Ich finde die Frage sehr interessant. Das ist eigentlich wirklich eine Überlegung.
Mein lieber Snoop war ja eine Katastrophe, als er zu uns kam und musste definitiv erzogen werden, um überhaupt aus dem Haus zu dürfen, ohne Menschen zu belästigen oder zu gefährden. Das war viel Arbeit. Sowohl erziehungstechnisch, als auch ausbildungstechnisch.
Jetzt haben wir seit kurzem unsere Sari dazu bekommen. Etwa dackelgroß und super freundlich und höflich.
Sari hab ich absolut nicht erzogen. Gar nicht. Das einzige, was ich ihr beigebracht habe, ist Sitz. Das funktioniert mittlerweile einigermaßen zuverlässig (bis sie das Leckerchen hat, dann springt sie wieder auf )
Die anderen Dingen ergaben sich einfach so. Sehr praktisch.
Wenn uns jemand entgegenkommt, mit oder ohne Hund, dann kommt sie zu mir gelaufen und wartet auf ein Leckerchen. Klar, dass sie sitzen bleibt, bis sie das bekommen hat. Das ist nicht wirklich Erziehung, führte aber dazu, dass sie jedesmal, wenn sie glaubt, ich rufe, zu mir kommt. Praktisch.
Sie bellt nicht, ist allen und jedem gegenüber höflich und zurückhalten, knurrt nie, beisst nie.... einfach nett.
Ich muss sie höchstens mal vom Sofa pflücken, wenn sie unseren Besuch zu sehr umschmeichelt.
Und das wars auch schon.
Sari nutzt alles aus, was ihr zugute kommt. Das wiederum mach ich mir zunutze. Im Feld läuft sie frei und an Straßen ist sie an der Leine.
Wo ich Snoop im Laden einfach in die Ecke lege und entspannt shoppen gehe, hab ich Sari eben an der Leine neben mir. Das Fliegengewicht fällt eh nicht auf.
Ich hab also einen supergut erzogenen Hund und einen, der gar nicht erzogen ist. Klappt mit beiden, kommt halt auf den Hund an.
Darum würd ich sagen: Nein, es muss nicht jeder Hund erzogen sein