Vor einigen Wochen, gabs schon mal ein ähnliches posting.
Ich erlaube mir, meinen Beitrag von damals stellenweise zu übernehmen
Man kann das Allein-Bleiben seiner Hunde durchaus trainieren. Die Symptombekämpfung mittels eines sich selbst auslösenden AntiBellSprühgerätes, von der hier so leichtfertig gesprochen wird, bringt nur dem Nachbarn Vorteile.
Der einzige, aber wirklich absolute Ausnahmefall zur Verwendung eines gezielt gesteuerten Sprühhalsbandes stellt für mich drohender Wohnungsverlust ohne vorhandene Alternative dar.
Ein Hund der nicht gelernt hat, alleine zu sein, kann es auch nicht.
Ob es sich um Trennungsangst oder eher Langeweile und Frust handelt (manchmal auch sehr miteinander verwoben), ist auf Entfernung nicht bestimmbar. In der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Hund, der unter Trennungsangst leidet, recht bald nach dem Verlassen werden, manche schon bei den Vorbereitungen zum Gehen, anfängt zu bellen oder zu jaulen.
Ein Hund der wegen Langeweile Frust schiebt und deshalb anfängt zu bellen, tut dies eigentlich nicht direkt beim Verlassen werden. (Aber auch hier kann schlicht und einfach Gewöhnung einsetzen.)
Grundsätzlich gehört auch dieses Thema in ein Gesamtpaket für die Beziehungsarbeit. Ein Hund, der immer im Mittelpunkt steht, dem man für seine bloße Existenz Aufmerksamkeit schenkt, der wird die Welt nicht mehr verstehen, wenn man ihn alleine läßt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass genau hier Eurer Knackpunkt liegt.
Zwergpudel entwickeln eine sehr enge Bindung zu ihren Haltern, sie wecken den Beschützerinstinkt und wickeln den Halter derart um den Finger, dass Verwöhnen eigentlich zum normalen Umgang wird.
Es mag sich eher nach frech und empört anhören, wenn ein solcher Hund dann alleine gelassen wird. Aber diese Hunde leiden unter der Trennung, weil sie nie gelernt haben, dass Distanz und Selbständigkeit zum Zusammenleben mit Menschen dazugehören.
Ein Hund, der aus Langeweile bellt oder zerstört braucht mehr sinnvolle Auslastung und eine Einordnung in seine Familie.
Grundsätzlich sollten folgende Regeln beachtet werden:
- der Hund sollte ausgelastet sein.
- beim Gehen und Kommen keine Aufsehen machen.
- dem Hund einen eingegrenzten, ihm vertrauten Raum zur Verfügung stellen.
- keine Rituale fürs Weggehen einführen.
- dem Hund bei eigener Anwesenheit innerhalb der Wohnung Tabuzonen einrichten und auf Abstand bestehen.
Für Hunde, die ziemlich sicher unter Trennungsstress leiden, habe ich einen Vorschlag zu Desensibilisierung in einem anderen thread gemacht, den ich hier einfach reinkopiert habe:
https://www.dogforum.de/fpost6394487.html#6394487
Bitte immer erst Köpfchen dann Knöpfchen.
Grüße
Marita