Beiträge von BeJu
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Ich beziehe mich hier auf das Problem „Bellen bei Trennung“
Man kann das Allein-Bleiben seiner Hunde durchaus trainieren. Die Symptombekämpfung, von der hier so leichtfertig gesprochen wird, bringt nur dem Nachbarn Vorteile.
Der einzige, aber wirklich absolute Ausnahmefall zur Verwendung eines gezielt gesteuerten Sprühhalsbandes stellt für mich drohender Wohnungsverlust ohne vorhandene Alternative dar.
Aber in vielen der in diesem thread genannten Fällen scheint das nicht der Fall zu sein.
Ein Hund der nicht gelernt hat, alleine zu sein, kann es auch nicht.
Ob es sich um Trennungsangst oder eher Langeweile und Frust handelt (manchmal auch sehr miteinander verwoben), ist auf Entfernung nicht bestimmbar. In der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Hund, der unter Trennungsangst leidet, recht bald nach dem Verlassen werden, manche schon bei den Vorbereitungen zum Gehen, anfängt zu bellen oder zu jaulen.
Ein Hund der wegen Langeweile Frust schiebt und deshalb anfängt zu bellen, tut dies eigentlich nicht direkt beim Verlassen werden. (Aber auch hier kann schlicht und einfach Gewöhnung einsetzen.)Grundsätzlich gehört auch dieses Thema in ein Gesamtpaket für die Beziehungsarbeit. Ein Hund, der immer im Mittelpunkt steht, dem man für seine bloße Existenz Aufmerksamkeit schenkt, der wird die Welt nicht mehr verstehen, wenn man ihn alleine läßt. Ihn dann mittels ferngesteuerter Technik auch noch zu bestrafen, halte ich für kontraproduktiv.
Ein Hund, der aus Langeweile bellt oder zerstört braucht einfach mehr sinnvolle Auslastung und eine Einordnung in seine Familie.
Ein Hund, der einer bellfreudigen und wachenden Rasse angehört, bellt schneller und anhaltender, wenn er Aussenreize wahrnimmt.
Diese Hunde gehören nun mal nicht in eine Mietswohnung mit dünnen Wänden und empfindlichen Nachbarn.Halter von Hunden, die typ- oder teilweise rassebedingt zu Trennungsängsten tendieren, sollten darauf achten, das Selbstvertrauen dieser Hunde zu fördern.
Grundsätzlich sollten folgende Regeln beachtet werden:
- der Hund sollte ausgelastet sein.
- beim Gehen und Kommen keine Aufsehen machen.
- dem Hund einen eingegrenzten, ihm vertrauten Raum zur Verfügung stellen.
- keine Rituale fürs Weggehen einführen.
- dem Hund innerhalb der Wohnung Tabuzonen einrichten und auf Abstand bestehen.Für Hunde, die ziemlich sicher unter Trennungsstress leiden, habe ich einen Vorschlag zu Desensibilisierung in einem anderen thread gemacht, den ich hier einfach reinkopiert habe:
https://www.dogforum.de/fpost6394487.html#6394487
Bitte immer erst Köpfchen dann Knöpfchen.
Grüße
Marita -
Zitat
Ob Ihr es schönredet oder nicht, Kampfhunde sind nun mal schneller heiss als andere Rassen. ( Ausnahmen gibt es immer ). ...
Aggresivität kann wohl erblich sein.
Leeloo
Hier wird nichts schön geredet. Mit geht es darum, mit Halbwissen aufzuräumen. Mir geht es aber genauso darum, zu verhindern, dass Hunde für perverse Zwecke missbraucht werden.
Aggression mit "Gefährlichkeit" gleich zu setzen ist absolut falsch.
Aggression ist immer Teil hundlicher Kommunkation. Da kannst Du Dir wünschen, was Du willst, es wird auch erstmal so bleiben.Dementsprechend wird Aggression also auch vererbt, weil es einfach zu jedem hündischen verhalten dazugehört.
Natürlich macht es uns Menschen das Leben leichter Hunde zu halten, die überwertig den scheinbaren "Rudelinstinkt" leben. Daber werden aber alle anderen wichtigen Wesenszüge völlig vernachlässigt und als unerwünscht betitelt. ( Jagen, Wachen, Fortpflanzung)
Sicherlich haben bestimmte Rassen ganz spezifische Verhaltensoptionen auch im Bereich ihrer aggresiven Kommunikation. Aber mit dem Wissen darum, kann doch jeder Hund veratnwortlich aufgezogen und geführt werden.
