Beiträge von Junie

    @Resi282 Tamaskan sind keine Wolfshunde, da sie keinen Anteil Wolf haben. Die „Rasse“ wurde/wird aus Hunden gezüchtet um möglichst wolfsähnlich auszusehen ohne tatsächlich Wolf zu beinhalten

    das stimmt nicht. Der Ausgang war u.a. ein Leistungsliniehusky, bei dem angenommen wurde, dass er ein reinrassiger Husky ist. Aber das war er nicht, er war ein Wolfdog. Und mittlerweile wird auch immer wieder Wolfhund eingekreuzt.. SWHs, TWHs und auch Wolfdogs..


    Ich kann mich noch ganz gut erinnern, dass du früher mit Hiro da auch entsprechende Worte gefunden hast und von der ganzen Sache nicht mehr so angetan warst. Auch hast du durchaus davon gesprochen, dass es genügend Fälle gibt wo der Hund/Mix dann wieder weg muss. Dann kamen irgendwann scheinbar die Deckanfragen und damit hat sich das wohl geändert...

    so ganz kann ich dir nicht folgen. Es kamen sehr viele Deckanfragen, aber ich hab alle abgelehnt, weil ich nicht davon überzeugt war. In einem Fall fand ich die Voraussetzungen sehr gut, eine langjährige Züchterin von TWHs (wäre der L-Wurf) hatte eine wunderhübsche, sehr offene, sehr freundliche TWH-Hündin, die sie jedoch nicht für die Zucht einsetzen wollte trotz aller nötigen Papiere und Untersuchungen. Sie ist langhaarig und das entspricht eben nicht dem Standard, sie hätte einen Wurf machen können, wollte es aber nicht. So suchte sie einen passenden Rüden, weil sie einfach eine wunderbare Hündin ist. Es war also alles vorhanden, eine sehr gute Partnerin und eine sehr gute, erfahrene Züchterin. Und bei mir der Wunsch nach einem Partner für Hiro, einen zweiten Hund, weil ich Hiro ein Außengehege gönnen wollte für die Zeit in der ich ihn alleine lassen muss. Ich konnte ihn nicht mit meiner Schäferhündin alleine lassen, weil sie alles kommentiert und ich am Ende nur noch Ärger mit der Nachbarschaft gehabt hätte - und weil sie mit zunehmendem Alter einfach nicht mehr so gerne bei jedem Wetter draußen ist. Bei den -20°C war sie eine Minute draußen und danach sofort wieder neben dem Ofen. Die Wolfhunde hat man bei dem Wetter nur noch ins Haus zwingen können, sie lieben es.. so kam es zum Wurf und verändert hat sich wenig. Ich bin noch kritischer geworden, was diese Hunde betrifft, was Zucht betrifft, die ganzen Zusammenhänge.. nur hat Hiro einen Wurf gehabt und nur gute Plätze, es ist keiner unglücklich mit seinem Hund. Jeder wusste was es bedeuten wird so einen Hund zu halten und die meisten hatten eben auch schon Wolfhunde. Und falls es doch Probleme gibt, ich hätte Platz für einen Abgabewelpen..

    Aber nur wegen „Anders“ Wildtiere in domestizierte Tiere einkreuzen? Für mich ist das nichts. Und so sehe ich das auch. Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen.

    es ist ja auch nicht so dass wilde Wölfe eingekreuzt werden, wenn es Wölfe sind, dann Gehegewölfe, die seit Generationen in Menschenhand leben. Ursprünglich stammen die meisten aus Pelztierfarmen. Die amerikanische Seite meiner Hunde geht teils auf über 30 Jahre selektive Zucht zurück.


    Aber man muss es auch nicht verstehen und nachvollziehen können, das erwarte ich von keinem.. Viele Linien, viele Verpaarungen versteh ich auch nicht..

    @Dickkopfweissling
    du sprichst mir aus der Seele. Ja diese innige Verbindung, die kann man nicht beschreiben. Das wichtigste ist, dass sie ins eigene Leben passen, dass man eben so ein Typ Mensch ist und dann sind sie eine wunderbare Bereicherung.


    AWH ist ein Mischling und man kann schwer sagen wie sie ticken, teils ticken sie sogar aus einem Wurf komplett gegensätzlich. Genau wie es sehr scheue LC gibt, gibt es sehr gute und offene HC. Man muss wissen welche Tiere, welche Linie, auch was eingekreuzt wurde. Alles hat Einfluß, Gene, Sozialisierung und dann die eigene Arbeit mit dem Hund..


