Hallo Spidermann,
als Qualzucht würde ich den Cavalier King Charles Spaniel jetzt nicht bezeichnen (Wer entscheidet sowas eigentlich, welche Rasse dazu gehört?
)
Aber vielleicht meinte Bolle ja auch den King Charles Spaniel, weil der ist ja wirklich etwas merkwürdig.
back to topic *g*
Ich habe selber bereits den zweiten CKCS und kann dir daher von eigenen Erfahrungen berichten.
Es ist - wie bei den meisten Rassen - auch beim CKCS so, dass er für einige Krankheiten anfälliger ist als andere Hunde.
Dazu gehören vor allem Herzprobleme. Da spreche ich aus leidvoller eigener Erfahrung, da ich meinen 1. Cavalier schon im Alter von knapp 8 Jahren aufgrund eines Klappenfehlers einschläfern lassen musste.
Deswegen ist es seit Längerem Pflicht, dass die Zuchttiere wiederholt auf Herzkrankheiten untersucht werden.
Auf der anderen Seite kenne ich auch einen Cavalier, der im Alter von 8 Jahren erstmalig auffällige Herzgeräusche hatte und dann noch wunderbar mit einer halben Herztablette täglich bis zu seinem Lebensende (13,5 Jahre) leben konnte.
An Deiner Stelle würde ich mich mal so quer durch diverse Züchterseiten lesen, auf den meisten wird auch etwas zu den häufiger auftretenden Krankheiten gesagt.
Sicher gibt es heute mehr Züchter dieser Rasse als noch vor 10 Jahren, aber ob das den Cavalier zu einem "Modehund" macht - das vermag ich nicht zu beurteilen.
Ansonsten kann ich nur Gutes berichten
- die Cavaliere, die ich kenne hatten keinen oder sehr gering ausgeprägten Jagdtrieb
- im Haus sind sie eher unauffällig - also auch keine Kläffer
- draußen sehr quirlig und agil - also auch für lange Spaziergänge zu haben
- die Fellpflege ist sicher aufwändiger als bei vielen anderen Rassen, wobei es hier auch schon Zuchtrichtungen mit unterschiedlich langem Fell gibt
- Die Ohren sollten regelmäßig vom Tierarzt nachgesehen werden, damit sichergestellt ist, dass sie sauber sind (weil Langohrhund *g*)
- vom Wesen her sind Cavaliere friedliche Vertreter - ich kenne keinen, der von sich aus Streit mit anderen Hunden gesucht hätte
Bevor Du dich für einen CKCS entscheidest, solltest Du Dich halt umfassend informieren und vor allem viele Züchter genauestens unter die Lupe nehmen.
Falls es dann wirklich soweit sein sollte, dass ein Cavalierchen bei dir einziehen soll, dann kann ich gerne noch bei der Auswahl eines Züchters helfen.
Prinzipiell gilt im Fall des Cavaliers:
Finger weg von den Züchtern, die mit ihren Hunden eine Trophäe nach der anderen geholt haben. Denn der Rassestandard des CKCS sieht nunmal möglichst kleine Vertreter dieser Rasse vor. Im Laufe der Zeit hat sich da nunmal eine "Elite" rausgebildet, die genau diesen Anforderungen entspricht. Leider geht diese Entwicklung auch damit einher, dass es immer wieder diesselben Zuchtlienien sind, die miteiander verpaart werden, so dass damit auch häufig die Krankheiten derselben Linien wieder miteinander vereint werden.
Und ganz besonders gilt das für Zuchten, deren Linien direkt auf Zuchttiere aus England zurückzuführen sind (also solche, deren Stammbaum durchweg aus Hunden aus England besteht), da diese Rasse über Jahrzehnte (oder ein Jahrhundert lang) nur in England gezüchtet wurde. Keine Verpaarung mit Hunden aus anderen Ländern war erlaubt. Da kann man sich dann vorstellen, dass im Laufe der Zeit die Erbanlagen nicht gerade besser geworden sind.
Ups, ist ja ziemlich viel geworden
Ich glaube, fürs Erste reicht das erst einmal aus.
Falls noch Fragen sind, dann immer her damit - ich helfe gerne, weiß ich doch selber, wie schwer es ist, dass richtige Cavalierchen zu finden 
Liebe Grüße
Cavalier