Wenn Du Deinen Verein erwähnst, indem immer die "Kampfhunde" die "Bösen" sind, sollte sich Dein Verein mal über die Trainingskonzeption Gedanken machen und den Haltern mit fundiertem Wissen und pädagogischem Feingefühl unter die Arme greifen.
Mehr später, kriege sonst Kopfschmerzen
Marita
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@ Linda:
kann mir leider Deine Filme nicht anschauen.
Dir und Deiner Schlabberbacke viel Glück!
Marita
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Hallo Jana!
Es ist besonders aus der Entfernung nicht ganz klar, ob Dein Hund ausgesprochene Trennungsangst hat, oder andere Ursache für sein Schreien vorliegen. Man sollte allerdings ausschliessen können, das Reize von aussen zu seinem Verhalten führen.
Ich tendiere schon dazu, anzunehmen, dass Dein Hund Trennungsangst durchlebt.
Neben grundsätzlichen Dingen, wie ausreichende Auslastung, die Möglichkeit zu Ruhe- und Entspannung, die richtige Einordnung des Hundes und eine Förderung seine Eigenständigkeit, wäre mein Vorschlag, das Weggehen zu desensibilisieren.
Hierzu brauchst Du allerdings viel Geduld und Konsequenz. Dein Hund sollte in dieser Lernphase nie alleine gelassen werden.
Desensibilisieren bedeutet, dass Du am Tag 100 Male genau das tust, was du tust, wenn Du wirklich gehst, aber Du gehst nicht.
Als erstes muss Du herausfinden, bei welchem Verhalten Deinerseits, Dein Hund nervös wird.
Wird er z.B. nervös, wenn Du den Schlüssel nimmst, aber noch nicht, wenn Du Schuhe anziehst, dann solltest Du trotzdem etliche Male nutzlos Deine Schuhe anziehen und nicht gehen. Danach fängst Du erst an den Schlüssel zu nehmen. Wenn bei Deinem Hund keine Unruhe mehr sichtbar ist, gehst Du einen Schritt weiter und nimmst Deine Jacke oder Tasche ( zig Mal), dann Tür auf und wieder zu, dann Tür auf und raus und direkt wieder rein. Du gehst immer nur dann einen Schritt weiter, wenn Dein Hund keine Unruhe-Reaktion mehr zeigt.Erst dann verlängerst Du Dein Fernbleiben. Gehen und Kommen immer ohne Aufsehen. Kurzes Begrüßen reicht.
Zudem würde ich ohne, dass dies auch wieder ein Ritual wird, Deinem Hund einen gefüllten Kong und ein getragenes T-Shirt von Dir da lassen. Kong mit Leckereien füllen und dem Hund während der Übungsphasen immer wieder mal hinlegen, wenn Du nicht gehst, aber die Tätigkeiten zum Wohungverlassen ausführst.Ich hoffe, ich habe die komplizierte Sache verständlich ausgedrückt.
Bei vielen Hunden ist es wirklich so, dass sich das Verhalten beim Verlassen werden absolut verselbständigt hat und ein Reiz reicht, Panik auszulösen.
Vielleicht helfen auch Massage oder andere Entspannungstechniken, da kenne ich mich nicht so gut aus.
Ich würde auf keinen Fall mit Strafreizen arbeiten, weil es meiner Meinung nach unfair ist, zwar evt. das Symptom bekämpfen kann, aber nichts an der Empfindung Deines Hundes ändert. Es kann sogar sein, dass sich seine Verlassensangst verschlimmert, weil sich in Deiner Abwesenheit auch noch unerklärlich unangenehme bis stressige Dinge ereignen.
Dass Dein Hund dieses Verhalen nicht immer zeigt, kann eigentlich als gute Prognose gewertet werden. Wenn er an diesem Tag eh schon gestresst war, seine Reizschwelle vielleicht gegen null lief (kennen wir ja auch schon mal), dann ist der mit dem alleinsein verbundene Stress oder auch Frust nicht ertragbar.
