht viel dazugelernt. Aber das liegt eher daran, dass ich mich nun schon viele Jahre mit Hundehaltung, -erziehung, -sportausbildung usw. auseinandergesetzt habe und auch von fast allem schon vorher eine genaue Vorstellung hatte wie ich es beibringen/trainieren/lösen möchte. Der Hundeverein an sich ist klasse, besonders was die Welpen- und Junghundegruppe angeht. Für Leute die ihren ersten Hund haben ist es also seeeehr sinnvoll dort hinzugehen und diese Leute werden auch aus einem sehr großen Wissenstopf der Trainer schöpfen können.
In dem Verein wo ich bin wird besonderen Wert darauf gelegt, dass ein grundlegendes Basiswissen über die wichtigsten Aspekte der Hundehaltung gegeben ist (Körpersprache - Agressionen (Treppe der Eskalation), Beschwichtigung, wie funktioniert Motivation, Individualdistanz, wie funktioniert Lernen, welche Formen der Verstärkung und Strafe gibt es, welche setze ich wann sinnvoll ein, wie funktioniert die Verhaltenskette Jagtrieb, welche Rassen bringen welche Eigenschaften mit sich, wie verhält sich ein soziales Wesen, ab wann muss ich eingreifen, Welpenschutz gibt es nicht, Ernährung, Gesundheit, ..... wenn ich hier alles aufzählen würde, würde das den Rahmen sprengen). Außerdem liegt es dem Verein sehr am Herzen, dass alle Arten von Hundehaltern willkommen sind und individuell gefördert werden. Das kleine Mädchen mit dem Familienhund ist also genauso willkommen wie der ambitionierte Hundesportler oder der Besitzer eines Hundes der Problemverhalten zeigt.
Ich war bereits in mehreren Hundevereinen Mitglied und habe mir auch schon viele Vereine und Hundeschulen angeschaut bevor ich entschieden habe wo ich beitreten möchte.
Abgewiesen in dem Sinne wurden wir noch nicht, aber in einige Vereine/Hundeschulen hätten wir schlichtweg nicht reingepasst.
Einmal wurden wir auch sehr sehr blöd angemacht auf Grund unserer Rassewahl. Ohne zu fragen ob wir uns informiert haben und wissen was wir uns ins Haus holen haben wir eine ellenlange Predigt über uns ergehen lassen müssen und wurden wie die letzten Idioten behandelt. Ausschlaggebend war, dass wir uns einen Hütehund angeschaffen wollten ohne eigene Schafe zu besitzen. Dazu ist anzumerken, dass wir sehr wohl eine regelmäßige Hütemöglichkeit haben, die Besitzerin der Hundeschule die Border Collies hält hingegen nichts in dem Bereich macht.
Ausgerechnet von so jemandem als verantwortungs- und ahnungslos dargestellt zu werden ist natürlich ein starkes Stück.
Diese Hundeschule kam aber spätestens nachdem wir uns die Welpenstunde angeschaut haben (über zehn Welpen, völlig chaotisch, nur ein Trainer, Welpen wurden gemobbt und es wurde sich noch darüber amüsiert...) sowieso nicht in Frage.
Was ich an dem Verein wo ich bin besonders gut finde steht zum Teil schon bei der Frage "worauf wird geachtet" dabei. Zusätzlich finde ich es sehr positiv, dass die Trainer sich stets fortbilden und auch Ahnung von neuesten Methoden und Erkenntnissen haben.
Was besser laufen könnte sind die hundesportlichen Aspekte. Sind die Trainer der Welpen- und Junghundekurse wirklich super und kompetent, so schaut es im sportlichen Bereich leider ganz anders aus. Ein Grund für mich, warum ich zum Beispiel Agility allein trainiere und nicht in der normalen Gruppe.
Mit den Trainingserfolgen sind wir bisher sehr zufrieden. Wenn der Schnee endlich weg ist kann man den Platz dann auch wieder effektiver nutzen .
Wir trainieren im Bereich Obedience und Agility und streben die BH für Ende Frühjahr 2010 an.
Die Fortschritte der anderen Teilnehmer richten sich hauptsächlich danach, ob sie gewillt sind zuzuhören und tatsächlich so trainieren wie man es ihnen nahe legt. Ich schreibe dies aus Trainersicht - wir leiten die BH Gruppe. Wie überall im Leben ist es hier sehr gemischt. Es gibt Teams die sehr motiviert und aufnahmefähig sind - bei ihnen sind sehr sehr gute Fortschritte zu sehen. Sowas freut einen natürlich. Leider gibt es auch Leute denen man x-mal erklären kann wie ein Hund lernt und warum wir was wie trainieren und dann schaut man fünf Minuten später und sie machen es doch wieder genau so, dass der Hund nicht das lernen kann was der Besitzer eigentlich beibringen möchte. Das kann schonmal frustrierend sein..