Hallo Julia,
vorab ich bin genauso alt wie du&studiere auch.Allerdings Lehramt, aber ich denke der Zeitaufwand ist ähnlich.Wir(wohne mit meinem Freund zusammen) haben seit einigen Wochen einen Hund. Wir hatten beide in der Familie schon Hunde und haben seit längerem mit dem Gedanken gespielt uns nun einen eigenen anzuschaffen. Am Anfang ging es die ganze Zeit nur um einen Welpen. Am Liebsten ein schwarzer Labrador.
Der ist es nicht geworden. Und auch kein anderer Welpe.Wir mussten uns selbst eingestehen, dass wir dafür einfach nicht die Möglichkeiten haben. (Wohnen im 2.Stock, er macht ne Ausbildung, ich geh studieren)
Dann wurde das Thema Hund, auch durch Zureden von gewissen Müttern ;), erstmal wieder in die Zukunft verschoben.
Im September sind wir umgezogen. Direkt an den Waldrand, Garten am Haus...
Wir haben uns dann als Gassigänger im TH angemeldet. Das war toll,zu sehen wie sich die Hunde freuen wenn sie mal rauskommen.
Und dann war SIE einfach da. Ein hüpfender Flummi, ein ziehendes, schnappendes Monster. Und sie wars dann einfach!Wir sind dann mehrere Wochen mit ihr Gassi gegangen.Es war immer schrecklich zu sehen wenn Leute sie ausprobierten...Wir mussten nämlich noch warten ob mein Freund die Zusage für die Stelle bekommt...das finanzielle Risiko ohne war uns zu groß.
Und es hat geklappt. Wir haben sie 3 Tage zur Probe genommen und sie durfte natürlich bleiben.
Doch muss ich dir auch sagen, dass es nicht so FriedeFreude... war wie ich es "erträumt" habe.
Unsere Hündin ist ein Rhodesian Ridgeback Mix. Ein sehr anspruchsvoller Hund. Lange Spaziergänge, Beschäftigung Zuhause, etc., das kann schonmal anstrengend sein, zumal sie wirklich seeehr fordernd ist.
Aber das ist alles machbar. Finanziell hinken wir etwa hinterher...Für Ausstattung, Futter,... war genug Geld da...doch jetzt sparen wir monatlich damit wir dann was haben, wenn mal n größerer TA Besuch anfällt. Wüsste aber, dass meine Familie uns im absoluten Notfall da auch mal in Form von "Krediten" helfen würde.
Hundesteuer beträgt bei uns 80 Euro im Jahr, Versicherung 70.
Nach letzterer mussten wir lange suchen, da viele Versicherungen "gefährlich eingestufte" Hunde nicht versichern.
Also finanziell ist es denke ich, mit einigen persönlichen Einschränkungen( wenig Feiern, Essen gehen, etc.), machbar.
Das mit der Zeit ist so eine Sache. Es wäre sicherlich optimaler wenn man schon arbeiten würde und den Hund dort hin mitnehmen könnte. Aber ich denke die schlechteste Zeit für einen Hund ist die Studienzeit auch nicht.
Wenn ich allerdings alleine leben würde, hätte ich es mir noch 5mal mehr überlegt.
Es gibt auch Wochen, da geh ich ausschließlich zu Pflichtveranstaltungen weil Hundi sonst zulange alleine wär... Aber das ist dann eben so. Auch kann ich nicht zu Veranstaltungen wie zB Weihnachtsfeier vom Job gehen wenn mein Freund mal nicht da ist. Aber das ist auch vom jeweiligen Hund abhängig. Wir haben uns einen sehr schwierigen Hund zugelegt. Sie hat Angst vor Autos, lauten Geräuschen, Männern... Bei letzteren wird sie auch aggressiv und würde auch zu beißen wenn wir sie ließen...Und das wurde uns im TH zB von keinem gesagt.
Du musst dir einfach im Klaren darüber sein, dass es nicht so super "toll" werden wird, wie man sich das immer erhofft.
Aber Wert ist es ein Hund allemal!
Achja...wir haben uns vorher wegen einem Hundesitter informiert, da wir nicht nah bei der Familie wohnen... Das kostet bei uns 20Euro für einen ganzen Tag Betreuung. Ist für den Notfall also nicht schlecht.
Hinzu kommen noch Kosten für die Ausbildung. Die variieren ziemlich, wie ich finde. Wir waren früher mit unserem Terrier schon einmal in der Hundeschule.Das war damals richtig teuer soweit ich mich erinnern kann.
In der Hundeschule jetzt bezahlen wir 16 Euro im Monat und das auch nur wenn wir Lust haben teilzunehmen.
Um mal ein Fazit zu ziehen. Ich finde, dass es möglich ist als Student einen Hund zu halten. Auch schon ab dem 1.Sem. . Allerdings würde ic vorher abklären: 1. finanzielle Sicherheit 2. Betreuung im Notfall 3. Welche Rasse.
Denn auch wenn du in einer WG wohnst, wirst du irgendwann ausziehen und dann ist es nur DEIN Hund um den DU dich kümmern musst. Und dann würde ich mir überlegen ob es so gut ist, mir einen eher großen Hund anzuschaffen.
Ich kann meinen Hund zB nicht bei meinen Eltern lassen. Sie ist einfach zu wild und zu ängstlich dafür.
Jetzt hab ich hier geschrieben und geschrieben...Hoffe es hat wenigstens irgendwas geholfen...
Also: Mach es! Aber sei dir über die vielen Einschränkungen und "Folgen" im Klaren. Aber wenn dein Hund dann abends glücklich und zufrieden neben dir liegt und dir zu blinselt...dann wirst du immer wieder denken, dass er/sie es wert ist!
Grüße und erzähl dann mal wenns soweit sein sollte!
Anna