LG
Marita -
... naja, fangen sie halt früh mit dem Frutstrationstraining an. Die Armen!
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Zitat
Verstehe den Bericht nicht ganz. Da steht der Hund (ob AmStaff oder was auch immer) hat den Jogger ernsthaft angegriffen. Weiter unten steht, der Jogger habe blutige Kratzwunden davongetragen...
Hä?
Wenn ein größerer Hund einen ernstgemeinten Angriff auf einen leichtbekleidetetn Jogger durchzieht bleibt da bestimmt mehr davon zurück als ein paar Kratzer der Krallen.
Vermutlich war der Hund eher unerzogen als bösartig und ist an dem Jogger hochgesprungen und hat ihn dabei gekratzt.Dieser Vorfall ist sicher ärgerlich, wäre aber keiner Erwähnung wert wenn nicht das Wort "Kampfhund" darin vorkäme!
Eigentlich wäre damit ja alles gesagt, wenn dann nicht wieder ein Kampfhundethema am Rande draus gemacht worden wäre:
ZitatDaher ( sorry an alle die nette Staffs oder Pit's haben ) müsste diese Rasse langsam austerben resp. auf keinen Fall mehr gezüchtet werden.
So wie die Rasse enstanden ist nur für das EINE , so kann man sich verdrehen wie man möchte dieser Hund kann nix dafür.
Ich kannt einen Pitbull , einen ganz lieben Schmusetieger.
Als mein Neffe von seinem Stuhl runterrutschte um seinen Kugelschreiber vom Boden aufzuheben, gab es ein PLUMPS.
Dies regte den Hund so auf dass er sofort hin sprang und dem Kleinen ins Gesicht biss. Gott sei Dank gab es nur einen Kratzer.
Natürlich hätte dies auch ein anderer Hund machen können.
Klar.
Der Pitbull wurde aber gezüchtete zum zubeißen und auf keinen Fall mehr loslassen, dazu kommt ein Gebiss was es drauf hat.
Eine Reizschwelle die sehr niedrig ist.
Die Hunde können ja nix dafür, dass sei über Generationen dafür auf die Welt kommen mussten.
Daher finde ich für die Zukunft " Rettet diese Hunde und lasst das Züchten sein damit keiner dieser Hunde mehr eingeschläfert werden muss nur weil er seinem Instinkt folgt den er haben musste sonst wäre er noch mehr drauf geprügelt worden "Und hier wird so ziemlich alles in einen Topf geworfen, was überhaupt nicht belegbar ist.
Klischees werden bedient, die dazu führen, das die jetzigen Listenhunde ein Leben führen müssen, das erst recht aggressions-steigernd sein kann (lebenslanger Leinenzwang, Tierheimaufenthalte, wechselnde Besitzer).
Zudem fördert die Titulierung und Beschreibung dieser Hunde einen Missbrauch, weil sie bestimmte Rassen erst für bestimmte Schwachmaten attraktiv machen. („Imponierhunde“).
Zu der jeweiligen Rasseentstehung, den damit verbundenen Selektionen können hier andere besser was sagen. ( Kampf in der Pit etc.)
Mein Anliegen ist es, mit emotional aufgeladenen Unwahrheiten aufzuräumen:
Es gibt keine wissenschaftlich haltbaren Belege für gefährliche Rassen.
Es gibt nur gefährliche Individuen!
Nach meinem Kenntnisstand hat bisher noch kein Wissenschafter haltbar den Nachweis erbracht, dass der Rassezugehörigkeit automatisch eine gesteigerte Gefährlichkeit zuzuschreiben ist.
Es gibt keine genetische Disposition für „Gefährlichkeit“ oder „nicht angemessene Aggressivität“.Da Aggression ein Verhaltenselement aus dem Funktionskreis "Sozialverhalten" ist, gehen die meisten Ethologen vielmehr von einem in gewisserweise erlernten Verhalten aus, das seine Besonderheit sicherlich durch die fein verzahnte Wechselwirkung mit allen Umweltreizen und mit den genetisch bedingten Handlungsbereitschaften erhält.
D.h. ein Hund kommt nicht als ungeschriebenes Blatt auf die Welt, sondern bestimmt sich in seinem Verhaltensinventar immer auch rassetypisch -aber das Entscheidende sind - wie bei allen Hunden- die Aufzucht- und Haltungsbedingungen.
