Liebe Foris,
seit Samstagvormittag habe ich hier einen 1,5 jährigen Labrador Rüden zur Pflege.
Er wurde vorerst abgegeben, da er in seiner Familie seine Bezugsperson gebissen hat.
Zu dem vorangegangenen Vorfall:
Hund kommt aus Garten, Bezugsperson geht hinterher, eine ganz normale Situation, die es mehrmals täglich gab, Hund dreht sich um, fletscht und beißt in den Arm. Die Person musste an einer Stelle genäht werden, zu sehen sind zwei tiefe Löcher.
Der Hund wurde daraufhin erstmal in die Tierpension des Tierheims gegeben, weil in dem Haushalt auch Kleinkinder leben und da der Hund vorher niemals irgendwelche Aggression gezeigt hat, war es zu gefährlich.
Es wurde dann eine Verhaltenstherapeutin ins Tierheim geschickt, um sich den Hund anzusehen. Sie und das Tierheimteam sagte in etwas aus, dass der Hund wie "Dr. Jekyll und Mr. Hide" sei, an sich ein total lieber Hund, der aber immer mal wieder plötzlich und scheinbar ohne Grund fletschend nach vorne geht.
Er ist dann dem Tierarzt vorgestellt, der seine Elterntiere und ihn seit seiner Geburt kennt und dieser meinte, dass der Hund wohl eher ein Verhaltensproblem, als ein medizinisches hat und durch den Stress im Tierheim vielleicht so eingeschätzt wurde. Deswegen habe ich ihn erstmal aufgenommen.
Er hat sich hier zwei Tage von seiner besten Seite gezeigt, für sein Alter gut erzogen, verträgt sich mit meinen und anderen Hunden, ist so, wie ein netter Hund so ist.
Gestern Abend allerdings hat es hier auch einen solchen "Anfall" gegeben, infolgedessen ich gebissen wurde.
Es war eine ganz normale Situation, ich sah aus wie immer, der Hund hat nicht geschlafen, hat nichts gefressen, hatte keine Ressourcen, hat sich auch nicht erschrocken. Kurz gesagt: ich kann mir absolut nicht erklären, warum er auf mich losgegangen ist. Es ging ganz schnell, er fing von einem Moment auf den anderen an zu fletschen und nach vorne zu stürmen und biss direkt zu. Kein Stellen und erstmal bedrohen, sondern sofort direkt drauf.
Folgende Fragen stellen sich nun:
- was ist jetzt am sinnvollsten zu untersuchen?
- CT? MRT?
Auf die Ergebnisse eines großen Blutbildes warten wir derzeit.
Mir ist aufgefallen, vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, dass er Berührungen am Kopf ausweicht. Vielleicht mag er es einfach nicht, aber ich hab halt die Befürchtung, dass es von Bedeutung ist.
Sollten gesundheitliche Gründe ausgeschlossen werden können,
kennt jemand kompetente Leute, die sich solcher Hunde annehmen?
Retriever and friends wurden bereits kontaktiert.
Ich erinnere mich an einen Thread, der - ich glaube - um eine Berner Sennen Hündin handelte, die ebenfalls aggressiv war. In diesem wurden sehr viele kompetente Menschen, wie Thomas Baumann, genannt. Ich finde den nur leider nicht mehr, vielleicht erinnert sich jemand und kann helfen.
Sorry für den jetzt doch sehr langen Text.
Verzweifelte Grüße,
Rosanna