    Charakterlich sollte es bei der Anzahl der Rassen genug Auswahl geben, dass man eine Herausforderung hat. Wieso keinen Jagdhund, wenn man das toll findet? Wieso keine japanische Rasse, wenn Eigenständigkeit und fehlender Will-To-Please gewünscht ist? Es gibt da so viel Auswahl. Oder ist es dann wieder die fehlende Optik?

    ich find nicht dass man irgendeine Hunderasse mit einem Wolfdog vergleichen kann. Sie sind anders, aber das ist einfach schwer zu beschreiben. Nur Eigenständigkeit ist es eben nicht, auch nicht nur fehlender will-to-please.. Lern sie kennen, erlebe sie und dann wirst du mich vielleicht verstehen

    @Junie F9 passt glaub ich ganz gut, Serij ist F7, aber ich kenne sonst kaum so "niedrige" F-Generationen in ihrem Jahrgang. In Italien ist man teilweise schon bei F13 - also offiziell, inoffiziell eh schon wissen |)

    ausgerechnet in Italien.. LOL

    Hm... tja, ich gehöre eher zu den Kritikern, muss ich gestehen.


    Wenn ich mal die Optik, die sicherlich viele anspricht, ausklammere: Wozu? Entweder will ich einen Hund oder einen Wolf. Was hat das Tier davon, wieder 'zurück' zu gehen Richtung Wildform? Und ja, ich kann es nicht nachvollziehen, dass man sich einen Wolfhund kauft. Wenn man auf die Optik steht gibt es genug Rassen, die nahe genug herankommen.

    ich mag Kritiker, bieten genau das was ich hier suche.. eine andere Sichtweise.. ;)


    Kommt drauf an auf welche Optik man steht. Bei LC geb ich dir Recht, da schauen manche graue Schäferhunde oder vor allem auch wildfarbene Husky oder Mixe daraus sehr viel wölfischer aus als manche Wolfhunde. Oder es gibt auch weiße, reinrassige Schäferhunde mit gelbe Augen - unerwünscht, aber wenn man einen Wolf möchte, dann sind gelben Augen schon mal ein guter Start optisch gesehen..


    Ich gehöre zur Fraktion - wenn dann extrem. Ich hab einen TWH/Wolfdogmix und bei ihm sehe ich fast nur den Schäferhund, ich sehe auch bei fast allen TWHs nur den Schäferhund. Bei anderen seh ich den Husky, Schäferhund, Malamute. Wenn es um die Optik geht, dann mag ich einen HC und eben keine Kompromisse.


    Am Anfang geht die Faszination auch von der Optik aus, vollkommen klar, aber wenn man diese Tiere begleitet, wenn man selbst eins hat, dann merkt man sehr schnell, dass sie allgemein etwas besonderes sind. Ihre Bewegungen, ihre Körpersprache, ihre Intelligenz, ihre Art Probleme zu lösen. Dass sie nicht diesen Will-to-please haben, dass sie mehr Kumpel/Partner sind. Man hat einen ganz besonderen Draht zu diesen Tieren. Man lernt extrem viel. Sie haben unglaubliche Instinkte und jede Gassirunde wird ein Erlebnis. Man bekommt so viel Drumherum mit, wo Wild steht oder ein Vogel im Baum sitzt. Man weiß es Minuten lang vorher, wenn einem ein Mensch begegnen wird. Ich muss kein Wasser mitnehmen, weil sie immer wissen wo welches ist (und ich hab etwas dabei, wenn es heiß ist). Es ist schwer zu beschreiben, man muss es erleben. Aber mich fasziniert diese Seite noch mehr als die Optik, wobei beides ja auch zusammenhängt. Bei Hiro war es am ausgeprägtesten, Néo ist dagegen zu viel TWH, zu viel Hund. Der läuft mehr blind durch die Gegend. Louvin ist wohl noch zu jung, sie ist aufmerksam, interessiert, aber noch nicht so souverän, so mutig wie es Hiro war. Es ist faszinierend, auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Hunden..

    Wenn wir von den Hybriden sprechen, gilt bei den Tieren dann ebenso Bestimmungen wie bei anderer streng geschützter Arten? Muss man Bestandsmeldungen abgeben? Cites-Bescheinigungen und Vermarktungserlaubnisse besitzen?

    Hybrid ist an sich ein falsches Wort für WolfHundMischlinge, aber ich weiß es wird gerne benutzt, vor allem in den USA. Hybride sind an sich Kreuzungen aus Arten und Gattungen, also Esel/Pferd - Muli/Maulesel oder Löwe/Tiger - Tigron/Liger. Hund und Wolf sind sich genetisch zu ähnlich, sind nur Unterarten, wobei der Hund eben neben den vielen Wolfunterarten nur eine weitere ist. Die genetischen Unterschiede sind fast nicht vorhanden..


