Beiträge von *fling*

    Zitat

    und der zeigt dann alles an was irgendwann mal mitgemischt hat? Wird bestimmt ne lange liste.



    nein, der zeigt nur bei welchen rassen wie viel prozent ähnlichkeit zur dna deines hundes sind. das muss rein garnicht heißen, dass diese rassen tatsächlich auch mitgemischt haben.

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    @fling: Bin schon auf deine Antwort gespannt. Bin nämlich total von deinem HUnd begeistert!! Macht er echt klasse. Wie lange hats gedauert bis er es so gut hinbekommen hat?


    So, dann jetzt nochmal :)


    Zunächst mal halte ich nichts davon den Hund permanent durch Futter und Stimme zu locken. Es gibt einen Unterschied zwischen Bestechung und Belohnung. Mein Hund bekommt Fressen/Spielzeug/Lob immer erst nachdem (!) er eine Aktion gezeigt hat. Ich zeige es ihm nicht schon vorher.


    Mit Shaping meine ich das freie Formen der Grundstellung mit Hilfe des Clickers/Markerwortes. Ich habe es bei Juno so gemacht, dass ich mich vor einen großen Spiegel gestellt und den Hund nicht angesehen habe. Im Spiegelbild habe ich gesehen welche Aktionen Juno angeboten hat. Von mir kam keinerlei Hilfe, Locken oder sonstiges. Zunächst habe ich jede Aktion geklickt, die in meine Richtung ging. Dann habe ich nur noch Aktion geklickt, die sich meinem linken Bein genähert haben. Dann ging es weiter, dass ich Hinterhandaktivität und Ansätze zum Eindrehen an mein Bein geklickt habe. Dann gabs Klicks für Kontakt der Hundeschulter an mein Bein, dann fürs Eindrehen und sich mit Schulterkontakt neben mich setzen und zum Schluss fürs Hochschauen.


    Das ist der grobe Ablauf wie wir das Verhalten geformt haben. Allerdings hängt es natürlich vom Hund ab wie er die Grundstellung erlernt. Denn man kann ja nur das klicken, was der Hund anbietet.


    Vorteile beim Clickern sehe ich darin, dass
    - der Hund selbst denken muss
    - der Hund aktiv verhalten ausprobiert, anbietet und herausfindet welches zum Erfolg führt
    - der Hund auch während des Lernprozesses gleich mitlernt welches Verhalten nicht zum Erfolg führt (zB schiefes Sitzen, Wegschauen, ...)
    - man keinerlei Hilfen braucht, die man später wieder mühsam abbauen muss
    - man kann direkt das korrekte Eindrehen aus der Frontposition klicken, ohne einen Umweg über den geführten Kreis gehen zu müssen.



    Ein anderer Weg wäre dem Hund zu zeigen wie die Grundstellung funktioniert. Das kann man zB mit dem von Dir erwähnten Targetstick oder aber einfach mit der Hand als Führhilfe machen. Hier ist zB. eine schöne Anleitung dazu: http://obedience-training.de/i…ries/Dokumente/GStipp.pdf Allerdings würde ich auch hier ganz schnell dazu übergehen kein Futter mehr in der Hand zu haben. Sonst schaltet der Hund sein Hirn aus, läuft nur dem Futter nach und kriegt garnicht richtig mit, was er da tut.


    Vorteile des Führens:
    - es ist zunächst einfacher, wenn man keine Erfahrung/Übung im Shapen hat
    - man sieht schneller das (vermeintliche) Endergebnis (--> bis man alle Hilfen wieder abgebaut hat braucht es aber mindestens genauso lange, als wenn man das Verhalten geshaped hätte)
    - es ist meistens die bessere Wahl, wenn man eher zu der ungeduldigen Sorte Mensch gehört ;).



    Endergebnis sollte erstmal sein, dass der Hund nur auf das Wortkommando eine korrekte Grundstellung einnehmen kann und zwar aus jeder Ausgangsposition heraus. Sprich auch wenn der Hund 3m schräg hinter mir steht, sollte er auf das Kommando sofort in die korrekte Position gerannt kommen.


    Erst wenn der Hund das zuverlässig kann beginne ich mit dem Laufen. Das schaut bei mir anfangs so aus, dass der Hund in der GS sitzt, ich gehe einen Schritt nach vorne, sage "Fuß" und lasse den Hund nachrutschen. Das mache ich ein paar mal und dann sage ich schon während ich das linke Bein nach vorne setze "Fuß". Geht der Hund nun sofort mit mir an und hält die Position an meinem Bein wird geklickt. Jetzt übe ich sehr sehr lange Zeit nur das Angehen und 1-3 Schritte. Wenn die gut klappen und der Hund immer mit konstantem Blickkontakt, Körperspannung und in der richtigen Position bei der Sache ist steigere ich nach und nach die Schrittzahlen.


    Das klingt wahrscheinlich erstmal alles sehr aufwändig. Aber ein solides Fundament ist sehr sehr wichtig, wenn man möchte, dass der Hund eine durchgehend saubere und konzentrierte Fußarbeit zeigt.


    Du siehst, wie Du die Grundstellung/Fußposition letztendlich beibringst hängt von Dir und Deinem Hund ab. Viele Wege führen nach Rom ;).


