Hi,
ich fühle mich angesprochen Snoop war ein "hoffnungsloser" Fall.
Aus schrecklichen Verhältnissen befreit kam er zu uns. Hier sollte er nur übergangsweise bleiben, aber bei seinen Problemen war schnell klar, dass er nicht vermittelbar wäre und sicher ewig im Tierheim sitzen würde. Also haben wir ihn behalten.
Er war leinenaggressiv, aber auch ohne Leine konnten wir nie sicher sein, dass er keine Rauferei anfängt. Zu Anfang sogar mit absolut jedem Hund.
Er hat Menschen angeknurrt (wär ja noch gegangen), aber auch angegriffen (glücklicherweise ohne Einsatz der Zähne). Er hat meine Kinder (damals 9 und 15) angeknurrt, wenn sie ins Zimmer kamen. Und das wochenlang. Er hat Besuch verbellt, in die Wohnung gemacht, Pferde verbellt, wie ein Verrückter (wir wohnen am Reitplatz), und alles Essbare in der Wohnung gefunden und vernichtet.
Das Einzige was ging: er blieb alleine (wenn man von dem Futterfindproblem und den Häufchen in der Wohnung absieht...) Achso, er hat an der Leine gezogen wie ein Ochse und er hat einen ausgeprägten Jagdinstikt. Und seine Selbstkontrolle war so schlecht, dass er sogar Zierfiguren in Vorgärten angegriffen hat, bevor er realisieren konnte, dass es kein Tier ist. So, das wars.
Die wirklich gute Trainerin (die wir auch heute noch haben) hat beim ersten Kennenlernen gesagt:"Ich will ganz ehrlich sein, ich weiß nicht, ob wir den wieder hinbekommen."
Nach etwa eineinhalb Jahren waren wir soweit, dass Snoop Hunde nur noch selten angebellt hat, ohne Leine in der Regel verträglich war, Kinder und Fremde nur selten anbellte, an der Schleppleine nicht ständig von einem Gebüsch zum anderen rannte, sondern auch mal ein paar Meter auf dem Weg blieb. An Pferden kamen wir mit Leckerli auch besser vorbei und in die Stadt konnte ich ihn auch mal mitnehmen, ohne dass es zu peinlich wurde.
Er ist ein glücklicher, gut erzogener Hund geworden, der nur noch seinen Lieblingsfeind verprügelt, wenn er ihn erwischt und Katzen jagt, wenn ich nicht aufpasse (bisher hab ich immer aufgepasst, aber er hofft immer noch...)
7 Monate sind wenig. Ich glaube, die Strategie unserer Trainerin, erst mal zu sagen, dass es vielleicht gar nichts wird mit ihm, war nicht die schlechteste.
Jetzt, nach 3 Jahren kann ich sagen, Snoop ist ein Traumhund. Er bewegt sich überall entspannt und zuverlässig, geht locker an der Leine an allen Hunden vorbei, benimmt sich bei Hundebegegnungen, bleibt cool bei Menschen, Pferden und allem anderen. Wegen seines Jagdtriebes kann ich ihn nur wenig frei laufen lassen, aber das ist halt so.
Lass dir Zeit. Es ist so toll, dass du dem Kleinen überhaupt eine Chance gibst. Du wirst eines Tages sehr stolz auf ihn sein können. Und auch dich!
Ich bin gespannt, was ich in zwei Jahren hier von dir zu lesen bekomme.