Da sich dies immer unter Kontrolle und Reglement von Menschen abspielt, besteht also notwendigerweise der direkte Bezug zur Verantwortlichkeit.Ich möchte einen Satz von Prof. Dr. Feddersen-Petersen ( eine fundierte und streitbare Ethologin, die über Jahre als Gutachterin sehr genau Beißunfälle aller Rassen untersucht hat, und mit Studenten der Uni Kiel die Besonderheit aggressiven Verhaltens von "Listenhunden" untersucht) zitieren:
"Gefährliche Hunde sind nicht stabil
(sozialer Status!) in Gruppen eingepasst,
haben Defizite im Sozialverhalten, sind
in ihrem Verhalten nicht oder schlecht
zu beeinflussen, zeigen unausgewogenes
Sozialverhalten, ihr Aggressionsverhalten
tritt nicht als Regulativ, vielmehr als
Symptom einer Verhaltensstörung auf."
(Hundepsychologie 2004; Dr. D.U.Feddersen-Petersen; KosmosVerlagSelbst bei einer „junger“ Kampvergangenheit“ gehen Wissenschaftler davon aus, dass die nächsten Generationen nicht rassetypisch „gefährlicher“ ist als andere große, kräftige und/oder sozial expansive Hunde.
Wenn man sich zudem die Mühe macht, die Zuchtziele der benannten Rassen nach FCI zu durchleuchten, so ist bei keiner dieser Rassen „Kampftrieb" oder "Aggression" als Zuchtziel vorgegeben, bzw., stellt bei übermäßiger Aggression sogar einen Zucht-Ausschließenden Faktor dar.
Es geht nach wie vor, nicht um eine Einordnung von Rassen in kampfbereit oder gefährlich, sondern immer um das konkrete Individuum, sei es Hund oder Mensch und in den schlimmen Fällen von Verletzung und Tötung, um derer gescheitertem Zusammenspiel, aufgrund eines fragwürdigen Bedürfnisses nach Geltung, einer völlig unzureichenden Aufzucht (Massenzuchten; Deprivation) oder einer völligen Unkenntnis über das spezielle Wesen eines Hundes.
Mag sein, dass dies alles etwa theoretisch klingt oder ist, aber allemal besser als Pseudo-Wissenschaftlichkeit, gepaart mit eigener eingegrenzter Erfahrung ( ich habe aber auch schon einen gefährlichen Staff gesehen...) und der Überwertung eines naiven Wunsches nach "aggresionsfreiem" Zusammenleben der Caniden untereinander und mit uns, stellvertetend für den kriegsführende Homo sapiens.
wie immer nachdenklich
Marita -
Hunde können sich ziemlich lange die Verstecke ihrer begehrtesten Beutestücke merken.
LG
Marita -
Hallo Jana!
Wenn Du hier für Dein Problem Ratschläge möchtest, musst Du Deinen Hund und einige Rahmenbedingungen schon einwenig detailierter erklären. Sonst kommt nix gutes dabei rum.
Also, Dein Hund, Labbi-MIx 6 Jahre und kann nicht alleine bleiben.
Wie lange lebt er schon bei Dir?
Wie habt ihr das Allein-bleiben trainiert?
Wie beschäftigst Du Deinen Hund?Konnte er noch nie alleine bleiben?
Haben sich Deine und damit seine Lebensumstände gravierend verändert?
Bist Du umgezogen?
Steht Dein Hund immer im Mittelpunkt?
Darf er Dir in Wohnung überall folgen?
Kann er wirklich nicht alleine bleiben oder ist er vielleicht
frustriert, weil Du gehst und er nicht?Frau Tiernanny auf Vox arbeitet leider nur situativ mit aversiven Mitteln.
Hundeerziehung bzw. Beziehungsarbeit ist aber eine sehr komplexe Angelegenheit und in den seltesten Fällen auf die eine Problemsituation reduzierbar.Also falls Du möchtest, dass sich jemand Mühe macht, Dir Tipps zu geben, mach Du Dir bitte die Arbeit, Deine Situation näher zu beschreiben.
Grüße
Marita -
W O U W !!!