Hallo Shirly,
ich war mal ein halbes Jahr lang Gassigeherin in einem großen Tierheim in Hamburg.
Dort stellte ich fest, dass die meisten Hunde, die ersten 15 Min. erstmal nur ihr Geschäft verrichten müssen und schnuppern. Dann wollten sie sich im Freilauf ein bißchen auslaufen und dann konnte man mal vorsichtig freundlich Kontakt aufnehmen.
Ich war da eine zeitlang mit einer Dobermannhündin unterwegs. Die ersten Male hat sie sich auch nicht anfassen lassen und hat mich nicht angeschaut. Heimlich hat sie mich im Freilauf allerdings immer beobachtet und ist mit Abstand hinterher gekommen. Und hat sich gut anleinen lassen am Ausgangstor. Ich habe sie immer wieder freundlich angesprochen aber ansonsten in Ruhe gelassen. Als sie beim 4. oder 5. gem. Ausgang das erste Mal kurz ihren Kopf auf meinen Schoß gelegt hat (ich saß auf einem Gartenstuhl), habe ich fast geheult vor Freude. Danach wurde es immer besser und die Phasen wo sie körperlichen Kontakt wollte, wurden länger.
Wenn es in dem TH bei Dir auch Gassigeher gibt, frage doch mal, ob ein Bestimmter mit diesem Hund schon häufig unterwegs war oder jedes Mal Andere. Setze Dich mit den Gassigehern in Verbindung und frage sie, wie sie den Hund einschätzen. Bzw. vielleicht kannst Du mit dem Gassigeher, der den Hund schon kennt, mal gemeinsam laufen und Du siehst, wie er sich der bekannten Person gegenüber verhält.
In dem TH, wo ich war, kannten wir Gassigeher die Hunde oft besser als die Pfleger.
Versuche doch mal, ihn mit Leckerchen zu bestechen. Immer, wenn er Dich doch mal anschaut, gibt es was.
Wünsche Dir weiter gutes Gelingen bei der Annäherung.
VG