    Und rein theoretisch haben alle Wolfnachkommen bis zur vierten Generation nach dem Wolf dieselben Auflagen wie ein der/die eingekreuzten Wolf/Wölfe. TWH liegt bei ca F9 im Schnitt mittlerweile, klar gibt es auch noch F7 oder niedriger, vielleicht ist F9 auch etwas hoch gegriffen. Aber so um den Dreh.. SWH ist es ähnlich, da liegt die letzte offizielle Wolfeinkreuzung noch weiter zurück. Bei Wolfdogs wird es dann wieder spannend, aber nachdem alle offiziell aus USA/Kanada importiert wurden haben sie entweder ausreichend gut gefälschte Unterlagen, dass sie mind. F5 sind oder sie sind wirklich mind. F5. Gibt auch getestete Tiere bei denen nicht nachgewiesen werden konnte, dass sie Wolf oder F1-F4 sind, sondern Hunde. Wobei der Nachweis nicht aktuell wirklich möglich ist und sich die meisten auf die Bescheinigung vom Züchter verlassen


    Das fand ich bemerkenswert und frage mich seitdem, ob es wirklich so sinnig ist, Wolfhunde als Hunde zu sehen und sie so zu halten, wenn denn so viele Leute dran scheitern oder es nur unter bestimmten Maßnahmen geht.

    glaub es kommt immer darauf an welche Wolfhunde und TWH, SWH, Tamaskan, Marxdorfer sind Hunde. Spezielle Hunde, Hunde mit teils besonderen Eigenheiten, aber Hunde. Man macht sie zu Wölfen, man verzieht sie oder erzieht sie gar nicht. Auch im LC/MC Bereich sind die meisten Hunde.. ab HC ist es schwer zu sagen. Nur sind HC die absolute Ausnahme und die meisten haben LC, wenige haben MC, fast keiner hat HC.


    Und so viele Leute scheitern auch nicht daran. Beim TWH scheitern die meisten, die sich nicht bei einem deutschen oder allgemein namhaften Züchter einen Hund gekauft haben, sondern von einem unseriösen aus dem Ausland. Da gibt es den einen und anderen mit mehreren Zuchthunden. Oder es werden Hunde als TWHs verkauft, die gar keine sind. Teils verpaart Hinz und Kunz irgendwas mit einander, man hat zwei Tiere, egal ob scheu/panisch/aggressiv, Welpen bringen Geld. Das sind die Probleme, die es bei allen Hunden gibt. Wolfhunde sind keine Ausnahme, vor allem nicht, weil man oft Preise von über 1000 € erziehen kann, wenn nur etwas Ami drinnensteckt oder man die Tiere einfach so bezeichnet.


    Wichtig ist die Herkunft, dass man sich Gedanken macht was man kauft, von wem man kauft. Das ist bei den Rassewolfhunden noch relativ einfach, umso mehr Mix umso komplizierter wird es. Bei höherprozentigen Wolfdogs sollte man länger in der Szene sein, damit man weiß wer welche Tiere hat. Man sollte die Tiere kennenlernen, sich ein eigenes Bild machen und dann erst sich einen Wurf aussuchen. Also nicht einfach Welpen haben wollen und er soll in einem Monat da sein, das ist bei solchen Tieren richtig fatal. Man muss sich Zeit lassen..

    Vielleicht solltest du spezifizieren um welche Wolfhunde es dir geht.


    Reden wir von den FCI anerkannten Rassen, von den low/mid/high-content Hybriden oder den Designer Mixen aus Schlittenhund, DSH & Co denen man zur besseren Vermarktung das Wort "Wolf" verpasst hat?

    es geht mir um alle.. wie diese Hunde wirken. Welches Bild man hat. Ich mag die Sichtweise kennenlernen. Ich kenn überwiegend eben auch nur Wolfhundehalter und teils wundere ich mich über Kommentare, die ich nicht nachvollziehen kann, weil ich wohl zu viele kenne, mit ihnen leben. ZB dieses innerlich zerrissene??? Manche verpaaren einen Mops mit einem Jack Russell, damit er eine längere Schnauze bekommt. Sind dann solche Hunde auch innerlich zerrissen, wenn ein Jacki im Körper eines Mops steckt und nicht seinen Bewegungsdrang ausleben kann. Ist sowas gemeint?