Hallo,
hier mal der Beitrag einer ganz blauäugigen Zufällig-Jagdhund-Besitzerin
Obwohl ich nie einen Jagdhund wollte, bin ich ausgerechnet an einen Parson-Labrador(?) Mix geraten....
Anfangs wollte ich ihn weitervermitteln (Pflegehund), aber dann hat er mein Herz erobert.
Früher hatte ich Katzen und fand immer schlimm, wenn sie Vögel und Mäuse gefangen haben. Aber das konnte ich ja nicht kontrollieren.
Mein Hund läuft natürlich nicht nachst unbeaufsichtigt durch den Wald, da gehts mir schon mal besser. Dass er Tiere tötet, möchte ich natürlich nicht so gerne. Hab selbst auch so gar kein Jägerblut in den Adern, sondern war sogar lange Vegetarierin (lang, lang ists her...)
Ich sehe die Leidenschaft meines Hundes als eine Herausforderung, ihm möglichst viel von dem bieten zu könne, was ihm Lebensqualität ermöglichst. Also informiere und lerne ich viel über Beschäftigung von Jagdhunden. Ich hab ihn erst seit etwa 5 Monaten, aber wir haben schon einiges gefunden, womit wir uns gerne gemeinsam die Zeit vertreiben.
Z.B. Schnüffelspiele oder gemeinsames Leckerlijagen.
Trotz aller Vorsicht hat Snoop einen meiner geliebten Hasen erwischt (mein Fehler, ich hab nicht überprüft, ob sie wirklich beide im Gehege waren, bevor ich Snoop in den Garten gelassen habe).
Getötet hat Snoop ihn allerdings nur indirekt, der Hase starb am Schock, verletzt hat Snoop ihn nicht, nur gefangen. (Ist das normal für einen Jagdhund?)
Jedenfalls bin ich Snoop dafür nicht böse, er hat ganz normal gehandelt.
Ich finde sehr wichtig, Snoops Jagdleidenschaft kontrollieren zu können.
Kleine Kinder mit Ball, die plötzlich angerannt kommen, dürfen genauso wenig gejagt werden, wie Nachbars Katze. Fänd ich nicht gut.
Erlaubt sind nur Mäuslein (bekommt er nicht...) und Bällchen.
Dafür darf er mit anderen Hunden übers Feld rennen und Hetzen spielen. Das macht ihm auch Spaß.
Snoop ist nicht so toll ausgebildet, wie offensichtlich einige Hunde hier, aber wir arbeiten dran.
Sein Jagdverhalten? Was sich nicht bewegt, übersieht er, auch wenns nur 5 Meter weg steht und ein ausgewachsenes Reh ist.
Dafür schnuffelt er in der Luft, in dem Fall lässt er sich problemlos abrufen.
Oder er schnuffelt auf dem Boden, da klappt das Abrufen dann leider (noch) nicht. Allerdings rennt er dabei ständig im Zickzag und ich hätte fast immer Gelegenheit, ihn am Geschirr zu packen.
Naja, und klar: wenn ein Tier vor ihm aufspringt und wegrennt, hätt ich keine Chance mehr, ihn zurückzurufen. Allerdings ist er in wildreichen Gebieten eh immer an der Schleppleine.
Käm ne Fee, würd ich mir wünschen, dass Kaninchen und Co meinen Hund kalt lassen, aber bisher war keine da und ich bin bereit, mich auf die Herausforderung Jagdhund einzulassen und meine Energie reinzuhängen.
Macht ja schon auch ne Menge Spaß, vor allem, wenns klappt, wie im Moment bei uns.
Liebe Grüße
Christine