Hi Nadine,
Ja, diese Bemerkung über die viele Arbeit machen ich auch meistens, wenn jemand sagt, dass er einen Hund möchte. Ich hab immer das Gefühl, dass ich das sagen muss, um zu verhindern, dass sich Leute unüberlegt einen Hund zulegen...
Du hast viel gefragt, also bekommst du jetzt von mir viele Antworten.
1.) Ich bin auch ein Schlechtwettermuffel und würd lieber mit einem guten Buch und einer heissen Tasse Tee auf dem Sofa liegen, als bei miesem Wetter mit den Hunden unterwegs zu sein. Und ich muss mich tatsächlich überwinden, dann auch rauszugehen. Aber wenn wir dann erst mal draussen sind, fallen die Spaziergänge meistens länger aus, als ich geplant hatte und ich fühl mich hinterher richtig gut.
Und es bleibt ja auch immer noch Zeit für die Sofastunde...
2.) Ich hab meinen Hunden keine festen Gassizeiten angewöhnt und so kann ich am Wochenende länger schlafen. Außerdem haben wir einen Garten und ich kann notfalls im Bademantel die Terrassentür aufmachen... Würde ich in der Stadt im dritten Stock wohnen, hätte ich aber wahrscheinlich keinen Hund. Mich würden die "Ganzfrühpipirunde" und die "Kurzvordemschlafen-Pipirunde" dann schon nerven. Immer anziehen, die ganzen Treppen runter.... (Wir waren mal ne Woche in Berlin und hatten eine Wohnung im 3. Stock... das war nervig. Und da war Sommer; ich möchte das nicht im kalten Winter erleben...)
3.) Meine Hunde waren erwachsen, als ich sie bekam. Snoop hat mir trotzdem die Bude vollgemacht und Sachen kaputtgemacht. Aber das hat mich nicht so belastet. Ich hab halt geputzt und besser aufgeräumt...
4.) Wir verzichten im Moment auf Flugreisen, weil wir die Hunde nicht in eine Pension bringen wollen. Wenn, dann müsste eine Freundin bei uns wohnen und die Hunde hier betreuen. Sollte sich das mal anbieten, werden wir sofort einen Flug buchen
Wir fahren nur mit Hunden in Urlaub und bevorzugen Ferienwohnungen. Super ist es, mit anderen Hundefreunden zu fahren, da kann man die Hunde mal gegenseitig betreuen und ins Museuum gehen, oder wo die Hunde sonst nicht hin dürfen.
Ich fahre genauso gern mit meinen Hunden in den Urlaub, wie mit meinen Kindern.
Ich verzichte u. a. ja auch deshalb auf Flugreisen, weil meine Kinder noch zur Schule gehen und die Flüge während der Ferien so teuer sind. Aber Urlaub ohne Kinder... nee, geht auch nicht.
Aber es gibt auch andere Einschränkungen, die du evtl. nicht vorhersehen kannst. Für uns z.B. grad wieder akutell, dass wir nicht auf eine Silvesterparty und zu Freunden gehen können, an Sylvester, weil Snoop solche Angst vor Knallen hat.
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Und jetzt die Vorteile
1.) Nö, mein Hund kommt nicht, um mich zu trösten (ist halt ein Terrier...). Aber wenn ich ihn rufe, weil ich Trost brauche, kommt er bereitwillig und lässt sich vollschmusen. Das ist doch auch schon was, oder?
2.) Ich fühle mich selten einsam und allein und kann da nichts zu sagen...
3.) Ja, die Freude, mit der mich meinen Hunde begrüßen ist durch nichts zu toppen, das steht fest. Vor allem seit Sari hier ist, die dreht jedesmal total am Rad . Snoop ist da eher der zurückhaltende Typ.
4.)Ich hab zwar eher das Gefühl, dass mein Hund mir lediglich sagen will, dass ich sehr gut Ohren kraulen kann, wenn er mich verzückt anblickt, oder dass er genau weiß, dass ich grad in der Nähe des Leckerlischrankes stehe.... :/ Aber die Begeisterung, mit der er bei der "Arbeit" dabei ist, und wie gern er mit mir Dummy spielt, und Sachen sucht, die machen mir schon große Freude.
5.) Meine beiden Hunde stammen aus dem Tierschutz und hatten beide große Probleme und waren teilweise in schlechter Verfassung, als sie zu mir kamen. Und zu sehen, wieviel Lebensfreude sie jetzt haben, wie offen sie auf alles zugehen, auf Menschen und Tiere reagieren und wie zufrieden sie sind, das ist toll und macht mich auch glücklich.
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Ich kann nicht aufzählen, wie oft in der Woche ich positive oder negative Gefühle habe. Ich denke schon gelegentlich an die grenzenlose Freiheit, die ich mir vorstelle, so ohne Hund. Keine Gassiverpflichtung, Geld gespart, einfach von der Arbeit heimkommen und ohne schlechtes Gewissen nix tun...
Aber will ich das? NEIN! Was wär das denn für ein langweiliges Leben.
Am Ende sterb ich dann mal und hab vorher auf dem Sofa gelegen... Komm, das wär mir zu wenig.
Ich finds gut, dass du dir Infos holst. Natürlich musst du deine Entscheidung selbst treffen und einschätzen können, wieviel du für einen Hund zu tun bereit bist, deshab es ist schon gut, vorher drüber nachzudenken.
Und auch über die Rasse. Wie anhänglich die Hunde sind, wie leicht oder schwierig zu führen, welche Beschäftigung sie gerne haben usw. ist ja auch wichtig, für ein glücliches Zusammenleben.
Und den Charakter des einzelnen Hundes zu kennen, bevor man sich dafür oder dagegen entscheidet, find ich genauso wichtig, wie bei Menschen.
Ihr werdet lange zusammen leben, da ist es gut, wenn ihr wirklich zusammen passt.
Ich bin bespannt, wie deine Geschichte weitergeht.