    Aber bevor ein Hund diese Position nicht im Schlaf kann, würde ich keinen einzigen Schritt gehen.


    Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit ;)



    Edit: Von der ersten Clickereinheit bis zu 15 Schritten sauberer Fußarbeit hat es 3 Monate gedauert.

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    @fling: Wie genau meinst du das mit dem Shaping? Und meinst du mit den Führerhilfen zB nen Target-Stick wie beim Clickern oder so? Erklär es mir mal bitte genauer... vielleicht kann ich es mir dann besser vorstellen um es mit Mylow umzusetzten.



    argh, hatte grad einen ellenlangen Beitrag geschrieben und dann ist das Forum beim Absenden hängengeblieben.


    Ich schreib Dir heut Abend nochmal ausführlich wie die beiden Methoden funktionieren und wo ich die jeweiligen Vorteile sehe.


    Hier siehst Du auf jeden Fall schonmal meinen Hund beim Üben der Grundstellung und später beim Fußlaufen:


    Ab Minute 1:03
    http://youtu.be/_1pTuP1afBo


    http://youtu.be/61KkLF5iAz4


    Sie ist mit Shaping aufgebaut.

    Ich würde den Hund weder mit Futter noch mit Gesten oder Worten locken. Es gibt einen Unterschied zwischen Bestechen und Belohnen. Futter/Spiel gibt es bei mir immer nur nachdem der Hund etwas getan hat. Ich wedle damit nicht vorher vor der Nase rum.


    Eine saubere Fußarbeit würde ich so aufbauen, dass der Hund erstmal eine korrekte Grundstellung lernt, zB per Shaping oder aber mit Führerhilfen. Und bis der Hund keine saubere Grundstellung nur aufs Wortkommando kann, würde ich auch keinen einzigen Schritt vorwärts laufen.

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    Gut, aber ich schätze mal stark, dass dein hund dir auch aufs Wort gehorcht..
    mir ging es nur darum, dass der DSH mich ansprang und ich doch etwas Angst bekam. Und wenn dann jemand als Ausrede sagt: Ups hab keine Leine dabei. Dann ist das für mich nicht verständlich. Wenn dein Hund gehorcht usw spricht ja nix gegen eine Leine...


    lg


    Da hast Du Recht. Ein Hund sollte niemanden belästigen. Und wer seinen Hund ohne Leine nicht davon abhalten kann, der sollte besser eine dabei haben ;).
    Ich nehme Juno ins "bei mir" Kommando, wenn mir Leute entgegenkommen. Sprich sie läuft dann auf der von mir angezeigten Seite direkt neben mir.

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    (wie kann man denn die leine vergessen, bei uns wird der Hund drinnen angeleint ?? ;-) )


    Tja, ist halt nicht bei jedem so. Wir nehmen auch nur eine Leine mit, wenn wir später irgendwo an einer stark befahrenen Straße entlang müssen. Ansonsten haben wir nie eine dabei.

    Hallo Anne,


    wir wohnen auch im Frauenland und sind oft in der Adami-Zone oder rund ums Schönstattzentrum bzw. Schutthügel hinterm Sportzentrum der Uni unterwegs.
    Wir haben eine fast dreijährige Kelpiehündin.


    LG


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    Danke, polli. Da fühlt man sich ja gleich gut aufgenommen :)! Es ist toll, dass es hier die Möglichkeit gibt Mensch und Hund zu finden für Gassi- und Spieltreffs :)! Wir kommen aus Würzburg- Frauenland. Ein Auto ist aber am we auch vorhanden. Wo kommt ihr denn her bzw. geht ihr so spazieren?
    Glg

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    Ja,überfordern und allzuviele Kommandos will ich auch nicht dem Kleinen zumuten.
    Kommt ja auch drauf an wie lernfähig der Kleine ist und die Sachen sich auch behält.


    Mit Clicker kann ich mich nicht anfreunden. Ich mag die Dinger nicht.
    Ich kann euch nichtmal einen Grund dafür sagen.Ich mag die Dinger einfach nicht.


    Wie wenn man einen Menschen trifft und den von Anfang an irgendwie nicht ausstehen kann.Ohne wirklichen Grund oder das der irgendwas getan hat.
    Macht eigentlich keinen Sinn,aber ist einfach so :hust: :hust:


    Selbst wenn Du die Knackfrösche nicht magst, lies Dich ruhig mal ein bisschen ein was Shaping, sprich freies Formen angeht. Das Spannende ist schließlich die Lerntheorie dahinter, und nicht der Clicker an sich. Und gerade was solche Timingfragen betrifft (wann loben, wann Kommando geben, usw.) ist das sehr sehr hilfreich.

    Was überflüssig ist, ist wohl Ansichtssache. Ich bräuchte zB für den Alltag überhaupt kein Sitz. Da ist mir ein Stopp viel wichtiger. Aber so ists halt bei jedem anders. Allerdings sehe ich auch kein Problem darin dem Welpen / Junghund "überflüssige Dinge" beizubringen. Schließlich ist auch Lernen lernen wichtig. Sprich Lösungsstrategien, Frusttoleranz, Impulskontrolle, Kreativität ...